Beiträge von 123XYZ im Thema „Himmelskönige, Nagas, Yakshas.. - Rituale“

    verrückter-narr: Dank Deiner Links bin ich nun auch endlich auf ein Buch zur buddhistischen Kosmologie gestoßen:
    "Buddhist Cosmology: Philosophy and Origins" von Akira Sadakata.


    Hier ein Wiki-Artikel zur Tibetische Kosmographie.


    Dieses Thema scheint noch eher dürftig erforscht worden zu sein.
    Mythologien haben es an sich das man darin ertrinken, verwirren und das Dharma-Studium dabei vernachlässigen kann.
    Ein wenig Kenntnisse hätte ich aber durchaus gerne. Ich finde zB es verleiht einem Mandala-Opfer eine wesentlich kraftvollere spirituelle Tiefe. Auch die zahlreichen "Nebenfiguren" auf Thangkas etc. werden in ihrer "Heiligkeit" sichtbar.


    Wenn man die eigenen kulturellen Wurzeln einbeziehen wöllte müsste man eigentlich sagen:


    "Dieses Mandala, mit dem Weltenbaum Yggdrasil und den neun Welten im Glanz von Sonne und Mond sei ein reiner Buddhabereich. Ihn bringe ich dar.." ;)
    Link: Neun Welten


    ...und damit werde ich noch heute Abend beginnen!
    Ich verwende zunächst die traditionelle Form mit Meru und den vier Kontinenten und anschließend obige Variante! :like:


    (Ist OT... ich wollte das mal einbringen)

    Hallo verrückter-narr,


    da hast Du ja mal wieder eine ganze Menge Infos aus dem Netz gefischt ;)
    Danke schonmal für die Mühe!
    Ich muss mir das mal in Ruhe durchlesen.


    Die Himmelskönige auf meinem Zufluchtsbaum sehen bereits deutlich lebendiger aus als noch vor kurzem :)

    Nach allem Nachsinnen bin ich für mich zum Schluss gelangt das DIE VIER HIMMELSKÖNIGE – SCHUTZ FÜR DEN MEDITATIONSRAUM als seriös einzustufen ist und eine einfache, verwirrungsfreie Möglichkeit beschreibt die himmlischen Wächter in die Praxis zu integrieren.


    Durch Anbringen von 4 TsaTsas an den zur Himmelsrichtung passenden Wänden des Meditationsraumes.
    Das klingt zunächst zwar vielleicht banal, ist es aber i.m.A. nicht.
    Laut Pabongka Rinpoche sollen wir uns Figuren etc. der Buddhas usw so vorstellen das der jeweilige Buddha tatsächlich in der Figur anwesend ist.


    Gleiches gilt natürlich auch für die Himmelskönige.
    Die Anwesenheit der vier himmlischen Schützer der Lehre in den vier Richtungen kann sich m.E. sehr kraftvoll auswirken auf die Praxis.
    Mehr braucht es gar nicht.


    Es schafft außerdem ein Bewusstsein für die Himmelsrichtungen und dem Raum in dem man verortet ist.
    Die Himmelsrichtungen sind ja auch Teil der Buddhafamilien.


    Ich werde mir vielleicht mal einen TsaTsa-Satz besorgen.

    Die Yakshas "gelten als Hüter von in der Erde verborgenen Schätzen und werden daher zum Anhang von Kubera, dem Gott des Reichtums, gezählt" (Zitat aus Quelle).
    Kubera ist der Haupt-Himmelskönig Vaiśravaṇa, der auch gleich dem gelben Jambhala ist.
    Sie hausen in der Wildnis, auf Bäumen, in Bergen oder der Ebene haben dicke Bäuche und üppige Brüste.
    Ganesha soll ein bekannter Vertreter sein (aha.. also steht Ganapati mit den Yakshas in Verbindung!?)
    Klingt auch wieder stark nach Zwergen.


