Fragen zu den Bodhisattvas

  • Ich sag ja "in wesentlichen inneren Punkten". Das heisst nicht, dass alles übereinstimmt. Das ist ja offensichtlich, dass dem nicht so ist.

  • Ist er dazu verdammt niemals ins Parinirwana einzugehen? Warum können die Bodhisattvas oder auch Amithaba beim reinen Land Buddhismus nur denen helfen die ihren Namen oder ihr Mantra rezitieren? Wenn in irgendwelchen transzendenten Sphären Bodhisattvas sitzen und mit ihren übernatürlichen Kräften das Leid der Menschen lindern, ist eigene Anstrengung, gutes Handeln und Meditation dann nicht reine Bigotterie?


    :like:


    Super Fragen, gute Gedanken.


    Das mit den Bodhisattvas raff ich auch nicht, auch nach 15 Jahren nicht. Ich denke, das lässt sich auch nicht lösen, da viele (wie auch hier) sagen, dass wären "abstrakte Bildnisse". Aber, das hab ich auch in einem anderen Thread geschrieben, wird das bestimmt nicht der Ausgangspunkt der Bodhisattvas gewesen sein, zumal diese verschiedenen Bodhisattvas ja "eigene Lebensläufe" besitzen. Die Geschichte von Manjushri ist ja nicht meine Geschichte, also wie soll "er" ein Aspekt von mir sein? Dann muss man schon die Reine Geist Lehre ins Spiel bringen, um das irgendwie glaubhaft darzustellen. Das beißt sich wiederum mit anderen Praktiken, Anrufungen, Darbringungen usw. Die anatta Lehre bringt das Faß dann zum überlaufen, denn:



    Eine Seele, eine Persönlichkeit als Instanz wird abgelehnt im Buddhismus, also gibts da auch keine Instanz, welche irgendwelche Anrufungen beantwortet.


    Glaubt man jedoch daran, dann entfernt man sich, denke ich mal weit vom rationalen Ansatz der Buddha. Dann wäre die Lehre auch austauschbar, ich sehe dann keinen Grund darin, nicht Jesus anzurufen, oder Allah anzubeten. Denn vor WEM? macht man denn seine Niederwerfungen? Vor seinen eigenen Aspekten? Das scheint mir sehr widersinnig. Aber in manchen Richtungen betet man ja auch Berge an, also ist da viel möglich.


    Außerdem stellt es ja das Wesen eines Bodhisattvas grundlegend in Frage, wenn er nur denen hilft, die sein Mantra anrufen, wenn er doch geschworen hat, allen Lebewesen zu helfen. An dem Punkt ist man dann schnell bei den "Auserwählten" angekommen, die die "geheime Mantra Einweihung" bekommen haben und damit "gesegnet" sind.


    Dann: Wenn die Motivation doch so hoch ist, dass sich diese Wesen freiwillig immer wieder reinkarnieren, warum erscheinen sie dann nicht? Wer kennt denn persönlich einen Bodhisattva, der ihn "befreit" hätte? Zumal diese Wesen ja Nirvana selbst nicht erreicht haben :? Und wie ist das verträglich mit der Selbstbefreiungslehre?

  • Denn vor WEM? macht man denn seine Niederwerfungen?

    Allein diese Frage zeigt mir, das du die Niederwerfungen imho nicht verstanden hast.

    Solange Du Dich vor JEMAND niederwirfst gehst DU imho einen falschen Weg.


    _()_


    PS: Reflektiere Deine Gefühle, Gedanken, Dein Bewusstsein, während Du Dich niederwirfst, vielleicht verändert sich was.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Im Vajrayana werden keine Buddhas angerufen/Bodhisattabas angerufen zumindest dann nicht wenn man es tiefgründig untersucht.


