Beiträge von Schneelöwin im Thema „Was hindert einen Menschen daran, im Augenblick anzukommen?“

    Natürlich kann man das verurteilen, was dann wieder wer verurteilt, der das verurteilenswert findet. Ich fand die Frage interessanter, inwieweit an dem was sati-zen inhaltlich sagt, was dran ist.

    Wo kein Ego ist, kann auch nicht verurteilt werden. . .

    Persönlich halte ich mich dann lieber an Lehrer, die die Sprache meines Herzens sprechen und nicht an irgendwelche Zeigefinger, wo nicht Liebe ist.

    Aber das ist nur mein Weg . Kein Weg ist wie der andere und jeder ist einzigartig.

    Ob Sangha oder nicht - ihr macht das schon, da möchte ich gar nicht zweifeln.

    Ein gutes Herz ist für mich jedenfalls der Kompass, um nach Hause zu kommen.


    Vielen Dank für Deine Erläuterungen, void.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    In einem Zendō wird eine Geisteshaltung kultiviert, bei der man eher auf das Konkrete, Basale gestoßen wird. Während ein Onlineforum dazu tendiert, dass man möglichst abstrakt und theoretisch diskutiert.

    Könntest Du hier mal ein konkretes Beispiel nennen, in dem der Unterschied ersichtlich wird?


    Und dabei setzt sich der Intelligente, der Gebildete und der Wortmächtige oft gegenüber dem Zurückhaltenden durch, der die großen Worte scheut.

    Und wie wird in einer Sangha dann anders verfahren?


    Während beim Sitzen die diskursiven Gedanken zur Ruhe kommen und der Kopf gegenüber dem Körper unwichtig wird, ist so ein Forum ein Ort wo Köpfe ohne Körper sind. Von daher gibt es da naturgemäß einen Spalt.

    Also ich nutze das Forum ähnlich wie ein Buch oder auch andere Medien wie Vorträge u.s.w.

    Was in einer Sangha gesagt wird, darf man gem. Buddha ja auch überprüfen - ob es der "Wahrheit" dienlich sein kann oder man innere Einwände spürt oder eine andere Wahrheit für sich erkannt hat.

    Dahingehend sehe ich keinen Spalt.

    Meditiert wird allein und ich komme gut zur Ruhe.

    Darum geht es hier momentan wohl auch nicht; sondern um die Art und Weise, wie hier verurteilt wird - frei nach: Wasser predigen, sich jedoch selbst den Wein zugestehen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Deswegen schrieb ich "Mitfühlender" auch in Anführungszeichen, sati zen.

    Ein Zen-praktizierender Meister oder Lehrer oder auch Schüler, der weit in seiner Praxis fortgeschritten ist, benötigt keinen on-off Schalter für das Mitgefühl, m.E. auch nicht virtuell. Da dieses echte Mitgefühl wie eine Essens durch ihn hindurch scheint. Wie der Duft einer Blume oder hier, virtuell, an seiner Art, wie die Beiträge verfasst werden.


    Und nur weil man sich hier virtuell lernend austauscht, heißt es doch nicht gleichzeitig, dass man den Naturgesetzen widerspricht und sich seiner Buddha-Natur nicht nähern kann. Die Praxis geht ja trotzdem ins "Aussen".


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Wer seinen Fortschritt im Leben einem

    Internetforum verdankt, den möchte ich nicht als Schüler im Kloster haben, die Chance, dass so jemand sein Leben in die Hand nimmt

    und selbstständig gestaltet ist sehr gering.

    Die Einschätzung der Benotung "sehr gering" dürfte ein "Mitfühlender" doch gerade motivieren, hier als gutes Beispiel voranzugehen und einem Schüler zu zeigen, wie es gehen könnte.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Dem kann ich voll und ganz zustimmen, sati-zen.

