Beiträge von accinca im Thema „Die Möglichkeit der Befreiung als Laie?“
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Ayudha:
Ich sagte ja, dass er das vorhandene Wissen unter gänzlich anderen Fragestellungen neu systematisiert hat. Ich würde sagen, dass er es sogar objektiviert hat, was eine enorme geistige Leistung ist.
Du kannst aber nicht abstreiten, dass er die Konzepte der Upanishaden weitergedacht und zu einer eigenen Lehre zusammengefasst hat.
Es gibt bestimmt Leute die das so sehen.
Ich sehe das etwas anders, nämlich das er experimentieren
mußte bis er fast gestorben wäre. Erst dann hat er den
Pfad gefunden der zur Befreiung führte. Es ist eben eine
menge Irrwege gegangen bis er den rechten Weg gefunden hatte.
Auf die Upanishaden konnte er sich dabei nicht stützen.
Ayudha:
Das Brahmanen nicht auf Seiten der Asketen gewesen seien stimmt nicht.
Sicherlich gab es solche und solche aber von der damaligen Gesellschaft
her wahren die Brahmanen die zweithöchste Kaste der Reichen nicht die der Armen
und Asketen. Die gesellschaftliche Trennung der Kasten war hoch. -
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Ayudha:
was man definitiv und unbestreitbar sagen kann ist, dass er ohne das Wissen der Upanishaden bzw. ohne das Studium eben solcher bei bestimmte Lehrmeistern nicht zu dem geworden wäre, der er als Buddha war.
Das hat damit doch nichts zu tun.
Sicherlich gab es jede Menge die Wissen aus den
Upanishaden hatten bzw. und das Studium eben solcher
bei bestimmte Lehrmeistern waren Massenhaft aber
keiner wurde deswegen zu einem Buddha! Es muß also
doch an was anderes als das Entscheidende gelegen haben.
Aber ein Versuch war diese Überlegung Wert könnte man denken.
Würden ja sonst massenhaft Buddhas herumgelaufen haben.
Übrigens die Brahmanen waren eigentlich nicht auf Seiten
der Asketen. -
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Holzklotz:
Ich würd mal so sagen: "Augenblick" und "Ewigkeit" sind das Selbe. Im absoluten Gewahrsein ist im Augenblick alles enthalten.
Ja, wenn es denn so wäre, dann wäre es das Selbe.
Dann wäre wohl auch ein absolutes Gewahrsein möglich.
Allerdings hätte der Buddha dann auch eine andere Lehre gelehrt.
Etwa so: "Erlangt meine Mönche das absolute Gewahrsein.
Augenblick und Ewigkeit sind eins". Oder so ähnlich.
Das konnte er aber nicht tun denn dann wäre er auch
kein Buddha gewesen. -
cinnamon:
Diese Zeile habe ich nur hervorgehoben, um sie von sonstiger Art von Achtsamkeit zu unterscheiden, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Z.B Achtsamkeit, die nach außen gerichtet ist, auf andere Personen oder andere Dinge.
OK, allerdings kann auch die Achtsamkeit
nach Außen rechte Achtsamkeit sein. Es kommt
natürlich auf das jeweilige Objekt und die
jeweilige Übung an. Mit einem gegenwärtigen
Zeitpunkt hat es aber trotzdem nicht wirklich
zu tun. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist ja immer
ein anderer. Einen beharrenden Zeitpunkt der
immer der gleiche bliebe gibt es ja gar nicht.
Sowas kann man sich zwar vorstellen aber nicht
alles was man sich vorstellen kann gibt es auch. -
cinnamon:
Die 4 Grundlagen sind Objekte für die gerichtete Achtsamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick.
Findet man z.B. in den gesamten Lehrreden nicht ein einziges mal
und auch im gesamten Satipatthāna nicht.
Warum ist das so?
Ich meine weil es unnütze Ablenkung bzw. getüttel im Kopf ist und
nicht vom Buddha gelehrt wurde.
Z.B. beim Körper weilt er beim Körper,
bei den Gefühlen über die Gefühlen usw.
Als hätte er seinen Körper auf der Leichenstätte
liegen sehen. einen Tag nach dem tode usw.
Je nachdem welche Übung er gerade übt, dabei verweilt
er und läßt sich nicht ablenken.
Auf den Gegenwärtigen Augenblick muß er nicht achten.
Achtet er z.B. auf das Ein- und Aus-atmen, denn denkt er
natürlich automatisch nicht an Ein- und Aus-Atemen von
Gestern oder Vorgestern. Das braucht ihm keiner zu sagen.
Ist er aber in Gedanken woanders, nicht bei der Beobachtung
des Atmens dann ist die Übung noch unvollständig. -
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pamokkha:
Achtsamkeit wird erst buddhistisch bzw. recht (samma), wenn sie eingebunden ist in die anderen Pfadglieder des Achtpfades. Achtsamkeit (sati) soll zum besonderen Sehen (vipassana) führen, dass die Dinge als bedingt, vergänglich, leidhaft und kernlos sieht. Dieses Sehen führt dann zur Ablösung von der Welt.
Das ist wahr, aber nicht nur das.
Achtsamkeit ist auch diejenige Achtsamkeit die ganz spezifisch
auf diejenigen Dinge des 8-fachen rechten Pfades achtet die
schlechte, unheilsame Eigenschaften mindert und heilsame zu
Entwicklung bringt.
