Beiträge von fotost im Thema „Rechte Erkenntnis“

    Ellviral:

    ...
    Der Kampf findet in Dir statt nicht in der Konfrontation mit anderen. Der Kampf gegen althergebrachte Vorstellungen findet in Dir statt und es ist ein Kampf der Vorstellungen bis alle Vorstellungen als Vorstellungen erkannt sind und friedlich mit einander kooperieren oder eben aufgegeben werden. ..


    LOL.. siehst Du die Ähnlichkeit zum islamischen Dschihad?


    Der Kampf in Dir oder der Kampf gegen die Andersgläubigen mit allen Mitteln.

    mukti:
    Sherab Yönten:


    Den Ausdruck "Kampf" habe ich in diesem Zusammenhang auch noch nicht gehört. Gibt es dafür vielleicht auch noch andere Übersetzungen ?


    Ja, vāyāma: Anstrengung, Bemühung, Übung.
    https://palidictionary.appspot…browse/v/v%C4%81y%C4%81ma


    :lol: So sind wir heute. Kämpfen mag niemand mehr. Nicht einmal für die richtige Sache.
    So richtig anstrengen? Naja, eigentlich auch nicht.


    Übung klingt doch viel netter. Das erinnert irgendwie an Fitneßclub und App für das Smartphone :rofl:


    Üben wir weiter

    Morpho:

    Mahayana (oder Zen) würde nun sagen: auf den Dharma vertrauen. Beinahe so, als ob es "eine Person" wäre, die einen nicht verlässt.


    Vertrauen fällt doch nicht vom Baum. Vertrauen entwickelt sich und zwischen Fremden muß es verdient werden.


    Einigen fällt es leichter, andere haben vielleicht früher unter anderen Bedingungen schlechte Erfahrungen gemacht.


    Vertrauen in die Lehre ist auch normalerweise nicht vom ersten Augenblick an da. Man lernt langsam Elemente der Lehre kennen und versteht erste Zusammenhänge. Vertrauen entwickelt sich, wenn man merkt, daß das was man bisher erfahren hat, hell und klar und wahr ist. Wenn man merkt, daß Verständnisschwierigkeiten geklärt werden können, daß die Lehre hilfreich und zielführend ist.


    Ich mag das Bild mit der Lehre als Person, Buddhastatuen drücken eigentlich nichts anderes aus.

    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, entschuldigt, wenn etwas gedoppelt folgt.


    Ist ein wesentlicher Kern von rechter Erkenntnis nicht ganz einfach 'rechte Kenntnis'?


    Die Elemente des achtfachen Pfades beeinflussen sich gegenseitig. Wer sie in der Gesamtschau verstehen möchte sollte zuerst die Grundelemente der Lehre 'recht kennen' und ihre Beziehung untereinander verstehen.


    Die Beendigung des Leidens steht im Mittelpunkt der Lehre. Auch nicht-Buddhisten sehen Leiden - es ist eine universale Größe. Nicht-Buddhisten versuchen entweder sich durchzuwursteln, irgendwie etwas Spaß zu haben, einige haben sogar alternative Lehren entwickelt wie Stoiker, Hedonisten etwa.


    Wer der buddhistischen Lehre folgen will, muß die Erfahrung von Leid in Verbindung bringen können mit den anderen edlen Wahrheiten. Die tiefe Kenntnis der 4 edlen Wahrheiten steht für mich im Mittelpunkt von rechte Erkenntnis (wird ja auch als rechte Anschauung übersetzt).


    Ich finde Wiki zu diesem Thema ganz deutlich


    Zitat

    Rechte Erkenntnis (sammā diṭṭhi) ist die Einsicht in die Vier Edlen Wahrheiten vom Leiden, der Leidensentstehung, der Leidenserlöschung und des zur Leidenserlöschung führenden Achtfachen Edlen Pfades (D 22). Im weiteren Sinne umfasst rechte Erkenntnis die Einsicht in weitere zentrale buddhistische Lehrinhalte, insbesondere:


    • das Gesetz vom Bedingten Entstehen, das die Ursachen des Wiedergeburtskreislaufs (Samsara) und dessen Überwindung (Nirvana) aus buddhistischer Sicht erklärt (MN 9),
    • die Drei Daseinsmerkmale Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbst, denen alle physischen und psychischen Phänomene unterworfen sind (MN 35),
    • das Karma-Prinzip, das zwischen heilsamen (kusala) und unheilsamen (akusala) Willenshandlungen unterscheidet (MN 117).


    https://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Achtfacher_Pfad


    Jemand, der diese Ideen nicht kennt oder sie nur als reine Wissensinhalte kennt, ohne sich um ein Verstehen der Wechselwirkungen zu bemühen wäre für mich, egal wie er sich verhält, kein Buddhist.