Frieden-und-Freude:
Finde ich ja interessant, etwas über die Zen-Sichtweise zu lesen.
Ich möchte das auch gar nicht weiter kommentieren, da mir die zugehörige Praxis und die mit dieser Praxis verbundenen Erfahrungen nicht ausreichend bekannt sind.
Da gibt es keine wesentlichen Unterschiede zur Praxis des Buddha.
Zitat
Nur noch mal eine Frage zur Klarstellung: Stimmst Du zu, dass die graduelle Praxis des achtfachen Pfades Voraussetzung für "Erwachen" (oder wie auch immer Du es beschreiben möchtest) ist - oder glaubst Du, als Freischwimmer auf Teile des in den Lehrreden beschriebenen graduellen Trainings verzichten zu können?
Erwachen hat keine Voraussetzungen. Wäre es so, dann wäre es ein Ziel, das durch entsprechende Methode erreichbar ist. Damit würde man die Buddha-Lehre völlig mißverstehen.
Der achtfache Pfad ist keine graduelle Praxis, denn in jedem Augenblick wird der gesamte Pfad vollständig vollzogen. Könnte man da auf einen Teil verzichten, dann hätte man ja Einfluß bzw. Macht auf den Pfad und dann könnte man ja sofort aufgrund seiner Macht erwachen.
Die einzige Bedingung für Erwachen findet sich im Ajāta Sutta
ZitatEs gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen.
Oder, wie es bei Dôgen so treffend heißt:
Die Übung selbst ist Erwachen. Übung und Erleuchtung sind eins.