    Also doch lieber die Zwerge als Yakshas und die Gnome, Goblins.. als Kumbhandas?
    Laut Rigpawiki leben die Kumbhandas auf Friedhöfen und in Seen und sind dämonischer Natur.


    Ich fürchte Du hast recht, kilaya .. das führt alles zu nichts.
    Zu viele Ungereimtheiten. Das stiftet nur geistige Verunsicherung und Verwirrung.


    Die vier Himmelskönige schützen vor schädlichen Einflüssen der niederen Gottheiten.. fertig.
    Einfache Opfergaben an die Geister im Allgemeinen sind wohl das einzigst vernünftige.


    kilaya:

    Kannst ja mal bei "Kickstarter" und Co. checken, ob Du Investoren findest ;)


    Danke für den Tipp (:

    kilaya:

    Traditionen zu kennen ist dann zwar nicht störend, aber auch nicht notwendig - solange man die Grundmuster verstanden hat, die dahinter stecken.


    Da hast Du natürlich recht.


    Es ist halt so das ich gerne vor meinem Ableben noch einen prachtvollen buddhistischen Tempel hier in Deutschland im Stil der Mahayana-Tempel von Kambodscha und Gandhara errichten möchte mit heimischen Mythengestalten im Gefolge der zahlreichen Buddhas und Bodhisattvas.


    Naja, erstmal will ich den Tempel bis ins kleinste Detail stimmig visualisieren :grinsen:

    kilaya:

    Damit in Verbindung steht auch die Mythologie, dass Nagas die unterirdischen Schätze hüten. Eine interessante Analogie zu den hiesigen Drachen, wobei die Drachen eher die angesammelten Schätze bewachen, die Nagas da wohnen, wo natürliche Vorkommen sind.


    Ich kenne eigentlich nur die Geschichte vom Drachen Fafnir in der Nibelungensage der auf einem Schatz sitzt. Und dieser Drache war ehemals ein Mensch. Der Schatz wiederum wurde dem Zwerg Alberich geklaut, der ihn als Lachs verkleidet im Rhein behütet hat. Es gibt sicherlich noch weitaus mehr Drachengeschichten, aber die gehören dann eher der nachheidnischen Märchen- und Fantasylandschaft an.
    Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Soweit jdf. mein bisheriger Kenntnisstand.


    Um einen wirklichen Drachen der auch mit Schlangen in Verbindung steht handelt es sich bei Nidhöggr. Der hütet jedoch keinen Schatz sondern ist für die Verdammten in Niflheim (Höllenbereich?) zuständig ;)
    Als berühmteste Schlange der nordischen Mythologie dürfte wohl die Midgardschlange zu nennen sein.


    Wenn ich eines zweifelsfrei sagen kann dann das die Zwerge die ultimativen Schatzsammler und -hüter der nordischen Mythologie sind und auch kostbare Schätze an die Götter verschenken (magische Wunderobjekte --> besondere Kräfte). Rein ikonografisch würde ich die Zwerge am ehesten mit den Kumbhandas vergleichen. Die Kobolde, Goblins, Wichte usw könnte man auch in diese Gruppe aufnehmen.


    Die Alben/Elben/Elfen sind ambivalent und können schädigen und helfen. Sie werden oft als tanzende weisse Frauen vorgestellt. In der Edda werden die Alben in Licht- und Dunkelalben unterteilt, wobei in der Forschung oft davon ausgegangen wird das dieser Dualismus erst durch christliche Einflüsse entstanden ist. Der Gott Freyr gilt als der Herrscher über Albenheim/Lichtalbenheim... käme also in etwa einem Himmelskönig gleich.


    Neben den Alben/Elben/Elfen gibt es aber auch noch die Disen, Nornen, Fylgjen und Walküren als vornehmlich weiblich gedachte niedere Gottheiten.


    Letztere genannten meist weiblich und anmutend gedachten Wesen könnte man vielleicht am passensten den Gandharvas zuordnen.


