Beiträge von mukti im Thema „The Dark Night of the Soul“

    Lieber Stawrogin,


    wegen mangelnder Erfahrung fühle ich mich nicht kompetent etwas Näheres beizutragen zu den Schilderungen über deine Meditation. Am Besten wäre es einen Meditationslehrer zu haben mit dem man alles besprechen kann.


    Ich habe eine einfache Form dieses "notens" praktiziert bevor ich von der "Mahasi Sayadaw - Methode" gehört habe, verbunden mit meinem Verständnis: Die Daseinsfaktoren (Khandha) sind alles was die Welt ausmacht. Unwissenheit und Leiden entstehen durch Identifikation damit, da kommt man raus durch Beobachten - entweder man ist es oder man sieht es. Alles was auftaucht als das erkennen was es ist: Da ist jetzt grade ein Gefühl, eine Stimmung, ein Gedanke, Körperliches, usw. Es taucht das alles im Bewusstsein auf und vergeht wieder in einem ständigen Fluss - Bewusstsein und dessen Inhalt ist im Grunde alles was da ist.


    So taste ich mich halt voran mit der Meditationspraxis und entdecke immer wieder Weiterführendes. Unser Theravada Lehrer hier meinte wenn man Meditation intensiver betreiben will sollte man dazu einen Lehrer haben, nur die Achtsamkeit auf den Atem kann man ohne Lehrer machen. Ich strebe aber zur Zeit die Vertiefungen nicht systematisch an.


    Übrigens habe ich früher mal nach einem theistischen Konzept praktiziert, da gibt es natürlich Parallelen, aber in gewissen wesentlichen Punkten scheiden sich nun mal die Geister in Theorie und Praxis.

    Stawrogin:

    Mukti, danke dir für dieses Buch, ich habe bereits schon die Hälfte gelesen, wirklich eine Bereicherung.


    Gerne, habe es auch erst kürzlich entdeckt weil Martin (Dhammvaro) den Link gepostet hat. Ja es ist hervorragend.


    Stawrogin:


    Auch wenn mir das "labeln" als meditatives Konzept Unbehagen bereitet, weil es sich so monoton anhört.


    Hm, ist bei mir nicht so, aber es passt ja nicht alles für jeden gleich gut. Ich würde das dann noten (labeln) als "Unbehagen, Unbehagen". Dann sieht man im Idealfall das Gefühl gleichsam von außen und identifiziert sich nicht mehr damit, da ist dann auch keine Monotonie.


    Stawrogin:


    Aber wahrscheinlich habe ich einfach keine Ahnung, probieren werde ich es sicherlich, diese Methode stammt ja ursprünglich von Mahasi Sayadaw, der sich eben stark am Satipatthana Sutta orientierte, oder?


    Jedenfalls ist es durch ihn am Bekanntesten, ich weiß nicht ob er das als Erster angewendet hat. Es ist anhand des Satipatthana Sutta ja auch irgendwie naheliegend.

    Stawrogin:


    mukti, ich glaube die Leute die sich auf denn Titel "Die dunkle Nacht der Seele" beziehen, geht es wohl nur um allegorische Zusammenhänge zwischen Meditation und eben der Lyrik von Johannes vom Kreuz. Aber so genau weiß ich es allerdings auch nicht.


    Ich verstehe nicht ganz wieso man Johannes vom Kreuz für die buddhistische Meditation heranziehen sollte.


    Stawrogin:


    Vipassana-nana, wenn ich es richtig verstanden habe, wird als eine Abfolge von Zuständen beschrieben die während der Ausübung von Vipassana stattfinden, ist es richtig? Was ist aber der Prozess des Dukkhas? Also was ist genau dukkha-nana? Ist es die Durchdringung der ersten Wahrheit vom Leiden?


    Hier wird Vipassana ausführlich beschrieben:


    http://www.vimokkha.com/selberklarblickueben.htm

    Das Werk "Die dunkle Nacht der Seele" stammt aus der christlichen Mystik, der ja eine andere Zielsetzung und Meditationsmethode zugrundeliegt als im Buddhismus.


    Aus dem Originaltext:


    Zitat

    Es kündet die Seele in dieser ersten Kanzone Weg und Weise, wie sie sich und allen Dingen mit der Kraft der Liebe entwich: sie erstarb in wahrer Abtötung ihnen allen und sich selber, um am Ende ein holdes und köstliches Leben der Liebe mit Gott zu leben. Und sie nennt dieses Entweichen aus sich selber und aus allen Dingen eine dunkle Nacht, womit sie die läuternde Gottanschauung bezeichnet,....


    http://www.hoye.de/mystik/kreu…page=2&zoom=auto,-107,760


    Bezüglich Meditationserfahrungen wendet man sich besser an den Kulturkreis von dem die Art der Meditation stammt die man praktiziert, würde ich meinen. Sonst bringt man da noch was durcheinander.