    Wenn man Amithaba praktiziert oder Manjushri möchte man nicht von Ihnwn gerettet werden. Man bemüht sich eher um die Erkentnis dass man das Potenzial zur Erleuchtung besitzt und dass alle Hindernisse auf dem Weg letztlich "mühelos" überwunden werden können. Da man selbst noch zu sehr in Samsara gefangen ist, ist zum Beispiel Amithaba ein "Vorbild" im wörtlichen Sinne er hilft einem dabei bestimte Aspekte der Erleuchtung zu kontemplieren. Und zwar nicht weil er irgendwelchen magischen Staub streut oder sowas, sondern weil in den Belehrungen zu Amithaba die Möglichkeit besteht bestimmte Aspekte der Buddhaschaft(oder der Umgang mit bestimmten negativen Geistesfaktoren) zu kontemplieren/zu vertiefen. Was ich hier exemplarisch für amithaba gemacht habe gilt für alle Buddhas und Bodhisattvas im Vajrayana.


    Liebe Grüße

    Tobias

  • Danke, du verstehst, was ich auch nicht verstehe. :D

    Die "Niederwerfungen", "Wenn Du einem Erwachsenen oder einem Älteren begegnest den du begrüßt dann mach einen Diener!" befahl meine Mutter und achtete darauf das das auch gemacht wurde. Den Hut, Mütze abnehmen gehört auch in diese Welt. Ein leichtes Kopfnicken um die Achtung zu zeigen hab ich heute noch drin. Das wurde gemacht gegenüber Personen die höher als die eigene soziale Schicht waren oder eben als höher-stehend erkannt wurden.

    Die Niederwerfungen hab ich dazu benutzt das Beachten des höher seienden immer weiter auszudehnen. Im Zen hab ich gelernt das sich eine Niederwerfung, Verbeugung vor dem Zafu oder dem Meister immer als Verbeugung vor der gesamten Welt sein soll die mir die Möglichkeit gibt mein Lebendsein zu erkennen und das dieses Leben nie ohne die bedingten Erscheinungen möglich wäre vor denen ich mich mit Achtung verbeuge. Ist da auch nur eine Spur von Respekt oder Erhöhung eines Bestandteils des bedingten Entstehen ist das eine selbstgewählte Unterwerfung und keine achtsame Niederwerfung mehr.

    100 000 Niederwerfungen sollten ausreichen zu lernen das ich mich ausschließlich vor dem bedingten Endstehen aller Dinge verbeuge, denn ohne diese könnte ich mich nicht vor einem Meister verbeugen der dann das bedingte Entstehen vertritt.


    Eine Begegnung mit einem Offiziers Anwärters, ich zufällig in Uniform. Er hatte wirklich was von einem aufrechten Menschen an sich und ich sagte nur mit leichtem Kopfnicken "Moin Moin." und was macht er? " Wenn sie einem höheren Dienstgrad begrüßen machen sie das richtig oder garnicht!" und ich gehe einfach weiter und sage: "Dann nicht." da hab ich erkannt wie sich ein Mensch durch eine Uniform zum Menschen formen zulässt doch das die Handlungen zeigen das da nur ein Angeber ist.

  • Auch die Demut vor dem Leben, könnte/sollte? konsequent gedacht und praktiziert werden. Dazu kann auch gehören, einen "Angeber" als eine der Demut nicht angemessene Betrachtung des anderen wahrzunehmen.




    :earth:

    • Offizieller Beitrag
    Ikkyusan:

    Das mit den Bodhisattvas raff ich auch nicht, auch nach 15 Jahren nicht. Ich denke, das lässt sich auch nicht lösen, da viele (wie auch hier) sagen, dass wären "abstrakte Bildnisse". Aber, das hab ich auch in einem anderen Thread geschrieben, wird das bestimmt nicht der Ausgangspunkt der Bodhisattvas gewesen sein, zumal diese verschiedenen Bodhisattvas ja "eigene Lebensläufe" besitzen. Die Geschichte von Manjushri ist ja nicht meine Geschichte, also wie soll "er" ein Aspekt von mir sein? Dann muss man schon die Reine Geist Lehre ins Spiel bringen, um das irgendwie glaubhaft darzustellen.


    Es ist einfach so, dass der Geist prinzipiell jeden Moment viel mehr Möglichkeiten hat, als er so denkt. Bei so etwas wie Hypnose merkt man, wie jemand dazu gebracht werden kann seine gewohnte Identität abzustreifen und auf einmal wer anderes ist: Eine Frau, ein Mann, eine Schlange, ein König. All diese Möglichkeiten liegen nicht direkt "in einem", sondern eher neben einem: Es besteht dauernd die Möglichkeit anders zu denken. In Beschreibungen buddhitischer Lehrer heisst es, dass auch Befreiung etwas ist, was potentiell dauernd verfügbar wäre. Im Lotussutra wird das mit einem Bettler verglichen, in dessen Taschen teure Diamnten eingenäht ist und der nichts von dem Reichtum weiss, der mit einem Handgriff verfügbar wäre.