    Und die, die ich vergessen habe zu nennen gibt es natürlich auch alle noch (:


    kilaya:

    Nixen da bin ich nicht so firm, aber ich glaube dass Nixen und Undinen eher mit Seen und Meeren in Verbindung stehen. Also zwar Element Wasser, aber trotzdem eine ganz andere Art von Wesen.


    Neben Nixen gibt es auch Meerjungfrau, Wasserfrau, Wassermann.. und was es sonst noch für Bezeichnungen gibt. Die Wassergeister, mal vorsichtshalber allgemein formuliert, sind durchaus auch in Bächen, Teichen und auch Brunnen zu finden und treten ebenfalls sowohl schädigend als auch helfend in Erscheinung.


    kilaya:

    Ich persönlich fände es zeitgemäß...


    Mir ist es gleich ob zeitgemäß, nicht-zeitgemäß oder was-weiß-ich-gemäß :D
    Nicht-Zeitgemäßheit ist ein gutes Mittel der Zerstörung von Anhaftung an Zeitgeist 8)

    Hallo kilaya,


    Sicherlich ist mir Stimmigkeit überaus wichtig, aber nur insofern auch praxisrelevant, weil wie Du richtig bermerktest eine 1:1 Übersetzung ohnehin nicht möglich ist.
    Die Grenzen zwischen Nagas, Yakshas..sind nicht exakt definierbar und weisen Überschneidungen und Unstimmigkeiten auf. Weder im indotibetischen Raum noch hierzulande ist da eine exakte Definition der Geistwesen möglich.
    Nagas sind Wassergeister, Nixen u.a sind Wassergeister. Ich bringe den Wassergeistern ein Opfer als Ausdruck liebender Güte und um hinderliche Kräfte meines Pfades fern zu halten.


    Die niederen Gottheiten sind ambivalent schädigend-helfend sowohl hierzulande als auch in Tibet.
    Mit den Opfergaben hält man Hindernisse fern.


    kilaya:

    Bei Feuer fällt mir ein, dass unsere westliche Tradition sehr viele Geschichten mit Drachen kennt, und die sind hier vornehmlich mit Feuer verbunden. In Indien sind die Nagas durchaus auch in der Kategorie, aber v.a. mit Wasser verbunden. In China wiederum gibt es Drachen zu allen Elementen und sie gelten eher als Glücksbringer. Die Rolle, die hier die Drachen haben, könnte wieder andere Wesen haben. Die Schlange als böser Geist oder Dämon ist in China sehr verwurzelt in der Mythologie. usw.


    Natürlich .. Drachen und Schlangen. Allerdings in den nordischen Mythen nur schwerlich als glücksverheissend zu deuten :shock:
    An diese Wesen hatte ich gar nicht gedacht. Ob man die auch in einem der niederen Himmelskönig-Gefolge verorten kann? Ich denke bei Nagas, Yakshas, Gandharvas, Kumbhandas eigentlich eher an kleinere, menschenähnliche Gestalten wie sie auch im indotibetischen ikonografisch Darstellung finden und nicht an so gigantische Wesenheiten.
    Hmmm... aber einige der Nagas und Yakshas scheinen ja auch ganz gewaltig beschrieben zu werden, oder?

    verrückter-narr: Danke für die Info punkto acht Nagakönige!
    Den Nagas scheint wohl eine besondere Wichtigkeit zugesprochen zu werden. Ihr Himmelskönig ist Virupaksa, der Hüter des Westens.
    Wie sieht es mit den Yakshas, Gandharvas und Kumbhandas aus, dem Gefolge der weiteren drei Himmelskönige?


    kilaya:

    Allerdings reden wir hier aus buddhistischer Sicht wirklich von den untersten Ebenen der nicht sichtbaren Welt. Es ist wichtig, damit in Balance zu sein, aber in Bezug auf die Erleuchtung ist es je nach Geist des Praktizierenden entweder eine reine Ablenkung, oder ein Yogi ist der Meister der Situation und setzt eine bestimmte Absicht mit Hilfe dieser Natursysteme um.


