Beiträge von Freeman reloaded im Thema „That's Life - Eine philosophische Überlegung“

    Spacy:
    Freeman reloaded:

    :)


    Du baust dir deine Votivecke aus den Resten des letzten, abgeranzten, Bio-Bio-Laden auf, und bemerkst nicht, wie sie dir die Kerzen aus deinem nachwachsenden Kranz klauen.


    Was soll das hier in diesem Thread? Findest Du nicht, dass Du hier ein wenig am Thema vorbeischraddelst?


    Im Übrigen kann ich mir finanziell überhaupt nicht leisten, im Bioladen einzukaufen.


    Und NOCHMAL:


    ICH BIN KONFESSIONSLOS, ich habe mit Weihnachtskränzen und derlei Kinkerlitzchen absolut nichts zu schaffen, ich feiere kein Weihnachten, ich brauch das nicht.


    Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Abend, lieber Spacy, vielleicht dann bis morgen :)


    Wie bitteschön, lieber Spacy, kommst Du darauf, dass es hier um "meine Mystik" geht? Es geht um die Mystik im Zen-Buddhismus bzw in Kensho, Satori ect. Ich bin kein Zen-Buddhist, ich bin konfessionslos :)

    Kann man Strohsandalen flechten aus den Federn von Vögeln?
    Kann man ein Buddha werden durch Teilnahme an diesem seltsamen Wettbewerb?
    Bleib auf der Hut! Geh nicht und sag,
    du empfängst die Krone,
    wenn du den Test der Lehrheit bestehst.
    Sagst du es doch, bekommst du früher oder später schwere
    Hiebe mit dem Stock.


    - Zen- Strophe

    Das ist Mystik.
    Keine Chance, hier irgendwie wissenschaftlich-rational ranzugehen, das gesamte rationale, materialistische, abendländische Denken, Jahrhunderte edler Wissenschaft mit sieben Zeilen einfach weggewischt, ausradiert, wie eine Wolke am Himmel, die sich in Nichts auflöst :grinsen:

    " Der Ausdruck Mystik (von griechisch μυστικός mystikós ‚geheimnisvoll‘, zu myein ‚Mund oder Augen schließen‘) bezeichnet Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit sowie die Bemühungen um eine solche Erfahrung.


    Das Thema Mystik ist Forschungsgegenstand innerhalb der Theologien der Offenbarungsreligionen und der Religionswissenschaften, in Kultur-, Geschichts- und Literaturwissenschaft, in Medizin, Philosophie und Psychologie. Allerdings besteht kein übergreifender fachwissenschaftlicher Konsens zur Begriffsbestimmung.


    Im alltäglichen Sprachgebrauch sowie in populärer Literatur versteht man unter Mystik meist religiöse oder spirituelle Erlebnisse und Aussagen, die als solche wissenschaftlich nicht objektivierbar sind („echte“ mystische Erfahrung). Die Literatur, in welcher der Ausdruck Mystik auch in unterschiedlichem Sinne verwendet wird, ist vielfältig. Trotz aller definitorischen Unklarheiten lassen sich charakteristische Merkmale bestimmen..."


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mystik


    Kensho, Satori, Samadhi, Erleuchtung, kosmisches Bewusstsein, Nibbana ect blah blah ist Mystik, innere tiefe, tiefe, tiiiiiieeefe Erfahrung jenseits aller wissenschaftlichen Messung, Katalogisierung, Rationalisierung oder Begriffsbestimmung :lol:


    Aber wer das nicht will, der muss das nicht :rofl:

    Wozu mit der 2500 Jahre alten Lehre irgendeines lustigen Inders, der seit 2500 Jahren tot ist, Lebenszeit verschwenden, wenn mit dem Tod sowieso alles vorbei ist? Wozu dieses Forum hier, in dem wochenlang, jahrelang über irgendeinen uralten Pali- oder Sanskrit-Terminus diskutiert und philosophiert wird, wozu stundenlang über Jahre und Jahrzehnte meditieren? Reicht dann nicht einmal die Woche schön Wellnesscenter und ein Forum, das gute Rotweine bespricht oder ein Strick- und Häkelforum und gut ist?


