Beiträge von fotost im Thema „8facher Pfad und Überwindung von Krankheit“

    Son:


    Wenn ich Essen gehe ist mir lieber ein Lokal wo 10 Gerichte stehen als 150, das überfordert mich einfach.


    etwas OT, aber bei 150 Gerichten auf der Karte habe ich eher die Sorge, daß das den Koch überfordern muß und das deswegen das meiste vorgekocht ist oder einfach nur nach dem Baukastenprinzip zusammengekippt wird...

    Sudhana:
    fotost:

    Aber die Idee, daß das Leben als solches leidvoll ist existiert im Buddhismus nicht.

    Einspruch. Du kennst doch sicher das Dhammacakkappavattana Sutta - der Überlieferung nach die erste Lehrrede, die Buddha nach seinem Erwachen gehalten hat:

    Zitat

    Geburt ist dukkha, Altern ist dukkha, Tod ist dukkha. Leid, Klage, Schmerz, Trauer und Hoffnungslosigkeit sind dukkha; die Gemeinschaft mit Ungeliebtem ist dukkha; die Trennung von Geliebtem ist dukkha; nicht zu erlangen, was man ersehnt, ist dukkha. Kurzum, die fünf Skandhas sind dukkha.


    Sicher kenne ich den Text :)


    'Geburt ist dukkha, Altern ist dukkha, Tod ist dukkha.' Natürlich.


    'Leid, Klage, Schmerz, Trauer und Hoffnungslosigkeit sind dukkha; die Gemeinschaft mit Ungeliebtem ist dukkha; die Trennung von Geliebtem ist dukkha; nicht zu erlangen, was man ersehnt, ist dukkha. Kurzum, die fünf Skandhas sind dukkha.' Sicher. Binsenweisheiten für einen ernsthaften Buddhisten.


    Aber - zwischen Geburt und Alter (und mit Mitte 60 sei der Hinweis erlaubt, auch im Alter) gibt es noch ganz nette Momente :grinsen:


    Sudhana:

    menschliches Leben ist notwendig und untrennbar mit den fünf Skandhas verbunden; Leben ist nichts anderes als deren Zusammenwirken.


    Ja, kein Problem damit. Das Zusammenwirken der fünf Skandhas bewirkt letztlich das Scheitern der Illusionen, der Träume. Es ist gleichgültig, ob wir unsere Endlichkeit verstehen oder akzeptieren oder nicht. Sie besteht.


    Sudhana:

    Ansonsten: eine zentrale Lehre des Buddhismus sind die drei 'Seinsmerkmale':
    sabbe saṅkhārā aniccā — alles Bedingte ist ohne Dauer
    sabbe saṅkhārā dukkhā — alles Bedingte ist leidhaft
    sabbe dhammā anattā - alle Dinge sind Nicht-Selbst (im Sinne: kein Ding ist das Selbst)


    Da wir hier im Anfängerbereich sind, sei nur kurz angemerkt, dass es lediglich ein 'Ding' (dhamma) gibt, das nicht bedingt (saṅkhātā) ist: Nirvana.


    Auch im Anfängerbereich - ich empfehle jedem die Beschäftigung mit den drei Merkmalen des Seins..

    Son:

    ...
    Das Leben besteht aus Leid, das ist meine Erfahrung, aber natürlich haben das vor mir schon viel weisere Menschen festgestellt, unter anderem natürlich Buddha.
    ..


    Liebe Grüße Son,


    und ich melde sofort Widerspruch an ;)


    Das Leben besteht nicht aus Leiden. Unfug!
    Wenn im ganz konkreten Dein Leben oder das Leben anderer Menschen (Wesen) nur aus Leiden bestehen sollte, kann ich den Opfern nur das Beste wünschen.


    Das Leben besteht nicht aus Leiden. Leben ist für bewußte Wesen zwangsläufig mit Leiden verbunden!
    Ohne die Erfahrung der Lehre ist diese Verbindung nicht zu lösen.


    Aber die Idee, daß das Leben als solches leidvoll ist existiert im Buddhismus nicht.
    Buddha hat nach seiner Erleuchtung existiert (gelebt). Als biologisches Wesen hat er natürlich gelitten. An den Folgen seines Älter-Werdens, an Erkrankungen der Wirbelsäule und am Ende an seiner tödlichen Vergiftung. Aber sein Leben war nicht Leiden, sondern ein erfüllter und sinnvoller Dienst an der Gemeinschaft.