Beiträge von void im Thema „Vorstandswechsel und Änderungen bei der Deutschen Buddhistischen Union DBU“

    Es ist so dass im tibetische Buddhismus zwei Traditionsstränge gibt. Der eine ist ein sehr monastischer Traditionslinie die von der Universität Nalanda entstammte. Der zweite Traditionsstrang ist der der yogischen "Mahasiddhas" . Diese Yogis muss man sich ähnlich den indischen Saddhus als Leute vorstellen, die sich außerhalb der Normalität und der Gesellschaft stellten, oft Verbrennungsplätzen praktizierten und auch sonst Konverntionen, wie eben auch die strikte Trennung zwischen Mönchen und Laien nicht beachteten. Während die Gelug-Tradition hauptsächlich aus der monastischen Tradition schöpft, ist hat die Karma-Kagyü-Linie eine doppelte Abstammungslinie, die sich einwerseits über Atisha auf die monastische Überlieferung beieht, aber gleichzeitig eben auch auf die 84 Mahadiddhas. Und wann immer da eine eher laxe, yogisch-anarchistsche Auslegung des Dharmas vorkommt, beruft man sich auf den yogischen Teil der Übertragung.


    Chögyam Trungpa prägte den Begriff des "Crazy Wisdom":

    He described it as an innocent state of awareness that is wild and free, completely awake and fresh. It’s a spiritual worldview that represents thinking outside the box—moving against the stream.

    Crazy wisdom is about having a free mind, one that is not held down by preconceived notions or cultural conventions. Crazy Wisdom is about living in this moment, rather than having all of our perceptions colored by what we think about the past, the future, or the ideas we have about things. The idea behind Crazy Wisdom is that sometimes those of us that aren’t Enlightened don’t really understand those that are, very well.

    Das bedeutet, dass der Normalmensch einen Erwachten nicht beurteilen kann und nicht beurteilen sollte, weil seine Wort und Taten ja eine Art von verrückter Weisehit sein kann, in der sich die Lehre in einer Weise manifestiert, die konventionelle Moralvorstellungen (Lügen, Sexualität, grobe Rede) scheinbar verletzt in Wirklichkeit aber die Freheit der befreiten Perspektive veranschaulicht. Die Begründung "Crazy Wisdom" kann also dazu benutzt werden, jemand von Kritik auszunehmen.


    Ich weiss allerdings gar nicht, ob Ole Nydahl einmal in so einer Weise argumentiert hat. Also dass seine Taten vollkommen der buddhistischen Ethik enstsprechen, aber eben auf eine Weise die derjenige der die REgeln eng und kleinmütig interpretiert nicht sieht.

    Das Bodisattvaversprechen wird im BDD mit einer Goldvase verglichen. Wenn diese umfällt bekommt sie vielleicht eine Beule die auch wieder ausgedellt werden kann. Andere Gelübte dagegen sind eher wie ein Tonkrug der zerbricht, wenn er herunterfällt. (Z.B. das Zölibat)

    Kleine Zwischenfrage:

    Welche Gelübde legt denn ein Lama ab? Wie's aussieht erfreut sich ON ja eines regen Sexuallebens mit mehreren Frauen, anscheinend gilt da nicht mal die Beschränkung auf die Ehefrau, geschweige denn das Zölibat. Oder wird das alles als zölibatär angesehen weil es vielleicht "Tantra" ist?

    "Lama" bedeutet zunächst nur, dass jemand ein Dharmalehrer ist und die verschiedenen Schulen handhaben das unterschieldich. In der Karma-Kagyü-Linie ist es eigentlich normal, dass man sich erst Lama nennt, wenn man eine traditionelle klösterliche Ausbildung ( als Mönch) und ein 3-Jahres-Retreat hinter sich hat. Desegen wurde der "Lama" Titel von Ole Nydahl oft bestritten. Er sagt, dass ihm der Titel1982 von Shamar Rinpoche verliehen wurde und da gibt es auch ein Zertifikat dazu. Ich kann mir vorstellen, dass man sich da bewusst war, dass man es mit einer ganz anderen Art von Dharmaverbreitung zu tun hatte, die sehr von den monastischen Ansatz abweicht.