    Was ich machen möchte:
    Himmelskönig-Einbezug wie oben beschrieben mit Steinen oder Tsatsas.
    Lutor, Chutor, Lusang u.a - Rituale im Haus für die Natur- und Hausgeister um eine Meditation frei von Hindernissen und einen geschützten Meditationsraum zu haben. Solcherlei Opferrituale möchte ich gerne zu den richtigen Zeiten ausführen (siehe Nagatage im tib. Kalender). Außerdem zur Entfaltung von Bodhicitta als Geste der liebenden Güte für die Geistwesen.
    Weiterhin gelegentliche Opfergaben in der Natur (zB an einem Waldsee) wie oben beschrieben.
    Dabei möchte ich Alben, Nixen, Zwerge.. korrekt mit den tibetischen Pendants assoziieren können.
    Ich frage mich allerdings ob der tibetische Kalender hierfür überhaupt geeignet ist, da der Jahreskreis hierzulande ein anderer ist!


    mukti:

    Im Westen sind ja die Naturgeister der vier Elemente bekannt: Gnome - Erde, Nixen (Undinen) - Wasser, Salamamder - Feuer, Sylphen - Luft. Nagas sind dann wohl die Nixen oder Undinen, von ihnen ist in der buddhistischen Überlieferung öfter die Rede, manchmal auch von anderen Naturgeistern, sie werden im Palikanon allesamt als Devas bezeichnet und gehören zu kama-loka, der Sinnenwelt.


    mukti: Du hast nicht im geringsten gestört. Danke für den Beitrag!
    Ich habe mich bereits vor einiger Zeit mit dem Thema befasst. Es ist zwar in esoterischen Kreisen von Elementargeistern die Rede, aber ob diese tatsächlich zumindest in heidnisch germanischen, keltischen oder slawischen Gebieten (alles ehemalige heidnische Stämme der heutigen BRD) als solche aufgefasst wurden kann nicht sicher gesagt werden. Es wurde in der mittelalterlichen und modernen Esoterik-Literatur viel um- und hinzugedichtet was so im ehemals gelebten heidnischen Glauben keinen Bestand hatte.
    Speziell was das Element Feuer angeht sieht man eine klaffende Lücke, die notdürftig mit Salamandern zu schließen versucht wurde.


    Die Zwerge gehören m.E. zum Element Erde. Sie sind Schatzhüter und -hersteller und von Gier und Geiz zerfressen. Könnte vielleicht in die Nähe der Yakshas gehen, die ebenfalls mit Reichtümern in Verbindung gebracht werden? Weckt aber wegen Gier und Geiz auch Assoziationen zu den Pretas!


    Die Alben/Elben könnte man vielleicht mit den musizierenden, tanzenden Gandharvas in Verbindung bringen?


    Wie auch im indotibetischen sind hier die Grenzen fließend und kaum deutlich voneinander trennbar, so werden die Zwerge zB auch als Alben bezeichnet.


    void: Die Kräfte der Natur energetisch für Erleuchtung einzusetzen ist ein Merkmal des esoterischen Buddhismus. Ich denke jeder bemerkt die verändernde Kraft von zB dem Übergang in den tiefen Herbst im November mit seiner einbrechenden Dunkelheit, Herbststürmen, Regen, Laubfall, Kälte.. und das es sich kraftvoll verändernd auf unser Bewusstsein auswirkt. Nur eines von vielen Beispielen.
    Ihr könnt ja mal drauf achten wenn es in ca. 6 Wochen soweit ist ;)
    Die hiesigen Naturkräfte und damit einhergehenden Bewusstseinsveränderungen rituell einzusetzen und dabei noch die existierenden Mythen um Wesenheiten einzubeziehen ist eine Option. Es kann auch einfach nur Freude bereiten und Freude ist verdammt wichtig für den Pfad! Ich denke da zB an Rituale zu besonders kraftvollen Zeiten im Jahreskreis wie u.a. die Julzeit wie von Horst Gunkel beschrieben.


