Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Laienfrage Politik und Buddhismus“

    Papst Franziskus besucht als erster Papst Myanmar.


    Katholiken in Myanmar haben den Papst im Vorfeld aufgefordert, das Wort "Rohingya" nicht in den Mund zu nehmen - es sein in Myanmar "verboten".


    Franziskus soll nicht "Rohingya" sagen


    Myanmar hat ja mittlerweile zugestimmt, dass die nach Bangladesch geflohenen Rohingya zurückkehren dürfen, aber wozu fragt man sich da...Wer wird sich erneut freiwillig in ein Land begeben, wo er unerwünscht ist und über kurz oder lang wohl wieder verfolgt werden wird?


    Viele Todkranke pochen aber auf eben diese Würde, indem sie ihrem Leiden selbstbestimmt ein Ende setzen wollen. Wer sollte ihnen das verwehren? Wer hat das Recht dazu? Ich denke, es gibt nichts, dass für alle Zeiten und für alle Fälle ausnahmslos absolute Gültigkeit hat. Auch Buddha hat gesagt, dass man alles prüfen und nichts einfach hinnehmen und glauben soll. Dann gleich damit zu kommen, dass man dann auch einen Genozid rechtfertigen könnte, erinnert mich an die dämliche Argumentation bibeltreuer Christen, wenn zwei Männer oder zwei Frauen heiraten dürfen, dann dürfte wohl irgendwann mal jemanden seinen Hund oder seinen Porsche heiraten.


    Ich erinnere mich an die Geschichte mit der kranken Katze des Users nicht, aber er wird sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Es ist ein Unding, so was mit dem Hass irrer Extremisten gleichsetzen zu wollen. Es gibt Situationen, wo es kein eindeutiges "Richtig" oder "Falsch" gibt und ich habe Respekt vor jedweder Entscheidung, die Menschen dann treffen müssen.


    Mein Eindruck bei vielen Diskussionen hier: Vor lauter Geistesschulung ist das Mitgefühl bei manchen Buddhisten in Vergessenheit geraten oder in den Hintergrund gerückt.

    Sudhana:
    Elke:

    Daher verstehe ich dieses Nicht-Wahr-Haben-Wollen von einigen hier nicht.

    Mach Dir nichts draus. Das ist normal und tritt notwendig gemeinsam mit Wahr-Haben-Wollen auf


    ()


    Deine Antwort klingt etwas gönnerhaft-spöttisch und von oben herab, kann aber auch daran liegen, dass ich deinen Gesichtsausdruck dabei nicht sehe und deine Stimme nicht höre. :?


    Ich mach mir vermutlich was draus, wenn es selbst in einem buddhistischen Forum nicht möglich ist, dass man nicht in der Lage ist einfach zu sehen, WAS passiert, sondern immer nur WER hinter einem Geschehen steht und vor allem: auf welcher Seite des Geschehens. Warum ist das eine weniger schlimm als das andere? Warum wird das eine langatmig erklärt, so nach dem Motto, klar, dass sowas mal passieren musste, das andere einfach abgetan? Warum ist es auch so vielen Buddhisten nicht möglich, einfach nur den Menschen zu sehen, der vor einem steht und nicht den Buddhisten, den Muslim, den Christen oder welche Schublade auch immer?

    Doris Rasevic-Benz:

    Zur Epoche Times als Quelle, die wiederum RT als Quelle zitiert:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Epoch_Times


    Danke Doris. Schon wieder also Links von ganz weit rechts, wie sie seinerzeit schon von "Yofi" in Massen ins BL gesetzt wurden.


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    Der Konflikt in Myanamar zieht sich ja schon über Jahre hinweg. Und natürlich kann man JEDEN, wirklich JEDEN Konflikt und jeden Krieg anahand der Erforschung von Zusammenhängen und Ursachen erklären. Das ist ja wohl klar. Einfach so aus Spaß passiert so was nicht und Menschen sind nicht einfach "böse" oder gewalttätig, weil sie so geboren wurden.


    Überall, wo Religion zu mächtig wird und politisch mitmischt, pervertiert sie sich selbst. Das ist auch im Buddhismus nicht anders. Und selbstverständlich können Buddhisten genauso verblendet und grausam sein, wie andere "Gläubige" auch. Daher verstehe ich dieses Nicht-Wahr-Haben-Wollen von einigen hier nicht.


    Ein Artikel der Zeit aus 2013: Der Zorn der Mönche


    Zitat

    Tatsächlich stehen heute die myanmarischen Mönche, die man in ihren orangefarbenen Roben bisher nur als Gegner des Militärregimes kennengelernt hatte, oft an der Spitze antimuslimischer Aktionen. Ihr Anführer, der 45-jährige Mönch Ashin Wirathu aus dem Kloster Maseyein in der zentralburmesischen Stadt Mandalay, saß aufgrund seiner Aktionen gegen Muslime neun Jahre im Militärgefängnis. Doch letztes Jahr kam er im Zuge einer Amnestie für politische Gefangene frei. Seine Extremistengruppe nennt sich ganz religionstreu "969" – nach den neun Tugenden Buddhas, den sechs Tugenden seiner Rechts- und Sittenlehre und den neun Eigenschaften der Sangha, der Mönchsgemeinschaft. Gewalt zählt nicht zu diesen Tugenden. Doch Ashin Wirathu predigt Hass. Er macht die Muslime für Drogenhandel, Kriminalität und Vergewaltigungen verantwortlich. Er unterstellt ihnen, "Rasse und Religion" in Myanmar zu zerstören. Er ruft dazu auf, kein muslimisches Geschäft mehr zu betreten. Manche nennen ihn deshalb den "Hitler Myanmars". Andere winken ab und sehen in ihm nur eine Marionette des alten Militärregimes, das immer noch Chaos säen will. Doch Ashin Wirathus Botschaft kommt an. Überall in Rangoon schmücken sich Taxis, Busse und Geschäfte heute mit dem bunten 969-Emblem.


    Danke für das Aufgreifen dieses Themas. Ich hatte am selben Tag wie du, ohne diesen Thread hier gesehen zu haben, in einem anderen Thread dies gepostet:


    Elke:

    Warum schweigt Aung San Suu Kyi?


    "Die UN haben deutliche Kritik am Vorgehen gegen die muslimische Minderheit in Myanmar formuliert. Die Regierung von Aung San Suu Kyi müsse die Militäraktionen stoppen."


    UN-Kommissar sieht "ethnische Säuberungen" in Myanmar


    Ich bin enttäuscht vom Verhalten der Friedensnobelpreisträgerin.


    Ansonsten denke ich, dass viele Reaktionen hier anders ausgefallen wären, wäre eine buddhistische Minderheit von Muslimen oder sonstwem vertrieben worden.