Beiträge von accinca im Thema „Gibt es "böse Buddhas"?“

    Lucy:
    Zitat

    Wenn es sich nur um ein "Ruhen" handelt, dann sehe ich da kein Problem, auch wieder aus der Ruhe heraus zu treten. Vielleicht aus Spontanität - vielleicht aus einer kindlichen Neugier.


    Ja,so ähnlich wird es gelehrt ;)
    An dir ist n vajrayani verloren gegangen ...


    Und wer ist vajrayani?


    Jedenfalls mit "Ruhen" hat Nibbana nichts zu tun.
    Eher schon manche Art von samādhi.
    Und da kann man auch tatsächlich wieder raus kommen.


    Nibbana kann man aber nicht mehr verlieren ob der
    Geist jetzt ruht oder nicht. Der Geist kommt aber
    trotzdem letztendlich zum erlöschen. Das erkennt man
    schon wenn man sich die Bedingtheit ansieht.


    Danach ist die Bedingung für die Bewegtheit (des Geistes)
    das Nichtwissen.
    Wobei es sich damit aber nicht nur um ein fehlendes
    Wissen handelt sondern mehr um ein falsches Wissen.


    Wenn dieses falsche Wissen das darin besteht (das
    es eine lohnende und sinnvolle und tolle Sache sei
    die man haben möchte) fehlt, kommt es auch nicht mehr
    zur Aktivität. Liegt ja auf der Hand.


    Die letztendliche Ursache für die Aufhebung geistiger
    Unruhe ist also nicht Nibbana sondern das Aufhören des
    Nichtwissens. Das muß nämlich sein, damit Bewegtheit (Gestalten) ist.


    Und wer jetzt denkt der Buddha sei ja doof gewesen,
    weil er ja nicht gemerkt hätte das seine damaligen Aktivitäten,
    nach seiner eigenen Lehre, durch seine eigene Unwissenheit
    hätte bedingt gewesen sein müssen (durch die bedingte Entstehung)
    und er dadurch ein unwissender Buddha hätte sein müssen und der
    Buddha das nicht gewußt hätte und sich unbewußt selber ein Bein
    gestellt hätte, der unterschätzt den Buddha.
    Hier kommen wir dann zum Unwissenskonstrukt.
    -

    IkkyuSan:

    Woher will dieser Buddha denn "wissen"?
    Wissen ist Konzept, und nach deiner Meinung, ist im Nirvana nichts mehr.


    Das rechte Wissen mach frei!
    Das hat den Buddha zum Buddha gemacht.
    Das Nichtwissen ist die letzte der 10 an
    das Dasein bindenden Fesseln, nämlich das
    Wissen um das Leiden, seiner Ursache, seiner
    Auflösung und den rechten Weg um diese Auflösung
    zu realisieren. Diese vier Wahrheiten umfassen
    die ganze Lehre des Buddha.
    Ist aber diese Wahrheiten tatsächlich verstanden
    und dadurch das Leiden völlig für immer überwunden,
    dann gibt es nichts mehr zu tun. Getan ist was zu
    tun war erkennt man da und kann nicht mehr an irgend
    etwas anhaften. Das führt zum loslassen aller körperlichen
    und geistigen Dinge. Darin liegt die endgültige und nicht
    nur vorüber gehende Befreiung vom Leiden. Jeder Zustand
    der nur zeitweilig ist kann daher nicht das Ende des Leidens sein.

    Dawa Tschöden:

    Lieber accinca,
    ich habe mich hier wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte mit "wenn der Geist seine eigene Nichtexistenz erkennt" das Verlöschen der Ich-Illusion. Ist das so besser ausgedrückt? Das Ganze ist ja ziemlich abstrackt, weswegen eine für jeden stimmig klingende Umschreibung des ganzen schwierig werden dürfte, zumindest für mich. Mir hat im Übrigen niemand etwas eingeredet, dazu müsste ich mich ja mit jemandem unterhalten haben, der Gedanke dazu kam eher spontan.


    Ach was, das mußt du aber nicht machen. Ich habe mir eben
    nicht erklären können wie man sonst zu so einer Idee kommen könnte.
    Ich erlaube mir daher deine Erklärung skeptisch zu betrachten.

    Dawa Tschöden:


    Ich vermute jetzt mal anhand Deiner Aussage, dass Du einer anderen Richtung als dem Mahayana folgst. Was würden sie denn versuchen mir dort einzureden?


    Jedenfalls nicht, das ein nicht existierender Geist
    seine Nichtexistenz erkennen könnte.
    Aber ein existierender Geist hat natürlich prinzipiell
    die Möglichkeit Dinge zu erkennen.
    Z.B. kann er unter günstigen Umständen erkennen das alle
    körperlichen und geistigen Dinge vergänglich bzw. unbeständig
    sind und daher auch kein ewiger, beständiger Geist existieren
    kann den man zu recht als ein Selbst betrachten könnte.