    Wer die Wiedergeburt, das leidvolle Wiederwerden nach dem fleischlichen Tod bezweifelt, wäre gut beraten, einfach sein kurzes Leben zu geniessen und seine Zeit nicht mit irgendwelchen indischen, 2500 Jahre alten Kopfgeburten zu verschwenden


    @Hund


    Diese Diskussion führt letztlich nirgendwo hin. Soweit ich das hier bisher mitbekommen habe, bist Du noch auf der Suche. Du fragtest in anderen Threads nach der rechten Weise, zu meditieren, Du fragtest dieses und jenes, typische Anfängerfragen eben. Und daher schätze ich Dich als einen Suchenden ein, der den Gedanken hegt, den 3 Juwelen zu folgen. Du musst nun entweder weitergehen auf diesem Weg und Deine eigenen Erfahrungen machen oder es ganz einfach lassen, es hat keinen Sinn, um eine Suppe herumzuscharwenzeln, zu schnuppern, ein klein wenig zu probieren und schon sich in alle möglichen und unmöglichen Spekulationen über die Suppe zu verlieren. Irgendwann ist die Suppe kalt und dann wirst Du weiterwandern und irgendwas anderes suchen. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man in irgendeinem Forum über mögliche und unmögliche Fragen diskutiert oder ob man im richtigen Leben Kontakt zu einer Sangha aufnimmt, sich ernsthaft mit dem 8-fältigen Pfad, Satipatthana, den Jhanas usw befasst und den Weg SELBER geht.


    Gehe den Weg, mache Deine eigenen Erfahrungen oder lass es.

    IkkyuSan:
    Zitat

    Brauchst Du wirklich Beweise VON MIR ?!


    Ja natürlich VON DIR, denn du stellst ja die Behauptung auf.


    Also nochmal: Woher hast du Wissen von Nirvana, Wiedergeburt und Hungergeistern?


    Wenn Du wirklich ein Schüler des Buddha bist und dennoch Beweise von jemand anderem brauchst, dann bau mal schön weiter auf Deinen Glauben.


    _()_

    IkkyuSan:
    Freeman reloaded:

    Nun, wenn hier kein Zeter und Mordio unter den Buddhisten aufkommt angesichts solcher Behauptungen, werde ich einen Teufel tun, mich als Konfessionsloser länger mit dieser Frage zu befassen. Wenn ihr die Lehre des Buddha zur GLAUBENSRELIGION degradieren wollt, dann macht das mal schön den Buddhisten klar, liebe Freunde, ihr dürft natürlich gerne glauben, was ihr wollt, wir haben schlieslich Glaubensfreiheit in Deutschland


    Warum beteiligst du dich dann an der Diskussion? Bring doch lieber mal Beweise für deine Behauptungen. Dazu musst du kein Buddhist sein.



    Beweise...?! Wie lange folgst Du denn schon dem Weg des Buddha, als Zen-Schüler? Brauchst Du wirklich Beweise VON MIR ?!


    Folgst Du dem Weg des Buddha aus GLAUBEN? So, wie die Christen ihrem Gott aus Glauben folgen? Versenken sich die Schüler des Buddha etwa jahre- und jahrzehntelang betend in die Jhanas oder üben Satipatthana, um zum GLAUBEN zu kommen?

    Nun, wenn hier kein Zeter und Mordio unter den Buddhisten aufkommt angesichts solcher Behauptungen, werde ich einen Teufel tun, mich als Konfessionsloser länger mit dieser Frage zu befassen. Wenn ihr die Lehre des Buddha zur GLAUBENSRELIGION degradieren wollt, dann macht das mal schön den Buddhisten klar, liebe Freunde, ihr dürft natürlich gerne glauben, was ihr wollt, wir haben schlieslich Glaubensfreiheit in Deutschland

    IkkyuSan:

    Hund:

    Zitat

    Da bleibt halt die Frage, Buddhismus funktioniert nur wenn man GLAUBT.


    Richtig Hund, so ist es.


    Aha, die Lehre des Buddha beruht also Deiner Meinung nach auf Glaube, nicht auf Wissen und eigener Erkenntnis ??? COM ON, lieber IkkyuSan, einer der grundlegenden Mahnungen, ja sogar das Vermächtnis Buddhas kurz vor seinem Tod lautete wie folgt:


    " Geht nicht nach Meinungen und Ansichten und Geschwätz der Leute, sondern geht allein danach, was IHR für EUCH SELBST ERKANNT habt, seid Euch selbst eine Leuchte."


    Das klingt nicht wirklich nach Glauben 8)


    Richtig, Camus war kein Nihilist oder Fatalist, sondern Existentialist:


    " Im Zentrum der Philosophie von Camus steht das Absurde.


