Ich bin mittlerweile ganz schön verstört über diese tibetischen Gurus. Ende 2015 hatte ich hier im Forum einen Thread über meine Schwierigkeiten mit Sogyal eröffnet und wenig später Rigpa verlassen. Eine neue Sangha, in der ich bleiben mochte, habe ich nicht gefunden. Hier gibt es mehrere. Aber die beziehen sich mehrheitlich auch auf zweifelhafte Gestalten. Ole Nydahl z.B., den ich fürchterlich finde. Oder Chögyam Trungpa. Ich mag kleinlich sein, aber ich komme nicht damit klar, dass jemand den Mittleren Weg proklamiert, einen Rockstar-Lifestyle pflegt und sich totsäuft.
Und jetzt diese seltsamen Postings von DJK, an dem ich mich gerne orientiert habe, nachdem meine Rigpa-Welt zusammmenbrach. Man kann da sicher viel zu sagen. Er bringt ja wirklich eine Diskussion in Gang. Ich habe auch Teile von "The Guru Drinks Bourbon?" gelesen und kann oder könnte einiges von dem, was er ansonsten, also auf fb, so von sich gegeben hat, auf die Gedanken beziehen, die er dort äußert.
Dennoch: Gerade diesen "Beitrag" zur Metoo-Debatte finde ich, auch wenn er ganz, ganz viele konstruktive Gedankengänge auslösen kann, wenn man ihn lässt, unangemessen. Der Gedanke hinter "#Metoo" steckt nämlich, gesellschaftlich gesehen, noch in den Kinderschuhen. Die Opfer von sexueller Beslästigung beginnen nach Jahrhunderten und Jahrtausenden gerade, eine Stimme zu finden. Viele erfassen zum ersten Mal, was ihnen passiert ist. Wieso hat DJK keine Wertschätzung dafür? Es ist nicht die Zeit, da mit dem Holzhammer reinzuhauen.
Der Verweis auf OTs fb-Posting in diesem Thread, in dem er sinngemäß äußerte, dass die kritischen Schüler (Mit-)Schuld an Sogyals Krebserkrankung trügen, war für mich heute das Sahnehäubchen auf all diesem tibetischen Irrsinn. Wobei ich nicht einmal bestreiten würde, dass es einen Zusammenhang geben kann. Für Sogyal mag der Brief der 8 Schüler der Schock seines Lebens gewesen sein und ich zweifle nicht daran, dass die Psyche oftmals entscheidenden Anteil an der Entstehung von Krebserkrankungen hat. Aber warum lernt man als Schüler im Busshismus ständig, dass man für seinen Geisteszustand selbst die Verantwortung trägt, während es den Lehrer anscheinend stante pede aus seinem irdischen Dasein fegt, wenn die Schüler "böse" sind? Das erscheint mir infantil, manipulativ und im Höchstmaß inkonsequent.
Seit 2 Jahren hadere ich sehr mit dem Buddhismus, obwohl ich mich von den Grundgedanken nicht lossagen möchte,