Beiträge von Spock im Thema „Anatta“

    OT:

    (Während Raum oder Zeit keine Phänomene sind)

    Ich bin mir da unsicher. Zum Bsp. wird in manchen Sutten "Raum" als ein Element aufgezählt. Ich vermute wegen dem Zustand des Raumunendlichkeitsjhana.

    zu Speakerscorner: sowas gab es in Indien.


    zu Vorstellung: der Begriff "atta" ist auch eine Vorstellung und wird auch so erklärt als Vorstellung ("Was war ich früher?" usw.). Bzw. es wird gesagt "Die atta-Vorstellung ist eine falsche Ansicht.". Egozentrik ist imho genauso falsch. Klar kann ich mir wünschen, dass die Realität nach meinen Vorstellungen funktioniert (ewig jung sein zwecks Bewunderung, usw.), es klappt nur nicht. Insofern ist das eine falsche Ansicht.


    Egozentrik – Wikipedia


    zu Atheisten: tja.

    Ich glaube die meisten müssen erstmal auswendig lernen, was dieses atta sein soll. Es kam ja ursprünglich aus Indien, mit einem ganz anderen Hintergrund. Ich glaube eigentlich müsste man in Deutschland nicht versuchen ein atta oder Selbst zu erklären (ich denke, das ist für die meisten iwie abstrakt, weil viele hier schon von psychologischen Vorgängen ausgehen), sondern vllt eher von "Kontrollwahn", Narzissmus, Aneignung, usw. Vllt wäre das kulturell verständlicher.


    Wenn ich mich in der Hauptstadt auf die Strasse mit einer Speakerscorner stellen würde und den Leuten (mehrheitlich Atheisten) erklären würde, dass sie unbedingt verstehen müssen, dass es keine Seele und kein ewiges Selbst gäbe, um den Weg zur Befreiung zu erkennen, dann würde man mich vermutlich für irre halten. Bzw. müsste ich (wie in diesem Thread) erstmal stundenlang erklären, was diese Seele denn sein soll.

    Schneelöwin


    Ich habe mal das unterstrichen von dem ich denke, dass es nicht stimmt.

    Zitat

    Tief in jedem Wesen verborgen ist demnach das überweltliche und unvergängliche Wahre Selbst – dessen volle Wahrnehmung kann jedoch nur durch die Erleuchtung erreicht werden.


    So wie ich das verstehe:


    zu überweltlich und Selbst: "Überweltlich" (im Theravada) heisst "frei von Anhaftung". "Anhaftung" kann auch als "Aneignung" gelesen werden (imho), also überweltlich ist das Gegenteil von "Selbst und mein".


    zu überweltlich im Wesen verborgen:

    Das Wort "Wesen" wird i.d.R. für den "weltlichen Bereich" benutzt (dh. mit Anhaftung).


    Jetzt steht dort zwar, dass es sich auf Mahayana bezieht und nicht Theravada, aber ich glaube da ist dieser Begriff "überweltlich" nicht gängig. Zumindest verbinde ich das mit Thera.


    Unvergänglich:

    Die Daseinsmerkmale oder auch "Siegel" gibt es in allen Richtungen, dazu gehört Vergänglichkeit und Nichtich.


    Wahres Selbst:

    ohman...


    Was soll eine "volle Wahrnehmung" sein? Ist hier vllt die Sehwahrnehmung und Be-leuchtung gemeint?

    Der Otto Normalo (und von ihm habe ich geschrieben) ist sich dessen aber nicht bewusst, aber trotzdem tut er es.

    Ich nehme das anders wahr. In meiner Wahrnehmung haben auch Nichtbuddhisten ihre klaren Momente und Einsichten.

    void


    Vllt trifft das Wort "Humunukulus" (H.) für "Ich-Wesenheit" es ganz gut. Ich denke das "Ich" (H.) wird immer mit dem Skandha "Bewusstsein" (dh. ein mit der koordinierenden Funktion "Geist", sh. mano) verwechselt. Ich kann zB. mit dieser koordinierenden Funktion (Geist) mir humunukulusmässig wünschen dass ich nie krank werde und glauben allmächtig über meinen Körper zu sein, aber vermutlich wird das nicht klappen (trotz "koordinierender Ebene" und zusätzlich einer sogeglaubten "Ich-Wesenheit").


    Ich manchen Posts sehe ich das gleichgesetzt.

    Da braucht man doch nicht viel zu erklären. Wenn ich gehe, wenn ich stehe, wenn ich esse, wenn ich Gefühle habe, wenn ich einkaufen gehe, wenn ich Urlaub mache, wenn ich schnarche,...

    Wenn du das weisst, dass du das tust, dann ist das (imho) die höchste Wahrheit.

    Relative Ebene = funktionelles Ich - konventionelle Gegenstände (Die Person/ Sachen existieren wie eine Illusion/ wie ein Traum)


    Absolute Ebene = Ebene der Leerheit, bedingtes Entstehen u.s.w. (Die Person/Sachen existieren nicht unabhängig voneinander, es gibt keinen festen Kern (atta) einer Person/ einer Sache.

    Ich habe immernoch nicht verstanden was du meinst mit "funktionalem Ich" (das Unterstrichene verstehe ich komplett nicht). Kannst du die verschiedenen Begriffe anhand von Alltagsbeispielen erklären? Also so wie ich oben.

    Schneelöwin

    Für mich gibt es kein (funktionales) Ich. Ich weiss nicht was das definitorisch sein sollte und wenn es da etwas gibt, ob man das nicht nach der bud. Terminilogie wieder zerlegen könnte. Als Beispiel was ich meine:


    Wenn es rein körperliche Bedürfnisse sind (zB. Klogang), dann kann ich sie in alles zerlegen was unter die Elemente fällt, die zum Körper gehören (sh. mahabhuta). Wenn es irgendein anderes Bedürfnis ist (zB. Zuneigung), dann kann ich es unter den anderen Objekten einteilen (Gefühle, Wunsch, usw.). Wenn es etwas Koordinierendes ist, dann kann ich es unter den Sinnesorgangen einteilen, dh. im konkreten unter Mano (Geist aka. Bewusstsein, also sogesehen ein Skandha), usw.


    Nach all den Zergliederungen fällt mir nichts mehr ein, was da noch ein (funktionales) Ich sein könnte.