Für mein Gefühl - und das ist jetzt rein persönlich - geht diese ganze Geschichte mit den Samayas und wie deren Bruch die einen oder anderen Beteiligten schädigt, viel zu weit. Ich vermute, dass es da mal einen Sinn hinter gab, der wie üblich auf bildreiche Weise veranschaulicht wurde, und das hat sich dann verselbständigt. Solche Aussagen wie dass Schüler jetzt lieber die Klappe halten sollten, weil sonst der Lehrer wegen ihnen noch kränker werden oder gar sterben könnte - in meinen Worten ausgedrückt - schaden dem gesamten tibetischen Buddhismus und nutzen letztlich niemand. Denn am Ende fühlt sich derjenige, der hier offensichtlich zu weit gegangen ist, auch noch selbst als Opfer - statt verantwortlich für das, was passiert. Schuldzuweisungen und Buddhismus, wie passt das zusammen?
Wenn man sagt, dass nach dem Eingehen einer Lehrer-Schüler-Beziehung letztlich sogar das Fehlverhalten der Schüler ohne weiteres Zutun dem Lehrer schaden kann, bis hin zur Gesundheit, und wenn man dieses Fehlverhalten dann auch noch in einer Weise definiert, die den eigenen Interessen entgegen kommt - ist das nur ein weiterer Machtmissbrauch der zu den anderen noch dazu kommt. Was auch immer damit beabsichtigt wurde als diese Gelübde formuliert wurden, das ganz sicher nicht.