Beiträge von Monikadie4. im Thema „Die meisten Menschen werden als Tier, Hungergeist oder Höllenwesen wiedergeboren!“

    Ich finde, Du ereiferst Dich zu sehr, lieber Pops. Lass doch mal los. :? Ich kenne das, es bringt nur ab vom inneren Wissen und Frieden.

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    Für mich war Buddha zwar ein spiritueller Großmeister, vielleicht sogar ein Genie, aber trotzdem ein Mensch mit Schwächen, der in einem gewisssen Kontext existiert hat. Ihn zu einem überlebensgroßen, alles überragenden Wesen zu stilisieren ist mir einfach auch fremd.

    Für mich ist der Buddha ein Genie, keineswegs ein Mensch mit Schwächen - wie Du das ausdrückst. Ja, er hat in einem gewissen Kontext existiert, das ist eben die Schwäche einer kulturellen Begebenheit, die nicht ewig währt. Aber gerade darüber hat der Buddha sicher ja herausgehoben. Er hat sich von der allgemein gültigen Religion distanziert, ohne sie abzuwerten. Es wäre auch sehr unklug gewesen, seine Zuhörer permanent vor den Kopf zu stoßen, da reichen schon die vorliegenden Überlieferungen.


    Und er ist für mich durchaus überlebensgroß und alles überragend.

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    Woher kommt denn die Annahme es wäre nicht wörtlich gemeint?

    Von mir - und ich meine es nicht, sondern vermute es, denn ich denke selbstständig, prüfe nach. Bitte genau wiedergeben, da steht vielleicht. Aber wissen kann ich es natürlich nicht, denn ich bin nicht erleuchtet.


    Ich komme noch einmal darauf zurück, dass dies vielleicht nicht so buchstäblich gemeint ist, wie von vielen angenommen.

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    Wenn Hölle oder Hingergeist nur Symbole für Geisteszustände im Diesseits sind, warum macht Buddha dann so schreckliche Vergleiche wo das schlimmste Leid im menschlichen Leben vergleichen mit dem der Höllen wie ein faustgroßer Stein verglichen mit dem ganzen Himalaya ist?

    Ich komme noch einmal darauf zurück, dass dies vielleicht nicht so buchstäblich gemeint ist, wie von vielen angenommen.

    Auch die Bibel wird von vielen wortwörtlich genommen und ist doch ein großes Werk mit vielen Symbolen. Diese sind ja nicht verkehrt, aber nicht eins zu eins umzusetzen.

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    Wenn es kein Ich gibt, was sind dann du und ich? Nicht existent?

    Hallo Sungi,

    ich meine nicht das persönliche Ich, das wir brauchen, um hier auf der Welt funktionieren zu können. Auch können wir ohne dieses Ich nicht der Lehre Buddhas folgen.

    Ich spreche/schreibe von einem Ich, das über den Tod hinaus fortbesteht.


    Da gibt es immer wieder Missverständnisse.

    Und es gibt dazu viele Beiträge in den entsprechenden Foren.

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    Um noch einmal zur ursprünglichen Aussage zurückzukommen: Selbst wenn sie der Wahrheit entspricht, der Buddha hätte es lieber verschweigen sollen finde ich. Diese Tatsache demotiviert und beklemmt doch mehr Menschen als es sie motiviert ein besseres, heilsameres Leben zu führen.

    Wer weiß, ob das im buchstäblichen Sinne gemeint ist. Denn wenn es kein Selbst gibt, dann kann es auch niemanden geben, der rumhungert, rumlungert usw. Genau so wenig wie es jemanden geben kann, wenn alles vergänglich ist.

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    Alkoholismus wird nicht vom Willen gesteuert, aber man braucht einen starken Willen, um ihn zu überwinden? Was denn nun?