    Gibt es eigentlich innehlalb des Dimantwegs auch Ordinierte oder versteht an sich da ganz als westliche Laiengemeinschaft?

    2. Wie unterscheidet sich die buddhistische Ethik vieler von der von Ole und dem Diamantweg.

    Der Lehrer von Ole Nydahl war ja der 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje. Villeicht ist die wichtigste Frage die, ob Ole Nydahl einfach nur in anderen, zeitgemnäßeren Worten die Lehren seines Lehrers ausdrückt, oder ob seine Aussagen und seine ethischen Haltungen dem Vorbild des 16. karmapas nicht gerecht werden. Denn nur wenn ersteres stimmt, kann man ihn als eine Form des Dharmaschützers sehen.


    Wobei ja der 16 Karmapa nicht nur der Lehrer von Ole Nydahl war, sodnern auch Chögyam Trungpa, den tragisch verstorbenen Akong Rinpoche und auch Gendün Rinpoche entsandte. Die französischen Zentren von Gendün Rinpoche ( Dhagpo Kagyu Mandala ) unterstützen auch ebenfalls den vom Dimantweg untersützten Karmapa Kandidat Trinle Thaye Dorje. Von daher wäre das doch eine Organisation die sich für einen Vergleich mit dem Dimantweg anbietet. Wird dort ein Dharma gelehrt, der dem ähndelt was Ole Nydhal sagt? Dan kann man ausgehen, das beide Teil einer sehr besonderen Tradition ist, die mit dem 16. und 17 Karmapa und ihrer speziellen Energie zusammenhängt. Oder ist es so, dass das was da gelehrt wird eher dem Mainstream des tibetischen Buddhismus ähndelt?


    Und was ist mit dem Büchern von Gendün Rinpoche? Wird auch da eine Ethik vertreten, die aus den selben Wurzeln schöpft wie Ole Nydahls Ethik?

    Kannst du etwas respektvoller sein. Weil sich deine Aussführungen als Vorschlag deuten lassen, die ON nahelegen "die Fresse zu halten" und ihn implizit mit Goebbels und Amöben vergleichen. Natürlich ist auch Zynismus Ausdruck einer Hilflosigkeit aber das alles trägt nicht dazu bei, die eh schon verfahrene Diskussion zu versachlichen.

    An der Flüchtlingsrettung ist gar nichts problematisch.

    Es gilt immer erst Menschenleben zu retten. Und da darf nicht unterschieden werden.

    Kaum einer würde auf die Idee kommen, jemanden ertrinken zu lassen, nur weil er sich ins Wasser gewagt hat ohne Schwimmen zu lernen. Man holt ihn raus. Fertig. Und schon gar nicht fragt man ihn vorher, ob er Muslim ist.

    Der ( der eher christlich-konservative, iranisstämmige) LMU Soziologieproge Armin Nassehi hat die Krise der linken Denkens untersucht und dabei festgestellt, dass viel an linker Politik deswegen möglich war, weil implizit die Grenze des Solidarraums klar war. D.h. vieles an Liberalem und Linken im Inneren war deswegen möglich, weil die Abgrenzung nach Aussen ( das "rechte Problem" der "Zugehörigkeit" ) als gelöst voraussgesetzt werden konnten.


    Wenn ich Nassehi richtig verstehe, heisst das, das vieles von linker Gleichheitsidee insofern eine Lebenslüge, weil sie die rechte Arbeit ( die Abgrenzung des Solidarraums) vorraussetzt.


    Mich ärgert Nassehi ein wenig, weil das der Idee von Menscehnrechten von etwas universellem zu etwas bedingtem macht.

    Fest steht für mich jedoch, das es keine buddhistische Ethik gibt, die einem zwingend vorschreibt,tausche dein Glück gegen das Leid von anderen. Wenn man das macht sollte das eine persönliche Entscheidung sein, und nicht mit Zwang erfolgen.:rad:

    In den ethischen Systemen ist es im allgemeinen so, dass die Interessen der Unterschiedlichen Menschen gegeneinander aufgewogen werden. Dabei sagt jetzt die Idee von Menschnrechten - die ja die Grundlage unserer Verfassung bilden - dass das Recht auf Leben so grundsätzlich ist, dass niederrangige Interessen (Sicherheit, Kultur) gegenüber diesem zurückzustehen haben.


