Diese Vorschriften gelten für Mönche die auf Almosengang gehen und nicht wählerisch sein sollen. Andere können, besonders heutzutage, am Markt aus tausenden Produkten solche wählen, die mit möglichst wenig Gewalt und Leid verbunden sind. Der Buddha hätte es bestimmt nicht gutgeheißen, wie die Tiere jetzt von der Industrie behandelt werden. Aber auch wenn er es Laien freigestellt hätte Fleisch zu essen, würde ich keines essen.
Den Tieren ist es egal, mit welchem Willenszustand sie gequält und getötet werden.
Es ist für mich eine Freude dass der Bhante, der die Theravada-Schule hierzulande leitet, Vegetarismus empfiehlt und dass die der jetzige Präsident der ÖBR auch so denkt und sogar ein Tierschutzprojekt initiiert hat.
Unterschiede in der Bewusstseinsentwicklung und Leidensfähigkeit sehe ich bei Tieren auch, wie man besonders diejenigen, die einen uns ähnlichen Organismus haben, umbringen und aufessen kann, wenn man die Wahl hat, hab ich nie recht kapiert. Es liegt wohl daran, dass viele Menschen den Geschmack des Fleisches so sehr lieben.
Dazu gäbe es noch viel zu sagen u nd der Argumente hin und wider wäre kein Ende. Für mich ist es im Grunde ganz simpel - kein Wesen will leiden oder getötet werden. Mögen alle Wesen glücklich sein.
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mukti
Ich postete das, um einer komplizierten Erklärung eine einfache gegenüberzustellen. Eine Erklärung, die gar nicht erst versucht, eine "Schwere der Tat" anhand eines Kriterienkatalogs zu beschreiben. So einen Katalog gibt es nämlich im PK und auch im TheravaBuddhismus nicht. Und in meinen Augen braucht es ihn nicht, um eine relativ simple Frage zu beantworten.
Bevor man sich also allzuviele Gedanken um das Karma eines Schlächters oder das Karma eines Tieres Gedanken macht, und daraufhin eine Handlung ausführt, könnte man das im Blick haben: dass das natürlich eine weltliche Spekulation ist, die man anstellt, um eine Handlung beurteilen zu können. Und dass man diese Art von Spekulation laut belegbarer Aussagen aus dem PK eher nicht anstellen soll.
Trotzdem ist es als verantwortungsvoll lebender Weltling natürlich nicht schlecht, heilsamen Motiven anzuhangen. Und dazu gehört ja auch der Wunsch nach dem Wohl aller.
Je unabhängiger und weniger begehrend und sinnlich geniessend einer lebt, desto heilsamer wird das alles automatisch auch für die anderen Wesen. Eigenes oder fremdes "Karma" wird nicht automatisch "beschädigt", wenn man Fleisch kauft und isst. Was aber auf der anderen Seite nicht heisst, dass Handlungen keine Folgen hervorbringen (also: es geht im Kern nicht um das Fleisch und damit das Objekt des Begehrens, sondern um den Willen selbst) würden.
Warum nun allerdings eine Welt so gestaltet ist oder so, oder ob oder ob sie sich so oder nicht so gestalten wird, wenn das ist, oder das oder dieses oder dann wieder jenes ... oder ob die Wesen so werden, wenn man das tut, ob sie sich anders entwickeln, wenn das anderes tut ... genau dieses ist ja eben eher weniger sicher aussagbar.
Trotzdem man natürlich als Weltling einigermassen sauber weiß, dass jemand (auch) produziert, weil da Abnehmer von Produkten sind.
Solche Angebot -und NachfrageÜberlegungen (die natürlich etwas mit dem Begehren und NichtWissen anderer zu tun haben) sind aber nicht Gegenstand rechter Ansicht, so wie man sie den PK voraussetzen könnte. Es sind weltliche DenkWeisen. Sinnvoll oder auch weniger sinnvoll.