Beiträge von Freeman reloaded im Thema „Buddhismus ohne Wiedergeburt?“

    mukti:

    Also wirklich Einsicht in diese Dinge zu haben, also tatsächlich sehen wie es wirklich ist, das wäre schon eine recht hohe Ebene. Meine Wenigkeit sieht das nicht wirklich und ist auf die Lehrer, Nachdenken und Intuition angewiesen. Und das Resultat ist da immer dasselbe, das wird wegen ein paar anderslautender Forumsbeiträge nicht anders. Allmählich ist es Zeitverschwendung, sie überhaupt zu lesen.


    Aber Du hast doch mehrfach gesagt, dass Du erkannst hast, dass Buddha die Wiedergeburt lehrt. Also hast Du es doch offenbar verstanden und siehst, wie es wirklich ist :)

    Sunu:
    mukti:

    Da wird z.B. argumetiert dass "Geburt" als "Werden" zu verstehen sei und "Tod" als "Vergehen". Und dieses Werden und Vergehen, also das Identifizieren als eine Person, findet ja dauernd während des Lebens statt. Obwohl das Paliwort für "Geburt" ein anderes ist als das für "Werden". Und bei "Tod" immer dabeisteht "Zerfall des Körpers".


    Die Wiedergeburtslehre des Buddha scheint mir sowas von eindeutig dass ich mich immer wieder wundere über all diese Interpretationen.


    Dein Körper zerfällt die ganze Zeit über...du nimmst es nur nicht wahr...Alle 7 Jahre ist dein Körper quasi rundum erneuert... Die Moleküle die gerade noch Teil deines menschlichen Körpers waren, sind im nächsten Moment Teil des Baumes in deinem Garten...und umgekehrt...


    Exakt. Und genau das ist einer der Gründe, weshalb Buddha davor warnte, sich mit jenem Werdens/Vergehens- GeistKörper in irgendeiner Weise zu identifizieren, denn was keinen dauerhaften Bestand hat, daran sollte man nicht hangen. Wer aber sich mit jenem Werdens/Vergehens- GeistKörper identifiziert und behauptet, jener Werdens/Vergehens- GeistKörper würde nach dem Tod einfach automatisch für immer komplett verschwinden, der begeht einen schweren Fehler, denn eben WEIL wir nicht jener Geistkörper SIND, werden wir auch nach dem, was der Weltling als "Tod" bezeichnet, weiterexistieren, so wir denn jenen Kreislauf aus Werden und Vergehen nicht vollkommen überwunden haben.


    Geburt IST Werden, Tod/Sterben IST Vergehen. Aber dieser Kreislauf des Werdens und Vergehens hört eben nicht einfach mal so auf, wenn der GeistKörper zerfällt, es sei denn, man hat jenen Kreislauf vollkommen überwunden. Jene Überwindung des Kreislaufes von Werden und Vergehen erlangt man nicht, indem man irgendwann mal eben einfach so stirbt wie jeder Tausendfüssler oder jede Maus.


    Sudhana


    Antwort auf Deinen letzten Kommentar, Zitat:


    "Das Lesen und Zitieren von Sutten reicht allerdings zur Einsicht nicht aus (das kann bestenfalls nur einen Weg weisen) und Diskussionen wie diese hier sind noch weniger hilfreich."


    Sorry, ich hatte diesen Thread hier nicht erstellt, ich habe längst Einsicht in den Kreislauf des Werdens und Vergehens erlangt.

    mukti:
    Freeman reloaded:


    Die Wiedergeburt ist zentraler Bestandteil der Lehre des Buddha.


    Habe ich auch immer so gesehen.


    Yoh, und wenn jemand die Tatsache der Wiedergeburt weder selbst erkennt, noch in der Lehre des Buddha's erkennt, dann liegt das wohl am eigenen Karma jener Leute, welche die Wiedergeburt bezweifeln oder bestreiten. Also nochmal folgende Fragen:


    Lehrte Buddha denn, Geburt, Alter, Krankheit und Tod zu überwinden?


    Wenn Buddha die Überwindung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod lehrte, was meinte er denn dann mit "Geburt"? Die Geburt, die uns in diese Welt gebracht hat, kann er ja kaum meinen, denn die ist ja nunmal schon passiert. Also welche Geburt meinte er denn dann?


