Beiträge von mukti im Thema „Samsara und das Prinzip der niedrigen Wiedergeburt“

    Es kann natürlich mehr Freude als Leiden geben im Leben. Dieser Zustand kann aber jederzeit kippen und tut es auch in jedem Augenblick in der Welt.


    Deshalb hat der Buddha gesagt:


    Zitat

    Mehr sind, ihr Bhikkhus, die Tränen, die euch entströmt und die von euch vergossen worden, da ihr, so lange Zeit hindurch umherwandernd und umherlaufend, über Vereinigung mit Unliebem und über Trennung von Liebem klagtet und weintet, als das Wasser in den vier großen Meeren.

    Lange Zeit hindurch ist von euch, ihr Bhikkhus, der Tod der Mutter ausgekostet worden - der Tod des Bruders, der Tod der

    Schwester, der Tod des Sohnes, der Tod der Tochter, der Verlust von Verwandten, der Verlust des Vermögens, das Elend der Krankheit ausgekostet worden.


    Warum das? Unbekannten Anfangs, ihr Bhikkhus, ist dieser Umlauf der Geburten; nicht kennt man einen ersten Beginn bei den Wesen, die, in dem Hemmnis des Nichtwissens, in der Fessel des Durstes gefangen, (von Geburt zu Geburt) umherwandern und umherlaufen.

    Nunmehr aber, ihr Bhikkhus, habt ihr wohl Ursache genug, Widerwillen zu fassen gegen alle Gestaltungen, habt Ursache genug, gegen sie gleichgültig zu werden, habt Ursache genug, von ihnen euch loszulösen. S.15.3.

    Noch was ist mir dazu eingefallen:

    (...) Das Gegenwärtige ist ja nicht immer erfreulich, bei entsprechenden Ereignissen sogar sehr leidvoll - Störungen sind zahlreich und können jederzeit auftreten.

    Das was Du im ersten Satz sagst gilt ja auch für für uns Menschen, nur dass das Bewusstsein davon zusätzliches Leid erzeugt.

    Nicht zwangsläufig, das menschliche Bewusstsein kann sich auch davon distanzieren. Z.B. eine Schmerzwahrnehmung beobachten und als etwas nicht zu einem Ich gehörigen erkennen. Je weniger Reflexionsvermögen, desto mehr ist man allgemein gefangen und ausgeliefert.

    Mir scheint es so als ob das Maß des Leidens sich mit verringernder Reflektionsfähigkeit und Bewusstheit abnimmt.

    Ich habe deine Frage so verstanden warum eine Wiedergeburt mit verminderter Reflektionsfähigkeit als niedriger oder unerwünscht betrachtet wird, wenn es dann doch weniger Leiden gibt. Eine Antwort ist dass es dann auch keine Möglichkeit gibt Leiden ganz zu beenden. Das Streben nach mehr Unwissenheit ist eine Abwärtsbewegung die sich immer weiter von der Befreiung entfernt und im Leiden des Samsara festhält.

    Diese Daseinsbereiche etc. kann man auch anders verstehen. Auch wenn einige, vor allem die Theravadins, nicht zustimmen werden, gibt es die Möglichkeiten sie analog zum diesseitigen Leben zu übertragen. So fällt z.B. der Süchtige in die Welt der Hungergeister zurück, wenn bei ihm die Sucht nach etwas auftaucht..in der Welt der Tiere mangelt es an Reflexionsvermögen etc. Also kann dieae Geburt auch auf Lebenssituationen übertragen werden, die wir jeden Tag durchleben

    Im Theravada wird meistens beides anerkannt - die Daseinsbereiche als Erfahrung in diesem Leben und als mögliche Daseinsformen in künftigen Leben.

    Auch wenn manche Leiden durch mindere Reflektionsfähigkeit wegfallen, sind damit nicht alle Leiden beendet. Das Gegenwärtige ist ja nicht immer erfreulich, bei entsprechenden Ereignissen sogar sehr leidvoll - Störungen sind zahlreich und können jederzeit auftreten. Je weniger das Bewusstsein entwickelt ist, desto weniger Möglichkeit gibt es die Ursache der Leiden zu durchschauen und einen Weg zu ihrer Beseitigung zu finden. Die Identifikation mit dem Körper ist dann nicht hinterfragbar.