    Ich verstehe das Thema übrigens nicht als Ausdruck von romantischer Sehnsucht wie es im Volksmund nur allzuschnell (verniedlichend und belächelnd) dargestellt wird! Ich sehe vielmehr einen faszinierenden, kitsch- und folklorefreien spirituellen Schatz der hilfreich sein kann sich von den der Materie zugewandten wie Du sagtest Kapital- und Marktgottheiten sowie Mediengottheiten (meine Hinzufügung) unserer modernen Welt abzuwenden und sich spiritueller Einkehr und Tiefe ganz im Sinne des Buddha zuzuwenden ;)


    Karnataka:

    Ich machte vor einigen Wochen über sieben Tage den Dachstein-Rundwanderweg, der wahnsinnig anstrengend war. Beim Gutenberghaus auf 2800 Meter wehen übrigens tibetische Fahnen und dort kocht auch jemand aus Nepal!


    Klingt gut :)


    @Piti: Schließe mich an.. schönes Gedicht :like:


    @All: Danke für positive Rückmeldung. Freue mich über das Interesse am Thema!

    Vielen Dank für Deinen persönlichen Erfahrungsbericht, kilaya!


    kilaya:

    Verehren sollte man weltliche Gottheiten aber nicht, eher freundlich Hallo sagen und ein paar nette Mantras rüberschicken. Selbst und gerade dann, wenn diese deutlich ausstrahlen, dass sie Unterwürfigkeit von den Menschen erwarten.


    Ich denke man sollte den Gottheiten wie allen Wesen mit liebender Güte begegnen. Eine Verehrung oder Unterwürfigkeit wäre fehl am Platze denn es handelt sich nicht um Erleuchtungswesen.
    Aber es könnten Helfer auf dem Wege zur Erleuchtung sein. Ob die heimischen Gottheiten dazu bereit sind?


    Horst Gunkel von Triratna und Alfred Weil von der DBU haben sich bereits mit der deutschen Göttin Fricka, Hel, Holle (handelt sich m.E. um ein- und dieselbe große Erdgöttin) außeinandergesetzt und interessante Ideen hierzu formuliert:
    Verehrung, keltisch-germanisch
    Das Julfest, die Weihnacht, und die Göttin von Karma und Wiedergeburt HEL
    Der Buddha und Frau Holle


    Horst Gunkel:

    ...werde ich in der Weihnacht, in den geweihten Nächten zwischen dem 21. Dezember und Neujahr, jeden Abend ein Lichtopfer, eine Kerze, entzünden, um so der mythologischen Göttin von Karma und Wiedergeburt, der Hel, der Frau Holle, zu gedenken. Ich werde mit einer Kerze Licht in die Dunkelheit bringen. Ich werde feiern, dass die Tage wieder länger werden. Ich werde dem Wiedergeburtssymbol der Wintersonnenwende gedenken. Und ich werde dessen eingedenk sein, das Karma, absichtliches Handeln, zwangsläufig zu karma vipaka führt, Früchte trägt, die von der Intention geprägt sind, mit der die Handlung begangen wurde. Ich werde mir bewusst sein, dass ich einen Teil dieser Früchte meines Karma bereits in diesem Leben ernten werde und einen anderen Teil in einem späteren Leben, wenn ich durch das Tor der karmischen Vergeltung schreite, wo der Hahn meinen neuen Namen verkünden wird.


    Es handelt sich hier auch um keine Verehrung, sondern um ein Lichtopfer zwecks innerer Einkehr um die Bedeutung der Julzeit und der insbesondere in dieser Zeit aktiven Göttin von Karma und Wiedergeburt Hel/Holle im buddhistischen Kontext.




