Beiträge von Sunu im Thema „Was ist authentischer Buddhismus?“

    void:
    kilaya:

    Die Definition von "Fundamentalismus" ist eigentlich, dass die eigene Interpretation als einzige Wahrheit gesehen wird, die auch für alle anderen gültig sein muss. Ansonsten ist man kein Fundamentalist. Mir fällt dafür aber gerade kein passender Begriff ein für jemand, der für sich selbst sehr streng an etwas glaubt, aber dies anderen nicht aufdrängt.


    Wenn Buddha von den "vier edlen Wahrheiten sprach", dann meinte er damit doch, dass das für alle Leute zu allen Zeiten wahr ist, oder? Und wenn er von den Daseinsmerkmalen sprach, dann meinte er doch, dass Anatta, Dukkha und Anicca immer und überall Merkmale des Daseins sind, oder? Für jedes Wesen ist Leben Leid egal ob es daran glaubt oder nicht.


    Und er relativiert da auch nicht in der Art, das dann für andere halt ab und zu einen Atman gibt.



    Buddha:

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung


    Darauf beziehen sich Buddhas Wahrheiten...In Abhängig dazu sind sie wahr...das kann man selber prüfen..... absolute Aussagen bzw. Wahrheiten sehe ich da nicht.

    Tychiades:

    Fundamentalisten halten aber an irgendwas fest, was sie als ihr Fundament glauben. Es gibt nur kein Fundament, alles ist ohne Grund.



    Wobei man da aufpassen muss, dass man das nicht zu einem Fundament macht. Ich kann zumindest nirgends ein Fundament entdecken...und so lange ich es nicht entdecken kann, kann man mir viel erzählen....glauben tu ich es nicht...Aber strikt ausschließen, kann ich so ein Fundament auch nicht...selbst wenn mir der Glaube daran fehlt.

    jianwang:

    Doch zurück zum Thema :
    Diese Diskussion über Gedanken brachte mich auf einen solchen.
    Ist "authentischer" Buddhismus eventuell der uns bewusst werdende/seiende Teil der Lehre? Ich bin mir da noch unschlüssig.
    Was meint ihr dazu?


    _()_



    So würde er zumindest zu etwas, dass in Abhängigkeit Entsteht und nicht zu etwas, was unabhängig besteht.... Das klingt für mich authentischer im Bezug auf Buddhismus...

    void:
    Morpho:

    Das ist doch schon mal ein Anfang.
    Allerdings kam mir ja nicht der Gedanke:
    Was sind das für welche die sich als Buddhisten etikettieren?


    Jemand der Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha nimmt, bekundet das er dem Buddhismus folgt. Damit muss kein angeben verbunden sein, dass man das besonders gut oder erfolgreich macht. Erst letzteres wäre was aufgeblasenes.


    Also jemand der behauptet er wäre ein authentischer Buddhist....und das "authentisch" dazu noch hervorhebt, so als ob es andere Buddhisten gäbe, die nicht authentisch wären ?


    Deswegen ist diese Suche ja absurd....Die Suche nach etwas authentischem, wäre eine Suche nach etwas unveränderlichem, unbeeinflussbarem. So etwas existiert der Lehre nach aber nicht. Zumindest nicht der "authentischen" Buddhalehre nach :? .... Das klingt absurd.... Muss aber kein Widerspruch sein, wenn man sich darüber nicht das Hirn zerknotet...Das Dasein ist eben paradox....Das fällt dem Menschen einfach schwer zu akzeptieren... Und deshalb sucht und sucht er immer wieder etwas das authentisch ist, um sich daran zu klammern und fällt damit immer wieder auf die Nase. Alle Dinge sind Leer...So die Buddhale(e)hre (-h).
    Das soll übrigends nicht heißen, dass man sein Hirn am Besten ganz abstellen soll...Sondern nur das es zu weniger Leiden führt, wenn man akzeptiert, dass da nichts ist zum festhalten und so präventiv verhindert ständig auf die Schnauze zu fallen....

    accinca:


    Das ist Unsinn und und polemisch und das weißt du da ich mich
    auf die überlieferte Lehre bezog. Das ist ganz unabhängig
    davon wie jemand zu dieser Lehre gekommen ist oder ob ich
    diese Lehre überhaupt kenne. Selbst davon sind die vier
    Wahrheiten und auch deren Formulierung unabhängig von mir.