    Reaktionäre alle Art sehen das ganz anders. Für sie sind Menscehnerechte ein Luxus, den man sich nicht leisten kann. Für sie ist es legitim das Leben eines menschen für ein geringeres Gut (Sicherheit, Kultur) zu opfern. Auch Anhänger der Scharia weigern sich, die säkuläre Idee von Menschenrechten zu akzeptieren und sie betonen das Primat des religiösen Rechts.

    Trotzdem, gut dass Du daran erinnerst, dass das nicht neu ist. Es hat nämlich absolut nichts mit der "Flüchtlingswelle" zu tun, sondern ist ein Haltung, die schon seit Jahrzehnten intensiv gepflegt wird.

    1999 war vor dem 11. September, vor dem "Krieg gegen den Terror", vor dem zweiten Irakkrieg, vor dem islamischen Staat, vor der AfD und vor Geert Wilders öffentlichen Auftreten. Von daher ist es nicht einfach ein Buddhist, der eben auch auf einen populären Zug von Islamkritik und Islamfeindlichkeit aufgesprungen ist. Wie der sprichwörtliche Hipster kann Ole von sich behaubten, solche Meinungen schon vertreten zu haben, bevor sie Mainstream wurden.

    Nydahl verstösst offensichtlich gegen ethische Prinzipien, die von der Mehrzahl der buddhistischen Gruppen in Deutschland geteilt werden, aber das sind Nydahls 'persönliche Meinungen' und deshalb nur schwer gegen den BDD zu verwenden. Es wird für die DBU schwer sein, sich durch diese Taktik nicht mehr länger am Nasenring durch die Manege führen zu lassen..:grinsen:

    Also die erste grosse Ole Kontroverse gab es 1999. Damals war die Schlagzeile "Ole Nydahl, der braune Fleck auf dem Gebetsschal der DBU". 1999 war der Stand der, dass die DBU vom Dimantweg wollte, sich von den politischen Äußerungen Nydahls zu distanzieren, was sie damals genauso wenig gemacht haben wie 5,10 oder 15 Jahre später. Da der Diamantweg das Kind Ole Nydahls ist, wird er sich nicht von ihm distanzieren. Und auch die DBU wird ihre Haltung nicht ändern. Was sich abwechselt sind Perioden, wo man sich akut über Ole Nadahl aufregt und solche, wo man ihn achselzuckend hinnimmt.


    Wir können also nächstes Jahr unser zwanzigjähriges Jubiläum feiern. Vielleicht mit Podiumsdiskussion und Festtagsschrift.

    Also es ist wirklich so, dass ich nicht verstanden habe worauf sich das mit dem Steinschlag bezogen hat, und ob es als Drohung gemeint ist. Ich habe auch wirklich nur gefragt, wie es gemeint ist. Es freut mich, wenn es nicht auf einzelne Leute zielt.


    Du meinst es also so, dass der Konflikt von etwas, was sich auf einen Aspekt bezieht ( politische Aussagen) zu einem fundamentalen Angriff auf Linie und Linienhalter auszuwachsen droht.


    Wobei ja Dharmaschützer dazu da sind nicht eine Organisation sondern den Dharma zu schützen. Wenn der Dharma von einer strengen Auslegung buddhistischer Ethik geschützt werden muss, klingt das widersinnig.

    Ich bin auf keine Schiene aufgesprungen ( und auch auf keinen Zug ) sondern frage ganz naiv, was du damit meinst. Weil es ja ausreicht, dass das jemand als Drohung empfindet, das auszuräumen. Also, was meinst du damit?


    Oder bedeutet es gar nicht sondern bot sich nur als Wortspiel zu dem "Ole aus seiner Linie herausbrechen"? Also dass du dur da gar nichts konkretes (Anwälte, schlechtes Karma, Drohung) vorgestellt hast, ist eine legitime Antwort.


    Also nochmal: was meintest du mit " Steinschlag"?