    Dem Leid und dem Elend in der Welt sei kein Sinn abzugewinnen. Der „absurde Mensch“ sei stets Atheist. Das Leid bleibt für ihn nicht nur sinnlos, es bleibt auch unerklärbar. Wäre Camus' „Mensch“ nicht Atheist, sondern den christlichen Religionen verbunden, könnte man hinter diesem theoretischen Ansatz das Problem der Theodizee vermuten, das die Frage danach, wie ein „liebender Gott“ mit dem Leid der Welt in Einklang zu bringen ist, sinnvoll aufzulösen versucht. Nach Camus fühle „der Mensch“, wie fremd ihm alles sei, und erkenne dabei die Sinnlosigkeit der Welt; so stürze er im Verlaufe seines Strebens nach Sinn in tiefste existentielle Krisen. Das Absurde mache vor niemandem halt:


    „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“


    Für Camus besteht das Absurde im Erkennen der Tatsache, dass das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt notwendigerweise vergeblich, aber nicht ohne Hoffnung bleiben muss. Um nicht verzweifelt zu resignieren oder in Passivität zu verfallen, propagiert Camus im Sinne des Existentialismus und in Anlehnung an Friedrich Nietzsche den aktiven, auf sich allein gestellten Menschen, der unabhängig von einem Gott und dessen Gnade selbstbestimmt ein Bewusstsein neuer Möglichkeiten der Schicksalsüberwindung, der Auflehnung, des Widerspruchs und der inneren Revolte entwickelt."


    https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Camus


    Öhm, nö. Die Lehre des Buddha ist auf Erkenntnis, auf WISSEN, nicht, wie, etwa im Christentum, allein auf Glaube gegründet. Glaube, Vertrauen in die Lehre des Buddha ist nur für Anfänger wichtig, da ohne anfänglichen Glauben und Vertrauen manch einer niemals dem Weg des Buddha folgen würde. Sicher gibt es auch, wenn entsprechende karmische Voraussetzungen gegeben sind, Menschen, die sich sofort aufgrund tiefer Erkenntnis auf den Weg des Buddha machen. Aber wem das nicht möglich ist, dem bleibt eben erstmal nur Glaube, Vertrauen :) Aber, wie gesagt, das Ziel ist Erkenntnis, Wissen, nicht Glaube.


    LG,
    Freeman

    Wenn es für einen Menschen nur ein einziges Leben gäbe, dann könnte man mit Fug und Recht sagen, dass es witzlos ist, dem Leiden entrinnen zu wollen. Nur wenn wir das Tal, das Leiden kennen, dann kennen wir auch den Berg, die Freude. Aber das ist nicht die Perspektive des Buddha. Buddha sagte, dass die Knochen, die wir auf unserer endlosen Wanderung durch Samsara bisher aufgehäuft haben, zusammengenommen einen Berg ergeben, der höher ist, als das Himalaya Gebirge und dass die Tränen, die wir auf dieser Wanderung vergossen haben, zusammengenommen einen gewaltigen, unendlichen Ozean ergeben. Wir sind unzählige Male geboren worden und sind unzählige Male gestorben. Wenn man nun erkennt, dass alle Freuden, die wir auf dieser endlosen Wanderung gefunden haben, immer wieder verlorengehen müssen und dass wir dennoch immer weiter versuchen, sichere, haltbare, dauerhafte Freude und inneren Frieden in Samsara zu finden, dann erkennen wir, dass wir wie Esel sind, denen eine Möhre vor das Maul montiert ist, die wir doch niemals erreichen werden.


    Buddha hat das Sicherfreuen eines Menschen in Samsara mit jemandem verglichen, der in einer glühenden Kohlengrube sitzt und ein wenig Erleichterung verspürt, wenn er sich an seinen offenen Wunden reibt und kratzt. Auf diese Weise schilderte Buddha die Tatsache, dass unter jeder Freude in Samsara ein Grundleiden schwelt, das durch keine Freude in Samsara geheilt werden kann:


    Geborenwerden ist leidvoll, geliebte Menschen verlieren ist leidvoll, Alter, Krankheit und Tod sind leidvoll.


    Wer all diese Leiden unzählige Male durchschritten hat auf seiner Wanderung durch Samsara, der wird, wenn sein Erwachen beginnt, jene Möhre als Möhre erkennen, die er niemals erreichen kann. Er wird erkennen, dass das gewöhnliche Leben, die gewöhnlichen Freuden wie eine Fata Morgana sind, die einem Verdurstenden in der Wüste eine Oase vorgaukeln, die er doch niemals erreichen kann. Und so wird er der gewöhnlichen Freuden überdrüssig, wie jemand, der mal unendlich gerne Vanillepudding gegessen hat, aber keinen Gefallen mehr daran findet, weil er bereits unzählige Male Vanillepudding gegessen hat, er wird des Puddings satt, übersatt.


    Buddha hat die Verwirklichung Nibbanas mit einem Tausend-Eimer-Bad verglichen, das alle Freuden Samsaras wie eine lächerliche Kinderei erscheinen lässt. Jene ewige Glückseligkeit und Freiheit des todlosen Nibbana lässt alle irdischen Freuden verblassen wie Kerzenlicht, wenn die Sonne aufgeht.


    LG,
    Freeman