Beiträge von Monikadie4. im Thema „Dukkha / Sukha“

    void:

    Eben weil es so ärgerlich inkompatibel ist. Im Christentum ist der "Grund des Daseins" Gott - die Quelle allen Guten. Und auch im Hinduismus ist die Grundlage der Welt nicht das Leiden sondern das Göttliche. Gerade wenn man die Bindestriche zwischen den Religionen sucht, ist das ein Ärgernis, weil man ja "Leiden" und das Göttliche schlecht gleichsetzten kann und deswegen vor eine Rätsel steht.


    mukti:


    Eigentlich ist es gar kein großer Widerspruch. Gott oder das Göttliche wird angestrebt aufgrund des Ungenügens, mithin leidhaften der Welt. In einer glückseligen Ewigkeit wohnt es sich allemal besser. Auch für den Buddhisten ist Nibbana das höchste Glück, nur verzichtet er auf nähere Vorstellungen darüber. Auch darin dass die Ursache von dukkha Begehren ist stimmen alle überein, weshalb die Theisten empfehlen den Eigenwillen aufzugeben und den Willen Gottes zu tun, wobei Gott leider oft eigene Wünsche unterstellt werden. Und die Hinduisten preisen den Zustand der Wunschlosigkeit (atmarama).


    Im übrigen ist die Ursache auch im Judentum, Christentum und Islam die Sünde,


    Zitat

    Sünde ist ein religiös konnotierter Begriff. Im christlichen Verständnis bezeichnet er den unvollkommenen Zustand des von Gott getrennten Menschen und seine falsche Lebensweise (d. h. das Übertreten von oder Herausfallen aus der göttlichen Gesetzesordnung). Diese Trennung kam, der biblischen Erzählung (Gen 3 EU ) zufolge, durch den Sündenfall zustande. Die Sünde besteht nach christlichem Verständnis in einer Abkehr von Gottes Willen, im Misstrauen Gott gegenüber, im Zulassen des Bösen oder im Sich-Verführen-Lassen. Bei Paulus erscheint die Sünde als eine unheimliche Macht, die das Leben und das Zusammenleben bestimmt und die Menschen zu Sklaven ihrer Leidenschaften macht, denen sie entsprechend ausgeliefert sind (Röm 6,12-14)
    Quelle: Wiki


    Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben, und es ist nur über den Glauben und entsprechendes Verhalten möglich, in eben dieses wieder zu gelangen. In der Bibel steht deshalb auch:


    Zitat

    16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.
    17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang.
    18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen.
    19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
    1. Mose 3


    Die Grundlage eines "Guten Gottes" befindet sich also in der Illusion, denn ganz im Gegenteil, Menschen wie Abraham, Hiob, v.a.m. und vor allem Jesus wurden schwer geprüft.


    Da ist für mich die Beschäftigung mit den Ursachen des Leidens aus buddhistischer Sicht doch weitaus mitfühlender und wohlwollender.
    _()_ Monika

    Hund:

    Nach ernst gemeinten Antworten auf Fragen die eigentlich im nachhinein sich als Fallen entpuppt haben um eine andere Meinung zu vertreten, sollte man doch diesen Typ ignorieren, das wird er schon verkraften, sind ja eh alles nur Pixel auf einem Bildschirm und die "bedienungslose" Liebe wird es schon machen!


    :heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart:


    Ja, Du hast Recht. Same ist ja glücklich, was soll's 8):lol:

    Same:


    Hahahaha. Selbst der Dalai Lama. Hört hört. Ein guter Meister ist jemand der seinem Schüler hilft beim Aufwachen. Darum und um nichts anderes geht es auf dem spirituellen Pfad. Also ist es absoluter quatsch zu behaupten ein guter Meister würde sich immer in einer bestimmten Art und Weise, so und so, verhalten. Ich für meinen Teil will lieber einen Meister, der es mir besorgt :lol::rofl: .
    Mein Gott wo lebt ihr denn?
    Nichts für ungut. Aber irgendwie ist das hier Kindergarten und Wellness-Wunsch-Buddhismus scheint es mir.


    Den Kindergarten hast Du ja offensichtlich ins Leben gerufen. Du stellst erst Fragen, deren Beantwortung Dir offenbar nicht genügen oder gefallen.


    Zitat

    PS. ich sage das es die Aufgabe des Schülers ist zum Meister zu werden. Aber wenn Ihr immer Schüler bleiben wollt bitte. Ich will die Klasse abschließen und dann von da an andere unterstützen - so Gott will - :rainbow::sunny::moon:8)8)8)8)8)8)8)8)


    Na, vielen Dank. Da stellen sich mir ja die Nackenhaare zu Berge. :clown:

    Same:
    Sangmo:


    Je länger ich mich im Dharma schule um so klarer ist mir,dass ich nur dann lerne ,wenn ich innerlich Schüler bleibe mit allem Respekt und in aller Bescheidenheit.


