Beiträge von xxx im Thema „Anatta“

    Ich bin der Meinung im Buddhismus (zumindest im urtümlichen) geht es weder darum ein vorborgenes wahres Selbst, seine wahre Natur des Geistes, das wahre Ich oder eine Buddhanatur zu suchen oder zu finden.


    Ich verfolge eher die ursprüngliche Form eines asketischen Buddhismus, die mit harter Anstrengung etwas völlig neues entwickeln will, das nicht einfach schon da ist, immer schon da war und dehalb bloss gefunfden werden muss..


    Der 8-fache Pfad ist dabei das Mittel der Wahl um eine solche buddhistische Entwicklung bewusst und aktiv im Sinne der bedingten Entstehung in Zyklen allmählich zu vollenden.


    Die Idee von möglichen Wiedergeburten ergibt für mich nur in diesem Setting überhaupt Sinn: Eine kontinuierliche aktive, bewussten Entwicklung des ganzen Individuums, welche wenn nicht in einem Leben abgeschlossen, über mehrere Leben von statten gehen kann, indem ein Wesen jeweils an dem Punkt weiter macht wo ein früheres aufhörte.

    Da ich strikt dem "Urbuddhismus" wie im Palikanon vermittelt folge, stimmt für mich die erste Definition im Wiki.


    Insofern auch die drei Daseinsmerkmale: anatta, anicca dukkha.


    Philosophische Probleme, die sich Anhängern späterer buddh. Schulen (Mahayana, Vajrajana) diesbezüglich ergeben, stellen sich mir nicht.


    Durch "Erweiterungen" der ursprünglichen Lehre, ergeben sich für Anhänger späterer Schulen nämlich "Kompatibilitätsprobleme" mit der ursprünglichen Version:


    Als Beispiel hierfür möchte ich die Mahayana-Lehre der "Buddhanatur" erwähnen, die wie im oben zitierten Wikiartikel ersichtlich, mit der ursprünglichen Hinayana-Lehre bezüglich anatta in Konflikt kommt.

    Zitat

    Die buddhistische Lehre von Anatta (Pāli) bezeichnet das Nichtvorhandensein eines permanenten und unveränderlichen Selbst, eines festen Wesenskerns oder einer Seele (Atta bedeutet „das Angenommene“). Was normalerweise als „Selbst“ betrachtet wird, ist demnach eine Ansammlung von sich konstant verändernden physischen und psychischen Bestandteilen („Skandhas“).

    Durch das Festhalten an der Vorstellung, der jeweils erlebte, temporäre Zustand bilde eine Art unveränderlicher und dauerhafter Seele, entsteht Leiden.

    Die Lehre von „Anatta“ versucht, die Übenden zu ermutigen, sich von unangebrachtem Anklammern an das zu lösen, was als fester Wesenskern betrachtet wird. Denn erst dadurch − unterstützt durch ethisches Verhalten und Meditation – kann der Weg zur völligen Befreiung („Nirwana“) erfolgreich beschritten werden.


    [Anmerkung von Bakram: "Die Mahayanis sehen das etwas anders"] :


    Ein anderes Verständnis dieser Lehre – wie es in den Tathagatagarbha-Schriften des Mahayana als vom Buddha verkündet erläutert wird − beinhaltet, dass zwar die fünf „Skandhas“ kein festes Selbst haben, denn sie sind der Veränderung und dem Verfall unterworfen, sich aber jenseits dessen noch das ewige Buddha-Prinzip, oder die Buddhanatur („Buddha-dhatu“) befindet. Tief in jedem Wesen verborgen ist demnach das überweltliche und unvergängliche Wahre Selbst – dessen volle Wahrnehmung kann jedoch nur durch die Erleuchtung erreicht werden.


    Quelle: Wiki bringt es mal auf den Punkt


    Anatta negiert atta. Atta bedeutet, das da eine unsterbliche Seele oder sonstiges unsterbliches, wiederkehrendes geistiges Kontinuum in den Wesen stecken soll.


    Anatta negiert nicht, das da eine andere Art von Organisation existiert.