Beiträge von Moosgarten im Thema „Säkularer Buddhismus“

    void:
    Moosgarten:

    Ich sehe da wirklich kein OT.

    Moosgarten:

    Aber gerade der Dharma eröffnet ja hier den entscheidenden Ansatz: einen praktischen, in dieser Welt. Das ist überhaupt der einzige Weg und Prüfstein, sich nicht im Denken, den Gedanken, oder, macht es auch nicht besser, in "Meditation", also innerhalb seiner Frames, heillos zu verirren.


    Das kann man so lesen, als ob die Diskussion um säkular - nicht säkular eher so eine gedankliche Sache ist, und die Diskusion darüber müssig ist, weil es in der Praxis ja jenseits der konkreten Frames geht. Was ja dann das Thema des Thread abwürgen/transzendieren würde.


    Um Gottes Willen, ich wollte nur auf ein Problem aufmerksam machen, daß sich ja in jeder Diskussion und auch in jedem Denkprozess stellt. Und ich habe versucht die "säkularen" Begriffe in "buddhistische" zu übersetzen.
    Warum - noch mal wiederholt: weil das "Säkulare" durchaus was zur buddhistischen Praxis beizutragen hätte - nämlich Ergebnisse empirischer Untersuchungen, welche immer wiederkehrenden, konkreten Erscheinungsformen unsere "Verblendungen" annehmen - zwar individuell graduiert, aber prinzipiell weitgehend unabhängig von Kultur, Religion, Bildungsstand usw.
    Das ist natürlich praktisch, weil erst das Wissen darüber angemessene Handlungsansätze ermöglicht.


    void:

    Ich habe z.B das intuitive Gefühl, wer eher säkular ist scheut Niederwerfungen und Räucherstäbchen und wird unruhig, wenn er ein Sutra in einer Sprache rezitieren soll, die er nicht kann, und wo ihm der Inhalt verschlossen bleibt.


    Kann schon sein, aber man kann ihm die Wirkung/Wirkungsweisen einer Vielzahl solcher Übungen auch problemlos säkular übersetzen - worin sich aber nicht die Übung selbst erschöpft. Aber vllt der möglicherweise unnötige Widerstand dagegen.

    Tychiades:

    Das kann man aus der Menge von Beiträgen ohne Schwierigkeiten inzwischen herleiten. Ich will das hier nicht weiter ausführen, aber du hast offenbar keinen blassen Schimmer, was die Analyse-Verfahren möglich machen. Hier sind wir ja im Datenbereich "Sprache" - .


    Stimmt, ich habe da keine Ahnung, bin nicht "vom Fach" :) ... allerdings könnte ich es auf dem Niveau das du hier vorgibst auch, nur enthalte mich dessen ganz bewußt und sehe genau das als "buddhistische" Praxis.
    Hab ich von meinem Lehrer. Der hat zwar auch zu allem und jedem ne Meinung, aber dann sehe ich, wie er innerlich abwinkt und zu sich sagt: "Ach, ist auch nur ne Meinung." :)


    Zitat

    Wenn die Betreffende nicht will, dann hilft nichts. Und ein Forum mit seiner Debattenkultur schon garnicht.
    ..... Ich würde hier niemanden therapieren wollen - du willst aber offenbar jemanden belehren oder auf den WEG führen - dafür brauchst du dann deinen Optimismus - aber leider fehlen dir da die fachlichen Kompetenzen. Der gute Wille und das Wissen vom WEG reichen da nicht hin.


