Beiträge von Alephant im Thema „Fragen zu den Bodhisattvas“

    nur der Mensch kann die Leiden erzeugen um die es Buddha geht, weil der Mensch glauben will das er was besonderes ist, ist er was besonderes, er leidet unter seinen eigenen geglaubten Fallstricken. Tiere haben nie Angst sie haben Furcht, zum Thema differenzieren. Nur der Mensch kennt Angst vor seinen eingeglaubten Gefahren. Nicht Furcht macht Stress sonder der Glaube das meine Angst Furcht ist macht Stress, gleich dauerhafte Angst ohne echte Gefahr. Frag mal einen Bergsteiger ob er Angst hat, der sagt dir: Wenn ich Angst habe geh ich nicht auf einen Berg!°


    Dem Buddha geht es genaugenommen nicht um das Leid, was durch Menschen erzeugt wird, sondern was durch unwissende Anhaftung erzeugt wird. Und damit geht es auch um das Leid der Tiere. Glaube du mir ruhig nicht, wenn ich erneut sage, dass ich im PK iwo auch den Hinweis auf die Tiere gefunden habe (wenngleich sich das auch von selbst ergeben sollte, ausser man ist von einer besonderen Stellung des Menschen überzeugt, die mit der Stellung anderer Wesen nichts zu tun hat).


    Die Tiere kennen genausogut die Furcht, wennauch sie weniger in der Lage sind, sie unabhängig vom Objekt, in dessen Gegenwart die Furcht zumeist auftritt, zu untersuchen.


    Es gibt einige Ängste, die entstehen, wenn man sich die Realität genauer beschaut und erkennt: da ist wirkliche Gefahr.


    Aber auch das hatten wir schon einmal, werter Ellviral.




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    nur der Mensch kann durch Verblendung Leiden erzeugen die kein anderes fühlendes Wesen hat.


    Man müsste dann so differenzieren wieder: a) erfahrene Schmerzen, die durch anderes erzeugt werden <> b) "Leidhaftigkeit" als vorausgesetztes Merkmal aller Erscheinungen, im Verbund mit dem Merkmal der "Leerheit" aller Erscheinungen und dem Merkmal "Vergänglichkeit/Wandelbarkeit".


    Die Möglichkeit, Leiden oder Schmerzen direkt woanders zu erzeugen sind bedingt. Die "Leidhaftigkeit" in b) ist absolut.


    Das "Gefühl" entsteht in der Lehre des Buddha ausdrücklich bedingt. Dazu gehören die möglichen oder unmöglichen Gefühle aller Wesen. Schaut man sich im Tierreich um, erkennt man, wieviel körperlicher und mentaler Schmerz (zB eine Angst) da (auch) ist.




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    Zunächst einmal und vor allem ist ein Bodhisattva ein buddhistischer Praktizierender, dessen Praxis an der Überwindung von Duhkha aller Wesen orientiert ist (d.h. von Duhkha überhaupt) und nicht nur an der eigenen, persönlichen Leidüberwindung. U.a. weil bei zweiterem der Fehler schon im Ansatz steckt - es gibt kein "eigenes" Leid, weil es keinen Eigner von Leid gibt.


    Ich finde, im ersten Satz kann ein Denkfehler schon auch im Ansatz stecken. Denn das von Buddha bezeichnete Leid ist eher weniger das Leid aller Wesen und damit so ein "Dukkha überhaupt". Das "Dukkha überhaupt" ist das Leid des Daseins.


    Es wird vorausgesetzt, dass Wirklichkeit nur erfahren (das heisst: Dasein) werden kann. Also Wirklichkeit Erfahrung ist.


    Die Wesenserkennung oder -Nichterkennung geschieht aber in unsicherer Abhängigkeit, als die Daseinserkennung oder Nichterkennung. Das Dasein schlechthin ... das lässt sich schwieriger nicht erkennen oder leugnen (im Gegensatz zu einem spezifischen, zu erkennenden "Wesen"). Und weil es eben keine Wesen gibt, die auf irgendeine andere Weise entstanden sind, als auf eine selbe Weise, ist da absolute Identität. Weswegen es so gesehen keinen Sinn macht, gesondert von verschiedenen Wesen zu sprechen, und man (diese Identität anzeigende) allgemeine Begriffe "Dasein" oder "Leid" oder "NichtWissen", "Gefühl", "Bewusstsein", u.s.w. benutzt.


    Deswegen könnte man in karuna und Weisheit "objektivstes"/"selbstlosestes" Handeln (objektgerichtet in Bezug auf die spezifische aber absolute Identität der Wesen; Objekt: bedingte Entstehung der jeweiligen Verfassung eines Wesens) sehen.


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    Mir ist klar, dass mein "Einwand" der eigentlichen Stossrichtung deiner Ausführung nicht gerecht wird. Es hat aber auch damit etwas zu tun.


