Beiträge von Aka Onyx 9 im Thema „Chögyam Trungpa - na super :(((“

    raterz

    möchtest du tatsächlich von

    nicht unüblich im vajrayana sprechen ?



    m.M. taugt da einer einfach nicht zum guru. ein guru sollte "qualitäten" spiegeln und nicht die geistesgifte.


    wenn man nun behaupten würde, dass jemand anhand spiegelung der geistesgifte dem adepten iwas aufzeigen will, machte das iwo keinen sinn, denn das ginge nur durch anwesenheit der geistesgifte. dann aber kann man wiederum nicht parallel auch von klarheit, "lichtheit", prajna paramita, auch nicht von gewahrsein sprechen. oder ?

    Noch näherliegend ist meiner Meinung nach die Erklärung, dass ein Mensch durchaus in manchen Bereichen ein 'erleuchtetes' Verhalten zeigen kann, während er in anderen Bereichen ein Vollpfosten ist. Die Idee einer '(Rundum-)Erleuchtung' als unumkehrbarer Endpunkt und Ziel der 'Lehre' ist ein religiöser Mythos, der mit jedem Skandal deutlicher seine Nutzlosigkeit, ja seine Toxizität zeigt

    Das halte ich auch für wahrscheinlich. Wobei man dazu sagen muss, dass es im Guru Yoga als Methode weniger darauf ankommt, dass der Lehrer wirklich erleuchtet ist, sondern vielmehr darauf ihn so zu sehen, auch wenn man weiss, dass er es nicht ist. Während man im ersten Fall, der Annahme, dass der Lehrer voll erleuchtet ist, geneigt ist sein Handeln als solches wirklich für an sich richtig zu halten, kann man es im zweiten Fall idealerweise trennen und z.B. auch auf die Idee kommen, dass die richtige Reaktion auf eine Handlung durchaus auch Widerstand und Kritik sein kann. Die Wirkung, nämlich durch die Spiegelung menschlicher Schwächen bei einem als erleuchtet gesehenen Äußeren auch die eigenen Schwächen anzunehmen und in die eigene Erleuchtungnatur durchzudringen, muss nicht geschmälert sein, wenn man weiss, dass der äußere Spiegel nur als Buddha gesehen wird, aber nicht zwingend in seinem Ausdruck wirklich einer ist.

    Du hast echt ne Menge Fantasie.

    Statt die naheliegende Erklärung heranzuziehen, dass der Meister vielleicht gar nicht so "erleuchtet" ist wie er behauptet zu sein, werden geistige Verrenkungen hingelegt, wird über irgendeinen tieferen Sinn hinter seinen ethischen Verstößen spekuliert, der uns "Normalmenschen" natürlich nicht zugänglich ist. Und schon ist der Guru gegen jede Kritik immun und das geschlossene Weltbild zementiert.

    Noch näherliegend ist meiner Meinung nach die Erklärung, dass ein Mensch durchaus in manchen Bereichen ein 'erleuchtetes' Verhalten zeigen kann, während er in anderen Bereichen ein Vollpfosten ist. Die Idee einer '(Rundum-)Erleuchtung' als unumkehrbarer Endpunkt und Ziel der 'Lehre' ist ein religiöser Mythos, der mit jedem Skandal deutlicher seine Nutzlosigkeit, ja seine Toxizität zeigt.

    Wir reden nicht über Erleuchtung sondern Weisheit. Denn erleuchtet bedeutet weise, bedeutet das die Prajna Paramita "erwacht": Buddha vergleicht das Erscheinen der Prajna Paramita mit ihrem Merkmal Vipassana (Hellblick) mit einer Lampe in einem dunklen Zimmer. Deswegen "erleuchtet". Und klar gibts da einen unumkehrbaren Punkt nämlich da wo die Trübungen (im Vajrayana sagt man Geistesgifte) endgültig verlöschen. Wenn da nun einer hin und herschwankt in seinem Verhalten spricht das nicht für eine Erweckung, es ist nämlich der Gleichmut, die Standfestigkeit(geht bis hin Unerschütterlichkeit) ein Merkmal von Wirklichkeitserkenntnis.

    Es heisst das originale Zen Meister den Bewusstseinszustand oder Grad der Erweckung bereits am Gang, an der Haltung des Adepten erkennen.

    Kerouac ist leider auch an Alkoholkrankheit gestorben. Ich glaube er hatte das Wesen der Dinge erahnt. Und Burroughs hat in der "Suche nach Yage" eine Erweckungserfahrung beschrieben. Ginsberg: "Howl". Gary Snyder hat Zen in Japan praktiziert. Das waren extrem unkonventionelle Typen, die völlig im Moment gelebt haben ohne das zu forcieren. Die zerbrochen haben. Meinungen, Ansichten, Für und Wider, Mögen nicht mögen. Es hat nicht gereicht. Aber sie hatten ja auch kein Ziel Nibbana. Von einem Buddhisten erwarte ich das schon ! Vorallem von einem Lehrer. Das der sich fokusiert auf die Praxis. Und nicht Weib, Wein und Gesang. Ich denke schon dass man "Weisheit" messen.kann diesbezüglich.

    raterz


    es gibt ein sutta im PK, da bescheinigt buddha jemandem stromeintritt(satorie) bzw. arya-stufe, "ablösung"(kann es jetzt nicht raussuchen) der trinker war. ein abhängiger also. ich zitier das nur ungern um.keinen auf falsche ideen zu bringen. ich seh das daher so, dass stoffliche dinge nicht zwingend fesseln.müssen.

