Beiträge von Adrenaline im Thema „Theravada, Mahayana, Vajrayana - Methoden“

    Ja, in der Tat. Es sind verschiedene Schulen mit verschiedenen Methoden und überall sind ernsthaft Praktizierende anzutreffen.

    Es ist halt einfach nicht schön und keine richtige Rede andere Buddhisten zu kritisieren weil sie vermeindlich nicht ernsthaft genug dabei sind. Wenn sie es nicht sind wird der ernsthaftere Buddhist Mitgefühl haben und abwarten. Denn die anderen bleiben ja länger im Leid.


    Ein leuchtendes Vorbild sein ist aber immer gut. In einer engen Freundschaft kann man vielleicht schon mal jemanden erinnern dass er doch mehr praktizieren wollte...

    ich hatte nur versucht, den Vajrayana-Buddhismus zu verteidigen, nachdem jemand behauptet hatte, bei uns sei "alles möglich". Ich wollte nur sagen, dass bei uns auch gelehrt wird, dass Begierde leidvoll ist. Und irgendwann auch ganz überwunden werden muss.

    Es ist schon ein Problem, es immer auf später zu verschieben, sich voll auf die Erleuchtung zu konzentrieren.


    Ich glaube, ob jemand sehr ernsthaft dabei ist, hängt nicht von der buddhistischen Richtung ab.

    Ich denke, das größte Problem im Vajrayana ist einen authenthischen Guru zu finden. Nobody is perfect. Das ist klar. Aber es ist eben ein kritischer und gefährlicher Punkt.

    Ich denke, die Gefahr des unseriösen Lehrers ist auch in anderen Richtungen wie Mahayana oder Theravada gegeben. Aber ich denke, im Vajrayana ist die Anfälligkeit besonders groß. Ein guter Guru kann sehr heilsam sein auf der einen Seite, ein schlechter Guru kann sehr unheilsam sein auf der anderen Seite.

    daher könnten wir hier eine positiv-Liste haben mit den Namen der Gurus und jeder der seine Hand ins Feuer legt für diesen Guru könnte sich daneben eintragen. Ich habe meine Liste hier schon mehrmals aufgeschrieben. In Zeiten des Internet ist das Problem nicht so groß.


    Ich habe keine Ahnung wieso Leute so doof sind, einen Guru zu haben, der seit Jahrzehnten für Skandale bekannt ist und schon vor Gericht stand.

    Gefahr ist doch eigentlich nur, wenn bisher unbekannte Meister in Europa einreisen.

    Ich kenne den Begriff Upasaka/ Upasika


    Upāsaka – Wikipedia


    sind die Dabeisitzenden und können laut Mayayana die Erleuchtung erreichen. Es ist also nichts Negatives. "Sitzen dabei" das kommt daher dass sie sich zu den Belehrungen der Mönche manchmal dazu setzen. Lebt man in einem Land wo überwiegend Upasakas unterrichtet werden kann man das Wort auch verwenden, obwohl man nicht mehr sagen kann, dass sie sich zu den Mönchen dazu setzen. Es geht nur um einen Begriff ohne negativen touch.

    nun, und damit wären wir wieder bei dem Punkt, warum man als Vajrayani eben nicht nur die Betrachtung des Wiederlichen als Möglichkeit mit der Begierde umzugehen, angeboten bekommt.

    Die Möglichkeiten der tantrischen Transformation sind ja ganz anders. Da ist eben nichts dabei, wo Anhaftung durch das Erzeugen von Ablehnung vermindert werden soll. Wenn Sutra-Methode nicht funktioniert, praktiziert man in dem Moment Tantra oder Dzogchen. Oder umgekehrt was man eben zuerst probiert ist einem selbst überlassen.


    Zu der besagten Methode aber: Ich glaub man soll eben wenn die Begierde kommt und die Frau ist nicht geistig beeinträchtigt das heißt man sieht sie nur so wie sie sich eben möglichst vorteilhaft prästentieren möchte, also zumindest eher nicht auf dem Klo sitzend, dann soll man sich das mit dem Kot halt klarmachen. Dass der da drin ist in dem Körper, zusammen mit anderem Ekligen. Seife, Deo usw sind nur draufgeschmiert. Glaub dazu läuft hier grad ein Thread, habe ich aber noch nicht reingeschaut.


    Das "ich als Weltling" Reden gildet eigentlich nicht. Der Stil: Die Erleuchtung sollen andere erreichen, ich erst mal nicht, ist buddhistisch gesehen irgendwie geschummelt. Das Ziel ist Null Begierde nicht anders diskutieren wir das in der geschlossenen Gruppe tibetischer Buddhismus.