    Ich kann mir durchaus Opfer in Form von zB Steinmännchen und Räucherwerk an besonderen Naturplätzen im Wald, auf dem Berg oder einem Fluss, Bach, See, Teich als Gabe für die Naturgeister vorstellen.
    Es bedarf dabei keiner Trance-Erfahrung oder außergewöhnlichen Begegnung. Aber ich lasse mich gerne überraschen ;)

    Raphy:

    Ja, geht da mir ähnlich. Grundsätzlich versuche ich immer mich möglichst ruhig, vorsichtig und respektvoll in der Natur und der Natur/den Tieren/Wesen gegenüber zu verhalten. Man weiß ja nie. Und außerdem ist es eine gute Übung in Achtsamkeit und Demut.


    Da hast Du recht. Es ist eine gänzlich andere Sache sich in die Natur zu begeben und feinfühlig und achtsam auf Geräusche, Veränderungen, Stimmungen, Tiere.. zu achten und die unterschiedlichen Stimmungen an verschiedenen Orten zu erspüren! Es verleiht einem Naturtrip Magie und Schönheit und wenn man das dann auch noch in den buddhistischen Kontext einbeziehen kann finde ich das spitzenmäßig!


    Unsere Naturlandschaft hat enorm viel an mythisch-spiritueller Tiefe zu bieten. Es existieren unzählige Geschichten um verschiedenste Wesenheiten die in Bäumen, Tümpeln, Steinen etc. hausen.
    Auch gibt es Bücher über Kraftorte denen eine besonders starke spirituelle Kraft zugeschrieben wird.
    Ich habe bereits einige solcher Plätze aufgesucht und konnte die besonderen Kräfte wahrnehmen. Es finden sich meist unzählige der genannten Erdmännchen sowie Steinkreise u.a. "Kunstwerke" von Besuchern dort was den Plätzen etwas magisch-heiliges verleiht.


    Solche u.a. Plätze in Zukunft bei Lust und Gelegenheit aufzusuchen und dies gewinnbringend in den buddhistischen Pfad zu integrieren ist mein Wunsch.



    Ich konnte was die Könige oder Königsfamilien der Nagas angeht auch etwas von Enriko Kosmus finden:

    Enriko Kosmus:

    Generell gibt es eine Vielzahl an Nagas, aber die acht Naga-Könige sind die Bedeutendsten. Diese sind die acht Machtvollen: 1) Gyalwo; 2) Nyegyalwo; 3) Küngyalwo; 4) Tsuna Rinchen; 5) Thaye; 6) Dhungkyong; 7) Norgye und 8 ) Zichen. Diese Naga-Könige haben einen menschlichen Oberkörper oder sie sehen oben wie Devas aus und unten werden sie mit schlangenartigem Unterleib beschrieben.
    [...]
    Acht Naga-Könige fungieren quasi als „Abteilungsleiter“ und ihnen wird geopfert. Sie sind die Könige der Erdgeister der Umgebung. Sie balancieren die Umgebungsenergien und die Oberfläche. Sie herrschen über Nahrungs- und Giftpflanzen. Auch wachen sie über die Heilpflanzen. Eine Anrufung und Befriedung dieser Erdgeister der Umgebung, wird bei Hausbau ebenso verwendet wie um das Wachstum von Pflanzen zu fördern.


    (Quelle: https://enricokosmus.wordpress…des-wassers-und-der-erde/)


    Hier ist nicht von vier, sondern von acht Königen die Rede.

    Lieber Raphy,


    das ist ein Juwel aus dem Mund des Erhabenen zur Thematik!
    Vielen Dank für dieses großartige Geschenk :)


    Ich konnte es mir noch nicht alles in Ruhe durchlesen, aber was ich in Kürze gelesen habe trifft meine eigenen Vorstellungen. Die Nagas sollen nicht "verehrt", sondern mit liebender Güte durchdrungen werden damit sie wohlgesonnen sind!