    Eine zum gefühlt 180.000sten Mal bestätigte Erfahrung ist die, dass die Energie aufrecht erhalten wird und nicht wieder absackt, wenn ich disziplinieert konzentriert und achtsam "die Kuh immer wieder aus dem Beet" hole. Desto längere Jahre ich das schon übe, desto schneller und einfacher funktioniert es. Ich schreibe dies nicht, um mich zu beweihräuchern, sondern weil ich den Eindruck habe, dass manch eine/r meint, das sei viel zu schwierig. Wenn schon ich das trainieren konnte, die ich weder einen Lehrer habe noch einer Sangha angehöre, muss es doch für diejenigen, die sich gut aufgehoben und eingebunden fühlen, erst recht der Fall sein.


    _()_


    Das möchte ich nicht beurteilen, denn um "Wirklich Andere zu verstehen", müsste man eine ganze Weile lang in den "Schuhen der Anderen" deren Täler durchwandern; und das habe ich nicht.

    Meines Erachtens hat das dann auch nichts mit dem sich gut aufgehoben fühlen in einer Sangha zu tun, falls man es in diesem Leben nicht schafft, diese "Feste" zu feiern.:|


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Nun braucht man mit diesem nichts oder alles Wissen nur noch umgehen können und jeder Moment ist ein Fest.

    Meiner bisherigen Erfahrung nach kommen und gehen diese Feste. (Eine Illusion)

    Viele Menschen warten aufgrund dieser "Versprechungen" dann darauf, dass das Leben eine einzige Feier wird.

    Dahingehend würde ich den Ball lieber flach halten und eher sagen, dass man dahingehend übt, gelassener mit allen Augenblicken umgehen zu können; auch die weniger schönen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Tut mir leid, fluid, ich bin etwas spät dran mit meiner Antwort.




    Ist für dich bei den "eigenen Beobachtungen" das Entscheidende, dass es sich um Beobachtungen handelt oder dass es die eigenen sind?

    Das entscheidende ist, das Beobachtungen nicht gleich wieder vom Verstand bewertet werden, deswegen bevorzuge ich erst einmal meine Eigenen. 8)


    Z.B. 2 Beobachter sehen im Warenhaus einen Nachbarn, der im Laden eine Apfelsine einsteckt.

    Beobachter 1 = wertet = Dieb

    Beobachter 2 = wertet gar nicht

    Tatsache ist = Keiner hat zuvor beobachtet, dass diese Aktion bereits mit der Kassiererin abgesprochen war


    Fazit: Wenn ein Anderer von seiner Beobachtung erzählt und auf die Wahrheit pocht bin ich immer noch vorsichtig.;)


    Von diesen Möglichkeiten gibt es so einige, würde aber wohl den Rahmen des Threads springen:nohear:


    Liebe Grüße Schneelöwin

    Aber das hat wahrscheinlich nicht so viel mit dem zu tun, worauf du hinaus wolltest.

    Auf irgendetwas "hinaus wollen" will der Verstand. Auch er hindert uns, im Augenblick anzukommen.

    Solange der Verstand eingeschaltet ist, welcher die Frage stellt, solange wird es auch dieser sein, der auf die Fragen antwortet. Der Verstand aber ist in sich begrenzt und auch die Herberge des Egos.Deswegen versuche ich möglichst nur von eigenen Beobachtungen zu berichten, was allerdings auch nicht immer möglich ist.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Ich hab mal ein Interview mit einem Astronauten gesehen, der erzählt hat, wie sehr es ihm in der Schwerelosigkeit aufgefallen ist, dass auf einmal Körperempfindungen fehlten, von denen er vorher gar nicht wusste/merkte, dass er sie hatte. Aber das hat wahrscheinlich nicht so viel mit dem zu tun, worauf du hinaus wolltest. Ich schreib es also nicht als Argument für oder gegen irgendwas, sondern nur, weil ich es interessant finde:)


    Da haben wir wohl den selben Astronauten gesehen :grinsen:



