Beiträge von Frieden-und-Freude im Thema „merkwürdige Meditationserfahrung“

    Varadinno:


    Frieden-und-Freude: ich kann mich nicht erinnern, etwas von einem "Gegensatz" geschrieben zu haben. Für mich persönlich passt meine Art der Meditation recht gut, so wie ich sie praktiziere. Wenn es für andere Praktizierende andere Strategien sind, die zum Ziel führen: sehr gut! Aber weder bin ich Ayya Khema, noch Ajahn Brahm und sie gehören auch de facto nicht zu meinen Lehrern. Deshalb habe ich auch betont, dass das Geschriebene meine persönliche Erfahrung widerspiegelt. Ich bin auch kein Freund von Pauschalisierungen oder was irgendwelche "Autoritäten" sagen: wie mein Lehrer es einmal ganz schön formuliert hat "awareness is ultimate subjectivity". Jeder muss das finden, was für ihn geeignet ist. Diese Dinge sehe ich eher als Werkzeuge - es kommt darauf an, was man damit macht.


    Mir geht es auch gar nicht um irgendwelche "Autoritäten". Und ich stimme Dir völlig zu, dass jeder das finden soll, was für ihn geeignet ist.


    Der Punkt ist nur der: Ganz gleich, welche "Methode" jemand nutzt, irgendwann tritt bei vielen Menschen bei ausreichender Konzentration ganz automatisch eine Vertiefung ein. Die Jhanas werden ja nicht "gemacht", sie entstehen einfach beim Loslassen.
    Ob jemand intensiv den Body Scan praktiziert oder Metta oder Atemmeditation, irgendwann kann es spontan zu einer meditativen Vertiefung kommen. (Bei Dir war das offenbar der Fall. Bei mir übrigens auch, als ich vor Jahren intensiv "Vipassana" nach Goenka praktizierte, also den Body-Scan.)


    Die Frage ist dann, wie man damit umgehen kann, wenn Vertiefungen eintreten.
    Du hast Dich offenbar entschieden, das nicht weiter zu verfolgen.
    Das ist Dein gutes Recht.


    Allerdings möchte ich doch zu Bedenken geben, dass der Buddha die Jhanas gelehrt hat, und zwar als ein Mittel, um Einsicht zu erlangen.

    Varadinno:

    Danach erreichte ich einen Zustand des tiefen Friedens und der Gelassenheit. Und ich habe mich mit einem Mönch - ich war damals in einem Kloster - darüber unterhalten. Er meinte damals, das ginge Richtung "Jhana". Aber da mein Augenmerk eher auf Vipassana lag und liegt, nutze ich tiefe Versenkung eigentlich nie, sondern eher "angrenzende Sammlung".


    Die meditativen Vertiefungen (Jhanas) sind ja gerade ein Hilfsmittel, um Einsicht (Vipassana) zu erreichen.
    Da gibt es keinen Gegensatz.
    Der durch die Vertiefungen geschärfte Geist ist besser zur Einsicht fähig.


    Zum Ausgangsthema:
    Angst vor dem Kontrollverlust kommt tatsächlich häufig vor, wenn jemand zum ersten Mal eine meditative Vertiefung erlebt. Darauf wird sowohl in der Schule von Ayya Khema als auch von Ajahn Brahm hingewiesen.


    Es ist hilfreich zu wissen, dass es sich um ein bekanntes und "normales" Phänomen handelt.
    Ich möchte Folgendes noch einmal unterstreichen:


    verrückter-narr:

    diese und andere, besondere Wahrnehmungserfahrungen sind in dem Sinne normal, da sie bei fast allen Menschen auftreten, die sich in Meditation und Geistesschulung üben. Die Art, Weise und Intensität der Erfahrungen ist aber von Person zu Person unterschiedlich und hängt auch von der geistigen Veranlagung ab. Sie könnten auch gefährlich werden, wenn dein Geist zu sehr daran haftet und sie für realer hält als die sonstigen "normalen" alltäglichen Erfahrungen. Wenn du eine Neigung zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, usw. hast, würde ich dir raten, erst eine stabilere, ruhigere Meditationspraxis zu entwicklen, bevor du diese Form der Meditationsübungen fortsetzt, da bei labiler psychischer Gesundheit die negativen Symptome sich verstärken können. Man kann dies Erfahrungen teilweise mit psychedilischen Erfahrungen durch Drogen vergleichen, die bei einigen Personen auch zu einer Verstärkung der negativen Geisteseindrücke führt, so dass die Personen dann evtl. therapeutische und psychiatrische Hilfe benötigen.


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