    Ich konnte auch eine Bestätigung von Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) bzgl. der Gleichheit der Nagas mit unseren Nixen finden:


    Enrico Kosmus:

    In der europäischen Mythologie sind diese Figuren durchaus gut bekannt und werden als Nixen bezeichnet.


    (Quelle: https://enricokosmus.wordpress…des-wassers-und-der-erde/)


    Mir bedeutet das sehr viel, da ich dadurch nicht das Gefühl habe mich an Wesenheiten zu wenden die irgendwo im fernen Osten existieren. Die Nagas/Nixen sind auch hierzulande seit Ewigkeiten bekannt und existent! Sie sind auch ein Teil unseres Kulturkreises.


    Liebe Grüße,
    Thomas

    Vielen Dank für die Aufklärung und Mühe verrücker-narr!
    Das wäre allerdings ein anderes Thema zu welchem ich gerade keine Muse habe.


    Zurück zum Topic:


    Pabongka Rinpoche erwähnt in "Befreiung in unseren Händen Bd1" einiges dazu:



    Mit dem zweiten Zitat sehe ich das auf elfenwege.de beschriebene Schutzritual für Meditationsräume als bestätigt an (zumindest was das Aufhängen von Thangkas oder Aufstellen von Statuen, Tsa Tsas in den vier Richtungen angeht). Es wird außerdem mit den Steinen eine weitere Form beschrieben.


    Mit dem dritten Zitat wird klar zum Ausdruck gebracht das Nagas und Geister wirklich existierende Wesen sind. :)


    Auch in den bislang von mir gelesenen Texten las ich das die Nagas dem Dharma lauschen.
    Mir gefällt diese Vorstellung. Es hilft Dharmastudium und -praxis als überweltlich, überkonventionell..wie-auch-immer zu begreifen verleiht ihm Zauber und Magie und ist außerdem einfach schön! :rainbow:

    Schon mal Steinmännchen an besonders mystischen Orten sog. Kraftplätzen, bevorzugt in Wäldern oder auf Bergen, in Deutschland bewundert?


    Bild: Steinmännchen-Tirol
    Bild: Tibet-Mani-Steinhaufen


    Hallo verrückter-narr,


    danke für die Rückmeldung!


    verrückter-narr:

    die Darstellungen von Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) halte ich für seriös bzw. sie entsprechen der Sichtweise der Ngakpa Tradition, obwohl es auch hier manchmal im Verhältnis zu anderen tibet. Traditionen, eine unterschiedliche Sichtweise und Darstellung gibt.


    Gut zu wissen. Die Ngakpa-Tradition kannte ich bis dato noch gar nicht.


    verrückter-narr:

    die Darstellung der elfenwege.de halte ich nur für bedingt korrekt, da hier die Begrifflichkeiten manchmal durcheinander geraten. Die vier Himmelskönige werden nämlich nicht Lokapala genannt, sondern sie gehören nur zu dieser Klasse von Wesen und Sie werden auch nicht Caturmaharaja sondern cātummahārājikā bzw. Cattāro Mahārājāno genannt.


    Die Benennung der vier himml. Könige als Lokapala findet sich allerdings überall im Netz wieder.
    Caturmaharaja ist doch eigentlich das selbe wie cātummahārājikā nur anders geschrieben.
    Ich würde daher die beiden Punkte eher als Bewertung Pro-Seriös verstehen.


    verrückter-narr:

    die unteren Devaloka-Wesen wie Gandhabbas, Kumbhandas, Nāgas, Yakkhas sind eigentlich in vielen, auch nichtbuddhistischen, Kulturen bekannt und werden häufig auch noch von der "normalen" Bevölkerung und manchmal auch von Mönchen und Nonnen verehrt und um Hilfe und Unterstützung gebeten. Sie gehören aber zur untersten Klasse im himmlischen Bereich (Devaloka) und haben nur begrenzte Fähigkeiten, so dass es eigentlich sinnvoller und gewinnbringender wäre, wenn man stattdessen die Wesen aus den höhren Bereichen, wie z.B. aus dem Brahmaloka (Brahmawelt) oder Suddhāvāsā (Reine Bereiche), verehren würde.