    Hallo Lucy,

    ja, das ist schwierig zu erklären. Und deshalb kommt es offenbar auf andere Faktoren an, den Willen aufzubringen, mit dem Trinken aufzuhören. Zum Beispiel Hilfe durch Ärzte, Familie, Freunde, nämlich auch ein sicheres Zuhause. Es kommt darauf an, die Unwissenheit darüber aufzulösen, sich zu informieren, bereit zu sein, sich Hilfe auch zu holen usw. Da setzt der Wille an.


    Zitat

    Sucht findet im Geist statt und wird da bekämpft, den Gedanken, sie sei irgendwie körperlich unabwendbar finde ich nicht hilfreich zur Überwindung der sucht.


    Sinnvoll ist für jeden Menschen und jeden mit psychischen Besonderheiten sich zu erforschen und konsequent an sich zu arbeiten. Dabei ist es natürlich nicht toll, wenn man eine starke Abhängigkeit entwickelt hat und sich mühsam aus dieser befreien muss, aber dafür haben andere Leute was anderes.


    Ja, ich stimme Dir zu.

    Was ich mit Körperlichkeit meine, ist, dass es ohne die Aufklärung nicht schaffbar ist, denn der Körper re-agiert einfach. Ohne besseres Wissen und ohne eine liebevolles Zuhause, ohne liebevolle Freunde erscheint eine Entgiftung nicht sinnvoll. Da kann jemand noch so viel von Gesundheit und Lebenssinn sprechen, der alkoholkranke Mensch wird denken: wozu?


    Nein, ich möchte niemandem absprechen, dass Überwindung einer Sucht sehr schwer ist. Aber ich habe die letzten Jahre daran gearbeitet, fixierte Bilder von irgend etwas abzubauen, nicht aufzubauen.

    Das gefällt mir. Darum bemühe ich mich auch seit Jahren.

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    Hallo Pops,

    es geht ja nicht darum, für Momente klar zu sehen und dann wieder leichtsinnig. Wenn ich mich mit Menschen "abgebe", die mir u.U. Schaden könnten, dann kann ich nicht heute "ja" und morgen "nein" sagen. Ich kann diesen Menschen nur begegnen, wenn ich ein gefestigter Mensch bin, wenn dies überhaupt notwendig ist. Denn es ist besser, "schlechte Gesellschaft" zu meiden. Wie ich schon schrieb, meiden heißt nicht, mich von ihnen völlig abzuwenden, sondern "ich suche nicht ihre Gesellschaft, wenn ich nicht muss".


    Auch aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr das abfährt und beeinflusst. Es fördert die negativen Seiten. Natürlich kann das sehr lehrreich sein, aber um da rauszukommen, braucht es wiederum viel Kraft und vor allem Sicht in die Dinge wie sie sind.

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    Hätte der abstinente Alkoholiker mehr Vertrauen in die Richtigkeit seiner Entscheidung, dann wäre er nicht so leicht ansteckbar von irgendwelchen Unwissenden, die das nicht sehen und unterstützen können: dass da jemand eine heilsame und gute Sache durchzieht, die richtig und unverblendet erkannt, schwerer und eher mit Unterstützung durchzuführen ist.

    Entschuldige, Pops, aber das halte ich für oberflächlich und lieblos, denn die Kraft für die Abstinenz muss erstmal errungen werden. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, die nicht vom Willen gesteuert wird. Sie ist meist vererbt und mit dem Suchtzentrum im Gehirn verbunden, d.h. jemand muss gegen eine starke ungesunde Kraft ankämpfen. Er/sie sollte auf jeden Fall für eine bestimmte Zeit die Gesellschaft von Menschen meiden, die Alkohol trinken. Erst nach erfolgreicher Therapie wird es ihm/ihr möglich, "sich unters Volk zu mischen".


    Vertrauen muss er/sie haben, um überhaupt eine Therapie beginnen zu können.

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    Denn er hat den Drang andere zu be- und zu verurteilen überwunden.