    Während im Thervada die Hergehensweise immer die ist, von einem verblendeten Zustand wegzugehen, ist im Mahayana häufig eine Logik anzutreffen, die vom Ziel ausgeht. Von der Idee, dass in einem ein Buddha (Buddhanatur) vorhanden ist, der nur mehr freigelegt werden muss. Um sich etwas zu vergegenwärtigen helfen Lebensläufe ja vielleicht? (Oder ist es für jemanden, der lebenslauf eine Bodhisattvas mehr so ein drumherum?)


    Man erzählt dem Bettler, dass er König ist, er greift in seine Taschen, findet die Diamanten und alles ist gut!

    Glaubt man jedoch daran, dann entfernt man sich, denke ich mal weit vom rationalen Ansatz der Buddha. Dann wäre die Lehre auch austauschbar, ich sehe dann keinen Grund darin, nicht Jesus anzurufen, oder Allah anzubeten. Denn vor WEM? macht man denn seine Niederwerfungen? Vor seinen eigenen Aspekten? Das scheint mir sehr widersinnig. Aber in manchen Richtungen betet man ja auch Berge an, also ist da viel möglich.

    Das mit dem "Sich heilsam etwas vomachen" hat was Ambivalentes. Woher weiss man, ob einen die Vorstellung näher zur Realität bringt oder man abdriftet? Man kann sich ja alle möglichen großartigen Sachen vortstellen. Wann holt man einen Dimant aus der Tasche und wann lügt man sich in selbige?

  • Während im Thervada die Hergehensweise immer die ist, von einem verblendeten Zustand wegzugehen, ist im Mahayana häufig eine Logik anzutreffen, die sozuagen vom Ziel ausgeht. Von der Idee, das es in einem ein Buddha (Buddhanatur) vorhanden, der nur mehr freigelegt werden muss. Villeicht sind Lebensläufe etwas, das da helfen kann?


    Wenn man sich die Praxis des Buddhimus anschaut, ist da eigentlich doch immer das Ziel, NichtWissen in Form von attaGlauben zu erkennen.


    Und das gemeinsame Ziel ist die mit dem NichtWissen einhergehende, bedingte Leidentstehung zur Auflösung zu bringen.


    Für den einen heisst: Abwesenheit von Nichtwissen und damit Leid automatisch Glückseligkeit. Für den anderen ist so ein Zusammenhang schwieriger denkbar.


    Der Begriff "BuddhaNatur" ist ein Hilfsbegriff. Das erkennt man, wenn man versucht, sich genauer zu erklären, worin so eine Natur bestehen soll. Welche Eigenschaften eine Natur zu so einer spezifischen Natur machen. Ich nehme an, mit diesen Eigenschaften ist Mitgefühl und Weisheit gemeint.


    Und das kann sich überall entfalten. Vorausgesetzt, es ist da die entsprechende Praxis.




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    • Offizieller Beitrag

    Der Begriff "BuddhaNatur" ist ein Hilfsbegriff. Das erkennt man, wenn man versucht, sich genauer zu erklären, worin so eine Natur bestehen soll. Welche Eigenschaften eine Natur zu so einer spezifischen Natur machen. Ich nehme an, mit diesen Eigenschaften ist Mitgefühl und Weisheit gemeint.


    Und das kann sich überall entfalten. Vorausgesetzt, es ist da die entsprechende Praxis.

    Ich kenne ja Leute, die so an Läufen teilnehmen. Da ist das wichtigste einfach das Training. Einige sind sehr einfach gestrickt, und versuchen einfach möglichst viel zu Laufen, so dass sie immer besser werden.


