Edit: Ach, jetzt sehe ich, der Thread ist ja schon etwas älter. Na gut, aber vielleicht liest Du es ja doch noch irgendwann.
Aha:
Vielen vielen Dank für eure Mühe ...
Während ich so die Antworten von euch lese, denke ich mir, mit was für eine Kacke ich die Leute hier belästige ....
Mit einer solchen Einstellung werde ich bestimmt rasend schnell die Erleuchtung erlangen ...
Oh man ...
Leider ist es bei mir öfter so, dass das Unterbewußt oder Ego sich durch irrationale Ängste äußert, die ich im ersten Moment nicht durchschauen kann ...
Es ist so bei mir, dass ich einen tiefen Wunsch, schon aus meiner Kindheit, hege eine Nonne zu werden. Jetzt da ich wieder intensiv meine Spiritualität auslebe, kommen diese Wünsche wieder hoch.
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Also, ich fühle mich nicht belästigt. Eher hab ich den Eindruck, Dich bestens zu verstehen, weil ich diese Ängste selber kenne und sie daher für "normal" halte. Schon allein wegen einiger der Antworten hier ist das ein super Thread.
Die Angst vor dem Abrutschen in eine Psychose kenne ich ich auch gut. Ich hatte mal so'ne Phase, wo ich wirklich dachte: 'Hups, oh weh, jetzt geht's mir zu schnell, alles zu krass hier.' Ich hab allerdings das Glück, dass ich einen recht guten Lehrer hab, dem ich dazu bei einem seiner Vorträge eine Zwischenfrage stellen durfte, als es mal passte. Er erklärte mir, dass die klassisch-buddhistische Anweisung lautet, zu "krasse" Erscheinungen einfach ruhig durchzustehen. Nichts machen, nicht abbrechen oder weglaufen, einfach nur anschauen und als eine weitere Erscheinung von vielen identifizieren. Dann erkennt man auch: es passiert schon nichts.
Im Nachhinein ordne ich diese Dinge auch anders ein. Ich hatte einfach eine spirituelle sensible Hoch-Zeit, die "endlich" war, also nichts Bleibendes. Es läuft immer alles in Wellen ab bei mir, steigend, fallend, Berge, Täler... Der Yogi lernt, es gelassen zu nehmen. Mein Lehrer jedenfalls hat mir noch keine Rescue-Tipps für meine plötzliche unerwartete Erleuchtung an die Hand gegeben. *lach* Er sieht da wohl absolut keine Gefahr bei mir.
Wobei, ich finde solche Ängste ab und zu ganz folgerichtig, denn man begibt sich ja auf unbekanntes Terrain, wenn man den Weg beschreitet. Also ist es eher ein Zeichen, dass man es ernst nimmt, was man tut.
Zitat
Und ich habe anscheinend große Angst, vor dieser Seite in mir, die die eigene Spiritualität gleich stellen mit meinem anderen Lebensmodel "Familie".
Ausserdem scheine ich ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich mich jetzt mehrmals am Tag meine Familie "verlasse" zum meditieren, obwohl die es gewohnt sind, dass ich immer für sie da bin ...
Da habe ich wieder etwas gefunden um an mir zu arbeiten ...
Auch diese Sorge "Wo bleibt dann die Familie?" kenne ich sehr gut. Schließlich trägt man eine große Verantwortung, wenn man Teil einer Familie ist. Da möchte ich Dir aber den Rat geben, den Blickwinkel umzukehren: Deine Praxis ist nichts, was Deiner Familie etwas wegnimmt. Im Gegenteil haben Deine Leute den Vorteil, dass ein Mitglied ihrer Familie Dharmaprktizierende/r ist. Wie kostbar das auch für sie ist!
(Und den Wunsch, Nonne werden zu wollen, kenne ich auch. Es ergibt sich aber nicht in meinem Leben. Und ich habe den Verdacht, wenn ich Nonne würde, würde ich mich wiederum nur erneut woanders hinsehnen...)
Durch die Entwicklung, die Du über die Jahre machen wirst, kannst Du Deiner Familie so sehr helfen - durch Dein Beispiel - auch wenn sich diese Vorteile meist nicht einwandfrei belegen lassen, so werdet ihr alle doch die Vorzüge mit der Zeit sehen können.
Ich passe nur immer auf, dass ich niemandem auf den Geist gehe, also nicht missionieren, nicht unansprechbar sein. Aber ich lasse mir meine Praxis nicht nehmen.
Deshalb mach Dir kein schlechtes Gewissen, dass Du praktizierst. Das ist nicht gut.
Beste Wünsche für Deinen Weg.