    Die Idee dahinter ist, dass es so etwas wie eine Hypermoral gibt, bei der das Beharren auf hohen ethischen Ansprüchen nicht deswegen automatisch zur besten Situation für alle führt, sondern im Sinne von “Das Gegenteil von 'gut' ist 'gut gemeint'" zu einer schlechteren Situation führen kann. Also so wie, wenn in einem Haushalt, die fromme Mutter immer mehr Obdachlose aufnimmt, statt ihnen die Tür vor der Nase zuzuhauen, worauf dann "Alles den bach runtergeht .Je düster der Blick auf die Zukunft ist und je stärker das Haften am Eigenen , desto weniger an "Ethik" glaubt man sich leisten zu können. Der Vorwurf an den "Gutmenschen" ist also der, dass er sich eher von seinem eigenen moralischen Kompass leiten lässt, als von konkreten Wirkungen. Wobei sich dieser Diskurs sehr leicht daszu missbrauchen lässt, jegliche Moral und Solidarität auzuhebeln. Mann muss einfach nur eine genügend schwarze Zukunft an eine Wand malen, und dann bheuapten, im Namen dieser Idee Slidarität aufkündigen zu dürfen.

    Die Deutsche Buddhitische Union vertritt den Buddhismus in Deutschland - soweit so gut. Nun ist die Frage welchen? Wenn sie den - real existierenden Buddhismus - die buddhitische Normalität vertritt - dann kommt sie um den Dimantweg nicht herum, weil er so mitgliedsstark ist. Oder vertritt die DBU eher einen Buddhismus wie er sein sollte - einer der so den buddhitischen Grundsätzen- wie sie im Buddhitischen Bekenntnis der DBU zusammengefasst ist - etwas was Buddha Shakayamuni gerecht wird.


    Es prallt also so ein demokratischer Anspruch - für die "buddhitischen Leute" zu sprechen mit einem idealistische Anspruch - der von der Lehre und ihrer Ethik ausgeht aufeinander.

    Ich weiss nicht so recht, auf welcher Grundlage Du Dir das da zusammenreimst oder was Du eigentlich für eine Vorstellung von der DBU hast. Die DBU "vertritt" nichts und niemanden außer sich selbst. Schon gar nicht spricht sie für irgendwelche "buddhistischen Leute" oder solche, die sich dafür halten.

    In Österreich ist der Buddhismus staatlich anerkannt und die ÖBR ( Österreichische Buddhistische Religionsgemeinschaft) dient dabei als Dach für Orden und Dharmagruppen. Sie organisiert den buddhistischen Religionsunterricht und dient als Ansprechpartner für Fragen zum Buddhismus. Also ein wenig so wie der Zentralrat der Juden nur für Buddhisten.


    Ich war immer davon ausgegangen, dass das auch der Anspruch der DBU war, sie aber dann in ihren Zielen immer weiter zurückstecken musste.


    Während die Domain Buddhismus.at auf die ÖBR verweist, verweist Buddhismus.de auf den Diamantweg.


    Die Deutsche Buddhitische Union vertritt den Buddhismus in Deutschland - soweit so gut. Nun ist die Frage welchen? Wenn sie den - real existierenden Buddhismus - die buddhitische Normalität vertritt - dann kommt sie um den Dimantweg nicht herum, weil er so mitgliedsstark ist. Oder vertritt die DBU eher einen Buddhismus wie er sein sollte - einer der so den buddhitischen Grundsätzen- wie sie im Buddhitischen Bekenntnis der DBU zusammengefasst ist - etwas was Buddha Shakayamuni gerecht wird.


    Es prallt also so ein demokratischer Anspruch - für die "buddhitischen Leute" zu sprechen mit einem idealistische Anspruch - der von der Lehre und ihrer Ethik ausgeht aufeinander.

    Gesetzt den Fall es gibt die Siddhis, und es gibt sie so wie es beschrieben wird (vgl. Alexandra David-Neel), dann muss man bedenken, dass es sich traditionell nicht gehört von seinen Siddhis öffentlich zu sprechen, schon gar nicht sich seiner Siddhis zu rühmen. Von einem "Strom"-Siddhi ist mir nichts bekannt.


    Siddhis und Segen haben nichts miteinander zu tun.

    Ich habe mir auch schon gedacht, von welcher Referenz aus, man da am besten auf Ole blickt. Ich denke, die beste Referenz wäre ein von einer anderen Karma-Kagyü Schule aus auf Ole und seine Organisation zu blicken. So dass man besser sieht, was aus seiner Person erwächst und was sich aus der Lehre der Linie ergibt.