    Und welchen Tod meinte er? Er kann ja nur den Tod meinen, der noch vor uns liegt. Wie also können wir diesen Tod überwinden? Etwa, indem wir halt einfach so eines Tages sterben, so, wie jeder Tausendfüssler und jede Maus halt eines Tages einfach stirbt?


    Ok, und zu welchem Schluss kommst Du dann nun aufgrund Deiner Definition von Religion? Ist die Lehre des Buddha nun Religion oder nicht? Ich vertrete die klare Auffassung, dass Buddha's Lehre weit, weit über ein materialistisches Weltbild hinausgeht, egal, ob das jemand "ideologisch" nennt oder nicht.


    mukti:
    Zitat

    Im Westen und hier im Forum gibt es diesen "materialistischen Buddhismus", sehr viele sind es nicht, und in den buddhistischen Ländern Asiens ist es wohl eine noch viel kleinere Minderheit. In dieser Gegend hier wird halt gerne dem eigenen Verstand über alles vertraut. Wenn dem was nicht gleich zusammenpasst dann kann es ja nicht sein. Dass in der Lehre bezüglich Wiedergeburten immer dabeisteht dass sie "mit dem himmlischen Auge" bzw. nach erreichen "übermenschlicher Zustände" gesehen werden, wird dann nicht ernst genommen und von manchen als ein Rückschritt nach der Aufklärung empfunden.


    Die Wiedergeburt ist zentraler Bestandteil der Lehre des Buddha.

    "... obwohl das die Lehre ist, wird behauptet das wäre nicht die Lehre."


    Böses Karma.


    Nun denn, wohlan, lasst uns weiteres, sportliches Instant Karma formieren :grinsen:


    Walk on, walk on... 8)


    " "Ihr Bhikkhus, da lernen einige fehlgeleitete Männer das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - aber nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie nicht die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren nicht mit Weisheit ergründen, gelangen sie nicht dahin, sie reflektiv anzunehmen. Stattdessen lernen sie das Dhamma nur, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren nicht das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen falsch ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Schaden und Leid bei. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Lehren."


    "Angenommen, ein Mann, der eine Schlange benötigt, der eine Schlange sucht, der sich auf die Suche nach einer Schlange macht, sähe eine große Schlange und packte sie an ihren Windungen oder am Schwanz. Sie würde sich nach ihm umdrehen und ihn in die Hand oder den Arm oder eines seiner Glieder beißen, und deswegen würde er sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Schlange. Genauso, lernen da einige fehlgeleitete Männer das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - aber nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie nicht die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren nicht mit Weisheit ergründen, gelangen sie nicht dahin, sie reflektiv anzunehmen. Stattdessen lernen sie das Dhamma nur, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren nicht das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen falsch ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Schaden und Leid bei. Warum ist das so? Wegen des falschen Ergreifens jener Lehren."


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m022z.html

    Und gleich noch ne Frage:


    Lehrte Buddha denn, Geburt, Alter, Krankheit und Tod zu überwinden?


    Wenn Buddha die Überwindung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod lehrte, was meinte er denn dann mit "Geburt"? Die Geburt, die uns in diese Welt gebracht hat, kann er ja kaum meinen, denn die ist ja nunmal schon passiert. Also welche Geburt meinte er denn dann?


    Und welchen Tod meinte er? Er kann ja nur den Tod meinen, der noch vor uns liegt. Wie also können wir diesen Tod überwinden? Etwa, indem wir halt einfach einfach so eines Tages sterben, so, wie jeder Tausendfüssler und jede Maus halt eines Tages einfach stirbt? :grinsen:


    Werter Sudhana, ist denn Wiedergeburt kein Wiederwerden? :)


    Übrigens:


    Eines werdet Ihr ja wohl nicht leugnen, nämlich dass Buddha gelehrt hatte, dem Wiedergeburtskreilauf zu entfliehen. Wenn es aber keine wie auch immer geartete Wiedergeburt des Einzelnen gibt, wie ja offenbar einige hier behaupten, dann setzt sich der Kreislauf der Wiedergeburten also mit den Nachkommen fort, wenn ich Euch recht verstehe :) Dann aber wäre ja das Entrinnen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten nur zu erlangen, indem man KEINE NACHKOMMEN zeugt 8) Insofern hab ich auf jeden Fall alles richtig gemacht, ich habe nämlich aus weiser Voraussicht keine Nachkommen gezeugt :lol:


    Mögen alle Wesen glücklich sein, vor, während und nach dem Tod :angel:


    Jesus?! Du meinst jenen jüdischen Propheten aus Nazareth? Hatte der etwa auch, wie Buddha, die Wiedergeburt gelehrt oder was hatte der noch gleich hinsichtlich der Ereignisse nach dem Tod gelehrt? :angel:

    " Der König sprach: 'Gibt es wohl, ehrwürdiger Nagaseno, irgend ein Wesen, das beim Tode von dem einen Körper in einen anderen Körper hinüberwandert?'


