Sudhana:
fotost:
Aber die Idee, daß das Leben als solches leidvoll ist existiert im Buddhismus nicht.
Einspruch. Du kennst doch sicher das Dhammacakkappavattana Sutta - der Überlieferung nach die erste Lehrrede, die Buddha nach seinem Erwachen gehalten hat:
Zitat
Geburt ist dukkha, Altern ist dukkha, Tod ist dukkha. Leid, Klage, Schmerz, Trauer und Hoffnungslosigkeit sind dukkha; die Gemeinschaft mit Ungeliebtem ist dukkha; die Trennung von Geliebtem ist dukkha; nicht zu erlangen, was man ersehnt, ist dukkha. Kurzum, die fünf Skandhas sind dukkha.
Sicher kenne ich den Text
'Geburt ist dukkha, Altern ist dukkha, Tod ist dukkha.' Natürlich.
'Leid, Klage, Schmerz, Trauer und Hoffnungslosigkeit sind dukkha; die Gemeinschaft mit Ungeliebtem ist dukkha; die Trennung von Geliebtem ist dukkha; nicht zu erlangen, was man ersehnt, ist dukkha. Kurzum, die fünf Skandhas sind dukkha.' Sicher. Binsenweisheiten für einen ernsthaften Buddhisten.
Aber - zwischen Geburt und Alter (und mit Mitte 60 sei der Hinweis erlaubt, auch im Alter) gibt es noch ganz nette Momente
Sudhana:
menschliches Leben ist notwendig und untrennbar mit den fünf Skandhas verbunden; Leben ist nichts anderes als deren Zusammenwirken.
Ja, kein Problem damit. Das Zusammenwirken der fünf Skandhas bewirkt letztlich das Scheitern der Illusionen, der Träume. Es ist gleichgültig, ob wir unsere Endlichkeit verstehen oder akzeptieren oder nicht. Sie besteht.
Sudhana:
Ansonsten: eine zentrale Lehre des Buddhismus sind die drei 'Seinsmerkmale':
sabbe saṅkhārā aniccā — alles Bedingte ist ohne Dauer
sabbe saṅkhārā dukkhā — alles Bedingte ist leidhaft
sabbe dhammā anattā - alle Dinge sind Nicht-Selbst (im Sinne: kein Ding ist das Selbst)
Da wir hier im Anfängerbereich sind, sei nur kurz angemerkt, dass es lediglich ein 'Ding' (dhamma) gibt, das nicht bedingt (saṅkhātā) ist: Nirvana.
Auch im Anfängerbereich - ich empfehle jedem die Beschäftigung mit den drei Merkmalen des Seins..