    Nun ja, das ist eben das Niveau, auf das ich mich nicht einlassen möchte: Erstens kann ich niemanden "Willen" absprechen, ich muss einfach konstatieren, dass ich diesen Willen nicht kenne - und selbst im persönlichen Kontakt ist das nicht ganz einfach, diesen beim Gegenüber sicher zu ermitteln, zumal sich dieser, zweitens, auch ständig ändern kann, quasi auch von der Tagesform abhängig ist. Seh ich bei Morpho und mir und bei allen anderen auch. Oft geht alles ne Weile ganz easy - wenn das nicht wäre, hätte man ja überhaupt keinen Anlaß mehr zu kommunizieren - und dann kippt es u.U. wieder. Kann ich aushalten.
    Drittens: wie du auch noch aus "fachlicher Sicht" auf "therapieren" und "belehren" kommst, ist mir völlig schleierhaft, da kann ich aus meiner fachlichen Sicht nur empfehlen, noch mal nachzujustieren, bzw deine Diagnose nachvollziehbar zu begründen - nicht mir gegenüber, sondern Dir selbst gegenüber. Das wäre dann auch der Weg, auf dem sich der Fachmann einfach als Mensch begreift, nämlich fehlbar, was ganz sicher auf seine fachliche Kompetenz positiv zurückwirkt.
    Ich sage meine Meinung zu einem Sachproblem. Kommt ne Frage oder ne weitere Meinung von irgendwem dazu, dann antworte ich einfach nach bestem Wissen und auch im Ton stelle ich mich darauf deutlich anderes situativ ein, als noch vor Zeiten. Je nach Gesprächspartner sind das dann mehr oder weniger lange Dialoge, länger dann, wenn es größeren gegenseitigen Klärungsbedarf gibt.
    Mehr ist da nicht, mache da keine prinzipiellen Unterschiede zwischen den Leuten, wenn einer nicht mehr will, dann erkenne ich auch die diesbezüglichen Signale und dränge mich nicht weiter auf.
    Mein "Optimismus" speist sich einfach aus der Quelle, dass nichts bleibt wie es ist; daran es anders wird, habe ich in den meisten Fällen wohl den geringsten Anteil.

    Tychiades:
    Moosgarten:


    Man kann sich diesen Spekulationen hingeben - oder nicht, ich habe mich für Letzteres entschieden.


    Das ist auch sinnvoll, wenn man nicht vom Fach ist. Es ist wie mit einem Blumentopf, der vom Dach zu fallen droht: wenn man es sieht, kann man ausweichen.
    Aber so wirst du halt immer wieder die Erfahrung machen, dass da jemand seine Sichtweise auf dich projiziert.


    Das ist mir durchaus klar - aber auch "vom Fach" wäre man da, was die Analyse anbetrifft, nicht besser dran .. es fehlt da einfach eine solide Datenbasis.


    Zitat

    Und dann erfahren wir hier immer wieder diese hübschen, unterhaltsamen Wiederholungen (Wiedergeburten) - dieses Beziehungsgeplänkel. Weil du dich weigerst, es zu bemerken.


    Ich bemerke es schon. Bin aber ganz grundsätzlich von optimistischer Natur.


    Tychiades:

    Mir macht das nichts aus - wenn ich es als Sitcom ablege, dann ist das ok. Das ist das typische Muster von "Dick und Doof".


    Das wäre mir dann doch zu einfach :)

    Tychiades:
    Moosgarten:


    Und ich habe echt nicht den geringsten Dunst, wie ich diesen Eindruck erweckt haben sollte.


    Da machst du dir es leider sehr einfach - aber ich vermute mal, du hast da keine Ader, was der andere dir auf irgendwelchen Ebenen noch mitteilen möchte. Du bist halt kein Psychologe, sondern ein sehr einseitiger Naturwissenschaftler, Messknechte nennen wir das bei uns.


    Gerade in Loriots "Badewanne" https://www.youtube.com/watch?v=fCcEH2DeWXU die schöne Wendung "Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ...." gelernt.
    ... aber: wer ist "bei uns" und: dein Beitrag enthält nun wirklich keinerlei sachdienliche Informationen. Und ich kann mir ehrlich auch nicht vorstellen, dass derartige Urteile von qualifizierten Psychologen in Ferndiagnosen gestellt werden. Deshalb will ich mal gutmeinend dafür plädieren, dass dass deine diesbezügliche Einlassung als ein Scherz zu verstehen war.


    Aber ersthaft:
    Ich weiß nicht, ob ich es mir sehr einfach mache, ich weiß aber schon, dass auch ich meine blinden Flecken habe - deshalb frage ich ja.


