Beiträge von mukti im Thema „1. Jhana“

    Elliot:
    cinnamon:

    Noch eine Frage zu den Jhanas. Ist es so sicher, dass jeder die durchlaufen muss?


    Das steht zumindest in der oben zitierten Mittleren Sammlung des Palikanon, Lehrrede 64.


    Viele Grüße
    Elliot


    In M.64 steht dass Nibbana nach jedem der einzelnen Jhanas erreichbar ist, Zitat über das Erste:


    Zitat

    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung, mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."


    "Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Selbst. Er wendet seinen Geist von diesen Zuständen ab und lenkt ihn so zum todlosen Element: 'Dies ist das friedvolle, dies ist das höchste, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Loslassen aller Vereinnahmung, die Vernichtung allen Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.' Auf dieser Grundlage erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren. Dies ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln."

    cinnamon:


    Auf jeden Fall interessant. Der Buddha hat dieses System teils aus dem Hinduismus gelernt.


    Soviel ich weiß war "Hindus" ursprünglich eine Bezeichnung der Perser für die Bewohner um den Fluss Indus, daraus wurde dann später "Hinduismus" als Religionsbezeichnung. Die Religion gründete auf den Veden mit den Bramahnen als Priesterkaste. Schon vor dem Buddha gab es abseits davon Yogis, Rishis und einige Upanishaden. von denen der Buddha die Vertiefungen (Jhanas) gelernt und nachher weiterentwickelt hat. Bzw. fand er dass selbst die unkörperlichen Vertiefungsstufen nicht zur endgültigen Befreiung führen. Im Theravada gibt es deshalb die Meinung dass es nicht notwendig wäre die Jhanas vollständig zu meistern um Nibbana zu erlangen. Wesentlich sei aber die Entfaltung von Panna (Weisheit) bzw. Vipassana (Hellblick), das Durschauen der Daseinsmerkmale Anicca, Dukkha und Anatta.