    Woher weißt du das sie unabhängig von dir sind ? Schließlich gibt es dich .... Und die 4 Wahrheiten..... Wenn du nicht da wärst, was wäre dann ? Die Antwort wäre völlig hypothetisch.... Und so auch die Aussage, dass die 4 Wahrheiten unabhängig von Dir existieren würden.
    Das ist das Ding....mit dem "authentischen Buddhismus".... Nur wenn man an eine unabhängige Existenz glaubt...die ebenso immer hypothetisch wäre, kann dieser " authentische Buddhismus" ja überhaupt erst existieren.
    Aber Buddha hat ja das bedingte Entstehen gelehrt. Wie kann da ein " authentischer Buddhismus" überhaupt existieren ???
    "Authentischer" Buddhismus, ist dann bedingt Entstandener Buddhismus....aber dann ist er nicht mehr authentisch bzw. Er existiert nur bedingt.....u.a. bedingt durch deine Vorstellung...

    mukti:

    Ähm werter Sunu, für solche Debatten bin ich zu dumm glaube ich, ich krieg da immer so einen Knoten ins Gehirn. :oops:


    Den Knoten gibts höchstens weil du zu schlau bist das zu verstehen.. Wäre da nix...dann könnte sich da ja auch nix verknoten :)

    mukti:
    Sunu:

    Man kann die Erkentnisse des Buddha anzweifeln, aber wenn Buddha recht hatte.... dann ist wirklich alles authentischer Buddhismus... Eben aus der Perspektive des bedingten Entstehens betrachtet.
    .... Aber ging es Buddha überhaupt um das Recht oder Unrecht haben ? Wie könnte es, wenn das eine doch nur bedingt durch das andere entsteht ? In so fern gibt es auch keine absolute Wahrheit und so gesehen auch keinen authentischen Buddhismus.


    Aber wie lässt sich die Perspektive des bedingten Entstehens einnehmen. Sogar zu Ananda sagt der Buddha (sinngemäß): "Sag nicht du hast bedingtes Entstehen verstanden. Es ist sehr tiefgründig und weil es nicht verstanden wird, sind die Wesen in Unwissenheit verstrickt". Dem Buddha ging es darum aufzuzeigen dass das Rechte zum Ende der Unwissenheit führt. Authentischer Buddhismus ist in diesem Sinne Verständnis und Praxis des achtfachen Pfades - rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Tat, usw.


    Buddha gelangte durch die Erkenntnis zum achtfachen Pfad und nicht umgekehrt ...aber warum sollte dann nicht auch umgekehrt, der achtfache Pfad zur Erkenntnis führen ?
    Vorausgesetzt der achtfache Pfad wir auch wirklich authentisch gelebt. Wenn er aber authentisch gelebt wird, dann ist da schon Erkenntnis... Deshalb gibt es keinen authentischen Buddhismus...weil der authentische Buddhismus genau in dem Augenblick verschwindet,in dem er authentisch wird.

    Man kann die Erkentnisse des Buddha anzweifeln, aber wenn Buddha recht hatte.... dann ist wirklich alles authentischer Buddhismus... Eben aus der Perspektive des bedingten Entstehens betrachtet.
    .... Aber ging es Buddha überhaupt um das Recht oder Unrecht haben ? Wie könnte es, wenn das eine doch nur bedingt durch das andere entsteht ? In so fern gibt es auch keine absolute Wahrheit und so gesehen auch keinen authentischen Buddhismus.