    Um selbst zu "psychologisieren" müßte ich alle möglichen Mutmaßungen über die Motive, die "Gesinnung", die "Praxis" usw des jeweiligen Gegenüber anstellen und zwar ohne die Möglichkeit, das dann überprüfen zu können. Das ist eben das Spezifische im Online-Bereich.
    Man kann sich diesen Spekulationen hingeben - oder nicht, ich habe mich für Letzteres entschieden.

    void:

    Du tust sehr häufig Einwände von Morpho ab, die du als unsachlich abweist.


    Ich "tue sie ab"? Das klingt mir jetzt so, als wenn ich eben selbst die Sachebene verlassen würde. Wenn das so sein sollte, möchte ich euch wirklich bitten, mich im konkreten Fall darauf aufmerksam zu machen.


    void:

    Dadurch entsteht der Eindruck, dass du ihren ganzen Zugang zum Dharma, der ja ebenfalls eher auf einer Beziehungsebene statt auf auf einer theoretische Ebene stattfindet nicht gelten lässt.


    Die "Beziehungsebene" wäre ein Thema an sich. Und diese gibt es auch bei mir.
    Aber willst du wirklich anregen, dass man das hier immer diese Beziehungen im Hinterkopf haben sollte - obwohl man sie ja im konkreten Fall meistens überhaupt nicht kennt und kennen kann?


    void:

    Untersucht man Loritos Frühstückseiersketch nach Gender-Aspekten, kommt man nicht darum herum festzustellen, dass da die Sachdikussion um korrekte Eier-Eierzubereitungsdauern die der Eierzubereitung zugrundliegenden patriarchalen Herrschaftsstrukturen (Hausfrauenrolle) negiert werden, weswegen sie innerhalb der Sachdikussion rein als unsachliche Zwischenrufe aufscheinen. So ungefähr.


    Schon klar ... nur führen die beiden da ganz offensichtlich eine bestimmte Beziehung :)

    void:

    Wobei dabei ja rüberkommt, dass du das deswegen herabsetzt, weil du den Eindruck hast, Moosgarten möchte seinen Weg allgemeinverbindlich als den "einzig waren" anpreisen.


    Und ich habe echt nicht den geringsten Dunst, wie ich diesen Eindruck erweckt haben sollte.

    Morpho:

    Ich habe mich nicht zur Praxis anderer Leute geäußert. Das stell ich hier noch mal klar.


    Und was ist das?

    Morpho:

    Können und wollen ja nicht alle Felder bestellen und sich gegenseitig Nudeln braten, sich vor abgerissenen Wänden filmen lassen und Spendenaufrufe für das einzig wahre Grüppchen Zennische machen.


    und:

    Morpho:

    Im übrigen will ich die Praxis erst mal sehen, bevor ich mir da ein Urteil erlauben würde oder überhaupt von einer Praxis ausgehe. Allein dauernd von Praxis zu reden, scheint mir ein Zeichen, dass das eher mehr ne Kopfgeburt "Praxis" ist als ne wirkliche Ausübung: Praxis.


    und

    Morpho:

    Sila, Samadhi, Prajna. Scheint mir säkular so gar nicht drin


    und

    Morpho:

    bis jetzt aber seh ich nicht, dass einer von den säkularen "die wahrheit hinter den erscheinungen" realisiert hätte. bis dato wird der sg. säkulare buddhismus doch auch nur ne "erscheinung, ausprägung von ideen einer bestimmten zeit und gesellschaft" sein.


    und

    Morpho:

    Na denn entwickel mal Gedanken, Gedanken, Gedanken;
    scheint ein Steckenpferd der Säkularen; ein "Fortschritt" im Dharma ist da aber nicht zu erwarten.


    und

    Morpho:

    Mir scheint nicht dass sie an "der Wahrheit hinter den Erscheinungen" interessiert sind.
    Aber wohl an Wissen abzapfen, zerrupfen, zusammenbasteln, umdeuten und an den Mann bringen


    ... so geht das hier die ganze Zeit und nicht nur in diesem Thread.


    Morpho:

    Leider hast du unseren Dialog wieder für allerlei persönliches und abwertendes benutzt.