    Und nochmals zur meines Erachtens wichtigen Körperwahrnehmung: Ich stolpere zumeist immer bei Vorträgen oder Fernsehsendungen auf nebensächliche Äußerungen.
    Vor ein paar Monaten, erzählte der Astronaut Walter Ulrich oder Ulrich Walter?, egal, während einer Talkshow, dass sich im All bei Schwerelosigkeit komplett sein "Ich" verändert hat. Unser ICH identifiziert sich wohl sehr durch die Körperwahrnehmung; z.B. ich spüre, wie ich auf dem Stuhl sitze; etwas in der Hand halte, die Unterlage der Matte u.s.w. Wenn alles nun komplett wegfällt, ist ja quasi nur reiner Geist (und natürlich unsere treuen Gedanken) vorhanden. Dazu hätte ich auch gerne mehr erfahren - z.B. wie sich so ein Zustand über Monate entwickelt.


    Aber ist schon klar, wir sind hier weder im Yogiland noch bei der Nasa. :nohear: Aber spannend finde ich es allemal :)

    Ich würde hier sogar noch weiter differenzieren, fluid, - Wohlgefühl = Stimmung

    Diese Stimmung ist gegenüber einer Emotion wie Wut, Trauer, Angst von geringerer Intensität und auch nicht objektbezogen.

    Das kann ich nachvollziehen, als sprachliche Definition ist das eigentlich recht praktisch.

    Wo ich mir nicht sicher bin ist, ob es dazwischen einen qualitativen Unterschied gibt oder nur einen quantitativen. Also "Stimmung" wäre ein schwaches Gefühl (eventuell sogar unbewusst objektbezogen, nämlich auf den Körper) und "Emotion" wäre ein starkes Gefühl - eventuell in Kombination mit einem Gedanken(objekt).

    Persönlich würde ich diese "Stimmung" nicht nur auf den Körper beziehen; sondern zunächst einmal mental wahrnehmen.

    Der Körper profitiert dann davon und die Bewegungsabläufe werden gelassener. So herum würde ich es bei mir jedenfalls sehen.;)

    Mit dieser Dosis an Stimmung geht es noch gut in der Gegenwart bzw. im Augenblick zu verweilen; kommen dann stärkere Turbulenzen hinzu; und diese Herausforderungen lassen dann meist nicht lange auf sich warten, dann kippt der "Zustand" schnell wieder und da frage ich mich, ähnlich wie in voids Beitrag beschrieben:grinsen:


    Die Gazellen, die das nicht gemacht haben uns sich stattdessen verzückt an der Schönheit der Blume erfreut haben, hat der Löwe gefressen.



    inwieweit dann das Verlassen "der Mitte" auch evolutionär wirkt.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Ich vermute unsere Emotionen verhindern gerne mal im Augenblick anzukommen

    würdest Du dann sagen, dass man im Zustand der Emotionslosigkeit automatisch im Augenblick ankommt?

    Du meinst den Umkehrschluss?

    Die Antwort finde ich sehr schwierig. . .

    Jein, es gibt m.E. verschiedene Arten von Emotionslosigkeit.

    Manchmal ist es so, das man das erste mal durch Leid die Stille findet.

    Wenn der Geist ausgelaugt, erschöpft, an den Grenzen seiner Möglichkeiten angelangt ist. Erst dann ist er still..

    Er hat der Sache emotional nichts mehr entgegenzusetzen.

    Nichteinmal seine Selbstlügen fruchten mehr und schützen ihn.


    Dann gibt es vermutlich Momente ohne Emotionen, in denen man trotzdem nicht im Augenblick verweilt.


    Weiterhin habe Ich emotionslose Augenblicke wahrgenommen, da fühlte ich einfach nur ein wohlig sein im Hier und Jetzt und fand das sehr angenehm:)

    Ich denke auch durch die tägliche Routine verlieren wir unser "Ankommen"; weil diese unsere "totale" Aufmerksamkeit nicht mehr benötigt.

    Wenn man alles etwas umändern würde; angefangen mit z.B. einem anderen System die Zähne putzen; unser Essen anders herrichten, einen anderen Weg zur Arbeit fahren u.s.w. dann wird automatisch unsere Aufmerksamkeit mehr geschärft.

    Zengeist - Anfängergeist:)