    Andere treiben aber sehr viel Aufwand, das zu strukturieren. Das geht ja bleibig weit: Man kann an geraden Tagen Ausdauer trainieren und an ungeraden Schnelligkeit. Man kann sich einen Plan mit Etappen, Aufwärmübungen usw. machen. Und es gibt so eine Zombie-App, die wenn man eine bestimmte Geschindigkeit unterschreitet, Zombie-Geräusche macht, so dass man sich wieder sputet. Man kann ganz tief in die Trackkiste der Hilfsmittel greifen, oder das sein lassen.


    Prinzipiell muss aber aber einfach nur laufen.


  • Ich werfe mich ja nicht nieder, warum sollte ich das denn machen? Sehe ich absolut keinen Sinn darin. Aber wenn du magst, kannst du mich ja aufklären oder besser: Warum machst du das?

  • Das mit dem "Sich heilsam etwas vomachen" hat was Ambivalentes. Woher weiss man, ob einen die Vorstellung näher zur Realität bringt oder man abdriftet? Man kann sich ja alle möglichen großartigen Sachen vortstellen.


    Ja eben. Das ist für mich geistiges Abdriften, im Grunde genommen nichts anderes als "Channeling" oder Invokationen, die man in der Magie nutzt. Sicherlich kann der Geist auch andere Formen annehmen, da stimme ich vollkommen zu. Ich kann mich als reicher Mann fühlen, als Bettler oder als Erzengel Michael oder als Bodhisattva der 7. Stufe. Unter "Klarheit des Geistes" verstehe ich eben etwas ganz anderes, ja sogar das Gegenteil - sich von solchen Vorstellungen zu lösen.

  • Mal zu dem Sinn von Niederwerfungen aus Sicht des Vajrayana:

    Im Vajrayana geht man letzlich davon aus, dass Niederwerfungen dazu dienen den eigenen Stolz abzubauen. Es geht weniger darum, zu denken, "der große Meister ist viel besser als ich" als viel mehr einen gewissen widerwillen abzubauen. Ähnlich wie ein Zen Schüler manchmal zu faul für Zazen ist und gerade dann Zazen praktizieren solte damit sich ein gewisser Gleichmut einstellt.


    Man sollte auch sehen, dass der Vajrayana auf verschiedenen Ebenen arbeitet, die letztlich alle auf die richtige Art und Weise kombiniert werden müssen, damit die Praxis den gewünschten Effekt im Sinne des Dharma hat.


    Das mit dem "Sich heilsam etwas vomachen" hat was Ambivalentes. Woher weiss man, ob einen die Vorstellung näher zur Realität bringt oder man abdriftet? Man kann sich ja alle möglichen großartigen Sachen vortstellen.


    Ja eben. Das ist für mich geistiges Abdriften, im Grunde genommen nichts anderes als "Channeling" oder Invokationen, die man in der Magie nutzt. Sicherlich kann der Geist auch andere Formen annehmen, da stimme ich vollkommen zu. Ich kann mich als reicher Mann fühlen, als Bettler oder als Erzengel Michael oder als Bodhisattva der 7. Stufe.

    Auch hier muss man verschiedene Ebenen der Praxis unterscheiden und auch hier geht es letzlich um die Kombination der richtigen Mittel.

    Die Erforschung der Wandelbarkeit des Geistes ist eben im Vajryana besonders im Tantra eines der Hilfsmittel, um die Anhaftung zu überwinden. Wenn alles wandelbar ist, gibt es letztlich nicht woran man anhaften kann. Diese Formhafte Wandelbarkeit kann man zum Beispiel aus tantrischer Sicht im Traumyoga benutzen. Wenn ich es schaffe im Traum bewusst wach zu werden ist das aus Sicht des Tantra ein Anzeichen für einen Fortschritt in der Achtsamkeit. Gerade im Traum ist es nun so, dass man sehr viel mit seinem Geist steuern kann und man spürt dort die Wandelbarkeit der Phänomene indem man zum Beispiel etwas alptraumhaftes bewusst in etwas schönes verwandeln kann, indem man sich im Traum altern lassen oder verjüngen kann in eine Frau verwandeln usw. Diesen Geschmack der grundsätzlichen Wandelbarkeit der Phänomene nimmt man sich dann mit ins Wachleben. Und dieser Eindruck verstärkt sich gerade, wenn man den Traum bewusst gesteuert hat. Es gibt dazu im tantra präzise anleitungen wie das geht und wie die richtige Sichtweise ist mit den Phänomenen umzugehen.