    Im Sinne meiner Auffassung deiner Erklärungen würde ich vorschlagen, zB den Immanuel Kant nicht zu unterschätzen. Oder anders: potentiell vorhandenes, gröbereres und feineres Wissen in den verschiedenen Kulturen nicht zu unterschätzen.




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    Während im Thervada die Hergehensweise immer die ist, von einem verblendeten Zustand wegzugehen, ist im Mahayana häufig eine Logik anzutreffen, die sozuagen vom Ziel ausgeht. Von der Idee, das es in einem ein Buddha (Buddhanatur) vorhanden, der nur mehr freigelegt werden muss. Villeicht sind Lebensläufe etwas, das da helfen kann?


    Wenn man sich die Praxis des Buddhimus anschaut, ist da eigentlich doch immer das Ziel, NichtWissen in Form von attaGlauben zu erkennen.


    Und das gemeinsame Ziel ist die mit dem NichtWissen einhergehende, bedingte Leidentstehung zur Auflösung zu bringen.


    Für den einen heisst: Abwesenheit von Nichtwissen und damit Leid automatisch Glückseligkeit. Für den anderen ist so ein Zusammenhang schwieriger denkbar.


    Der Begriff "BuddhaNatur" ist ein Hilfsbegriff. Das erkennt man, wenn man versucht, sich genauer zu erklären, worin so eine Natur bestehen soll. Welche Eigenschaften eine Natur zu so einer spezifischen Natur machen. Ich nehme an, mit diesen Eigenschaften ist Mitgefühl und Weisheit gemeint.


    Und das kann sich überall entfalten. Vorausgesetzt, es ist da die entsprechende Praxis.




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    Auch die Demut vor dem Leben, könnte/sollte? konsequent gedacht und praktiziert werden. Dazu kann auch gehören, einen "Angeber" als eine der Demut nicht angemessene Betrachtung des anderen wahrzunehmen.




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    Ich halte es speziell hier im Anfängerbereich für sinnvoll, wenn bei einer Frage zum Mahayana auch in erster Linie Leute antworten, die aus einer Mahayana-Tradition kommen.


    Es gibt z.B. schon gravierende Unterschiede zwischen "Heiligen" in anderen Religionen und dem Bodhisattva-Ideal. Und nochwas anderes sind die Maha-Bodhisattvas.


    Ich halte grundsätzlich eine Weite an lesbaren Deutungen für sehr sinnvoll. Gerade, wenn einer etwas verstehen will. Auch weil es so etwas wie "Fachblindheit" gibt, mitunter. Ausserdem betrifft auch dieser EingangsThread die Frage nach dem Wissen/NichtWissen. Und das ist ja Thema aller buddhistischen Richtungen.


    Es gibt schon grössere Unterschiede in den kulturell verschiedenen Konzeptionen der Heiligen, die sich selber für andere "aufopfern". Aber im Kern sind sie schlüssig zusammendenkbar. Bestimmt auch, weil die Menschheit im Ganzen eine gemeinsame Ahnung davon hat: Mitgefühl und Weisheit. Und wie das sehr entfaltet aussehen kann/aussehen könnte.


    Ich möchte die Universalität dieser Begründung moralischen Handelns "Weil da die anderen sind" betonen, und du möchtest offensichtlich etwas anderes betonen, kilaya. Das ist doch völlig legitim.




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    Es stellt sich da die Frage des Motivs. Welches man in welchem Rahmen verstehen kann.


    Zu einer anderen Logik als der nach dem spezifischen Verständnis und einem jeweiligen Startpunkt veränderter Praxis, die ja auch ein Beginn ethischen Handelns ist, kann ich auch nicht mehr sagen, ausser, dass es offensichtlich für viele hilfreich ist, der anderen wegen ein weltliches Leben aufzugeben.


    Für andere ist es logischer, bei sich selbst zu beginnen. Wissend, dass damit automatisch die anderen profitieren. Wissend, dass niemand gerettet werden muss, und dass das NichtWissen vernichtet werden muss, und dass da "jeder" nur einen spezifischen Zugriff hat. Den, der sich unmittelbar bietet.


    Die Idee des Heiligen, der sich für andere selbstlos opfert oder aufgibt, oder hingibt, die gibt es dagegen überall auf der Welt und ist nichts spezifisch buddhistisches.




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    Hallo im Forum, Sungi.


    Bei dem Wunsch nach einem (eigenen) anderen Umgang stellt sich ja die Frage des Motivs. "Weil da die anderen sind", ist ein allen Kulturen bekanntes Motiv, was zur Begründung tugendhaften Handelns angeführt wird.


    Die Frage wo und wer und welcher Helfende ist dem Helfenden eigentlich egal. Ausser der Helfende will als Helfender erkannt und angepriesen werden.




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