    Ja aber die Aufgabe des Schülers ist es irgendwann Meister zu werden.


    Nein, wer sagt das? Wenn überhaupt, dann gibt es nur die Aufgabe aller Hindernisse.


    Ein guter Meister wird immer respektvoll und bescheiden sein und sich als Schüler bezeichnen. Selbst der Dalai Lama bezeichnet sich als Mönch und nicht als Oberhaupt Tibets.
    _()_

    Sherab Yönten:


    Könnte man sagen, dass bei Sukha noch Anhaftung ist, während Nirvana komplett frei ist von Anhaftung? Ich stelle mir den geistigen Zustand von Nirvana irgendwie auch als eine Art "überweltliches Glücksgefühl" vor.


    Ja, so sehe ich das auch. Und wer dies erlebt, erlebt danach auch, dass es wieder verschwindet. Und eben das ist ja mit Dukkha gemeint: Bedingtes Entstehen - und Vergehen.


    "Wenn Nirvana und Samsara eins werden, dann ist Befreiung erreicht." So Geshe Thubten Ngawang Ende der 90er Jahre im tibetischen Zentrum Hamburg Berne.


    Solange ich noch von hier nach da luge und Sukha suche, anstatt Dukkha zu akzeptieren, solange bin ich noch in Samsara gefesselt.
    _()_ Monika

    Same:

    Und ja, auch ich habe die letzten 10 Jahre Dukkha erfahren, sehe aber, dass es daher kam, dass ich nicht einfach war, sondern immer etwas wollte....


    Ja, Same, das ist sicher eine wichtige Erfahrung und Erkenntnis. Und das meinte ich auch damit, dass "man" erstmal wissen muss, was Dukkha eigentlich ist.


    Zitat

    Im übrigen habe ich Deine Frage bzgl. des Jesus Zitat beantwortet. Da kam aber von Dir nicht mehr viel. Wie deutest Du das Zitat? Warum hast Du mir das Zitat geschrieben?
    Du hast eine sehr merkwürdige Art zu kommunizieren und ich erkenne nicht was Du bezwecken willst?


    In diesem Zitat "lass die Toten ihre Toten begraben" wird für mich deutlich, wenn es nicht aus dem Zusammenhang gerissen ist, sondern die Hintergründe bekannt sind, dass die Liebe Jesu auch eine ganz "trockene" Qualität hatte. Genau so wie das Zitat, das Morpho brachte: "Wer sind meine Mutter und meine Brüder ..."


    Mein Gedankengang bezog sich auf folgende Äußerungen:


    Same:


    ... Allerdings verstehe ich bei Vipassana nicht, warum Dukkha eines der Daseinsmerkmale sein sollte. Wenn ich Liebe zum Beispiel, wo ist da Dukkha? Die Selbsterforschungsmethode von Ramana Maharshi, oder die Lehren Jesu sind mir da einleuchtender und sprechen mein Herz mehr an. ...


    Jesus hat bekanntlich sehr gelitten, wenn man den Überlieferungen glauben darf, z.B.
    "Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus soll euch wüst gelassen werden.…"
    Matthäus 23:37


    Darüber geht die Lehre Buddhas bezüglich der Ursachen des Leidens weit hinaus, und auch die Befreiung, von der Du ja immer wieder schreibst.


    Entschuldige meine merkwürdige Art zu kommunizieren.
    _()_ Monika

    Same:
    Zitat

    Zunächst aber muss ich doch wissen, wie Leiden entsteht, was es überhaupt ist, bevor ich etwas beenden kann.


    Leiden entsteht durch nicht loslassen.


    Deine Antwort zeigt Deine Ignoranz, denn dass Du das weißt und umsetzen kannst, daran zweifel ich ja nicht.
    Ich lass jetzt los. :grinsen:
    _()_

    Same:


    Warum soll ich dann um etwas nicht definierbares trauern? Der Buddhist will doch gerade das Ende des Leidens. Warum sollte ich dann leiden mehren, wenn etwas ebenso undefinierbares wie ich sich den Fuß stößt. Wenn ich dich tröste, dann lindere ich leiden. Aber warum sollte ich trauern?


    Zunächst aber muss ich doch wissen, wie Leiden entsteht, was es überhaupt ist, bevor ich etwas beenden kann. Alles sind doch nur Beispiele, und wenn Du nichts mehr als Leiden erlebst oder noch nie erlebt hast, dann sei einfach froh und dankbar darüber.
    Du sollst ja nicht trauern, worüber auch. 8)
    _()_


    Ja, da hast Du Recht. Und deshalb ist es auch hilfreich, sich über seine Hindernisse klar zu werden.
    _()_ Monika

    Same:


    Ich will die "Wahrheit"/Gott/Nirvana finden. Der Buddhismus scheint einen sehr praktikablen Weg darzustellen.


    Ja, das wollte ich auch. Und die Lehre Buddhas führt letztendlich dazu, dass es keine Fragen mehr gibt, z.B. über


    Zitat

    warum Dukkha eines der Daseinsmerkmale sein sollte


    Zitat

    Wenn ich Liebe zum Beispiel, wo ist da Dukkha? Die Selbsterforschungsmethode von Ramana Maharshi, oder die Lehren Jesu sind mir da einleuchtender und sprechen mein Herz mehr an.


    Ja, diese Liebe spricht das Herz an. Aber diese Liebe, von der Jesus sprach, wird glorifiziert und romantisch wahrgenommen. Was hältst Du von dem Zitat Jesu: "Lass die Toten ihre Toten begraben."?


    Zitat

    Ich will nur zur Wahrheit. Und dachte, dass mir hier jemand im Buddhismus Forum erklären könnte, warum Dukkha ein Daseinsmerkmal von Realität sein sollte.


    Dukkha ist ein Daseins-Merkmal, weil es unausweichlich in jedem Moment vorhanden ist. Selbst wenn es Dir gut geht, Du Dich sogar glücklich fühlst, siehst Du denn nicht das massenhafte Leid auf der Welt, um Dich herum? Auch dem Buddha ging es gut, bei seinem "Ausflug in die Welt" jedoch begegnete ihm dieses Leid in Form von Alter, Krankheit, Tod. Wir brauchen nur den Fernseher einzuschalten und werden davon tagtäglich überschüttet, und zwar in Form von überwiegend unnötig hervorgerufenem Leid, z.B. Tiertransporte in die Türkei, Kinderpornografie, Gewaltverbrechen, Arbeitslosigkeit, Krebsleiden ...


    Das bedeutet DASEINS-MERKMAL. Es ist ein Teil des Daseins.
    Ansonsten kann auch ich nur empfehlen, dass Du Dich mit dem Palikanon beschäftigst. Vielleicht schickt ja Elliot ein passendes Zitat. :oops::)
    _()_ Monika

    Same:
    mukti:

    Der Buddha sagt ja nicht dass nirgendwo anhaften oder zurückweisen dukkha wäre. Mache es, sei immer im Moment von hier und jetzt. Kannst du es?


    1-2 Jahre Übung noch.


    Was willst Du üben, wo Du doch schon angekommen bist?
    _()_

    Same:


    Aber im Theraveda heißt es ja tatsächlich, dass man in jedem Moment die drei Daseinsmerkmale entdecken können soll. Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn ich authentisch Liebe und Liebe bin, dann ist das doch wunderschön. Wo ist in dem Moment Dukkha erkennbar. Aber der Weg des insight practice, wie ich ihn verstehe, zielt genau darauf ab z.B. in der Liebe Dukkha zu erkennen. Aber vielleicht checke ich einen wichtigen Punkt nicht.


    Ich wünsche Dir, dass Deine derzeitigen Empfindungen so bleiben mögen, denn es heißt ja: Mögen alle Wesen glücklich sein!
    In dem Moment des Glücks - selbst wenn dieser längere Zeit währt (und das ist großes Glück) - scheint alles ganz einfach. Ich denke nicht, dass Siddharta unglücklich war in seinem Palast, er war aber neugierig, wo das Un-Glück zuhause ist und verließ ihn. Jetzt ist die Frage: hätte er lieber im Palast bleiben sollen?
    _()_ Monika

    Same:

    Warum Leiden der Veränderung? Was soll an Veränderung leidhaft sein? Alles verändert sich; aber Leiden ist dauerhaft :?: Gerade durch die Veränderung kann doch aus Noten Musik werden.


    Ich trinke Kaffee. Lecker. Schön. Dann stehe ich auf. Cool ich stehe. Ich höre den Vogel zwitschern wunderschön. Der Vogel hört wieder auf zu zwitschern. Geil! die Stille ist auch schön. Wo ist da ein Leiden der Veränderung?


    Wenn Du, Same, doch alles schon so gut verstehst und mit leidhafter Veränderung kein Problem hast, warum fragst Du noch? Was musst Du noch wissen?
    _()_ Monika