    Neben der Ebene des Tantras hat der Vajrayana ja auch noch die Sutraebene der Praxis, die die grundsätzliche leidhaftigkeit alller Phänomene sowie die Ethik und die Achtsamkeit in den Fokus rückt.

    Zusätzlich zu dieser Ebene gibt es noch die Ebene des Dzogchen bzw Mahamudra.

    Das ist sozusagen der letzte "Schutz" vor falschen Ansichten. Hier werden letztlich alle falschen Ansichten "durchgeschnitten" Die Praxis bzw die Sichtweise ähnelt sehr dem Zen wobei es auch kleinere Unterschiede in der Methodik gibt.

    Vajrayana bedeutet letzlich alle Ebene des Sutra Tantra und des Mahamudra in korrekter Weise miteinander zu verbinden.

    Ich möchte noch etwas zum Thema "Sinn des Tantra" schreiben. Ein wesentliches Argument eines der größten Tantra Meister Padmasambhava bezieht sich auf die Sutraebene. Er argumentierte: Wir haben nur eine begrenzte Zeit in diesem Leben die Befreiung zu erlangen und der Zeitpunkt des Todes ist ungewiss. Es wäre also fahrlässig die Phase des Einschlafens und des Traumes nicht für die Praxis zu benutzen. Er erkannte, dass der Geist im Traum etwas anders arbeitet als im Wachzustand also passte er die Anweisung für die Praxis etwas an. Auch ist es ja so, dass wir im Traum häufig mit besonders heftigen positiven bzw negativen Gefühlen konfrontiert werden. Es ist deshalb eine Methode diese umzuwandeln.


    Liebe Grüße

    Tobias

  • Im Vajrayana geht man letzlich davon aus, dass Niederwerfungen dazu dienen den eigenen Stolz abzubauen. Es geht weniger darum, zu denken, "der große Meister ist viel besser als ich" als viel mehr einen gewissen widerwillen abzubauen. Ähnlich wie ein Zen Schüler manchmal zu faul für Zazen ist und gerade dann Zazen praktizieren solte damit sich ein gewisser Gleichmut einstellt.


    Kann ich nachvollziehen, macht Sinn.



    Gerade im Traum ist es nun so, dass man sehr viel mit seinem Geist steuern kann und man spürt dort die Wandelbarkeit der Phänomene indem man zum Beispiel etwas alptraumhaftes bewusst in etwas schönes verwandeln kann, indem man sich im Traum altern lassen oder verjüngen kann in eine Frau verwandeln usw. Diesen Geschmack der grundsätzlichen Wandelbarkeit der Phänomene nimmt man sich dann mit ins Wachleben.


    Nimmst du dann nur die Einsicht mit oder schwingt da mehr mit? Gibt es den Gedanken, dass du die "Wachphänomene" auch verändern kannst?


    Zusätzlich zu dieser Ebene gibt es noch die Ebene des Dzogchen bzw Mahamudra.

    Das ist sozusagen der letzte "Schutz" vor falschen Ansichten. Hier werden letztlich alle falschen Ansichten "durchgeschnitten" Die Praxis bzw die Sichtweise ähnelt sehr dem Zen wobei es auch kleinere Unterschiede in der Methodik gibt.


    Ja, Dzogchen und Mahamudra sind großartig, bin ein Fan davon. Unterschiede zu Zen sind vorhanden, aber das ist ja auch gut so. Dzogchen hat eine blumigere Sprache finde ich. Stellenweise ein wenig zu betört, zu luzide, zu freudvoll. Aber vielleicht finde ich da wegen meiner Wesensart vielleicht auch nicht so den 100% Zugang. Mit Wörtern wie "absolute Freude" kann ich gar nichts anfangen. Mit "Raumbewusstsein" schon eher. Vielleicht eine Typenfrage, keine Ahnung.

  • Zitat

    Nimmst du dann nur die Einsicht mit oder schwingt da mehr mit? Gibt es den Gedanken, dass du die "Wachphänomene" auch verändern kannst?