    Hm. Eigentlich wäre es die Aufgaben der Moderatoren, dich auf deine ständigen Entgleisungen obiger Art hinzuweisen. Aber wie ich weiss, nimmst du das dann auch als persönlich und abwertend.


    Morpho:

    Das ist dann wirklich OT. Glieder doch bitte dein Thema karmisch bedingte kognitive Verzerrungen aus, dann ist es hier wieder am Thema.


    Thema war "Säkularer Buddhismus" - und ich habe hier darauf aufmerksam gemacht, dass das "Säkulare" durchaus was zur buddhistischen Praxis beizutragen hätte - nämlich Ergebnisse empirischer Untersuchungen, welche immer wiederkehrenden konkreten Erscheinungsformen denn unsere "Verblendungen" annehmen - zwar individuell graduiert, aber prinzipiell weitgehend unabhängig von Kultur, Religion, Bildungsstand usw. - wenn dich das nicht interessiert, deine Sache, aber deshalb ist es noch lange nicht OT

    Morpho:

    Was willst du eigentlich von "der Community" - der buddhistischen? Ist halt so wie sie grad ist. Können und wollen ja nicht alle Felder bestellen und sich gegenseitig Nudeln braten, sich vor abgerissenen Wänden filmen lassen und Spendenaufrufe für das einzig wahre Grüppchen Zennische machen. ;)


    Was spielt das für ne Rolle, ich verkehre in allen möglichen Kreisen, ganz ohne besondere Ansprüche zu haben.

    Morpho:

    Wenn das mein Karma ist einen klassischen Zen buddhistischen Deutungsrahmen zu pflegen, dann scheint mir, ist es nicht das schlechteste, was mir passieren kann.


    LOL


    Morpho:
    Zitat

    Du sprichst die ganze Zeit von (von dir vorgestellte) Praxis anderer


    Überhaupt nie. Praxis ist ein Wort das du gern im Munde führst, nicht ich. Mir wär's peinlich. :)


    Nun ja laut Suchfunktion war das in den letzten 14 Tage 6x der Fall, die beiden Fälle gerade jetzt nicht mitgerechnet.
    So weit zu dieser Art kognitiver Fehlleistung. Wenn du dir Fälle noch vergegenwärtigen würdest, in denen du zwar inhaltlich darüber spricht, nur nicht diesen speziellen Begriff verwendest, wirds erst richtig peinlich.


    Morpho:
    Zitat

    kognitiven Verzerrungen andere Art zusammen, darauf werde ich sicher noch an anderer Stelle eingehen.

    Nur zu. Vielleicht unter Philosophie und Freidenker. Psychologie kann man da ja auch einordnen.


    Nein, natürlich unter "Allgemeines" - denn es betrifft ja ein zentrales buddhistisches Thema ... "Verblendung" ... wie ich aber auch hier wieder merke, ist da nicht viel Gegenliebe, oder auch nur Interesse zu erwarten, wenn es jeweils um die eigenen Verblendungen geht :)

    Morpho:

    Im übrigen will ich die Praxis erst mal sehen, bevor ich mir da ein Urteil erlauben würde oder überhaupt von einer Praxis ausgehe.


    Du sprichst die ganze Zeit von (von dir vorgestellte) Praxis anderer - und mutmaßt ungehemmt darüber was da möglich oder nicht ist und erlaubst dir so Urteile, ohne davon wirklich Kenntnis oder irgendwas gesehen zu haben.


    Morpho:

    "Bei uns" spricht echt kein einziger von 'Praxis'.


    Hm, jedenfalls du tust das.

    Morpho:

    @ moss: Mein "Deutungsrahmen" ist nen klassischer (Zen-) Buddhistischer und hat mit Trigger und Abwehr überhaupt nix zu tun.


    Tja, wenn du dieser Meinung bist, dann ist das für dich eben so.
    Aber damit sagst du zugleich, dass auf deinen Augen kein Staub mehr ist. Erkennst Du jedoch an, dass da noch Staub ist, dann ist dein Deutungsrahmen eben karmisch und hat sehr wohl was mit Trigger und Abwehr zu tun. Das was du unter diesen Bedingungen als "klassisch (zen-)buddhistisch ausgibst, ist dann aber einfach nur deine Vorstellung davon.


