Beiträge von Festus im Thema „Entscheidungen im Zen“

    Die ersten beiden Bilder sind das unwegsame Gestrüpp in dem eine Spur zur Buddhanatur gesucht wird und bei all dem Ego keine gefunden werden kann, weil nicht bedacht wird, will das Ego nicht, das alles Buddhanatur ist. Darum brauchen wir uns nicht zu kümmern. Da wird gesucht und gesucht und nicht erkannt das etwas gesucht wird das sowieso da ist.

    Im 2. Bild gibt es End-lich-t eine Spur und da geschieht der grundlegende Schachzug des Ego, das ist die Spur der Buddhanatur. In Wahrheit ist es aber die Spur des eigenen Ego, doch das sucht das Ego ja garnicht, also muss es das andere sein das gefunden werden muss, weil das Ego das haben will. Das muss es haben, die Buddhanatur. Und weil diese Anhaftung nicht erkannt werden will wird der Ochse als Buddhanatur gesehen dabei ist es eine Schutzmaßnahme des Ego. Der Ochse wird zur Buddhanatur und kann so machen was er will.

    Wenn Die Ochsenbilder so gesehen werden das der Ochse die Buddhanatur ist führt das unweigerlich in die Zenkrankheit. Die heute Depression oder Burnout heißt. Das Ego nimmt die Buddhanatur gefangen und kann darauf reiten wie es ihm gefällt. Das Ego hat keine Ziele die hat der Mensch der das Ego als Fahrzeug braucht. Was ist ein Fahrzeug ohne einen der das lenkt? Eine Amoklaufende Maschine.

    Mogwai-Tree Du siehst, so hat jeder seine ganz persönliche Meinung, zu dir, zu den Ochsenbildern, zu sonst was.
    Und jeder spricht aus seiner persönlichen Erfahrung. Ich bin schon mal gespannt, was du so für Erfahrungen machen wirst.


    Du hast geschrieben, dass du hin und wieder Dharmavorträge hörst. Vielleicht hilft dir dieser:

    Die zehn Ochsenbilder

    Das hat man davon, wenn man Fremden seine Schwächen zeigt.

    Du wirst hier immer wieder mit Küchenpsychologie konfrontiert werden. so jedenfalls meine Erfahrung. Wenn du hier über deine Schwächen schreibst triggerst du all die, die sich im Bereich "die Schwächen anderer" für kompetent halten. Häufig sind das Menschen, die ihre eigenen Schwächen gerne verdrängen und auf andere übertragen. Da heißt es einfach Nerven bewahren.


    Nach dem, was ich hier so über dich gelesen habe, wirkst du auf mich jetzt auch nicht gerade wie ein Paradebeispiel innerer Stärke, aber du setzt dich zumindest mit dir auseinander und versuchst Lösungen zu finden. Ob diese Versuche von Erfolg gekrönt sein werden, wird die Zeit zeigen.
    Du bist, meiner Einschätzung nach, wenn ich hier mal die zehn Ochsenbilder bemühe, beim ersten Bild. Du bist auf der Suche. Vielleicht hast du auch schon, wie beim zweiten Bild, Spuren gefunden. Da gehört das Herumirren, das hier und da Suchen und evtl auftretende Zweifel und Selbstzweifel einfach dazu.

    Mach also einfach weiter. Was du letztendlich finden wirst, kannst du jetzt nicht wissen. Ich denke, du machst das schon ganz gut.

    ja, aber nur, weil ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe! Gegen Ziele spricht gar nichts (imho als Vippy) , gegen das Ziel "Selbstoptimierung, weil ich nicht gut genug bin" alles.

    Auch hier habe ich keine Berührungsängste. Wenn jemand kommt, der glaubt, sich selbst nicht genug zu sein, kann man ja mal schauen, was er glaubt, das ihm fehlt.

    Manche wollen Zen nur üben, um körperliches oder auch geistiges Wohlbefinden zu erhöhen; sogenanntes Bonpu Zen. Warum nicht. Schon mal ein Einstieg. Mal sehen, was daraus wächst.


    Mogwai-Tree Ich weiß nicht, wie viel du mit Büchern anfangen kannst. Ich kann dir dieses Buch hier empfehlen
    Zen Buddhismus Schritt für Schritt


    Ich habe es gelesen und finde, es bringt Anfängern in der Übung genauso etwas, wie Menschen, die schon lange auf dem Weg sind. Den Autor kenne ich schon gut 20 Jahre und ich halte sehr viel von ihm.

    Mogwai-Tree


    Um der Verwirrung noch einen drauf zu setzen, möchte ich dir sagen, dass ich es zu Anfang für äußerst wichtig halte, sich Ziele zu setzen.
    Selbst der olle Buddha ist ja nicht in die Hauslosigkeit gezogen, weil er bloß mal spazieren gehen wollte. Er hat für sein Ziel sogar Frau und Kind verlassen. Und als er der Legende nach unter dem Bodhi-Baum saß und nicht eher wieder aufstehen wollte, bis er erwacht war, möchte ich doch auch von einem Ziel sprechen, das er gehabt hat.

    Natürlich ändert sich das im Laufe der Jahre. Aber zu Anfang ist ein Ziel etwas wunderbares, ein Upaya, ein geschicktes Mittel. Es ist die Möhre vor der Nase des Esels.:D
    Und auch die Geistesgifte sind zu Anfang, in die richtigen Bahnen gelenkt, wunderbare Hilfsmittel. Früher oder später, wenn man sie nicht mehr braucht verwandeln sie sich in die entsprechenden Weisheitsaspekte.
    Und ich halte es für äußerst wichtig sich einen Lehrer zu suchen und in einer Gruppe zu üben.

    So, ich hoffe, die Verwirrung ist nun komplett. Drei Ärzte, vier Meinungen. Das ist normal. Und wenn doch mal zwei einer Meinung sind, ist bestimmt einer davon kein Arzt.;)

    Edlen Achtfachen PfadIch gehe bald eine längere Zeit in ein Zenkloster. Ich war dort schon einmal, und habe es als unfassbar stabilisierend und bereichernd erlebt.

    Leider konnte ich die Praxis nicht aufrecht erhalten. Ich meditiere immer wieder im ZaZen und stelle Achtsamkeit her - aber nicht in der Intensität, wie ich es gerne hätte. Es fehlt mir an Disziplin, im Kloster fiel mir das alles wesentlich leichter und ich hoffe, dass mich die Zeit dort (1 Jahr) etwas in die gewünschte Richtung formen wird.

    Jaja, ist wahrscheinlich furchtbar Un-Zen, eine derartige Veränderung anzustreben. :D Aber da ich in meinem jungen Leben bisher nicht zu viel im Stande war, finde ich den Versuch gut, meine Weichen zu stellen.

    Ich halte solch einen Klosteraufenthalt für sehr sinnvoll und hilfreich.
    Aber noch viel wichtiger ist die tägliche Praxis. Und das ist dein Part. Du bist es, der diese Disziplin aufbringen muss. Und natürlich fällt dir das in einem geschützten Rahmen, wie dem eines Klosters, leichter. Aber bewähren muss sich dieser Wille im Alltag.
    Was du da brauchst ist Willenskraft (Viriya). Beim Edlen achtfachen Pfad ist das die Nr.6, die rechte Anstrengung.

    Lieber tgl. fünf Minuten, als einmal im Monat zwei Stunden.