Welcher falschen Annahme sitzt der Wurm denn auf?
Ich sprach davon, dass es nichts mit Verachtung zu tun haben muss, wenn man sich über bestimmte Dinge im Klaren ist, über die sich andere Wesen nicht im Klaren sind.
Du schriebst ja:
Zitat Buddhismus könnte ein Weg sein das nicht nur zu ahnen oder gar mit dem Verstand zu verstehn sondern es als Mensch zu erfahren.
Wenn da nicht die implizite Angst vor der niedrigen Wiedergeburt und das Herabschauen auf das Niedere wäre.
Und das war mein Punkt. Hier zu zeigen, dass es diesen Automatismus nicht gibt. Wenn sich einer begründet sorgt über seine eigene Zukunft, da auch einmal einen grösseren Schrecken (nicht vor einer Illusion, sondern vor einer wirklichen Sache) bekommt, dann ist das nicht gleichbedeutend damit, dass man auf "Niederes" herabschaut.
Es kann auch etwas mit Verantwortung zu tun haben. Was etwas ganz anderes als Verachtung ist. Das war mein Punkt. Während deiner eben ein anderer war: Angst und Herabblicken gehört irgendwie zusammen.
[Also mein Punkt war nicht der, dass RegenWürmer denken und auch falsch denken würden. Darum ging es im Kern nicht. Obwohl da ("beim RegenWurm") aber klar entsprechendes, als solches unerkanntes Bewusstsein/NichtWissen ist.]
Das Zertretenwerden kann Dir als Mensch in anderer Form ja auch passiern.
Das ist richtig. Aber wie gezeigt, lässt sich so etwas ja auschnittweise kontrollieren. Und für einen Menschen eben mehr als für einen RegenWurm. Was du abzustreiten scheinst?
nur dem Menschen ist das stets als (meist bedrückende) Ahnung bewusst oder ganz bewusst wenn er darüber sinnt.
Der eine stirbt auf diese Weise der andere auf jene.
Was soll das heißen? Das Leben ist egal? Und alle Handlungen auch? Und es gibt kein falsch und kein richtig?
Ich suche nach der Widerlegung der Annahme das der Wurm ein viel glücklicheres Wesen ist als der Mensch der sich mit Gedanken belastet oder erst lernen muss von dieser Gedankenbelastung Abstand zu gewinnen.
Die Widerlegung der Annahme besteht in der Akzeptanz ihrer Wirklichkeit: es ist nur eine Annahme. Eine Vorstellung.
Auf der einen Seite argumentierst du in dem Sinne, die Konzepte fallenzulassen, da nichts zu wissen und zu denken und damit (automatisch ...) zu bewerten, dann aber klammerst du dich an dieses hergestellte Konzept und suchst nach einem besseren Konzept, was das erste widerlegen/ersetzen soll.
Natürlich geht es auch darum, sich in den entsprechenden Fällen der "GedankenBelastung" zu entziehen. Dann gibt es aber wiederum andere Fälle, wo das wahrscheinlich nicht so hilfreich ist. Die Gedanken kommen ja zB auch, wenn da ein berechtigtes schlechtes Gewissen ist. Und da kann oder sollte man als Mensch in der Gesellschaft lebend, eher nicht versuchen, sich dem zu entziehen, denke ich mir.
Zitat Man soll sich doch zunächst einmal eingestehn und erklennen das man leidet, das kann ich für mich tun
Wenn man nicht leidet, muss man sich da auch nichts eingestehen. Was wiederum nicht heisst, dass das "sich eingestehen" keine wichtige Sache wäre.
Zitat Aber ich kann nicht erkennen warum der Wurm im Misthaufen das erkennen sollte wollte man ihn zur Erleuchtung führen. Worin besteht sein Leiden? Wir haben Mitgefühl weil er zertreten werden könnte aber er selbst leidet unter dieser Möglichkeit gar nicht.
Das ist doch eigentlich egal, was mit irgendeinem Wurm ist. Man sieht das was da für einen ist. Und dann kann man das Empfinden bei der Betrachtung wahrnehmen und einordnen.
Ich habe eher MitGefühl für eine Sache die ist, nicht eine Sache, die sein könnte. Man liebt ja auch einen Menschen nicht dafür, was sein könnte, sondern weil da etwas ist.
Ich finde du setzt bei deinen Begründungen ebenso voraus, zu wissen, ob jemand oder etwas leidet oder nicht. Dabei soll man sich nicht so viele Vorstellungen über die anderen oder das andere machen und eher hinschauen. Das sagst du doch selber.
Wenn ich hinschaue, sehe ich nicht das, was du siehst. Also ich könnte nicht so sicher sagen, wer und was nicht leidet/Schmerz empfindet.
