Beiträge von Schroedinger im Thema „Über Dharma schreiben“

    Sudhana:
    Tychiades:

    Da fällt mir ein, ich muss morgen unbedingt den Rasen düngen. ;)
    Danke.

    Das ist das weniger bekannte Ochsenbild Nr. 6b - mit dem Mist des Ochsen die Wiese vor der Hütte düngen :)


    ()


    OT
    der Ochse verschwindet - was bleibt ist der Mist - der Mensch verschwindet - was bleibt ist sein Müll - jedenfalls für eine Kalpalänge.

    Tulamben:

    Bakram hat geschrieben:

    Zitat

    [Einschub:
    Wenn Menschen miteinander kommunizieren gehen sie immer von verschiedenen Wahrheiten aus. Kommunikation klappt nur dort wo Kommunikationspartner kulturelle oder gesellschaftliche Konventionen einhalten. Andernfalls reden sie aneinander vorbei.]


    :like::):om:


    Kommunikation bedeutet einen gemeinsamen Bereich zu erschaffen, in dem eine gemeinsame Wahrheit konstituiert werden kann. Sie bedeutet auch, dass man seinen individuellen Horizont überschreitet und relativiert, d.h. Konventionen als solche erkennt und sie auch lassen kann. Eine wesentliche Bedingung für eine gelindende Kommunikation sind auch ähnliche Erfahrungen. Allen Menschen ist die Erfahrung von Vergänglichkeit und Leiden gemeinsam - eine gute Voraussetzung für eine gelingende Kommunikation.

    Sudhana:

    Insofern ist der Spiegel ebenso "anicca und anatta" wie das Spiegelbild.


    ()


    Versteh' ich nicht.
    Anicca, anatta UND dukkha sind drei Daseinsmerkmale. Es gibt also, um bei deiner Metapher zu bleiben, neben Spiegel und Spiegelbild noch ein Drittes - nämlich die Trübungen oder der Staub, der sich da auf dem Spiegel bildet.


    Nun - hat aber der 6. Patriarch klar gemacht, dass sich weder was manifestiert noch offenbart. Es also keinen Geistgrund gibt etc.


    Heilsames Handeln, also ethisches Verhalten sind die Voraussetzungen für die "überweltlichen" Dinge. Insofern geht es nicht ohne ethisches Verhalten.
    Auch weil die überweltlichen Ebenen nicht durch Handlung zu erreichen sind, sondern durch Verlöschen von Handlung (Karma) - d.h. es ist ein Wegfallen der weltlichen Sicht.

    Sherab Yönten:

    Bei dieser Sichtweise geht es um das eigene Wohlbefinden. Woher weiß ich was heilsam und unheilsam für andere Wesen ist? Das meinte ich übrigens mit meiner Frage!


    Wer sind denn andere? M.E. sind sie nicht anders als ich. Insofern richtet sich das auf das Wohlbefinden anderer. So jemand wäre dann auch ein Verständiger, der eben versteht, wie die Befindlichkeit anderer ist.

    Sherab Yönten:
    Waldler:

    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen."


    Und was ist, wenn man nicht selbst erkennt, was heilsam oder unheilsam ist?


    Du warst doch bestimmt schon mal beim Arzt? Und wenn es dir dann besser geht, dann war das heilsam.
    Wenn der Arzt sagt, du sollst deine Lebensweise ändern, dann ist das zwar schwierig, aber er als "Verständiger" hat da ja Erfahrung, dass bestimmte Lebensweisen zum frühen Tod führen.
    Also - weil du Vertrauen hast, änderst du deine Lebensweise. Dabei bemerkst du, dass mit dem körperlichen Wohlbefinden auch dein geistiges Wohlbefinden sich ändert.
    Dann merkst du, dass das nicht ausreicht und du suchst nach einer grundlegenden Veränderung. Dann entdeckst du die Lehre, d.h. du triffst Leute, die sie schon kennen und denen du dich anschließt - "Verständige" also.
    Inzwischen hat sich deine Wahrnehmung von heilsam und unheilsam sehr verfeinert und du trennst dich von deinen alten "Freunden" und deinen weiteren Lebensgewohnheiten usw.


    http://palikanon.com/angutt/a10_061_070.html#a_x61


    Letztlich läuft es daraufhinaus, womit einer Körper und Geist ernährt.

    Monikadie4.:

    Jeder, der eine Meinung kundtut, identifiziert sich auch damit.


    Da das Ich eine Vorstellung ist und insofern gleichfalls eine Meinung bzw. Ich-Ansicht ist natürlich auch die Identifkation nichts anderes, wie eine Vorstellung (von etwas, was es nicht gibt).

    Zitat


    Es ist unerlässlich, in der Kommunikation auch ein "Ich" zu vertreten.


    Zu wissen, dass es Unterschiede gibt ist natürlich in der Welt der Unterscheidungen wichtig, aber das bedeutet nicht, dass man daran festhalten muss und sich mit den Unterschieden identifizieren muss.

    Sherab Yönten:

    Daher nochmal die Frage an Euch: Wo genau fängt Dharma an, wo hört Dharma auf?


    Dharma hat weder Anfang noch Ende. Für einen Buddhisten ist alles Dharma. Alles was also einer hier schreibt ist Ausdruck von Dharma. Wenn man das abgrenzt und "über" Dharma schreibt, dann macht man Dharma zu einem Gegenstand, der vom Nicht-Dharma unterschieden wird. Diese Unterscheidung erschafft auch denjenigen, der über Dharma spricht, also ein Ich, das sich mich dem Geschriebenen identifiziert.