    Morpho:

    Im übrigen ist Religiös(er) und religiöser Frame auch "nur" Zuschreibung. Du unterstellst, dass ein Religiöser verwickelt und daher getäuscht sei von seinen religiösen Frames.


    Genau. Nur betrifft das überhaupt nicht nur die "Religiösen" sondern jeden Menschen, mich eingeschlossen, der wie alle anderen Menschen auch nur innerhalb ihrer jeweiligen, wenn du so willst, "karmischen", Deutungsrahmen operieren.
    Es nur bei Buddhisten besonders tragisch - wenn sie sich gegen diese Offensichtlichkeit auch nur gedanklich wehren. Von tätiger Umsetzung ganz zu schweigen.


    Morpho:

    Vielleicht sagen dir ja deswegen 99% der "Gläubigen", denen du begegnest, dass sie sich nicht "betroffen" sehen, weil sie sich eben nicht verwickelt sehen.


    Klar, sie sehen sich nicht betroffen, was noch lange nicht heißt, daß sie nicht betroffen wären. Das hängt such mit (wieder jeden Menschen betreffenden) kognitiven Verzerrungen andere Art zusammen, darauf werde ich sicher noch an anderer Stelle eingehen.


    Morpho:

    Religiöse Empfindung und Gesinnung sehe ich erstmal nur als eine Art Vertrautheit ( mit Buddha-Dharma-Sangha ) an. Was du so damit identifizierst weiß ich ja nicht. Vielleicht Bubu, Schmachten, etwas Wahnsinn oder so. :)


    Es hilft da wieder wenig sich auf irgendwelche persönlichen Deutungsrahmen zu beschränken. "Religiöses" zieht einen ganzen Rattenschwanz an Phänomenen mit sich.
    Sollte man ernst nehmen.

    Morpho:

    moos:

    Zitat

    sondern solche, die sich dem WEG ergeben - ist das (vollständig) möglich? - ich meine ja,


    Ohne einen klassischen Karma und Wiedergeburtsglauben schwer vorstellbar.


    Nun ja, für dich schwer vorstellbar. Aber auch das sind ja nur wieder - und damit bin ich bei meinem Eingangsbeitrag - Wort-Trigger, die sich einzig auf deine persönlichen Deutungsrahmen beziehen. Andere sind ebenso gut möglich. Also kein Grund, sich über deren Praxis zu mokieren. Immer schön bei sich bleiben :)

    Morpho:

    moos:

    Zitat

    Ja, hab ich doch geschrieben. "sich in den Dharma zu begeben" meint "sich dem WEG zu ergeben" (ihn auszuüben) ... soweit trivial ... aber eben "vollständig" - ohne diese "Vollständigkeit" ist auch kein Weg ... das genau will er den Mönchen & Nonnen sagen.


    So?! Nun denn. Sila, Samadhi, Prajna. Scheint mir säkular so gar nicht drin. Wenn nicht mal die Hauslosen, die nicht entsprechend gesinnt sind, den Weg erreichen können ( nach Dogen), wie kann man dann vom Ausüben des Weges ( Dharma) sprechen, geschwiege vollständig, oder, dass Säkulare ihn auch nur erreichten ? Hauslos ist ja auch ne Metapher, wie auch "sich in den Dharma begeben". Es hat mit Zuflucht zu tun, und eben dann auch damit, eine Zuflucht nicht in vergänglichen und leeren Phänomenen zu suchen oder zu erwarten.


    Es geht nicht um irgendwelche "Säkularen" sondern solche, die sich dem WEG ergeben - ist das (vollständig) möglich? - ich meine ja, und auch Dogen sagt ja auch schön klar im letzten Satz, daß irgendwelche Namen - und das gilt natürlich auch für jede andere Zuschreibung, sei es nun "Mönch" oder "Säkularer", dabei die geringste Bedeutung haben.