    So konnte er sogar mit einem Massenmörder vorbehaltlos sprechen und ihm Unterweisung zuteil werden lassen, als der sie erbat. Für mich eine Fähigkeit, die sich definitiv lohnt auszubilden. :)

    Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun, Blinky. Der Buddha war ein außergewöhnlicher Lehrer und er hat all denen Unterweisung zuteil werden lassen, die dies wollten - sogar erbaten.

    Das ist auch für einen christlichen Priester selbstverständlich oder einen Sozialarbeiter usw.

    Auch ich würde natürlich mit einem Kriminellen über die Lehre sprechen ohne Be- oder Verurteilung. Schließlich ist das ein Geschenk - möglicherweise für beide.


    Aber das ist etwas ganz anderes als die Frage nach der "schlechten Gesellschaft". Da hat der Buddha ganz klar gesagt, dass - wenn keinen guten Freund man findet - man lieber dem Nashorn gleich alleine wandern sollte.

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    Tychiades:
    Zitat


    Dies bedeutet, dass sowohl die meisten Mitglieder dieses Forums als auch die meisten Menschen, die einem lieb sind, ebengleiches Schicksal erfahren. Für mich eine recht schockierende, aber umso treibendere Erkenntnis.


    Es bedeutet vor allem, dass der Buddhismus keine Angelegenheit ist, die Welt zu verbessern, sondern dass der achtfache Pfad zeigt, wo der Ausgang ist.
    Denn es geht um Welterlösung und also um Verwandlung durch Erwachen.


    Es ist überhaupt nicht schockierend, denn bereits die Erfahrung der Vergänglichkeit und Vergeblichkeit macht das deutlich. Und dennoch muss man - trotzdem Ja zum Leben sagen.


    Ja, es reicht doch völlig aus, dass die meisten Menschen - also auch unsere Kinder - wohl leidend enden, einfach sowieso. Zu wissen, dass alle voneinander Abschied nehmen müssen, dass alle ein mehr oder weniger trauriges Ende erfahren müssen, ob sie ein gesundes, gutes, anständiges Leben oder das Gegenteil davon geführt haben, reicht doch schon aus.


    Geschockt sein kann doch eigentlich nur jemand, dem die Vergänglichkeit und Vergeblichkeit noch nicht in die Glieder gefahren ist. Allerdings dieser Schock, wenn klar ist, was das Ende bzw. der Weg dorthin wirklich bedeutet, der ist heilsam. Danach kommt die bestenfalls die Akzeptanz. Oder ich finde Trost in religiösen Vorstellungen, um noch eine Hintertür zu haben, die mir das sichtbar vorhandene End-Erleiden erträglich macht.
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    Ich benötige diese Art von Bedrohung nicht. Und sie war mir auch zu Beginn meiner "Reise" auf Buddhas Pfad unbekannt. Später habe ich mich richtig erschrocken, dass mir der Höllenglaube auf Umwegen wieder begegnet!


    Mir genügt es zu wissen, dass der Pfad der einzig richtige ist, weil ich das meiste davon nachprüfen konnte und viel Freude und Leichtigkeit daraus gezogen habe. Vieles, was ich früher aus Gier und Hass verursachte, ist mir seit vielen Jahren fremd. Das daraus entstandene Leid ist - soweit ich das erkennen kann - abgetragen. Ich vermeide Gedanken an eine unbekannte Zukunft und eine unglückliche Vergangenheit. Was natürlich nicht immer möglich ist, z.B. bei schwerer Krankheit oder bei auftauchenden traurigen Erinnerungen. Aber grundsätzlich achte ich nur auf meinen vor mir liegenden Schritt, auf eventuell direkt vor mir liegende Probleme und beseitige sie, wenn möglich, ansonsten akzeptiere ich sie. Wozu sollte ich mich also um etwas sorgen, was nicht in meiner Macht liegt?