    Ich finde es interessant, dass es mit Chögyam Trungpa noch einen andere Vertreter aus der Karma Kagyü Tradition gab, der sehr nach freien, westlichen Formen suchte, in die 68ziger Rebellion und geriet und schliesslich zur Skandalfigur wurde. Wenn ich einen Film über Ole Nydahl drehen sollte, dann würde ich diesen aus dem Blick von Pema Chodrön tun, die ja einwerseits das Werk von Chögyam Trungpa weiterführte, aber andererseits auch wieder von einer auf Trungpa zugeschnittenen Organisation zu einer buddhitischen Normalität führen musste. Wenn man so eine Frau als Dialogpartnerin hätte, dann könnte man leichter sehen, was genau in der Person Ole Nydahls wurzelt, und was uns etwas über Strukturen verrät. Über Tibet, über Männer und Frauen, über die 68zigern und über die Karma Kagyü Linie mit ihrer zweifachen Traditionlinie, die sowohl auf einen monastische Tradition (atisha) zurückgeht als eben auch so den anarchistisch-ygoischen Geist von Milarepa.

    ZitatOle Nydahl: Durch meine Fotos schütze ich Schüler auf der ganzen Weit, auch physisch. * (Vortrag 20. Mai)

    Also das schießt den Vogel ab. Man sieht hier, das dieser Mensch im Wahn gefangen ist.

    Wir müssen hier jetzt aufpassen, das wir die verschiedenen Ebenen der Kritik auseinanderhalten:

    • Man kann ja z.B den ganzen tibetischen Buddhismus eine fragwürdige Veranstaltung finden.
    • Oder man kann auf der Basis des tibtischen Buddhismus eine einzelene tibetische Schule kritisieren.
    • Oder man kann kritisieren inweiweit eine bestimmte Gruppen oder bestimtme Personen im Bezug auf ihre Schule irren.

    Bei den Fotos ist es ja so, dass auch viele Dalai Lama Anhänger mit dem Bild ihres Lehrers dessen Segen verbinden. Das ist eine Vorstellung, die man wie Gebetsmühlen dem Bereich der magischen Vorstellungen und dem Aberglauben zuordnen kann. Viele lassen sich ja auch Gebetsketten und Seidenschals segnen.


    Weil es also keine indivduelle Vorstellung ist sondern sich in so ein traditionelles Verstöndnis fügt, finde ich es nicht passend, es als indviduellen Wahn zu sehen - also als psychische Erkrankung. Hier gesteht an den Pfarrer ja auch zu, ihre Schäfchen mit ihrem Segen zu geleiten ohne sie gleich einweisen zu wollen.


    Zitat

    Und er kann sehen, was hinter einer Mauer passiert.

    Und er sieht, ob durch ein Kabel Strom fließt oder nicht.

    Und er sieht durch die Tischplatte durch, was die Leute unter dem Tisch so treiben.


    Auch da musst du jetzt überlegen, ob du das religiöse Konzept kritisierst - die Idee von übernatürlichen Siddhis durchzieht ja weiter Teile des tbetischen Buddhismus - oder ob es jetzt um etwas geht, worin sich Ole von anderen Lehrern unterscheidet.

    Und last not least: das er sich zur Zeit da trotz des enorm gewachsenen Drucks immer noch so unnachgiebig positioniert,ist für mich keine Ausdruck von Altersstarrsinn, sondern ein Zeichen dafür ,das die aktuellen Probleme richtig ernst sind.

    Ole hat immer gesagt ,wir sollen immer mindestens eine Generation vorausdenken. Wenn er sich jetzt soviel Ärger macht, macht er das sicher nicht, weil ihm sonst nichts besseres einfällt.

