Freeman reloaded:
no name:
Dann ist der nicht nachprüfbare Teil in den Lehrreden nicht prüffähig, oder wie? Wenn es keinen Zeitgenossen gibt, der in der Lage ist, verifizierbare Ergebnisse zu liefern?
Doch, doch, prüffähig sind alle Teile der Lehrreden, sonst wären ja sämtliche Schüler des Buddha allein auf Treu und Glauben angewiesen. Allerdings sind grosse Teile der Lehrreden eben nunmal leider nicht WISSENSCHAFTLICH nachprüfbar. Das fängst schon bei den Jhanas an und hört mit der Wiedergeburt noch lange nicht auf. Der Buddhismus ist nunmal in der Hauptsache eine Lehre, die auf die INNERE, menschliche ERFAHRUNG gründet und die lässt sich nunmal schwerlich wisseschaftlich beweisen. Wie zB willst Du auch nur wissenchaftlich objektiv überprüfen, ob Buddha überhaupt ein Erwachter war oder nicht? Wie willst Du wissenschaftlich objektiv nachprüfen, was überhaupt mit "Erwachen" gemeint ist? Wie willst Du wissenschaftlich objektiv nachprüfen, wie weit jemand in den Jhanas fortgeschritten ist oder nicht fortgeschritten ist? Das alles lässt sich wissenschaftlich objektiv weder beweisen, noch widerlegen, da kommt es ganz auf die individuelle Erfahrung des Einzelnen an, deswegen sagte Buddha ja auch:
" Erlösung ist im Erlösten."... nirgendwo sonst
Er sagte nicht, Erlösung ist im wissenschaftlichen Diskurs oder im wissenschaftlichen Labor. In dieser Hinsicht ist der Weg des Buddha ein Weg der einsamen Nashörner, kein Weg für die Menge. Das ist es, was ich an der Lehre des Buddha sehr schätze, es ist kein Weg für Jedermann, ganz im Gegenteil. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Buddha nach seinem Erwachen unter dem Bodhi-Baum so lange zögerte, bis er sich entschloss, zu lehren. Er wusste, dass nur Wenige ihn wirklich grundlegend verstehen würden, da musste erst Brahman ihn inständig bitten, zu lehren... nein, auch diese Tatsache ist ganz sicher nicht wissenschaftlich objektiv beweisbar
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Im Allgemeinen bin ich ganz bei dir, keine Frage. Der Gesprächsfaden weicht aber etwas vom Thema ab.
Die Verfasser der Lehrreden erklären wie der Buddha mittels der meditativen Vertiefungen die Idee vom endlosen Kreislauf von Wiedergeburt und Tod entwickelt hat. Findet sich in den Lehrreden in etlichen Wiederholungen. Scheint nur nicht reproduzierbar zu sein und diejenigen die sich darauf berufen stehen mit leeren Händen da. Zu Bedenken ist dabei, diese Einsichten hat der Buddha ziemlich am Anfang seiner Lehrdarlegungen gewonnen, nachdem er sich von seinen beiden ersten Lehrern getrennt hat. Er hat also nicht 20 Jahre praktiziert in der Hoffnung Einsichten über die Zeit nach dem Ende des Lebens zu bekommen. Er hatte mit seinen meditativen Fähigkeiten noch keine jahrzehntelangen Erfahrungen.
Die Jhanas sind entgegen Deiner Darstellung als meditative Bewusstseinszustände nachprüfbar, man kann die persönliche Erfahrung unter zuhilfenahme der überlieferten Lehrreden und den Texten der Visuddhi Magga abgleichen. Wiedergeburt mittels Jhanas scheinbar nicht, sonst würden viele Praktizierende ähnliche Erscheinungen haben. Manches was sich im Kopfkino zeigt scheint vielmehr religiös induziert zu sein. Ähnlich wie die inneren Bilder in den letzten Abschaltmomenten des Lebens. Manche sehen Buddha, Engel, Shiva oder sonst was.
Was die Stufen der Befreiung oder Heiligkeit angeht, auch diese sind in den Lehrreden beschrieben und die Praktiken die dort hinführen, kann jeder selber ausprobieren. Habe im buddhistischen Kontext bisher noch keine Diskussionen mitbekommen in dem wortreich argumentiert wird ob es verschiedene Befreiungsstufen gibt oder das alles eine religiöse Erfindung der Inder zu sein scheint und Nirvana möglicherweise doch ein Kaff der Glücklichen im Himalaya ist. Aber viele können die Zustände von Nicht-Selbst zumindestens zweitweilig reproduzieren.
Ich bitte dich, wenn alles nachprüfbar ist außer u.a. die Wiedergeburt nach dem Tod, ist das religiöse Textverständnis der Lehrreden doch diskussionswürdig.
Daher auch mein Ansatz, wer von gewöhnlichen Siddhi im Kontext von Lehrreden oder Wiedergeburt redet, möchte sich anhand der Überlieferungen in den Lehrreden grade machen. Entweder selber aufzeigen oder jemanden benennen der es kann.