    Morpho:
    Zitat

    Manche schaffen das nie.


    Wenn Erwachsen sein sowas wie in Selbstverantwortung treten bedeutet, dann ist es besser grad keine Extrawurst zu machen.


    Von Extrawurt war ja nicht die Rede - sondern von angemessenen Handeln. Meiner Beobachtung nach wirds um einen ziemlich leer, wenn man das nicht beachtet. Kenne auch kein gegenteiliges Beispiel.
    Aber du magst ja andere Erfahrungen haben und dabei können wir es ja dann auch belassen.

    mukti:
    Moosgarten:


    Wenn ich mich richtig erinnere, spricht der Buddha im M10 von maximal 7 Jahren - das wäre dann auch meine ungefähre Vorstellung von einem "absehbaren" Zeitrahmen (will jetzt mal nicht um ein paar Jahre mehr oder weniger feilschen) - und nicht von "7 Leben".


    Sogar nur 7 Tage nach M.10. ...


    Das war das Minimum :)

    Morpho:
    Zitat

    und um da wieder nicht völlig an dem vorbeizudenken (und zu reden), was Dōgen meint, ist der Kontext wichtig, in dem er diesen Ausdruck benützt.
    Hier scheint mir doch das entscheidende Wort "vollständig" zu sein:


    Wenn du sagst, die Deutung ist karmisch bedingt, da stimme ich nur in dem Punkt zu, das unsere Gefühle und emotional gefärbte Begrifflichkeiten dabei eine Rolle spielen ( können, nicht müssen ):


    Mich wundert jetzt schon, dass gerade du von Karma ne Ausnahme machen möchtest :)
    - aber gut - halten wir uns nicht damit auf.


    Morpho:

    Aber mir ging es erst mal darum zu hören, wie du den Ausdruck verstehst.
    Erst spricht er von der Gesinntheit ( welche verhindert dass sich die Person in das Dharma begibt) und dann spricht er von der Haltung ( ihre Haltung sollte sich grundlegend unterscheiden...)


    Was übrigens nicht zwei irgendwie unterschiedliche Dinge sind. Weitere Synonyme wären "Einstellung", "Verhältnis" (zum Weg) ... "WEG-Geist".
    Das Wort "Gesinnung" oder Ähnliches ist für mich im Deutschen einfach verschlissen.


    Morpho:

    Es geht nicht darum, dass es schwierig ist es zu tun; es ist schwierig es vollständig zu tun ) Ich denke, sich "in das Dharma zu begeben" ist also die Voraussetzung dafür was Dogen meint mit "es vollständig tun".


    Ja, hab ich doch geschrieben. "sich in den Dharma zu begeben" meint "sich dem WEG zu ergeben" (ihn auszuüben) ... soweit trivial ... aber eben "vollständig" - ohne diese "Vollständigkeit" ist auch kein Weg ... das genau will er den Mönchen & Nonnen sagen.

    Morpho:

    moos:

    Zitat

    Tja, das nenn ich aber nun "nicht bei sich bleiben" - "bei sich bleiben" ist für mich hier eher: Ok, da bin ich mit meinen gegenwärtigen Mitteln und Vermögen gescheitert.


    Ja, klar kann man ich sagen, man kann aber auch gar nicht erst groß Ansprüche "an die Welt" hegen. Ging es nicht mal um Entsagung: Gefühl als Gefühl betrachten, Gedanke als Gedanke usw. ?


    Was heißt hier "Anspruch"?
    Wir bewegen uns zwingend in der Welt - ob es das uns nun paßt oder nicht. Das heißt, wir müssen uns auch zwingend verhalten und zwar, mit Dōgen, "vollständig", haha. Wer glaubt, er würde dem gerecht, in dem er dauerhaft als Nashorn wandelt, ist irgendwie auf dem Holzweg, jedenfalls was meine Tradition betrifft.


    Zitat

    Man agiert natürlich sinnvollerweise mit einem Kleinkind anders, als mit einem Pubertierenden oder einem "Erwachsenen".

