Beiträge von Carneol im Thema „Was ist der Unterschied zwischen Samatha-Meditation und Vipassana-Meditation?“


    Danke dir, Morpho, ich weiß was du meinst. ^^ Aber letztendlich hat mein Eingehen auf die gestellten Fragen - unabhängig von der Absicht des Fragestellers - uns hier im Thema weitergebracht, oder meinst du nicht? Vielen lieben Dank hier auch nochmal an Yofi! :):rainbow:

    Yofi:

    Samatha sind innere Objekte und die Dynamik, die sie auslösen. Wenn man Geist in ihn selbst (Klarheit) und seine Faktoren (Erfassen) aufteilen will, ist Samatha die Klarheit und Vipassana das Erfassen.


    Vipassana ist also die Konzentration auf scheinbar-äußere Objekte, das Vereinnahmen des Objekts, wobei sich der Geist im Objekt selbst erkennen kann.


    Durch vorherige Analysen und die Praxis der Zwei rückt man allmählich vom statischen Denken ab, Phänomene erscheinen als prozesshafte Abläufe. Das ist das eigentliche Ziel - die Wahrnehmung der Leerheit.


    Danke dir, Yofi. :):om:

    Mirco:
    Zitat

    Er praktiziert so: "Den Körper beruhigend werde ich ein/aus atmen".


    Wenn du also nach einer Ablenkung direkt zum Objekt zurückkehrst, auf welche Weise setzt du dann diesen Teil um?


    Den Körper beruhigender Atem ist ca. doppelt so lange ausatmen wie einatmen. Kannst du in Stress-Situationen ja mal probieren.


    Das Zurückkehren der Aufmerksamkeit bei Ablenkung auf den Atem während der Meditation hat damit aber nichts zu tun sondern man beobachtet einfach den Atem ohne darüber nachzudenken (Samatha) oder mit vollumfassendem darüber Nachdenken und sich ganz in die Betrachtung des Atems zu vertiefen, "der Atem zu sein" (Vipassana - so wie ich das jetzt verstanden habe).


    Zen ist dann noch was anderes und zwar Konzentration ohne Objekt: man weiß, dass der Atem da ist, lässt aber alles ziehen und "ankert" nicht mehr.


    Bitte um Bestätigung oder Korrektur von jenen mit entsprechender Erfahrung.


    Liebe Grüße :rainbow:


    Hallo Mirco,


    das ist die Essenz von dem, was ich an verschiedenen Stellen, u.a. auch in diesem Forum, in diesem Thread, gelesen habe und entspricht auch meiner Erfahrung, wenn auch nicht immer in formaler Meditation und auch nicht unter diesen Bezeichnungen. Ich hab' da mehr den Yoga-Hintergrund, will damit hier im Forum aber nicht "nerven". Allerdings gibt's da schon Ähnlichkeiten... Es gab hier auch mal einen guten Beitrag in Bezug auf den Atem u.a., kann ja nochmal suchen ob ich den finde...


    Lg :om:

    pamokkha:
    Carneol:

    Noch eine Frage dazu: man kann auch durch die Stadt gehen ohne bestimmte Objekte zu fixieren, hat damit "das Gesamtbild" im Blick, würde aber den Nachbarn nicht erkennen. Vielleicht nur für ein paar Minuten, bis man die Aufmerksamkeit wieder auf ein Objekt richtet - das kann man aber auch bewusst ausdehnen. Kann das mit "Leere der Objekte" etwas zu tun haben? Ein "Wimmelbild" in dem nichts fixiert wird und man erkennt nur einen an sich leeren Raum "mit Gewimmel"?


    Eine der Tagesübungen beim Buddha ist die Sinnenzügelung. Und hier ist die Anweisung, sich nicht auf die Zeichen (nimitta) einzulassen. Du sprichst hier von "bestimmte Objekte". Ein Beispiel aus den alten Geschichten ist, dass die Dienerin den früheren Sohn des Hauses nicht wiedererkannte als er als Mönch für Almosen zurückkam. Erst als sie sein besonderes Zeichen sah, erkannte sie ihn wieder. Ein Zeichen kann alles mögliche sein, ganz allgemein kann es das Zeichen Frau sein anstatt einfach nur Mensch. Aber auch die hübschen Augen.


    Und irgendwann während des Weges kommt man zu einer/mehreren zeichenlosen Sammlung(en) (a-nimitta samadhi). Diese zeichnen sich alle durch die Abwesenheit bestimmter Zeichen aus und haben daher einen natürlichen Bezug zur Leere.


    Hallo pamokkha,


    vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort - hat mir wirklich weitergeholfen!!
    Das werde ich dann mal öfter und bewusster machen und weiter beobachten - z.B. morgens in der U-Bahn etc.


    Schöne Grüße :rainbow:

    Sudhana:

    Zazen ist hingegen die Übung, dem Geist jede Ausrichtung auf irgendwelche Objekte abzugewöhnen. Dadurch - in dem man keine Objekte greift, wird die Leere der 'Objekte' unmittelbar erfahrbar. Das ist die Basis der Zenübung.


    Noch eine Frage dazu: man kann auch durch die Stadt gehen ohne bestimmte Objekte zu fixieren, hat damit "das Gesamtbild" im Blick, würde aber den Nachbarn nicht erkennen. Vielleicht nur für ein paar Minuten, bis man die Aufmerksamkeit wieder auf ein Objekt richtet - das kann man aber auch bewusst ausdehnen. Kann das mit "Leere der Objekte" etwas zu tun haben? Ein "Wimmelbild" in dem nichts fixiert wird und man erkennt nur einen an sich leeren Raum "mit Gewimmel"?


    Gruß :sunny:

    pamokkha:
    Sudhana:

    nicht als Kraft, sich auf etwas zu konzentrieren, sondern als Kraft, sich nicht ablenken zu lassen. Das ist nicht zwangsläufig dasselbe.


    Kannst du, Sudhana, hierzu bitte noch etwas schreiben? In diesem Punkt, aber auch in deinen anderen, sehe ich Parallelen zum Vipassana, wie ich es kenne. Will da aber nicht zu viel hineinlesen.


    Hallo pamokkha,


    schreib' doch mal die Parallelen (und Unterschiede) zum Vipassana, wie du es kennst. Den gemeinsamen Austausch hier finde ich sehr wertvoll.


    Danke dir & Gruß :sunny:


    Danke Sudhana, hab' die Diskussion gespannt verfolgt, aber jetzt habe ich das auch verstanden. :like::)


    Schöne Grüße :rainbow: