Beiträge von Frieden-und-Freude im Thema „Abwertung der Theravada Schule“

    Doris Rasevic-Benz:

    Worum geht es im Dharma?
    Um den Geist, um geistige Dinge.
    Und genauso sind die "Abgeschiedenheit", der Rückzug, die Entsagung von der Welt keine materiellen Angelegenheiten, sondern geistige. Daher kann man inmitten einer Familie, von tausend Menschen sein, in einem Spielcasino, einer Bar, einem Stadion, und ist dennoch abgeschieden. Man kann Familie haben, Freunde usw. und dennoch losgelassen haben. In erster Line von den Vorstellungen: was jemand ist, wie er zu einem steht, wie er zu ein hat, wie er sich verhalten muss usw.


    Mit "Abgeschiedenheit" ist ja oft die Abgeschiedenheit von unheilsamen Zuständen gemeint, was nicht notwendig räumliche Abgeschiedenheit bedeutet.
    Allerdings ist es oft hilfreich, sich aus dem Getümmel der Welt zeitweise physisch zurückzuziehen.
    Der Buddha weist auf beides hin.


    Ganz genau.
    Und diese wechselseitige Verbundenheit kann man einsehen als jemand der dem Theravada nahesteht und zugleich es als vorrangige Aufgabe empfinden, zunächst bei sich selbst Gier, Hass und Verblendung zu reduzieren, bevor man sich um Gier, Hass und Verblendung von anderen kümmert.


    In der Praxis wird beides natürlich oft parallel ablaufen.
    Denn im Zuge der Praxis entwickelt sich Mitgefühl und damit auch der Wunsch anderen zu helfen.


    Deshalb glaube ich letztlich nicht, dass die "Fahrzeuge" so verschieden sind für jemand, der ernsthaft praktiziert. (Womit ich den säkularen Buddhismus einschließe.)


    Auch der Einzelne ist ja nicht völlig allein, selbst wenn er zurückgezogen lebt.
    Soziale Beziehungen sind immer vorhanden und sei es nur dadurch, dass jemand Nahrung konsumiert, die andere hergestellt haben oder eben durch das von anderen Gelernte.
    Auch der Einsiedler ist nicht völlig losgelöst von sozialen Beziehungen.

    accinca:
    Moosgarten:

    Im Hinayana (etwas u.U. völlig anderes als Thravada) denkt man, man könne das alleine tun, eben wie sich allein eine Maske aufsetzen. Und man denkt, man könne "Rettung" haben.
    Wie ich inzwischen denke: selten dämliche Ansinnen, hochgradiger Realitätsverlust, schwerer Fall von Religiotie.


    Gibt es bei den Mahayanas so viele Hinayanas?
    Und hast du schon mal einen Hinayana gesehen?


    Diese Aussagen wurden ja bereits als unangemessen herausgestellt.
    Vielleicht sollte man darauf dann nicht mehr direkt eingehen, um weitere Eskalation/Provokation zu vermeiden.

    Moosgarten:
    mukti:

    Klar, wie könnte man auch etwas geben, das man selber nicht hat.


    Genau, darin äußert sich ja gerade das völlige Missverstehen von buddhistischer "Rettung" ... man könne das alleine tun, eben wie sich allein eine Maske aufsetzen. Und man denkt, man könne "Rettung" haben. ...


    Zum sachlichen Argument:
    Ja, natürlich sind Menschen immer voneinander abhängig. Kein Vertreter des Theravada würde das bestreiten.
    Dennoch: Das Streben nach Einsicht, die Reduzierung von Gier und Hass bezieht sich zunächst mal auf "meine" Einsicht oder Verblendung sowie auf die Reduzierung "meiner" Gier und "meines" Hasses, auch wenn ich dazu in verschiedener Hinsicht andere Menschen brauche.


    Das ist kein Widerspruch. Denn es behauptet ja niemand, ganz allein und ohne soziale Beziehungen das Erwachen erreichen zu können.