    Morpho:

    Also ich geh von unter Erwachsenen aus. :)


    Da verhält es sich nicht anders - zumal ja klar sein sollte, daß mit "Volljährigkeit" nicht auch gleichzeitig "Erwachsensein" erreicht ist. Manche schaffen das nie.

    mukti:

    Absehbar ist die Zeit um das herauszufinden nach der Lehre ab Stromeintritt würde ich mal sagen - nach höchstens sieben Leben wäre dann das Heilsziel erreicht.


    Wenn ich mich richtig erinnere, spricht der Buddha im M10 von maximal 7 Jahren - das wäre dann auch meine ungefähre Vorstellung von einem "absehbaren" Zeitrahmen (will jetzt mal nicht um ein paar Jahre mehr oder weniger feilschen) - und nicht von "7 Leben".

    Morpho:

    moos:

    Zitat

    tut mir leid, aber bei seine Handlungen nicht auf die Situation eingehen zu wollen, scheint mir eine Idee die jede Lebenswirklichkeit verfehlt

    das verstehe ich nicht. ich halte es zum beispiel unnötig oder finde es sogar kalkulierend, beispielsweise auf den einen so, auf den anderen anders einzugehen -
    oder das mal so, dann wieder anders zu machen - situationsabhängig.
    situationen ändern sich doch andauernd und auch menschen sind doch in einem steten veränderungsprozess.


    Eben eben, der letzte Satz begründet ja gerade das Gegenteil von dem, was du abzulehnen scheinst.
    Man agiert natürlich sinnvollerweise mit einem Kleinkind anders, als mit einem Pubertierenden oder einem "Erwachsenen". Das betrifft den jeweils konkreten Ausdruck - aber ja nicht zwingend die Haltung - wüßte nicht, was daran "kalkulierend" sein soll.

    Morpho:

    es gibt jedoch nicht wenige leute, die kannst du durch nichts befrie(di)gen, es stört sie immer was, sprichwörtlich.


    Tja, das nenn ich aber nun "nicht bei sich bleiben" - "bei sich bleiben" ist für mich hier eher: Ok, da bin ich mit meinen gegenwärtigen Mitteln und Vermögen gescheitert.

    Morpho:

    III 2 ( bei kristkeitz ) ändert doch aber an dem ausdruck nichts: sich in das dharma begeben.


    Natürlich ändert das was. Der Ausdruck transportiert keinen Inhalt an sich - die Bedeutung erschießt sich nur über jeweils individuelle Deutungsrahmen (also karmisch bedingt) ... und um da wieder nicht völlig an dem vorbeizudenken (und zu reden), was Dōgen meint, ist der Kontext wichtig, in dem er diesen Ausdruck benützt.
    Hier scheint mir doch das entscheidende Wort "vollständig" zu sein:

    Zitat

    Es geht nicht darum, daß es schwierig ist es zu tun; es ist schwierig es vollständig zu tun.


    D.h., es in jeden Moment mit den jeweilig geeigneten Mitteln zu tun.
    Genau das ist ja hier immer meine Rede, z.B. wenn du denkst, dann denke mit den geeigneten Mitteln, denn du kommst eh nicht am Denken vorbei, spätestens dann wenn du den Mund aufmachst - im Wollen und Handeln ist es natürlich ebenso - auch wenn man sich dessen vllt nicht bewußt ist.

    Morpho:

    moos:

    Zitat

    allerdings habe ich gesagt, dass die religiösen Frames es gerade verhindern, sie aufzulösen, sie verstärken sich stattdessen.

    kann sein. ich sehe mich davon nicht als betroffen an. 8)


    Da kann man natürlich fragen wen man will, genau das bekommt man dann zu 99% als Antwort. :)

    mukti:

    Das bedeutet aber nicht dass es keine allgemeingültigen Kriterien für heilsam und unheilsam geben kann, und dass es nicht möglich wäre, diese herauszufinden.


    Natürlich. Allerdings würde ich hier natürlich fragen, wie "allgemeingültig" denn diese "Allgemeingültigkeit" sein soll. Und wie das - in absehbarer Zeit, und nicht irgendwann - möglich wäre.