    Mir ist aufgefallen, dass viele rechte Positionen mit einer extrem düsteren Zukunftshaltung korrespondieren. Aus so einer rechten Düsterpersktive ist die Kanzlerin eine Bäuerin, die mit einer reichen Ernte rechnet und überall Knechte anwirbt. Während man selber glaubt zu wissen, dass eher eine schlechte Zeit kommt, in der es kaum für die eigenen reicht und man den Bedürftigen die Türe verschliesst. Und je nach dieser "inneren Wettervorhersage" sorgt man dann anders für die Zukunft. Aber während man dem Repräsentanten des Landesinteresse Formen des nationalen Egoismus nciht fremd sind, ist die Figur des "heiligen Mannes" eben gerade eine die über der Sorge für die eigenen steht. In der Zeit von Völkerwanderung und User19823barei ( also wirklich schlechter Wetterlagen) standen ja christliche Heilige wie der helige Martin und St. Serverin hervor, weil aus ihnen sowas wie umfassendes Mitgefühl leuchtete und eben nicht die Sorge für das Eigne.


    "Überpesönlche" Qualitäten sind vielleicht etwas, was sich entfaltet, wenn "ich und Mein" und eben auch "Wir und Uns" zurücktritt.

    Die wichtige Frage ist die, ob es so etwas wie "überpersönlichen" Qualitäten gibt.


    In anderen Religionen, wird das ja durchaus so gedacht. Ein Vodoo-Medium kann Dienstags bis Samstags als Omi in der Vosratnd wohnen und Sonntags begibt sie sich in Trance und macht Voodoo. Leute besuchen sie und sprechen zu der Gottheit und die Omi ist quasi nur das Gefäss für etwas, was jenseits von ihr liegt. Und es ist auch egal ob sie eine Gutmenschen-Oma oder eine Wutbürger-Oma ist.


    Auch im Katholizismus gibt es ja die Idee, dass Päpste durchaus nochtmale, fehlbare Sterbliche sind, aber ab und vom heiligen Geist gepackt werden, und ex cahtdra unfehlbares von sich geben. Ich bin mir da druchaus unsicher, wie das im tibetischen Buddhismus so gesehen wird. Ist es da nicht auch so, dass z.B der Dalai Lama von vielen einerseits als Personifikation von Avlokithsvara gesehn wird aber es Schrulligkeiten von ihm gibt, die nicht an Avlokithvara teilhaben. Und während es beim jetzigen Dalai Lama nur Schrulligkeiten sind, gab es ja auch Dalai Lamas die unter den Päpsten eher den Borgia-Päpsten als Friedenfürsten entprachen. Also wo sich Avalokitshvara den Köper mit einem Machtmenschen teilen musste.


    Bin ich da schlecht informiert?

    Allgemein gesagt, finde ich aber das man da durchaus gut trennen sollte , was sind eher persönliche Dinge bei meinem Lehrer und was sind

    überpersönliche Qualitäten.

    Das sich hier Ole politisch so weit nach Rechts lehnt, das ich ihn da dem gemäßigten Flügel der AfD zurechnen würde, oder halt mit dänischer Brille

    der aktuellen Regierung dort, ist aber für mich ganz bestimmt nicht nur seinen dänischen Wurzeln geschuldet,sondern auch seiner überpersönlichen Qualität als Schützer.

    Und das er nichtselten gegen die Regeln der rechten Rede verstößt, liegt für mich auch nicht daran, das er nie über über das Felgelalter hinausgekommen ist, sondern das hat für mich auch andere Gründe.

    Soweit ich es verstanden habe, Schützer ist eins ehr zwiespältiger Begriff. Weil ein Schützer ja sowohl die Manifestation eines Buddhaaspektes sein kann, aber eben auch ein weltlicher Schützer. Und oft ist es schwer das voneinander abzugrenzen. Ich habe gelesen, dass im alten Tibet Politik ud Religion oft sehr vermischt waren, und Schützer oftmals so etwas wie Partikaularinteressen vertreten. So wie ja Dorje Shugden von den einen als Verköperung des Dharmas gesehen wird, für die anderen aber ein Schützer ist, der die Reinheit der Gelug-Lehre auch gegen andere Schulen verteidigt. Und für diejenigen, die z.B in der "Rime-Bewegung" die gemeinsame Basis der tibetischen Schulen und des Bön betonen, etwas ist, was dem entgegensteht. Ein Schützer ist jemand, der ein Innen vor einem Aussen schützt. Und da ist fie Frage, wo dieses Innen und wo dieses Aussen ist, und ob ein Schützer wirklich den Dharma schützt oder ein Partikularinteresse.