    Sudhana:

    Das Mahāyana fasst den Gedanken des sopadhiśeṣanirvāṇa insofern weiter als der frühe Buddhismus auf, als ein Buddha dieses auch über den körperlichen Tod hinaus, also auf einer immateriellen, nichtkörperlichen (arupa-)Ebene, aufrecht erhalten kann. Dies ist das apratiṣṭhitanirvāṇa, oder 'nicht-fixierte nirvāṇa' der Buddhas und Bodhisattvas der höchsten Stufe, die aus der Motivation von mahākaruṇa heraus auf eine 'Fixierung' des nirvāṇa vorläufig verzichten....()


    Bis auf diesen Teil stimme ich dir zu.
    Nicht das sich ein Buddha mit allen noch vorhandenen geistigen
    Elementen identifizieren würde, aber solche wären auch gar nicht
    mehr nötig.
    Man könnte jetzt denken es handelte ich um eine Verwechslung
    mit dem Anāgāmí bei dem tatsächlich noch geringe Reste geistiger
    Aktivitäten und ihre Ursachen übrig sind.
    Bei einem Buddha bzw. vollkommen Heiligen gibt es aber diese nicht mehr.


    Allerdings ein Nichtwiederkehrer (Anāgāmí) kann in der Tat noch viele
    Weltzeitalter leben. Davon gibt es ja auch einen der von Mitleid
    bewogen dem Buddha erschienen ist und ihm zu lehren aufgefordert hat.
    Selbst für diese Funktion ist also kein Buddha oder Arahat erforderlich.
    Ich glaube aber kaum das in einem konkreten Fall, ein Mahayani oder ein
    einfacher Mensch der nicht selber ein Arahat ist, darin einen Unterschied
    erkennen könnte.

    hedin02:

    Da wird also suggeriert man könne je nach Belieben die Erleuchtungsampel auf Rot, Gelb oder Grün stellen.
    Gelb wäre dann die Phase in der man die Welt verbessern würde. :angel:


    Daher meine ist, (genau wie Zumwinkel bzw. Mettiko) das es heutzutage
    nötig ist zwischen Buddhismus und Buddhalehre zu unterscheiden.

    Dawa Tschöden:

    Müsste man nicht vorher klären, in wie weit jemand der erleuchtet wurde, ins Nirvana eingegangen ist, ein Buddha ist, wie immer man es nennen will, überhaupt noch handlungsfähig ist, auf einer Ebene die wir wahrnehmen können?
    Ich meine das jetzt nicht spirituell, sondern psychologisch. Denn was passiert wenn der Geist seine eigene Nichtexistenz erkennt?
    War Gautama nicht eher ein Bodhisattva, zumindest zu seinen Lebzeiten?


    Bevor er ein samasam Buddha wurde war er ein Bodhisatta.
    Aber es war natürlich auch schon zu Zeiten des Buddhas
    so, das der Buddha nur für seine Anhänger ein Buddha war.
    Für die anderen Menschen war er nur ein Bettelmönch der
    große Reden gehalten hat. Deine Fragen hier oben sind aber
    so unsinnig, das man sie kaum beantworten kann oder wie sollte
    ein nicht existierender Geist eine Nichtexistenz von was
    auch immer erkennen können? Das ist doch ausgemachter Blödsinn
    den sie dir im Mahayana eingeredet haben.

    IkkyuSan:

    Ansonsten finde ich das Ganze nicht so eindeutig, wie accinca es darstellen möchte - denn wenn es Buddhas gibt, die freiwillig wieder erscheinen, so gibt es eine Wahl - vor allem eine vollkommen bewusste Wahl. Oder anders: Wo kommt Maitreya her?


    Jetzt weiß ich endlich mal was du für einen "Buddha" hältst!
    Da haben sie dir aber einen Bären aufgebunden.
    Wenn ich sowas für einen "Buddha" halten würde, dann
    würde ich dich auch fragen ob ein solcher "Buddha"
    vielleicht in einem nächsten Leben auch freiwillig Papst
    werden könnte, oder Hauptmann bei der freiwilligen Feuerwehr. (:

    Für den Nachfolger Buddha mag es einen bösen Jesus geben
    oder einen bösen Papst oder einen sonstigen Verwirrten
    aber sicher keinen bösen Buddha denn sonnst wären sie
    wohl kaum Nachfolger des Buddha und seiner Lehre.
    Daher ist der Titel dieses threads hier völlig OT.(Off-Topic)

    IkkyuSan:
    Zitat

    Nach der Lehre ist ein Buddha auch deswegen
    ein Buddha weil er nicht mehr zurück fallen kann.


    Aber vielleicht "wollte" es ja mal ein Buddha?
    Oder kann man da überhaupt nicht mehr von "Willen" sprechen? Ist das Verlöschen also wirklich vollkommen so, wie man sich ein Verlöschen vorstellt?


    Ja genau, der Wille ist ja bedingt, nicht unbedingt und
    wenn die Bedingungen für einen Willen fehlen wie
    Nichtwissen und Begehren, dann gibt es auch keinen
    entsprechenden Willen.

    IkkyuSan:

    Naja, ehrlich gesagt, nachdem ich wieder "Matrix" geschaut habe. Da gibt es ja einen, der wieder aus der "realen Welt" in die Matrix eingeschleust werden möchte, da er einfach wieder die "Sinne befriedigen" möchte. Natürlich hat ein Buddha alle Anhaftungen überwunden - aber vielleicht gibt es ja "Fälle", wo es ein Buddha vorgezogen hat, die "Welt" wieder zu wechseln.


    Da gibt er doch einen Unterschied zumindest
    zwischen Matrix und Buddhalehre.
    Nach der Lehre ist ein Buddha auch deswegen
    ein Buddha weil er nicht mehr zurück fallen kann.
    Niemand kann aus nibbana wieder herausfallen, sonst
    wäre es nicht nibbana. Genauso kann aus dem unbedingten
    nicht irgend etwas bedingt sein.