    Genau so ist es gedacht. Traumyoga lehrt dass die Unterscheidung zwischen Wachsein und Traum eine Illusion(ein samsarischer Fehler) ist Traumyoga ist ein Gegenmittel. Genauso wie die Unterscheidung zwischen Leben Sterben und Wiedergeburt letztlich eine Illusion ist. Auch dieser Punkt wird im Traumyoga ausführlich behandelt. Das Tagesbewusstsein entspricht im Traumyoga letzlich der Phase dieses Lebens. Beim Einschlafen "übt" man quasi das Sterben weil die Prozesse der Bewusstseinauflösung die gleichen sind der Traum entspricht wiederum dem Bardo(also den Übergang von diesem ins nächste Leben) auch hier übt man quasi das Verhalten zum Zeitpunkt des Bardo. Und im Wachleben erinnert man sich letztlich, dass man die selben Freiheiten hat wie im Traum.(Natürlich springt niemand aus dem Fenster und glaubt er könnte fliegen, aber die Idee ist ähnlich, etwa wenn man schmerzen hat erinnert man sich daran dass man Schmerzen auch im Traum transformiert hat, dass es einem nichts ausgemacht hat, sich ein Bein auszureissen o.ä. Und dass der Wachzustand letzlich genau so ist wie der Traum"



    Zitat

    Dzogchen hat eine blumigere Sprache finde ich. Stellenweise ein wenig zu betört, zu luzide, zu freudvoll. Aber vielleicht finde ich da wegen meiner Wesensart vielleicht auch nicht so den 100% Zugang. Mit Wörtern wie "absolute Freude"


    Naja da kennst du wahrscheinlich eher die Texte alter Meister. Und die sind und so ist es bestimmt auch manchmal im Zen oft blumiger. Moderne Dzogchenmeister sind zum Teil wesentlich "präziser"

    Absolute Freude als Begriff würde ich eher dem Tantra zuordnen. Wobei Dzogchen/Mahamudra die höchste Stufe des Tantra darstellt, man hat ihnen nur einen anderen Namen gegeben, weil die Methodik und sichtweise sich von den anderen Tantrastufen und vom Sutra so sehr unterscheiden.

    auch muss man sich genau ansehen was mit den Begriffen gemeint ist.

    Absolute Freude meint, dass die Freude bedingungslos und damit sehr subtil ist.


    Und eine bedingungslose/unaufgeregte Freude geht einher mit einer großen Achtsamkeit und Wertschätzung für seine Umwelt und letztlich für alle Phänomene. Diese Haltung kommt dem sehr nahe was ich mit Zen verbinde. Siehst du dort auch Verbindendes?


    Liebe Grüße

    Tobias

  • Traumyoga lehrt dass die Unterscheidung zwischen Wachsein und Traum eine Illusion(ein samsarischer Fehler) ist Traumyoga ist ein Gegenmittel.


    Das ist wirklich sehr interessant, danke für die Ausführung. Kannst du da ein Buch/Text empfehlen, der genau dieses Thema behandelt?




    Naja da kennst du wahrscheinlich eher die Texte alter Meister. Und die sind und so ist es bestimmt auch manchmal im Zen oft blumiger. Moderne Dzogchenmeister sind zum Teil wesentlich "präziser"


    Ja, ich kenne die klassischen Texte, Longchenpa usw. Wer ist denn ein moderner Meister? Hast du auch da Empfehlungen?

    Und eine bedingungslose/unaufgeregte Freude geht einher mit einer großen Achtsamkeit und Wertschätzung für seine Umwelt und letztlich für alle Phänomene. Diese Haltung kommt dem sehr nahe was ich mit Zen verbinde. Siehst du dort auch Verbindendes?


    Ich weiß nicht, das kommt wahrscheinlich auf das individuelle Zen Verständnis an. Mir sagt der Begriff "Gleichmut" viel mehr. Ich weiß nicht genau, was "unaufgeregte Freude" sein sollte :erleichtert:

  • Zitat

    Das ist wirklich sehr interessant, danke für die Ausführung. Kannst du da ein Buch/Text empfehlen, der genau dieses Thema behandelt

    ?

