Beiträge von Schroedinger im Thema „Raum für Meditation einrichten.“


    Es gibt keine Trennung von Übung und Nicht-Übung, weil letztlich alles Übung ist. Das Sitzen ist eine Form, das Gehen eine Form, samu eine Form, hier schreiben eine Form usw. Solange man aber im unterscheidenden Denken verhaftet ist, macht man diesen Unterschied, wie auch alle anderen Unterscheidungen auch. Mit den Unterscheidungen entstehen dann auch sofort die Wertungen.

    Sudhana:

    ... weil sie von der inneren Umgebung nicht zu trennen ist. Da ist kein innen und kein außen. Nicht einmal eine Umgebung. Was ein "Gestaltung ist schon wichtig" übrig lässt.


    Wenn du es als Verwirklichung siehst, stimme ich da zu. Nach meiner Erfahrung gehört das auch zur rechten Anstrengung und zu rechtem Tun, also sila und samadhi.


    Sudhana:


    Nun - eine Besenkammer mit Zabuton und Zafu (und ggf. einer Uhr) ist nicht leer. Auch, wenn es kein innen und kein außen gibt, so gibt es doch Gestaltung.


    Nein. Wenn es kein Innen und kein Außen gibt, gibt es auch keine Gestaltung oder Gestalt.


    Sudhana:


    Die Gestalt "Besenkammer" ist nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten. "Gestaltung" ist schon in Ordnung, aber "Umgebung" ... nicht, wenn man sich da mit Dingen "umgibt". Ein Bodhisattva gestaltet auch eine Besenkammer zu einem Reinen Land.


    Hmhm - meinst du nicht das ist Wortgeklingel?


    Sudhana:


    Dogen sagt, man soll die Bildnisse des Buddha verehren, weil sie die Gestalt des Tathagatha sind, die uns hinterlassen wurde. In ihrer Gegenwart Zazen zu üben, ist sicher eine angemessene Form der Verehrung. Sich damit zu "umgeben" eher nicht.


    Ich denke, man kann sich damit überhaupt nicht umgeben, weil es alles durchdringt. Eine Haltung der Verehrung und Ehrfurcht ist genau deshalb auch angemessen - aber dennoch müssen wir erkennen, dass es "Spiegel" ist und es eben letztlich in eins fällt - wir können die Gestalt nicht machen - und wenn wir unseren Vorstellungen folgen, Vorstellungen von Schönheit und Klarheit des Raumes, von "zenlike home and garden", dann sind das natürlich Illusionen, und wir erreichen es nicht.
    Wenn man in Japan eine Zen-Tempel-Anlage betritt, dann öffnet sich eine ruhige Welt, die in einer lauten Betonumgebung unter Anstrengung aufrecht erhalten wird, inzwischen auch aus touristischen Motiven. Solche Orte von Ruhe und Sammlung gibt es bei uns ebenso im sogenannten Sakralbau oder in den Gärten und Parks. Doch Zazen lässt sich überall praktizieren, denn die Gestalt des Tathagata ist nicht beschränkt, auf Bildnisse des Buddha, sie ist auch der Obdachlose in seinem Schlafsack und seinem Bettelbecher.
    Was jedoch hier deutlich wird, ist die Funktion des beständigen Tuns wenn ich meinen Platz zum Zen herrichte oder gestalte, als Zen-Übung. Die Vorbereitungen zur Übung sind selbst Übung.

    Zenman:
    Tychiades:


    Eine Buddhastatue ist eine Investition


    Ja, wenn man es denn so nennen will... Ich glaube mehr als 30€ gebe ich dafür nicht aus, realistischer ist ein Wert von 10€. Es ist ja immerhin ein kleines Figürchen für eine kleine Ecke in einer Besenkammer.


    Das beruhigt mich - mir wurde mal von meinem Sangha ein sehr schöner Buddha geschenkt - der steht neben mir in meinem Bücherregal. Ich habe keinen mehr gefunden, der diesen Ausdruck hat. Ich denke darauf kommt es an.


    Zitat


    ja, ich mache das ausführlich, weil mir das wichtig ist. Vielleicht ein bisschen wie die Gestaltung eines Zen-Gartens... Da denkt man auch 10 Mal drüber nach wo welcher Stein gesetzt wird und wie rum man ihn dreht...


    Mag sein, dass es ein Anhaften an Äusserlichkeiten ist, das will ich nicht abstreiten. Ich möchte halt gerne eine besondere Atmosphäre schaffen.


    Die Gestaltung der äußeren Umgebung ist schon wichtig - m.E. nach sollte sie einfach leer sein - eine "Besenkammer"*) mit einer Matte und einem Zafu. Wenn man allein sitzt braucht man dann nur noch seine Uhr, falls man die Zeit beobachten will.


    *) es handelt sich aber nicht um eine dieser berühmten Besenkammern?

    Zenman:


    Muss ich etwas bei den Stäbchenhaltern beachten?


    Wir haben eine einfache Schale mit Sand.

    Zitat


    Gibt es "inkompatible" Stäbchen und Halter? Es gibt z.B. japanische, indische, ayurvedische, tibetische, usw. Stäbchen. Passen die auch meistens in jeden Stäbchenhalter?


    Sorry wenn die Frage blöd ist, aber ich bin gerade einfach überwältigt von der Auswahl!


    Bei klang&stille gibt es unsere Sorte - die ich sonst aus Japan mitbrachte.
    http://www.klang-stille.de/lsh…014362085.1014398002,.htm


    Letztlich muss man ausprobieren, was einem gefällt.


    Aber ich verwende keine Räucherstäbchen, da das letztlich Passivrauchen ist.

    Zenman:


    Eine Buddha Statue oder Figur ist durchaus möglich. Eine Schriftrolle mit, für mich unbekannten, Zeichen aufzuhängen gefällt mir nicht besonders. Eine Buddha Figur dagegen spricht eine eher allgemein verständliche Sprache. Natürlich kann man auch ohne so ein Firlefanz auskommen, es ist Geschmackssache.


    Eine Buddhastatue ist eine Investition - und du beschäftigst dich bereits schon sehr ausführlich mit dem "Firlefanz" - es ist nur keine Geschmacksfrage, sonder eine Frage der Anhaftung an Äußerlichkeiten.
    Im Zuimonki hat Dogen hier ein schönes Beispiel gebracht, das kennt Muho natürlich auch.
    Ich hab's jetzt hier nur in englisch, aber das Zuimonki sollte man sich als Zen-Praktizierender schon mal anschaffen.
    http://global.sotozen-net.or.j…_html/zuimonki/01-01.html

    Nyogen Senzaki (Rinzai) schreibt in seinem Kommentar zu einer Koan-Sammlung:
    (...) ein echter Zen-Tempel hat kein Bildnis. Der Zen-Meister nimmt die Stelle des Buddha ein, (...). Kodo Sawaki (Soto) sieht das genauso. Wir üben ja "Sitzender Buddha". Aber wenn du einen Spiegel brauchst, dann stell' ihn auf.