Beiträge von Noreply im Thema „Schlaf und Traum“

    Losang Lamo:

    Wahrscheinlich habe ich den falschen Blickwinkel, aber für mich persönlich finde ich es, zumindest zur Zeit, schwierig und fragwürdig zu versuchen auch noch meine Träume zu kontrollieren. Es kommt mir künstlich und anstrengend vor und mir scheint, ich brauche meinen Schlaf und freies Träumen dringend zum Ausgleich vom Alltagsstress.
    Ich kann mir vorstellen, dass luzides Träumen und so weiter vielleicht im Retreat, wenn man sonst nichts leisten muss, eine tolle Sache ist. Ich für mich sag da aber im Augenblick eher: Es ein bisschen versuchen ist okay, aber im Grunde ist es mir zu viel. Ich träume lieber, wie es kommt. Was ist, das ist.


    Hat jemand zu meiner Haltung eine Idee / Feedback?

    Ich träume luzid wenn ich Probleme habe die mir Fesseln anlegen. Mein Schlaf wird dann scheinbar unterbrochen. Ich nehme den Traum wahr und kann das betrachten das er mir zeigt. Ich kontrolliere nicht, denn das zwingt mich körperlich wach zu werden. Dieses wahrnehmen erzeugt bei Einsicht eine Änderung im Fluss des Wahrgenommenen und so führt es zu neuen Einsichten und Umformungen. Dann verschwindet mein Bewusstsein des Traums wieder. Selten werde ich mir der Träume mehrmals in der Nacht bewusst, doch wenn gibt es andere Einsichten. In den Zeiten wo ich mich nochmal umdrehe kann es zu bewusstem Ausprobieren von Handlungen gehen da kann ich auch eingreifen und durch erdachte Handlungen den Traum verfolgen. Doch da bin ich körperlich eigentlich schon wach und mein Wachbewusstsein möchte noch nicht wach sein oder bewusst die Einsichten im Schlaf durchprüfen. Fünf Minuten bewusst träumen kann mehrere Jahre und mehr Zeit enthalten.


    Diese Schlafunterbrechungen können stören, aber nur so lange bis mir im Wahrnehmen eines Traumes auch bewusst wird das der Körper ganz normal weiterschläft. Zwischen den Wahrnehmungen können Stunden liegen und ich habe gelernt auf die Uhr zu sehen um sicher zu sein das der Körper wirklich tief und fest geschlafen hat und auch weiterhin schläft. So wird mein Schlaf nicht unterbrochen von einem sich austobenwollenden Gehirn. Ich habe auch gelernt, wenn ich während des Schlafes zur Toilette muss, dabei soweit wie möglich weiter zu schlafen. Ich würde das bewusstes Schlafwandeln nenne. Kann jeder lernen, Arnold hat das von mir gelernt.


    Das was hier einige als Traumyoga bezeichnen habe ich noch nie gemacht. Dazu fehlt mir die Zeit, denn wenn ich wach bin begegnet mir mein Leben und das ist ein viel wichtigerer Traum als der der erzeugt wird oder der der im Schlaf erscheint. Dann geht es darum Nahrung für den mich erhaltenden Körper zu finden, an erster Stelle der Atem, das Wasser, das Essen, Interaktionen mit den fühlenden Wesen die mir begegnen. All das ist das Leben das mir begegnet, mein Leben.

    kilaya:

    Wäre die Frage, ob das "Ernüchtern" nicht einfach den Vorstellungen des Zen entspricht und das "Zauberhafte" den Vorstellungen im Tantra? Denn man kann es ja auch so sehen: wo ist die Trennung zwischen "Innen" und "Aussen"? Gehört nicht zum Blick auf "das was ist" auch dazu, das zu sehen was vermeintlich "Innen" ist? Annehmend, nicht anziehend, nicht wegschiebend?


