Beiträge von accinca im Thema „Nibbana - Was ist das nun?“

    Für mich bedeutet das "runtergefahren" wie den Computer in den Urzustand zurückzufahren. Kein Fleck mehr, auf den sich was beziehen kann.

    Könnte man zu mindestens denken, denn wenn da ein Feuer wäre und

    das Feuer nun ausbrennen und zum Erlöschen käme, dann könnte man

    denken das Feuer sei nun in seinem Urzustand zurück gefahren. Also

    ursprünglich sei kein Feuer gewesen und später erst entfacht worden

    und jetzt wieder in den früheren Zustand zurück gegangen.

    Ich würde das aber nicht so sehen. Nach der Buddhalehre gab es einen

    solchen Urzustand auf den man zurückfahren könnte nie und sich mit

    einem Zustand zufrieden geben, zumal wenn er früher schon einmal da war,

    kann nicht das Ziel der Lehre sein.

    Schon klar, dass das wieder nur eine Vorstellung ist, und für mich keine die ich brauchen würde oder gutheißen wollte, aber ... andere brauchen sicher andere hilfreiche Vorstellungen.

    Also ich finde alle diese Vorstellungen weder hilfreich noch richtig.

    Wenn man sich an das Beispiel des Buddha vom erloschenen Feuer

    hält sollte das erst einmal rechen.

    Ein Ding ist ja nur da erkennbar wo eine Betrachtung ist.

    Das sollte man schon wissen. Genauso wie es keine Aussage ohne

    Betrachtung eines Dings (ein physischer Körper, eine Vorstellung) gibt.

    Naja das ist ja das problematische bei "Ni-bbana"

    So heißt es entsprechend von Nibbana in M1


    Nibbānaṃ nibbānato abhijānāti. Nibbānaṃ nibbānato abhiññāya

    nibbānaṃ na maññati nibbānasmiṃ na maññati nibbānato na maññati

    nibbānaṃ me'ti na maññati. Nibbānaṃ nābhinandati. Taṃ kissa hetu?

    Khayā mohassa vītamohattā.


    Er (der Geist) abhijānātit Nibbānam.

    Er macht sich keine Vorstellung und warum?

    Weil er weil er frei von Verblendung (mohassa) ist.

    Weil er Verblendung bzw. Vorstellung durchschaut hat.

    Deswegen ist Begriff "Nichts" schwierig, weil er bedingt ist. Bei mir selbst erlebe ich es so, dass wenn ich von "Nichts" sprechen will, eine Vorstellung habe, mir diese Vorstellung aber in diesem Moment nicht präsent ist. Irgendwie hängt sie in meiner unbewussten Erinnerung fest und dann spreche ich darüber. Später fällt mir aber auf, wieviele Gedanken überhaupt bedingten, dass ich über dieses "Nichts" sprech

    In der Tat ist es schwierig auszudrücken mit dem "Nichts".

    Zu leicht wird daraus ein substantives Nichts gemacht.

    Der Buddha sprach deswegen von der "Erlöschung" und verglich

    Nibbana mit der Erlöschung eines Feuers. Das Feuers des Daseins

    von Gier, Haß und Verblendung. Die Erlöschung liegt im Ende des Feuers.

    Der Geist und die Psyche ist vom Dasein befreit.

    Das bedeutet Nibbana.

    Um auch über diesen Satz keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen,

    als würde Geist und Psyche nicht zum Dasein gehören. Nama und Rupa

    sind beides das Dasein. Wenn das begehrliche Anhaften überwunden

    ist, dann gibt es auch kein Anhangen zu Geist und Psyche mehr und sind

    daher durch ihre Vergänglichkeit bedingt, ohne neu entstehen, der Auflösung

    bzw. Erlöschung unterworfen.

    Es ist ein Problem wenn der Geist glaubt Nibbana müßte ja was sein.

    Sie haben Angst sie könnten ja "nihilistisch" sein oder andere könnten

    sie damit abqualifizieren oder beschuldigen. Manche holen sich auch

    die Lehrreden zu Hilfe und sagen in der Übersetzung steht doch da:

    "Es gibt ein Ungewordenes". Dann denken sie das würde heißen Nibbana

    wäre irgend ein Unbekanntes das es gibt wie es andere Dinge auch gibt.

    Das ist aber nicht der Fall. Nibbana ist nur eine Negation und bedeutet

    nur das es kein "bana" ist. Aber Nibbana ist nur deshalb das größte Glück

    weil es kein Sein ist. Nibbana ist eine Bezeichnung für das Ende des Anhaftens

    und damit des Nichtwissens über das sog. Dasein. Der Geist und die Psyche

    ist vom Dasein befreit. Das bedeutet Nibbana.

    Mich interessiert aber, wie Nibbana nach dem Tode des Körpers "aussieht" eines Menschen der eben das Dasein - gemeistert hat,

    Um das mal deutlich zu sagen:

    Nibbana ist Nibbana ob mit oder ohne Körper.

    Zwischen Nibbana mit und ohne Körper gibt

    es keinen Unterschied.

    Wie sollte sich auch Nibbana verändern können?

    Was sich ändern kann und auch verändern tut ist

    immer nur was nicht nibbana ist und dazu gibt es

    kein Anhaften mehr. Eine Identifikation und Anhaften

    am Gefühl oder der Wahrnehmung gibt es nicht mehr

    und daher gibt es dazu einen großen Abstand, eine

    Loslösung, Erlösung bzw. Befreiung (vimutti) davon.

    Daher besteht hiervon eine Entlastung.

    Diese Befreiung vom Leiden das bleibt und wird Nibbana genannt.

    Vor und nach dem Körper.

    Ob aber nach dem Tode des Körpers irgend ein "Vollendeter"

    besteht oder nicht besteht ist eine Irre Frage ohne Grundlage, aus

    dem Wahn, die der Buddha daher als Unsinnig abweisen mußte.

    So betrachtet gibt es einen "Vollendeten" nicht einmal zu Lebzeiten

    geschweige nach dem Tode. Wie in S. 22, 85 dargelegt.

    Ist es dann so, wie wenn Materialistisch denkende Menschen sich denn Tod vorstellen? Eben das absolute Nichts?

    Nein, so ist es nicht. Materialistisch denkende

    Menschen können sich Nibbana nicht vorstellen.

    Mit Vorstellungen hat Nibbana sowieso nicht viel zu tun.

    Nibbana ist ein Begriff für das Ablegen jeglichen

    geistigen Anhaftens bzw. Jochs. bzw. einer Krankheit.

    Vier Joche gibt es:

    Das Sinnenjoch,

    das Daseinsjoch,

    das Ansichtenjoch,

    das Nichtwissensjoch.

    Genauer beschrieben in: A. 4. 10