    Ja "übung der Nacht" von Tenzin Wangyal Rinpoche. Das ist das ausführlichste Buch zum Thema. Aber Achtung, der tibetische Buddhismus hat auch gewisse esoterische Anteile, die vielen Zennies ja zu wider zu sein scheinen. Da ich aber von der Verbindung zwischen Tantra und Dzogchen geschrieben habe, ist es finde ich auch für solche Leute wichtig, sich mit ihrer Abneigung diesbezüglich zu befassen. Tenzin Wangyal ist ein sehr offener Meister. Traumyoga ist letztlich eine Praxis die den ganzen Tag/die ganze Nacht umfasst, darum ist ein ausführliches Buch gut insebondere für dich wenn du den von dir zitierten Aspekt vertiefen möchtest. Ein Aspekt, der finde ich von anderen Traditionen(Zen Theravada quasi nicht beachtet wird)


    @Sherab Yönten


    Ja da hast du recht. Die meisten Schüler sogar. Aber gerade im Dzogchen und zum Beispiel in der Familie von Tulku Urgyen Rinpoche und Tsoknyi Rinpoche wird zum Teil ein Dzogchen Ansatz gelehrt der erst in die Sicht einführt und dann den weiteren Weg inklusive vorbereitende Übungen geht.


    Liebe Grüße

    Tobias

  • @IkkyuSan

    Kannst du dich nicht darüber freuen wen du Herbstlaub fallen siehst? Gemeint ist eine allumfassende Freude die nicht mehr zwischen "toll" und "furchtbar" unterscheidet.

  • @IkkyuSan

    Kannst du dich nicht darüber freuen wen du Herbstlaub fallen siehst? Gemeint ist eine allumfassende Freude die nicht mehr zwischen "toll" und "furchtbar" unterscheidet.


    Weiß nicht genau, ob mich das so freut _()_




    Ja "übung der Nacht" von Tenzin Wangyal Rinpoche. Das ist das ausführlichste Buch zum Thema. Aber Achtung, der tibetische Buddhismus hat auch gewisse esoterische Anteile, die vielen Zennies ja zu wider zu sein scheinen.


    Vielen Dank für den Tip, werde es mir mal besorgen dann. Mit Esoterik hab ich keine Probleme. Im Zen verzichtet man halt darauf, weil man sich darin verlieren kann. Aber da ist ja jeder für sich selbst verantwortlich. Bin auch kein "Zen Dogmatiker", ich lese viele tibetische Sachen.

  • Das müsste ja dann bedeuten, dass ein Großteil der spirituellen Praxis der Bewohner des Sino-Japanischen Raums reine Folklore ohne Zweck und Sinn wären

    Das mit der "Folklore" trifft nicht nur auf "Bewohner des Sino-Japanischen Raums" zu, sondern auf alle Kulturen. Ob es sich da nun um katholische Marienprozessionen handelt oder um theravadaspezifische Spezialitäten wie die Verehrung von Nats in Myanmar oder das Tätowieren von Yantras und das Tragen von "buddhistischen" Amuletten in Thailand usw. usf. Ob diese folkloristischen Gebräuche "ohne Zweck und Sinn" sind, darüber kann man geteilter Meinung sein. Zumindest ist es jedoch mE in der Regel wenig sinnvoll, sich als jemand, der in einer anderen Kultur aufgewachsen ist, solche exotischen Folklorismen zu eigen zu machen. Übrigens ist der Übergang von folkloristischen religiösen Bräuchen hin zur Liturgie (und damit sind nicht nur beispielsweise die christliche Messe mit Transsubstantiation oder die Taufe gemeint, sondern auch Riten wie die Patimokkha-Feier an Uposatha oder die Kathina-Zeremonie) ein fließender.