    Dazu kommt natürlich auf der Ebene des Wegs, dass Tantra eben alle Phänomene für den Weg nutzt, wenn sie schonmal da sind - während wohl Zen alle Phänomene leert wenn sie in der Wahrnehmung auftauchen?


    Wobei ja die Achtsamkeit im Alltag wohl auch "Zen ist"? Da macht man dann vielleicht nicht mit den Dingen etwas, aber man nutzt alles um sich in Achtsamkeit zu üben: Tee, Motorräder, Bogenschiessen... (Um ein paar Buchtitel zu zitieren. Oder ist das nur eine bestimmte Schule?)

    Meine Erfahrungen mit diesem Konfliktpotential ist das ich durch Zen "Ernüchtere" und Tantra, wenn ich es richtig verstanden habe, zum Betrachten der Vorstellungen, des Vorgestellten benutze. Mir wird gerade klar das da eine Inspiration durchdringt.
    Das schafft mir den Raum zum einfach handeln. Das Betrachten meiner Erwartungen durch Ernüchterung und durch Pflege. Beides ist dann verschwunden wenn ich handel, auch Erwartungen gibt es dann nicht mehr. :!::idea::?:

    void:

    Das weiß ich nicht. Ich sehe in "Buddha" eben einen Erwachten. Jemand der statt in seinem eigenen Film zu kreisen die Augen aufmacht und ins Außen schaut.


    Und die Träume ( man denke an die "Traumfabrik" Hollywood) repräsentieren da das Gegenteil. So eine Phantasiewelt mit Drama und Magie, die statt zu ernüchternd an unsere Sehnsüchte nach dem Außergewöhnlichen, Zauberhaften anküpft.

    Wenn Hollywood dazu führt seine eigenen irrationalen Wünsche zu erkennen macht es sogar Spaß voll in den Traum von Hollywood einzusteigen und die wie auch die anderen Träume eben als Träume zu erkennen und tun was zu tun ist. Die Traumfabrik kann helfen die eigen Fabrik zu erkennen.

    mkha':

    Manch ein Mensch benötigt weder eine Postkarte mit ´zig nett gemeinten Worten, noch bunte Verpackungen und Schleifenbänder - er freut sich eher über tiefere Sichtweisen die sich ihm (selbst) aus den Texten eines (zerlesenen) Buches erschließen.

    :)

    mkha':
    Zitat

    das was mich das gelehrt hat ist das Buch vom Leben und vom Sterben

    Dann, lieber Freund, bist Du doch hervorragend vorbereiteṭ.

    Ich weiß, das andere ist Glauben und Spiel mit Worten.

    Mein Erkennen aus meiner Beschäftigung mit diesem Thema in diesem Rahmen ist ganz einfach. Wenn ich wirklich sterbe und ich wirklich dieses erste Licht sehe, werde ich dieses aller erste mir viel zu starke Licht nehmen und hineingehen, ich werde mich nicht von den umgebenden Lichter ablenken lassen, denn es sind die Tore zu einem anderen Leben und nicht das Beenden des Wiedergeburtskreislaufes. Solange ich nicht im Sterben bin werde ich dieses Licht meiden und mich der vielen anderen Leben hingeben. Denn das was mich das gelehrt hat ist das Buch vom Leben und vom Sterben.
    Aber solange ich das nicht erlebe werde ich nicht daran glauben, denn daran glauben verdunkelt das Wissen. :om:

    mukti:
    Ellviral:

    @ mukti Ist das nicht einen Schritt im Nachdenken zu weit?


    Ich sehe das da ein Körper "außersinnlich" Wahrgenommen werden kann, dieses Wahrnehmen ist offensichtlich eines das nur funktioniert wenn der physische Körper im Zustand des Schlafes ist, das Bewusstsein der Wahrnehmungen aber nicht. Ich kann da nicht denken das dieser Geistkörper beim Sterben des physischen Körpers diesen "verlassen" kann, denn wenn der physische Körper der diese Art der Wahrnehmung ermöglichen kann zerfällt, zerfällt auch der Geistige Körper der durch ihn ermöglicht wurde.