    Wir reden da nicht über gelungene Beziehungen. Kann mal sein, aber das Ziel Null Begierde ist schon klar definiert.

    ich fänd es daher besser, wenn dieser Thread nach "tibetischer Buddhismus" verschoben wird- denn darauf zielte ja die Frage ab. Dann kann das entsprechend streng moderiert werden. Es kann doch nicht sein, dass man als Vajrayana-Buddhist nicht außerhalb der geschlossenen Gruppe schreiben kann wenn man keinen Nerv auf die immer gleichen Verurteilungen hat? Ein Thread wie dieser nur eben in der Art moderiert dass die üblichen Verurteilungen nicht erlaubt sind, wär ein Anlass doch mal etwas mehr "Frischluft" zu schnuppern.

    Deshalb wird der Geist in diesen Schulen auch nicht befreit werden können sondern lediglich beschäftigt und abgelenkt. Triebe werden nicht vernichtet sondern im Gegenteil geschürt: Alles ist möglichst bunt, harmonisch, liebevoll und konfliktfrei. Mann/Frau soll sich möglichst wohl, aufgehoben und geborgen fühlen.


    Statt sich anzustrengen in Nibbhana zu erlöschen bemüht man sich zusammen mit anderen gemeinsam Leid zu verdrängen und sich von den Realitäten abzulenken.

    Da fallen mir die vier anstrengenden Unterrichts- Stunden ein, die wir neulich hatten, wo uns mein tibetischer Lehrer durch die Betrachtung des Wiederlichen quälte. Er fühlte sich genauso "wohl" wie wir. Aber das sind nun mal die Realitäten betreffend der Körper die man begehrt. Von innen voll mit Scheiße und so weiter. Einmal hätte man den Gedanken ja noch ertragen aber das war episch, wir dachten er hört nie auf.


    Nach Aryadeva mit einem Kommentar von Chandakirti wurde das durchgegangen. Was dient das deiner Meinung nach denn außer der Vernichtung der Triebe? Was glaubst du, wird uns erzählt betreffend der Körper? Wie toll und sexy die sein?... Da fällt mir grade ein, es ist nur zwei Wocher her als ich schon wieder gefragt wurde: Where is the end of sex?... Du kannst dahin kommen wo ich bin. ( Beim Erlöschen von sexueller Begierde und anderem).

    Nein, das ist nicht so. Der äußere Guru ist immer ein Symbol des inneren Guru. Es gibt kein Guru-Yoga, wo sich der äußere Guru nicht auflöst und man nicht am Ende in der Natur des Geistes ruht.

    Wenn man das vergisst während man z. B. einem Guru dient, hat man ein Problem.

    Dient es der Entfaltung bestimmter Qualitäten (zB. Metta) oder eher der Geistesschulung (quasi)? Also könnte man im Grunde auch Kasina (eine Farbscheibe) visualisieren?

    Es dient beidem. Schön dass du fragst. Da fühlt man sich akzeptiert.

    In einem Wikipedia Artikel habe ich folgendes gelesen: "Durch die völlige Hingabe an Jesus hat sich die heilige Agnes von allem weltlichen abgewendet". Scheint im Vajrayana ein ähnliches Prinzip zu sein. Nur eben mit lebenden Gurus.

    Grüße

    Nein, das ist nicht so. Der äußere Guru ist immer ein Symbol des inneren Guru. Es gibt kein Guru-Yoga, wo sich der äußere Guru nicht auflöst und man nicht am Ende in der Natur des Geistes ruht.

    Wenn man das vergisst während man z. B. einem Guru dient, hat man ein Problem.

    Es ist im Mahamudra/Dzogchen auch so, dass alle Übertragungen vom Guru kommen. Der Guru ist sehr wichtig, auch dann wenn man ihn nicht sieht sondern im Herzen hat. Das ganze Ngöndro ist eine Herzöffnung für den Guru und die Linie.

    Im Theravada gibt es auch Betrachtungen über Buddha, wobei ich nicht weiss wie gross der Unterschied ist, sh. Eintrag "40 Meditationsobjekte".

    das wird insofern schwierig zu diskutieren, als man nicht Details der Vajrayana-Visualisierungen öffentlich diskutiert.

    Vielleicht deshalb, weil sie Tantra praktizieren?

    Oder weil sie das Bedürfnis haben und devotional Veranlagt sind. Sieh dir das Video an, dauert ca. 3 Minuten

    Nein, das ist so im Vajrayana. Der Guru ist so wichtig. Ich finde nur, dass es viele Praktiken gibt, die theoretisch ohne Guru-Devotion auch gehen. Oder man hat Padmasambhava als Guru.


    Machbar ist es in dem Sinne, dass bei vielen Praktiken oder Studien-Inhalten man nicht plötzlich ein Stück auslassen müsste wenn man keinen Guru hätte. Weil der Guru oft nicht drin vorkommt. Ob das gut ist da habe ich so meine Zweifel. Denn der Guru muss ja auch erst das Wang/Lung geben.

    Ich glaub wenn man keinen Guru haben möchte ist man falsch im Vajrayana. Wenn man nur mehr Betonung legt auf den inneren Guru und das eigene Denken dann denke ich ist das o.k. Aber man braucht einen Lehrer den man das fragen kann. Nur aus Büchern wird das nichts mit dem Vajrayana.