    Dennoch wünsche ich ALLEN, dass sie entweder eine glückliche Wiedergeburt haben - so sie denn daran glauben - oder aber überhaupt nicht wiederkommen müssen. Am größten aber ist mein Wunsch, dass alle Menschen Frieden finden mögen.
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    pops:


    Vielleicht hilft dir bei der Auflösung deines Widerspruchs, der sich dir da stellt (verständlicherweise, das geht und ging ja vielen so!)
    ...
    Man soll (dem Buddha) auf jeden Fall nicht folgen, wenn man nicht überzeugt ist. Ich bin mir aber sehr sicher: alle Säkulären und sonstwie Zweifelnden wären "hin und weg", und sofort und "bei allem dabei", was er sagen würde :D


    Danke. Ich weiß, Du meinst es gut.
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    pops:


    Das Erwachen (was du wahrscheinlich mit dem Begriff "Erleuchtung" meinst) kann man sich bei niemanden verdienen. Aber man kann es selbst :) erarbeiten, sagt der Buddha.


    Ja, so soll es sein, dümmer wird man ja davon nicht. :grinsen:


    Zitat

    ... Nämlich genau so: es geht weiter, weil da nur etwas endgültig vernichtet werden kann, was existiert. Da kein Selbst existiert, kann es auch nicht untergehen, nur weil ein materieller Körper verfällt.


    Zitat

    Aber der Buddha sagte ja klar: kein ICH. Also: alles im Sinne der Lehre: falsche Vorstellungen, püaradoxe Formulierungen.


    Was nicht existiert, kann ja auch nicht geboren werden. Irgendwie widerspricht sich das doch wohl. Denn wenn ICH nicht wiedergeboren werden kann, dann kann dieses ICH auch kein Höllenwesen werden.


    Ich weiß, ein Thema, das hier schon gefühlte 10000 x durchdiskutiert wurde. Aber mir wird dabei immer klarer, dass es sich um Symbolsprache handelt. Entweder ICH muss mich davor fürchten und ordentlich anstrengen oder ICH handel einfach aus Überzeugung betreffend dieses jetzige Leben nach den Regeln, aber fürchte mich vor keiner Zukunft die schlimmer sein soll als das Leben hier auf Erden.
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    fotost:

    Dabei könnte man darüber nachdenken, daß Buddha und die Mönche, die diese Texte aufgeschrieben haben, von der Existenz von 99,9999% aller Tiere noch nicht mal eine Ahnung haben konnten :grinsen:


    Da Buddha die Texte nicht aufgeschrieben hat, glaube ich auch nicht, dass er all diesen Unsinn wortwörtlich gemeint hat. Das ist Angstmache - genau wie die Ablassbriefe im Mittelalter, um Menschen zu "bekehren".

    Für mich keine treibende Erkenntnis mehr, denn die Bewertung, was wohl schrecklich ist, kommt ja nur durch uns.
    Ich glaube diesen Quatsch nicht (mehr). Aber selbst wenn, was weiß ein Fisch schon von seiner Existenz? Wovor grault sich ein Geist oder Höllenwesen? Leiden denn nicht nur die Menschen, da sie sich darunter etwas Furchtbares vorstellen? Die Hölle ist hier!!!


    Keiner von uns kann dem entgehen, was ihm gemäß ist. Keiner kann Erleuchtung erzwingen oder "verdienen". So wie keiner entscheiden konnte, ob er/sie geboren werden wollte. Es bleibt ein Geheimnis.
    Wenn ich mich entscheide, nach dem achtfachen Pfad zu leben, dann deshalb, weil ich ihn für die einzig richtige Lebensform halte und nicht weil ich Angst habe, in der Hölle oder sonstwo zu landen.


    Alles Gute für Dich :)


    PS: Paul soll ganz große Angst in seinen letzten Stunden gehabt haben und keineswegs vertrauensvoll gewesen sein, obwohl er wie sein Freund Hecker zuvor ganz viel darüber zu schreiben wusste.