    Und da kommt es mir so vor, als Begreife sich Ole schon als Schützer, aber eben nur als Schützer all dessen was mit dem Karmapa in Verbindung steht. Es ist ein Schützer der Karmapa-Sphäre.

    Hi Void,


    dieses unsägliche Papier ist wirklich keine Sternstunde der DBU und ehrlich gesagt feht mir die Zeit,diese Geschichte hier noch mal haarklein aufzurollen.


    Ich sehe dieses Papier aber im wesentlichen als historisch an. Damals war die Karmapakontroverse in einer heißen Phase und da wurde mit ziemlich großem Kaliber geschossen.

    Aber in dem Papier gibt es doch eine klare Argumentation anhand von Zitaten. Es werden Zitate angeführt, in denen die eigene Tradition über andere gestellt wird und es kommen klare Zitate vor, wo andere Traditionen abgewertet werden. Es wäre interessdant, ob es da historisch eine Entgegnung gab, in der dann ganz viele Zitate vorkommen, wo ON sich anerknend über andere Traditionen äußert. Wobei ich das gar nciht so recht glaube, dass Ole auf irgendeiner Platte das Loblied auf den Theravada singt.


    Und auch mit dem "Vorfeld-Faschisten" Vorwurf ist doch etwas, was man von einer "Er is Fachist!Ne isser nicht! Isserdoch wohl!" Ebene auf eine andere Ebene ziehen kann, wo man schaut, wo Leute, die ähnliche Aussagen wie Nydahl machen politisch so stehen. Und da ist es ja dasss Aussagen, die den Islam mit Hitler vergleichen jetzt auch in der AfD vom gemässigten Flügel abgelehnt werden würden. Es ist eine Aussage, die da eher vom "Flügel" käme, und die selbst ein Herr Gauland schwer tätigen könnte, ohne sie sofort wieder zu relativieren oder Rücktrittforderungen augesetzt zu sein. Von daher kann man doch sagen, dass ole politisch weder so etwas wie ein Nationalsozialist noch ein blosser Stammtischbruder ist sondern jemand, der in wichtigen Punkten ungefähr der AfD entspricht, auch wenn er natürlich in vielen andere Punkten liberalere Ansichten vertritt. Ist den dieser Punkt wirklich noch strittig?


    Und es ist doch eine andere Frage, wie sich der "politische Ole" zum "religiösen Ole" verhällt. Es ist ja Verständlich, dass viele Leute Ole als Lehrer toll finden, weill er viel Energie hat und mitreisst, weil er viele Zentren aufgebaut hat und sich auch für seine Sache aufreibt. Ich verstehe, dass es gerade für die Schüler schwer ist, das zusammen zu denken. Weil ja gerade der tibtische Buddhismus zu ganz viel Dankbarkeit und Loyalität auffordert. Wir bekommt man das in einen Satz: "Ich schaue zu Ole als Lehrer auf, bin ihm zutiefst dankbar, aber politisch ist er ne rechte Socke, die auch Stuss verzapft." Irgendwie passt das nicht in einen Satz - es holpert und tönt falsch. Und man kann daraus den Schluss ziehen, dass man nur dann Loyalität und Dankbarkeit gegenüber ihm üben kann, wenn man seine politische Seite entweder bejaht, verdrängt oder herunterspielt. Aber ist das so?


    Wenn wir im Buddhismus nicht an einen Persönlichkeitkern glauben, müsste doch Dankbarkeit für das wofür Danbarkeit gebührt damit vereinbar sein, dass da auch Schattenseiten sind.

    Aber so ist das halt, für den einen ist er ein Wellness und Event Buddhist, für den anderen sowas wie ein Vorfeld Faschist.

    Da hat jeder seine ganz eigene Brille auf, und Brillen gibt es eine ganze Menge.

    Es gibt ja einen Unterschied zwischen Meinungen, die man einfach so aus einem Gefühl hat und klar begründeten Aussagen.