    Siehe Marpas Umgang mit Milarepa als Beispiel.

    Ein Beispiel (er)klärt doch nicht Sätze die du tätigst. Welche ich meine kann ich jetzt nicht zitieren am Smartphone, -zwischendurch.

    Ich finde nur, die sind klärungsbedürftig, da sie Annahmen transportieren, die geeignet sind gewisse getätigte negative Handlungen zum Schaden anderer zu verklären, oder zumindest zu ignorieren. Und da haben "wir" doch ein Problem, das sich auch unter Anhängern mancher Lehrer äussert?


    Eine solche Annahme (er)klärt man in dem du deine dabei zugrundeliegende Weltsicht, Philosophie, Dharmaansicht beisteuerst. Ich frag dich, da du ja in gewisserweise Wortführer hier bist, - mit Aussenwirkung. Das bringt ja eine gewisse Verantwortung mit sich, und da tät mich interessieren, weil du ja auch kenntnisreich bist, hätte ich gern jeweils einen Vergleich, um einschätzen zu können, inwieweit deine Aussagen sich decken mit der Lehre, der Weltsicht, der Philosophie des Vajrayana. Da das vermutlich auch nur ausschnittsweise ein halbes Jahr in Anspruch nehmen dürfte, passe ich gleich wieder, und möchte dich persönlich bitten, vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse, deine Ansichten(im Vergleich s.o.) quasi selbst zu prüfen.

    Wenn etwas unheilsam ist, ist es unheilsam. Aber die Interpretation, was nun tatsächlich unheilsam ist, ist eben nicht immer so leicht. Zumindest dann, wenn man keine starren Regeln zugrunde legt. Was jedem frei steht zu tun, aber mit der Schablone kann man an das Thema Vajrayana nicht immer richtig herangehen.

    Das bedarf einer Erklärung/Klärung. Es ist nicht gut, das -ohne- om Raum stehen zu lassen.

    man darf gut und schlecht nicht festmachen an den dingen. ja.

    aber an der selbsterfahrung "gutes" erfahren, "schlechtes" erfahren, sollte man nicht rütteln. man sollte es genauso wahrnehmen wie es ist.

    und so stehen.lassen. wenn du die dinge so stehen lässt wie sie sind, genau so wahr nimmst, dann gibts eine schmerzgrenze. wenn du darüber hinaus gehst, kommt nur noch die selbstverleugnung. aber das hat mit egotranszendenz nix zu tun.

    wenn die leute sagen schmerz, irritation, angst, ich mein.wiederholt oder nachhaltig, und ohne dass sich fürderhin ein positives ergebnis einstellt wie angstfreiheit, klarheit, freude(nachhaltig), dann war da wohl nix von -bahnbrechender- erweisung des non-dualen dharma (durch den "meister").

    denn, wenn du "zurückgehst" - ein.klarer erweis, ist ja mindest relative erlöstheit, klarheit, freude,

    einsicht, aber bestimmt keine verwirrung,kein schmerz,kein gram.

    ich hab im.thread vorher sachen geschrieben die du vielleicht nicht wahrgenommen hast, weil ich deinen nik nicht eingebunden habe.

    vielleich guckst du wenn magst.

    und dann war da der link von yongey mingyor rinpoche.

    da steht verrückte weisheit zeitigt nur heilsame ergebnisse.

    vajrayana anhänger müssen sich wirklich von beinahe wahnhaften annahmen verabschieden.

    sie sollten zum.beispiel wissen,

    dass sich eine ernsthaft reine sicht und "idiot"*landläufig gesprochen*, nicht verträgt. reine sicht beruht auf ethik, unserer ureigenen ethik, und sie funktioniert nur mit unterscheidender weisheit.

    es gibt einfach viele, viel zu viele opfer von missbrauch. und jedes(!) ist eines zuviel. vajrayana ist kein wolkenkuckucksheim. dazu ist es viel zu herausfordernd.

    Dass da gewöhnliche Arroganz, Herablassung, Reizen, chauvinistische Attitüte oder Non-Empathie bestehen kann, oder halt auch gewöhnliche Abhängigkeit, scheint da des öfteren wie ausgeblendet.


    Du hast da auch meine Begrifflichkeiten nicht recht wahrgenommen. Ich sprach ja von Handlungen aus Begierde: Alkoholgenuss, Sex, und

    nicht von Handlungen aufgrund gewöhnlicher Bedürfnisse.

    @kilaya: "Da ist wieder dein. Musterglauben. Was auch geschieht muss Sinn haben. Von weiser Kraft geordnet. Nur dann sind wir halt auch bei Dzongsar, wo in jeden Pieps, und wenn er unheilsam ist, was Ultimatives reingeheimst wird.

    Oder ?

    Ich meine auch, dass in dem was ein Lehrer anstellt sich ja nicht zwingend Prajna Paramita erweist. Das denkt man sich so. Wir möchten das so. Und dann wird zu Trinken, derben Worten, Hedonismus, Klingkling eine Provokanz interpretiert oder ein Spiegel, dahinterliegendes "edles" Wirken. Und das sind ja noch die auffälligsten Sachen. Es gibt Leute, die es auch schaffen, dass gewöhnliche Schläue als Prajna Paramita durchgeht, oder oder. Mir fallen da noch ein paar Sachen ein. Eher unauffälliges. Es gibt da ja auch stillere Dinge. Ich (für mich) würde zuerstmal Mystifizierung lassen.