Beiträge von fotost im Thema „Der Achtfache Weg“



    Egal, wie sehr ich Mystikern mißtrauen mag- das ist ein schöner Text.
    Die Unterscheidung zwischen rein intellektueller Anerkennung und der persönlichen Erfahrung ist entscheidend.


    Ich bin ein Mensch. Wenn mir meine rein intellektuelle Anerkennung sagt A) und mein Bauch und meine Angst sagt B) ist meine Entscheidung ziemlich klar 8)


    Was sagt mir meine Erfahrung, meine intellektuelle Anerkennung? Was sagen die Weisen, die Gelehrten? Was kann ich erfahren? Was kann ich wissen?



    http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html

    mukti:

    ...
    Vergleichsweise mag ein Arzt wissen dass Leiden durch ungesunde und unmäßige Lebensweise entstehen - das einzusehen ist Voraussetzung für die Heilung. Er muss aber auch wissen was zu tun und zu unterlassen ist, damit der Körper gesund wird.


    Krankheit, Tod gibt es auch bei Menschen, die unglaublich gesund und mäßig leben.


    Die Heilung besteht nicht darin, einem wahnhaften Gesundheits- oder Jugendlichkeitsideal hinterherzurennen (einige rennen ja wörtlich :grinsen: ), sondern darin, die Idee, daß bewußte Wesen ohne Krankheit oder Tod existieren können aufzugeben.
    Die Anhaftung an unrealistische Träume aufzugeben und die Realität anzunehmen.


    Zur Realität gehört dann allerdings dazu, daß ungesunde und unmäßige Lebensweise vermieden werden sollte. Gehört wahrscheinlich auch zu 'Rechtes Leben' (rechte Lebensführung). Das hat aber nur mit Vermeidung sehr konkreter Probleme zu tun und nicht mit der grundsätzlichen Frage des Leidens.

    kesakambalo:

    ...Das Leiden, Entstehung des Leidens, Auflösung des Leidens und der zur
    Auflösung führende Achtfache Weg.
    Auch wenn er nur an der vierten Stelle steht, so löst er doch die anderen drei Stufen auf.


    Vielleicht kann man den Achtfachen Weg als so eine Art praktischen Wegweiser betrachten, der die Richtung anzeigt.


    Ob das jetzt in der Ausprägung wirklich ein Achfacher sein muß finde ich nicht so extrem wichtig.
    Die Eigenschaft vieler Grundideen der Lehre in Form von Listen oder Aufzählungen daherzukommen, dürfte eher der Entstehungsgeschichte geschuldet sein. Die Texte waren zum Memorieren, zum Auswendiglernen, für den Singsang gedacht und da sind Aufzählungen nicht das Schlechteste.


    In einer Gesellschaft, in der aus kulturellen Gründen etwa 'Rechte Rede' seit Jahrtausenden verankert ist, könnte dieser Punkt mit anderen zusammengefasst werden. In Gesellschaften, wo sich der einzelne jeden Augenblick bedroht sieht könnte sich als Ausgleich um den Gedanken 'Rechtes Sichversenken' eine ganze Kultur entwickeln, so daß dieser Punkt in viele Einzelpunkte aufgegliedert wird.


    Diesen Aspekt betonen die üblichen Zusammenfassungen der Element des Achfachen Wegs.