    Außerhalb des Körpers zu existieren ist möglich, der gedankliche Schritt dass man beim Tod einfach nicht mehr in ihn zurückkehren kann scheint mir nicht zu gewagt. Sicher ist es natürlich nicht, aber doch gut möglich.


    Bewusstsein und Wahrnehmungen sind in diesem Zustand im geistigen Körper, nicht im Physischen. So wie man jetzt den Eindruck hat der Körper zu sein, mein Körper, so ist man dort der geistige Körper. Man bewegt sich damit und nimmt wahr, alles unabhängig vom Physischen. Ich weiß es freilich nicht mit absoluter Sicherheit, aber finde es nicht sehr wahrscheinlich dass der räumlich entfernte physische Körper irgendwie dieses Bewusstsein in den Geistigen überträgt, so dass es letztlich vom Gehirn ausgeht. Oder dass das Gehirn den Geistkörper erzeugt. Vielmehr dass es ein eigenständiger physisch unabhängiger Körper ist. Meine Meinung.

    Aber gerade mit diesen "beiden" Körpern beschäftige ich mich ja gerade und komme zu dem Ergebnis das es das nicht gibt, eine Einteilung der Vorstellung ist. Mir war das ja auch bis vor kurzem sowas wie ein Anker doch Buddha und viele Wissende zerstören das und ich habe jetzt die Erkenntnis das es Extreme sind. Wie Du sicher weist ist das anhaften an ein Extrem zu Leiden führt. Das ist Wissen das weit vor Buddha schon erkannt wurde. Noch vor dem Daoismus. Das ist schon im IGing festgelegt, das ist die Grundlage der I Ging und das ist eindeutig die älteste Schrift die sich mit den beiden Extremen auseinander setzt.


    Die Daseinsmerkmale, das Satipattana, das Dhammapadda, das Dao de Jing, das Kleinod der Unterscheidung, Nagarjuna, alle verweigern mir den Glauben an das was ich mir doch als Wirklichkeit immer wieder versuche zu festigen.
    Und nun auch noch das Ich bin Sein. Ende Banane ich geb auf und verlasse beide Extreme, weil ich bin sein nicht bin Sein sein kann und ich ohne Sein schon ganicht.

    @ mukti Ist das nicht einen Schritt im Nachdenken zu weit?

    Zitat

    Und wenn es möglich ist zeitweilig außerhalb des Körpers zu existieren dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dass der Tod ein endgültiges Verlassen des Körpers ist.

    Ich sehe das da ein Körper "außersinnlich" Wahrgenommen werden kann, dieses Wahrnehmen ist offensichtlich eines das nur funktioniert wenn der physische Körper im Zustand des Schlafes ist, das Bewusstsein der Wahrnehmungen aber nicht. Ich kann da nicht denken das dieser Geistkörper beim Sterben des physischen Körpers diesen "verlassen" kann, denn wenn der physische Körper der diese Art der Wahrnehmung ermöglichen kann zerfällt, zerfällt auch der Geistige Körper der durch ihn ermöglicht wurde.


    Als mir das das erste Mal geschehen ist hab ich die Gedanken gehabt: Der Körper schläft und ich bin wach!? Wie geht das denn? Der hat mich doch tatsächlich vergessen. Jetzt nicht den Körper wecken, dann muss Du aufstehen um wieder einzuschlafen. Nach kurzer Zeit hatte ich vergessen das er mich vergessen hatte und war weg. Das war das erste Mal. Heute kann ich luzid Träumen und weiss das ich Nachdenken, ergreifendes Nachdenken vermeiden muss damit ich nicht wach werde. Wie ich auch im Wachzustand auf diese Art des Denken aufmerksam wurde, doch da hab ich festgestellt das es mich dann in den Traum meiner Vorstellungen führt. Dann träume ich luzid im Wachzustand.