    Oben hat Leonie diese

    Ole Nydahl DBU Analyse

    gepostet ( der 404 Link) in dem die DBU haarklein begründet, warum sie seine Texte nicht in ihrer Zeitschrift veröffentlicht. Die einzelnen Punkte sind die buddhistische Ethik, Sektierertum und Herabsetzung anderer buddhistischer Gruppen. Und all dies ist ganz genau belegt. Dies macht es möglich über die einzelnen Punkte zu sprechen statt es mit "Jeder hat halt seine Brille" zu einer Sache von persönlichem Geschmack und Gusto zu erklären, wo man nicht rational argumentieren kann.

    Moderation

    Der Punkt für den Off-Topic Thread ist wirklich nur die, die Dikussion nicht zu weit vom Thema abkommen zu lassen. Da ich dein Bemühen um eine öffenliche Diskussion verstehe, habe ich deinen "grossen Beitrag" zu dem Thema zurückveschoben, während ich einen weiteren Beitrag von dir gelöscht habe, da ich ja nicht die ganze Diksussion aus dem Nebenthread zurückverschieben will. Das Ziel ist wirklich nur, nicht off-topic zu geraten.

    Jetzt, wo dem Westen das alles auf die Füsse fällt, bastelt man aus 'alternativer Geschichtsschreibung' und nicht verstandenem (oder eher nicht gelesenem) Popper eine pseudoreligiös-esoterische Rechtfertigung für einen notgeilen Schlumpf zusammen, nur weil der zum eigenen Stamm gehört und kognitive Dissonanz Mühe macht...

    Hier sehr konkrete, sachliche Vorwürfe gegen Ole Nydahl im Raum. Indem du diese mit einer Polemik gegen die Person, ihr Privatleben und Esoterikvowürfen verbindest, wird die sachliche Kritik eher diskreditiert. Du spielt denjenigen in die Hände, die Kritikern von Ole Nydahl vorwerfen diesen lediglich schmähen und herabzusetzten zu wollen.


    Auch deine intelligenten Wortw zur Geschichte des Islams geraten dadurch in den Hintergrund.

    Das er als Schützer gesehen wird, hat vor allem damit in Verbindung gebracht, dass er die Aktivität der Karma Kagyü Linie im Westen so stark ausgeweitet hat. Es ist also die Energie mit der er immer neue Zentren gründen und aufrechterhalten konnte, die mit seinr Schützeraktivität in Verbindung gebracht wird:

    Der 16.Karmapa hat Lama Ole Nydahl einen Mahakala genannt, der die Linie schützt. Siehst Du dies noch immer als Lama Oles Funktion?

    Ja, man kann das in seiner Aktivität heute sehen. Meiner Meinung nach hat er die Aktivität der Karma Kagyü Linie im Westen mehr ausgeweitet als das irgend jemand sonst tun konnte. Jemand wie der 16. Karmapa sagt und tut Dinge, die euren Geist aktivieren. Sein Segen lässt die Aktivität noch stärker werden, lässt sie wachsen und ermöglicht sie. Wir alle haben das in uns, wir alle haben die Buddha-Natur und wir alle tragen die Qualitäten Mahakalas in uns.

    In Tibet waren die weltlichen Schützer ja oftmals bekehrte eigeborene Gottheiten, die in den Dienst des Dharmas gestellt wurden. ch denke, Ole Nydahl und auch Chögyam Trungpa waren so erfolgreich, weil sie die im Westen in den 68zigern voherrschenden Energie aufgenommen und auf den Dharma gelenkt haben. Statt eines Bön-Gottheit hat man das genutzt was hier mächtig war. Und das war ja der Geist von Freheit und Rebellion und Jugendaufbruch.


    Und es ist diese "Energie der Freiheit" die in sich vom Liberalem zu einem anderen Begriff von Freheit gekippt ist, die nicht ehr unbedingt die Freheit der Andersdenkenden sondern der Eigenen ist - das "Freheitliche" im Titel der FPÖ. Und so ist es nicht so dass Ole sein Reittier gewechselt hätte oder sich selber untreu geworden ist - es ist das Reittier selbst - das sich geändert hat. Es geht nicht um die Person Ole Nydahls sondern es ist etwas, was unsere ganze Kultur betrifft. Woe es viele gibt, die zur Erahaltung usnerer "Freien und Offenen Welt" anderen Freheit und Offnheit verweigern um sie selber für sich und ihre Kinder bewahren zu können. Eine Situation in der "Schützer" zur "Schützer von Privilegien" werden.