    'Nein, o König.'


    'Wenn dies sich aber so verhält, o Herr, entgeht man denn dadurch nicht der Folge böser Taten?'


    'Wenn man nicht mehr wiedergeboren wird, dann wohl. Solange man aber noch wiedergeboren wird, entgeht man nicht der Folge böser Taten.'


    'Erkläre mir dies!'


    'Wenn da irgend ein Mann von einem anderen Mangos weggestohlen hätte, verdiente der wohl Strafe?'


    'Gewiss verdiente er Strafe, o Herr.'


    'Wieso denn? Er hat doch gar nicht jene Mangos gestohlen, die der andere gepflanzt hat.'


    'Jenen (gepflanzten) Mangos aber zufolge sind diese (gestohlenen) Mangos entstanden. Darum eben verdient er Strafe.'


    'Ebenso auch, o König, werden durch diese geistig-körperliche Verbindung gute oder böse Taten gewirkt, und zufolge jener Taten entsteht eine neue geistig-körperliche Verbindung. Darum eben entgeht man nicht der Folge böser Taten.'


    'Weise bist du, ehrwürdiger Nagaseno!' "


    http://www.palikanon.com/diver…x_ladn2/lehrebuddhas4.htm

    Monikadie4.:
    Freeman reloaded:


    Die höchste Wahrheit ist dies: Befreiung kommt mit dem körperlichen Tod. Also geniesst das Leben und macht doch, was ihr wollt, wenn ihr tot seid, spielt das für euch sowieso keine Rolle mehr.


    Mit einer solchen "Weisheit" hätte Buddha sein Leben sicher sinnvoller zubringen können, als jahrzehntelang lehrend durch die Gegend zu ziehen. Ewigkeitsglaube, Vernichtungsglaube, beides hat Buddha nicht gelehrt.


    Es ging Buddha ja nicht um eine gute Wiedergeburt, sondern um die Beendigung des Leidens inmitten des Lebens. Gerade deshalb hat er ja auch Gier, Hass und Verblendung als die Ursachen erkannt. Wozu also hätte der Buddha diese drei Übel aufrecht erhalten sollen?


    Wo habe ich behauptet, es sei Buddha um eine bessere Widergeburt gegangen oder um Aufrechterhaltung der drei Übel ?!


    Du hast ganz Recht, es geht um die Beendigung von Tod und Wiedergeburt, es geht um die Überwindung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod, somit um die Überwindung des Leidens. Wem das in diesem Leben nicht gelingt, der geht nach dem Tod in himmmlische, höllische oder neutrale Bereiche. Manch einer würde dann allerdings wohl, falls ihm die völlige Überwindung des Leidens in diesem Leben nicht gelang, nach seinem Tod die himmlischen oder neutralen Bereiche vorziehen, vermute ich. Das wird ihm dann sein eigenes Karma/Vipaka erzählen, wo und wie es dann weitergeht :)


    Exakt. Diesseits und Jenseits sind wie die zwei Ufer eines Flusses, sie bedingen sich gegenseitig. Hier aufgetaucht, realisieren die Leute nicht, dass sie dort untergetaucht waren. Dort aufgetaucht, realisisieren sie nicht, dass sie hier untergetaucht waren.

    Todsicher gibt es ein Jenseits, so, wie es auch Schlaf und Traum gibt. Gäbe es kein Jenseits, dann hätte Buddha gesagt:


    Die höchste Wahrheit ist dies: Befreiung kommt mit dem körperlichen Tod. Also geniesst das Leben und macht doch, was ihr wollt, wenn ihr tot seid, spielt das für euch sowieso keine Rolle mehr.


    Mit einer solchen "Weisheit" hätte Buddha sein Leben sicher sinnvoller zubringen können, als jahrzehntelang lehrend durch die Gegend zu ziehen. Ewigkeitsglaube, Vernichtungsglaube, beides hat Buddha nicht gelehrt.