Genau, die Entwicklung des Egos und damit die Abgrenzung von Mutter/Vater ist ein ganz entscheidender Entwicklungsschritt. Nach der Pubertät wird das Ego auf dem Weg zum Erwachsenen in der Regel wieder heruntergefahren.
Meist bleiben Reste des Egos und der Verstrickung mit den Eltern bestehen, da helfen dann Therapie und der Buddha weiter...
Liebe Grüße, Aravind.
Wir müssen das die Begriffe klären.
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Aber immer!
Mit der freud'schen Richtung habe ich in der Psychologie so gar nichts zu schaffen, deshalb dauert eine ausführliche Antwort etwas länger. Ein paar Details vorab:
Unter "Ego" würde ich buddhistisch, das Anhaften an einen Selbst verstehen. Damit muss keinerlei Selbstkonzept (...)
Das Selbst ist doch schon ein Konzept!
Das was man, wenn man geistig reift ( also "aus dem Paradies vertrieben wird") und wo man sich von den Eltern abgrenzt, ist dagegen das was Freud als das "Ich" bezeichnet. Dazu gehört, dass man ein Konzept von sich selber und den eignen Bedüfnisse hat und diese gegenüber der Umwelt und anderen Personen abgrenzen kann.
Ja, aber erst kommt die Abgrenzung, kombiniert mit den sowieso schon vorhandenen Gier und Hass. Die Trennung von den Eltern und die Anhaftung an das Konzept "Ego" werden erst mal stärker; erst in der weiteren Entwicklung entwickelt sich dann die "Rationalisierung" und eine teilweise Lösung der Verstrickung.
Das "freud'sche Ich", von dem Du redest, wäre der idealisierte Endzustand, dem wir zustreben, den wir aber eben nicht erreichen.
Es muss also neimals Ego ( Gier, hass, Verblendung) aufgebaut werden (...)
Genau, Gier und Hass bringen wir schon mit, die werden nicht aufgebaut. Die Verblendung des Egos baut sich in der Abgrenzung auf.
Im Gegenteil ist man als Säugling dem eignen Wollen schutzlos ausgliefert, weil man es nicht reflektieren und sich nicht davon distanzieren kann.
Genau, Gier und Hass in Reinform, mit Leiden verküpft. Und das hat ja auch eine Funktion, nämlich die, damit wir als Säugling/Kleinstkind auf unsere Bedürfnisse bestehen und nicht aufgeben, bis wir "gerettet" (aus Säuglingssicht) werden.
Ich glaube, wir sind gar nicht weit voneinander entfernt. Ich gucke nur mehr durch die "Prozessbrille", nicht so sehr durch die idealisierte Psychologiebrille (idealisiert im Sinne der Begrifflichkeiten, nicht im Sinne von "naiv"). Da mein Psycho-Hintergrund Transaktionsanalyse ist, ist das sicher auch kein Wunder...
Liebe Grüße, Aravind.