    Das sie in den untersten Bereichen angesiedelt sind macht sie für mich gerade so interessant, weil natur- und erdnah. Es muss ja nicht zwangsläufig eine "Verehrung" stattfinden.
    Das schöne an dieser Kategorie von Wesen ist das man nicht in den fernen Osten schweifen muss, sondern diese auch unmittelbar vor der Haustüre hat: Wassergeist


    Wikipedia:

    Im Tibetischen Buddhismus und Bön wird diese Klasse von Geistern auch als Nagas oder Lu bezeichnet.


    Während die tibetischen Berggottheiten weitab im Himalaya existieren hat man mit Ritualen in Zusammenhang mit zB Nagas die eigenen deutschen Flüsse, Bäche, Teiche, Seen.. als deren Wohnorte unter den hiesigen Namen Nixen, Meerjungfrauen, Wassermänner, Feen, Undinen uvm :)


    Das macht für mich mehr Sinn als ein Ritual zu einer tib. Berggottheit zu der ich hier in BRD null Bezug habe. Es bietet die Option unsere eigene Natur und Mythologie einzubeziehen.


    "Das große Buch der Naturgeister" von Nancy Arrowsmith soll eines der ausführlichsten Werke zum Thema sein.

    Auf der Seite https://enricokosmus.wordpress.com finden sich viele Infos über Geister und co im Buddhismus.


    Nagas – Die Fruchtbarkeit des Wassers und der Erde



    Ein Forenthread mit vielen Infos zu Nagas:
    Nagas belong to which realm?

    Vorab: Dieser Thread stellt eine reine Diskussion über Praktiken, Rituale etc. wie sie bereits im Netz oder der Literatur veröffentlicht wurden dar.
    Viele Vajrayana-Praktiken bedürfen vor Ausführung einer Ermächtigung durch einen autorisierten Lehrer!


    Namaste,


    ich beschäftige mich gerade mit den vier Himmelskönigen und habe bereits interessante Rituale bzw Praktiken diesbezüglich ausfindig machen können:


    Das Erblühen von Glück und Wohlstand
    Hier ist von Gabendarbringungen an die Nagas an bestimmten Kalendertagen die Rede.


    Tibetan calendar list - Phugpa
    Ein tibetischer Kalender in dem die passenden Daten verzeichnet sind.


    DIE VIER HIMMELSKÖNIGE – SCHUTZ FÜR DEN MEDITATIONSRAUM
    Hier werden u.a. Praktiken zum Schutz des Meditationsraumes vorgestellt.
    Eine einfache Sache zu der es keiner Ermächtigung bedarf wäre zB das Aufhängen von Thangkas oder Aufstellen von Tsa-Tsas der Vier Himmelkönige an den entsprechenden Wänden um den Meditationsraum zu schützen.


    Chutor - Wasseropfer Ritual
    Hier hatte ich bereits einen Thread zum Chutor-Ritual eröffnet, welches in Zusammenhang mit den Himmelskönigen und Nagas Anwendung findet.



    Die vier Himmelskönige und deren zugehörige Gefolge (Yakshas, Nagas, Kumbhandas, Gandharvas) stellen i.m.A. bei dem was ich mir in Kürze angelesen habe eine deutlich esoterisch-schamanistische Komponente im Buddhismus dar.
    Die genannten Wesenheiten werden als tatsächlich existent aufgefasst. Opfergaben sind ein Akt des Mitgefühls und bringen richtig ausgeführt Segen.


    Sind die dargestellten Infos als seriös einzustufen?
    (Im dritten Link ist u.a. von Engelsmeditationen die Rede)
    Weiß jemand mehr über das Thema? Wird das Eurem Zentrum angeboten?
    Praktiziert wer in diese Richtung?