Beiträge von Noreply im Thema „Ist Buddhismus zu nihilistisch für kreative Schöpfung?“

    Lucky:
    drosterman:

    Das EGO ist ein Konstrukt der Gedanken und existiert nicht wirklich. Alles Leiden resultiert dann aus dem illusorischen EGO.

    Auch wenn es ein Konstrukt, eine Vorstellung ist, ist es wirklich. Alles das Wirkung erzeugen kann ist wirklich. Es ist wirklich weil es nicht erkennen kann das es ein Konstrukt ist. Das Ego kann erkannt werden doch das Ego kann sich nicht erkennen. Es kann abgebaut, verringert werden, doch kann kein Mensch je ohne Ego mit Menschen leben. Egal was noch für Vorstellungen da sind, das Ego kann sich nie selber als Illusion erkennen, weil es keine ist.

    void:
    Ellviral:

    Den Weg den ich gerade erst anfange zu erkunden, heißt in seinen Konsequenzen und dann erscheinenden Gegebenheiten, zu erfahren. Es ist die Erkenntnis: Nicht mein, Nicht Ich, Nicht Selbst.


    Das hiesse dann konkret, bei der Arbeit so zu arbeiten, dass man nicht das tut, was man "so persönlich will" sondern das was "zu tun ist". Man wird also zu einem "Diener des Werkes". Und zwar zu so einem "Diener des Werkes" der dann auch ohne Murren abtritt, wenn jemand anderer besserer dient. Zusammengefasst vielleicht "Arbeite so, dass es nicht um dich selbst geht, sondern um die Sache". Was ja gut funktioniert, so lange die Sache selbst etwas ist, was anderen hilft.


    Hab ich doch schon oft geschrieben, ich tue das was zu tun ist, das kann auch sein und das geschieht des Öfteren, das es meine Person schadet, so ein persönlicher Personenschaden geht mich nichts an, selber schuld sag ich auch zu meiner Person. Es ist mein Programm, nicht mein, nicht ich, nicht selbst, schon sehr weit vor der Zeit als ich überhaupt was von Buddha gehört habe.


    Ich arbeite seit Jahrzehnten für die Gäste mit den Mitteln die mir zur Verfügung stehen oder gestellt werden. Alle Personen die weiterhin an dem Betrieb beteiligt sind sind eben nur Personen. Jemand der nicht für die Gäste arbeitet sortiert sich selber aus. Es braucht nur einer da sein der wirklich für die Gäste arbeitet und es entsteht ein Klima das die meiste Zeit für die Gästen arbeiten ermöglicht.

    drosterman:

    Hallo Forum.
    Ich habe versucht im Titel möglichst genau zu schreiben worum es mir geht. Aber die Frage ist zu komplex, um es in einem Satz ausdrücken zu können. Ich möchte gerne ergründen inwiefern es mit der buddhistischen Lehre vereinbar ist, dass ein Mensch mit entsprechender Veranlagung dazu kreativ schöpferisch tätig ist (Künstler, Wissenschaftler, Mathematiker, Schriftsteller etc.). Denn wenn diese Person Buddhist ist, so ist seine Tätigkeit ja etwas in das er nicht stark investiert sein "darf". Denn die ganze meditative, achtsame Praxis ist doch gerade darauf ausgelegt alle Gedanken loszulassen und gehen zu lassen.
    Dennoch sind dies meines Erachtens Widersprüche von buddhistischer Praxis und jedweder Tätigkeit, die einerseits kreativ schöpferisch und andererseits wissenschaftlich / denkend ist. Was ist eure Ansicht dazu? Ist ein Mensch, der einen brennenden Drang in sich verspürt kreativ in seinem Gebiet tätig zu sein und alle seine Zeit durch unbändige Schaffenskraft aufbringt, per se ungeeignet ein Buddhist zu sein bzw. zur Erleuchtung zu gelangen? Gibt es die Möglichkeit Erleuchtung _durch_ kreative Tätigkeit zu erlangen? Ist diese Art der "Erleuchtung" aus Sicht des Buddhismus überhaupt erstrebenswert? Ist es vergleichbar mit der Erleuchtung durch die man durch meditative Praxis und Achtsamkeit gelangt?

    Den Weg den ich gerade erst anfange zu erkunden, heißt in seinen Konsequenzen und dann erscheinenden Gegebenheiten, zu erfahren. Es ist die Erkenntnis: Nicht mein, Nicht Ich, Nicht Selbst. Derzeit führt das zu einem ganz drin sein können und doch mich nicht zu identifizieren mit Mein, Ich, Selbst. Sehr interessant zu sehen wie Vorstellungen mit diesen Identifikation einfach zerfallen, ohne das ich das Wohlwollen gegenüber Menschen noch mir gegenüber mir einstellen muss. Das Leben wird wesentlich einfacher wenn ich darauf bestehe das das mein ist ohne mich mit diesem mein zu identifizieren. Das Mein ist das das der Person gehört die ich bin doch diese meine Person ist nicht Mein, Ich, Selbst.