Beiträge von Anandasa im Thema „Buddhismus ohne Wiedergeburt?“

    Sunu:
    Anandasa:


    Das klingt gut. Was mich immer wieder in Gier und Anhaftung zurückfallen lässt, ist die Angst was dann ist, wenn nichts ist. Bin ich dann innerlich leer oder hohl? Okay, da ist dann Mitgefühl und all die heilsamen Dinge. Aber die "Angst" nichts zu haben, was mich bestimmt, bleibt dann. Natürlich weiß ich, dass genau das das Leiden verursacht... Aber der "Zwang" zum Ergreifen bleibt da. Dann schau ich mal, ob ich da auch diesen Genuss auftauchen spüre ;)


    "Nichts" ist nicht..denn wenn "Nichts" wäre, dann wäre es ja "Etwas". Die Angst vor einem Nichts ist also eigentlich so, als hätte man Angst vor einem vermeintlichen Gespenst, welches sich unterm Bett versteckt.


    Naja, verstandesmäßig ist das vielleicht so. Aber damit ist es noch nicht emotional aufgenommen. Dazu reicht das nicht. Schauen wir mal, ob sich dieser Genuss einstellt. Dann wäre es auch emotional aufgenommen.

    Sunu:

    Buddha war ein Meister im Genießen...ist Gier, Hass und Verblendung erstmal besiegt, bleibt nichts anderes übrig. Gleichmut ist Ausdruck des höchsten Genusses.


    Das klingt gut. Was mich immer wieder in Gier und Anhaftung zurückfallen lässt, ist die Angst was dann ist, wenn nichts ist. Bin ich dann innerlich leer oder hohl? Okay, da ist dann Mitgefühl und all die heilsamen Dinge. Aber die "Angst" nichts zu haben, was mich bestimmt, bleibt dann. Natürlich weiß ich, dass genau das das Leiden verursacht... Aber der "Zwang" zum Ergreifen bleibt da. Dann schau ich mal, ob ich da auch diesen Genuss auftauchen spüre ;)

    Freeman reloaded:

    Ok, ok, aber ein "Leben nach dem Tod", wie hier von Bhante Seelawansa konstatiert, riecht doch arg nach Christentum, aber gewiss nicht nach der Lehre des Buddha. Ein Leben NACH dem Tod muss zwangsläufig irgendwann enden. Und wenn ein Leben endet, ohne, dass Gier, Hass und Verblendung überwunden sind, gehts, entsprechend der Lehre des Buddha, ab in eine neue Wiedergeburt.


    Direkt nach dem "Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, Wiedergeburt jedoch nicht." anschließend im nächsten Satz sagt Bante Seelawansa:


    "Das Wort Wiedergeburt kommt aus den indischen Sprachen. Der Begriff existiert im Buddhismus nicht. Buddha verwendet stattdessen das Wort ‚Wiederwerden’. Die Wiedergeburtslehre besteht in Verbindung mit einer Person und einer Seele. Beides gibt es nicht.".


    Damit ist absolut klar, dass es nicht um "Leben nach dem Tod" im christlichen Sinne geht. Mein Deutschlehrer pflegte zu sagen: "Lesen!".

    Noch eine Nachschub zu der Sache, dass Buddha nach seiner Erleuchtung 100.000 Leben hat zurückschauen können. Bhante Seelawansa, ein ordinierter Theravada-Mönch, sagt hierzu in diesem Artikel:


    Zitat

    Er hat aber in diesem Leben 100.000 Leben erlebt und sie alle gesehen.


    Ob Buddha mit den 100.000 Leben ganze 100.000 Menschenleben gemeint hat oder 100.000 geistige Wiedergeburten in diesem Leben ist Auslegungs- oder Verständnissache, denn die Formulierung im Pali-Kanon ist nicht eindeutig. Und Bhante Seelawansa sagt hierzu klar das im obigen Zitat.

    Freeman reloaded:

    Tja, Gyatso Jigme, offenbar werden sämtliche eindeutigen Darlegungen hinsichtlich Buddhas Lehre über die Wiedergeburt von einigen als Comedy interpretiert :)

    Nein, was du in diesem Thread abziehst wird als Comedy gesehen was ich auch so gesagt habe. Die Verdrehung im obigen Zitat ist symptomatisch für die ständig weiter ausufernden Auschweifungen von dir in diesem Thread. Den Geist beruhigen wie Buddha es lehrt ist da sehr heilsam und hilfreich.

    Freeman reloaded:


    Sudhana


    Du sagst also, die Übersetzung des Pali- Terminus "Punabbhava" als "Wiedergeburt, Wiederwerden, Wiederdasein" sei nicht richtig? Hast Du eine Quelle für Deine Behauptung? Aus welchem Wörterbuch beziehst Du Deine Übersetzung des Terminus "Punabbhava"? (...)


    Das hat mich auch überrascht als ich das zum ersten Mal las, nämlich hier: http://www.dhamma-dana.de/buec…icht-Selbst_Strategie.pdf (suchen nach "punabhava" (mit einem "b"). Seite 101: "In diesem Zusammenhang ist die Übersetzung von punabhava (erneutes Werden) mit Wiedergeburt noch halbwegs akzeptabel." Wiedergeburt statt Wiederwerden ist eine der wichtigen schlechten Übersetzungen wie Erleuchtung statt Erwachen, die gut sind zu wissen um die Lehre besser verstehen zu können.


    Dies macht auch sehr viel Sinn, wenn man beim ständigen gedanklichen Wiederwerden beginnt, das zu jedem Zeitpunkt stattfindet (und in diesem Thread völlig unerwähnt blieb ...): man fällt in alte Denkmuster zurück und wiederholt sie ständig und so wird das Leiden, das in diesen Gedankenmustern steckt, weil man immer die gleichen Probleme wältzt, immer wieder neu durchlebt. Es geht also (im Theravada) darum Wiederwerden zu verhindern. Dies wird auch aus dem letzten Vers der Metta Sutta (*) deutlich:


    "Wer nicht an feste Anschauungen festhaltend, mit reinem Herzen und mit klarer Sicht der Dinge, von allen sensualen Begierden befreit, wird in diese Welt nicht wiedergeboren." (**)


    * http://www.accesstoinsight.org…ka/kn/khp/khp.9.amar.html


    ** By not holding to fixed views, The pure-hearted one, having clarity of vision, Being freed from all sense desires, Is not born again into this world.

    Freeman reloaded:

    Und gleich noch ne Frage:


    Lehrte Buddha denn, Geburt, Alter, Krankheit und Tod zu überwinden?


    [i]Wenn Buddha die Überwindung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod lehrte, was meinte er denn dann mit "Geburt"?


    Der Gesprächsfaden ist zwar in Zwischenzeit in eine andere Richtung gegangen, ich möchte aber dennoch klarstellen, dass Buddha dies so nicht gesagt hat. Was er sagte war, dass Geburt Leiden ist, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden.


    Diese Leiden sind natürlich gegeben und man kann sich ihnen nicht entziehen, denn man kann sich nicht vor dem Älterwerden entziehen. Diese Art von Leiden muss man aushalten, denn sie gehören zum Leben dazu. Versucht man diese Leiden zu bekämpfen, lädt man sich nur zusätzliche Leiden auf. Bekämpfen kann kann man nur die Leiden aufgrund einer unheilsamen Geisteswelt. Mit Wiedergeburt hat diese Sache a.m.S. nichts zu tun.