Beiträge von Schroedinger im Thema „Veränderung der Lehre?“

    raterz:

    ich spreche nur von meinen erfahrungen. ich kann deutlich spüren wie befreit jmd ist oder wieviel er in seinen ego-projektionen gefangen ist.


    Die eigenen Erfahrungen sind zwar notwendig, aber nicht hinreichend. Notwendig ist die eigene Erfahrung von Leiden, der ersten edlen Wahrheit und der damit verbundenen Frage, wie man da raus kommt.
    Damit sucht man einen Weg und man sucht auch solche, die den Weg schon gegangen sind, also Verständige, wie es in der Rede an die Kalamer heißt.
    Selbst erfahren und von Verständigen geprüft.
    Meistens vergißt man gerne diese zweite Seite und meint, es reiche die eigene Erfahrung.
    Die eigene Erfahrung täuscht über die Projektionen. Du magst das ja bei anderen sehen, aber bei dir siehst du es nicht. Und du musst es aber bei dir erkennen, weil du nur bei dir was ändern kannst. Die anderen, mit ihren "Irrtümern" helfen dir vielleicht insofern, als man sagt, nee - das will ich nicht. Aber das reicht nicht, zu wissen was man nicht will. Dein Leben geht ja einfach weiter und macht sich da keinen Kopf drum, was du nicht willst.


    Zitat


    also was sollte man ändern: vielleicht die form der meditationen. vielleicht andere techniken der befreiung nutzen.
    buddha dharma ist alles, was der befreiung zudienlich ist - nicht nur das, was der buddha vor 2500 jahren überliefert hat.
    da kann jeder für sich selbst forschen und finden. die wahrheit liegt in uns selbst.


    Such dir einen Verständigen, dem du vertrauen kannst, denn ohne Vertrauen läuft ja nun nichts. Da erkennst du ja nicht, was denn Buddhadharma ist - da kannst du nur rum reden - aber hast eben Tomaten auf den Augen.


    http://www.palikanon.com/angutt/a10_061_070.html#a_x61

    Zitat

    Der Umgang mit edlen Menschen also, ihr Mönche, einmal zustande gekommen, führt zum Hören der Guten Lehre. Das Hören der Guten Lehre, einmal zustande kommen, führt zum Vertrauen. Das Vertrauen, einmal zustande gekommen, führt zu weisem Nachdenken. Das weise Nachdenken, einmal zustande gekommen, führt zu Achtsamkeit und Besonnenheit. Achtsamkeit und Besonnenheit, einmal zustande gekommen, führen zur Sinnenzügelung. Sinnenzügelung, einmal zustande gekommen, führt zum dreifach guten Wandel. Der dreifach gute Wandel, einmal zustande gekommen, führt zu den vier Grundlagen der Achtsamkeit. Die vier Grundlagen der Achtsamkeit, einmal zustande gekommen, führen zu den sieben Erleuchtungsgliedern. Die sieben Erleuchtungsglieder, einmal zustande gekommen, führen zur Wissenserlösung. Das also ist die ernährende Bedingung der Wissenserlösung, und so kommt sie zustande.


    Was von dir verlangt ist, dass du von deinem hohen Roß absteigst und zu Fuß weiter gehst - ansonsten wirft dich das Pferd eines Tages ab.

    raterz:


    mit einem bin ich mir aber sicher: den echten, eigenen weg zum erwachen finden wir nur in uns selbst. indem wir anderen lehren anhängen, können wir vielleicht ein stück weit kommen - aber irgendwann blockieren wir uns selbst damit.


    Amen.

    raterz:

    Wenn alles dem Wandel unterworfen ist - warum dann nicht auch der achtfache Pfad des Buddha Dharmas?


    Im Auge des Hurrikan ist Windstille - beide bedingen einander - Wandel und Nicht-Wandel; Alles und Nichts; weil alles dem Wandel (der Vergänglichkeit) unterworfen ist, gibt es den Buddhadharma.


    Zitat


    Könnte es nicht sein, dass im Laufe der Zeit das ganze System einfach nicht mehr passt, weil wir Menschen tatsächlich anders geworden sind?


    Du lässt das Floß (das System) am anderen Ufer, wenn du den Fluss überquert hast. Und wenn du anderen über den Fluss helfen willst, dann zeigt sich der Buddha als Mensch. Der Unterschied ist nur der, dass wir Menschen tatsächlich anders werden müssen, also wir müssen Mensch werden. Und das geht offenbar nur, wenn wir durch dem achtfachen Pfad verwandelt werden.


    Zitat


    Vielleicht ist der achtfache Pfad heutzutage einfach nicht mehr vollständig und führt deswegen kaum mehr zum Erwachen.


    Eine der schlimmsten Krankheiten des Geistes beginnen mit falschen Vorstellungen über Erwachen.