Dann erst kann die rechte Ablösung von der Welt dauerhaft
erfolgreich sein. Das ist ganz wichtig.
Der erste Schritt führt zu einem inneren Wohl ohne die der Pfad
nur mühsam zu begehen ist. Ein Glück das unabhängig macht von
äußerer sinnlicher Befriedigung. -
Holzklotz:
@pamokkha
Ich finde Achtsamkeit um ihrer selbst Willen ehrlicher, als wenn sie einem Zweck dient und ein Ziel verfolgt.
Da dieser Thread im Theravadabereich steht und ich mich damit nicht wirklich auskenne lass ichs jetzt einfach gut sein. Schönen Sonntag zusammen
Das hat nicht einmal was mit Theravada zu tun, eine
Achtsamkeit um ihrer selbst Willen gibt es nirgends.
Selbst dann nicht wenn sie nicht bewußt ausgeführt wird.
Von einer Achtsamkeit im sinne der Lehre das Buddha gar
nicht erst zu reden. Achtsamkeit (sati) ist hier ganz
allgemein jegliches Eingedenksein der Lehre. -
Holzklotz:
also entweder Mönch werden oder mit dem zweiten Platz zufrieden geben
Wenn jemand in der Lehre auch nur geringen Fortschritt gemacht hat
wird er sicher so nicht denken weil er merkt wieviel es noch zu tun gibt. -
Holzklotz:
Das Erwachen als etwas so Besonderes hin zu stellen, das nur von einem ganz bestimmten Personenkreis unter, für einen selbst unrealistisch erscheinenden Rahmenbedingungen erfahren werden kann rückt es nur unnötig in die Ferne. .... Niemand, der mit offenen Augen durch sein Leben geht ist sicher vor "Erleuchtung".
Doch, doch, quasi alle können da ganz sicher sein.
Niemand fällt plötzlich und ungewollt ins Nibbana.:)
Auch das der Personenkreis der tatsächlich irgendwann
nibbana verwirklicht besonderes groß sein wird, auch
darüber braucht sich keiner sonderlich Sorgen machen.
Und dafür gibt es natürlich auch einen Grund. Da will
nämlich keiner hin, da ist nichts los, keine Abwechslungen,
keine Vergnügungen, das ist langweilig. -
hedin02:
Denn der wichtigste Punkt bei dieser Fragestellung ist m.E.:
Ob ein Laie, oder auch ein Mönch jemals (im Jetzt) die Erleuchtung erreichen wird, hängt primär von der Vorkonditionierung (als Laie oder auch als Mönch) während der zurückliegenden Existenzen ab und erst sekundär, wenn überhaupt , vom spirituellen Weg, den er aktuell dazu einschlägt.
Das kommt auch noch auf die Umstände an.
Der aktuelle Weg kann sogar das Entscheidende sein.
Das ist unterschiedlich. Wo der Schwerpunkt liegt
mag unterschiedlich sein.
Eindeutig ist in der Lehre jedenfalls das man auch
als Laien Nichtwiederkehrer (anāgāmi) werden kann
und das ist fast schon Arahat wie der Buddha immer sagt:
Heiligkeit oder, Nichtwiederkehr.
Z:B.:Zitatwer auch immer diese vier Grundlagen der Achtsamkeit
sieben Tage also behaupten kann, dem mag eins von beiden
zur Reife gedeihen: Gewißheit bei Lebzeiten oder, ist ein
Rest Hangen da, Nichtwiederkehr (D 22) -
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Bodhi:
Aus dem Wörterbuch:
an-agārika m Hausloser, Wandermönch
an-agārikā w Hauslose
an-agāriya f Buddh Hauslosigkeit, Heimatlosigkeit
Lebt 8 oder 10 silaKenne ich nicht. Aber einen anagariyo kenne ich.
Das ist ein Hausloser der in der Lehre des Buddha
aber alle silas eines Mönches einhält. -
fotost:
accinca, darf ich Dich zu einigen Worten zum Begriff Anagarika fragen?
Ich das kein Hindu gewesen der an ein ewiges Selbst glaubte? -
Lucky:
fotost
Sehe ich auch so. Die Befreiung ist auch für Laien möglich.
Wenn aber jemand tatsächlich das höchste Ziel der Übung
verwirklicht hat, dann würde ich ihn nicht Laie nennen
und der würde auch dann kein weltliches Leben mehr führen. -
jianwang:
Ach ja, welcher Frage? Wir reden ja vom PK d.h. von
den Zeiten des Buddha soweit überliefert und von
"absolute Befreiung bzw Nibbana". Die Lehre die
dazu erforderlich war wurde vom Buddha gelehrt.
Eine formale Ordination gab es am Anfang gar nicht
oder nur durch den Buddha selber. Erst als der Orden
größer war, wurde das vom ihm delegiert und auch anderen
Gruppen von Ordensmitgliedern erlaubt. -
Stawrogin:
Mich würde interessieren, weil ich oft gelesen habe das laut PK und der Theravada Tradition nur Ordinierte die absolute Befreiung bzw Nibbana erreichen können. Stimmt das? Und wenn ja, wieso?
Nein, stimmt nicht. Selbst Ordinierte können das meist nicht.