    Grundsätzlich sind insbesondere die sog. Weltreligionen sehr komplexe Modelle, menschliche Erfahrung zu deuten und in einer ethischen und spirituellen Praxis soterologisch zu transformieren. Bedingt durch ihre Komplexität ist ein tieferes Verständnis dieser Modelle häufig nur Spezialisten möglich - z.B. Priestern oder Mönchen, die dem Studium und der Praxis dieser Modelle ihre Zeit widmen und deswegen darauf angewiesen sind, von Menschen, die sich mit profaneren Dingen beschäftigen (z.B. der Erzeugung von Nahrungsmitteln, Kleidern und Behausungen) alimentiert zu werden. Das wiederum kann nur funktionieren, wenn es da einen Austausch gibt - d.h. wenn man diesen Menschen das religiöse Modell auf eine ihnen verständliche und nachvollziehbare Weise nahebringen kann und sie dies als Erleichterung ihres Lebens empfinden - zumindest im Sinne einer Vertröstung auf ein angenehmeres Leben nach dem Tod im Jenseits oder als in einer vorteilhafteren sozialen Position Wiedergeborener. Teil dieses verständlich und nachvollziehbar Machens ist der Rückgriff auf einfache, archaische religiöse Vorstellungen etwa aus dem magischen oder animistischen Bereich, die im Sinne des Modells interpretiert werden - häufig in einem sehr weiten Sinn. Das ergibt dann eine unvermeidliche Zweiteilung in eine "folkloristische" Volksreligion und eine Hochreligion, wobei die Volksreligion - da auf ältere Substrate zurückgreifend - regional begrenzt ist, während die Hochreligion durchaus an unterschiedliche Substrate anpassbar ist.

    Damit ergibt sich nun das Problem, wenn man beispielsweise das Bodhisattva-Konzept diskutieren oder kritisieren möchte, dass man zunächst einmal klar stellen muss, in welchem Kontext dies geschehen soll - im Kontext der Volksreligion (wobei eine genauere lokale Spezifizierung, etwa Tibet oder China oder Japan ... notwendig ist) oder im Rahmen der Hochreligion.


    Das hier:

    Zitat

    Nehmen wir zum Beispiel meinen Favorit Avalokiteshvara. Wo hält er sich gerade auf und auf welche Art genau kann er den leidenden helfen? Ist er dazu verdammt niemals ins Parinirwana einzugehen?

    ist beispielsweise eine Fragestellung, die sich auf volkstümliche, folkloristische Vorstellungen (auch, wenn sie konkret in Deinem Kopf herumspuken) richtet. Relevant sind solche Fragestellungen, wie schon angedeutet, allenfalls für Ethnologen oder vergleichende Religionswissenschaftler.


    Das hier wiederum:

    Zitat

    Warum können die Bodhisattvas oder auch Amithaba beim reinen Land Buddhismus nur denen helfen die ihren Namen oder ihr Mantra rezitieren?

    - beruht offensichtlich auf einem Missverständnis. Auch im Volksglauben wirken Bodhisattvas nicht nur "auf Zuruf", ganz im Gegenteil (eine Vielzahl von Legenden zeigt das genaue Gegenteil). Und das Nianfo oder Nembutsu im Reinen-Land-Buddhismus ist keine Anrufung (das wäre eine "eigene Anstrengung" und genau das soll die Rezitation nicht sein), sondern ein Werkzeug der Transformation des Geistes, wobei der volkstümliche Aspekt darin besteht, diese Transformation als nachtodliche Wiedergeburt in einem reinen Land Sukhavati zu verstehen.

    Zitat

    Wenn in irgendwelchen transzendenten Sphären Bodhisattvas sitzen und mit ihren übernatürlichen Kräften das Leid der Menschen lindern, ist eigene Anstrengung, gutes Handeln und Meditation dann nicht reine Bigotterie?

    Ja, wenn ... und wenn nicht? Mit mahayana-buddhistischer Hochreligion hat das in etwa so viel zu tun wie die Vorstellung, dass im Himmel die Heiligen sitzen und nur darauf warten, für eine Kerze und ein Gebet als Belohnung nach dem Sankt-Florians-Prinzip die Äcker vor Hagelschlag und die Häuser vor Brand zu schützen mit christlicher Theologie. Übrigens gibt es gerade für letztere Funktion tatsächlich in Japan einen 'Spezialisten', der in buddhistischen Klöstern in der Küche oder deren Vorraum einen Schrein hat - Idaten. Der ist aber kein Bodhisattva, sondern ein aus der Shinto-Religion stammender Kami.

    Zitat

    Dass man die Bodhisattvas und ihre Legenden nur als beispielhaft und vorbildlich betrachten kann, zum Beispiel viel Mitgefühl wie Avalokiteshvara zu praktizieren passt irgendwie nicht in das gängige Bild.

    Das angeblich "gängige Bild" ist ja zunächst einmal vor allem Dein persönliches Bild. Ansonsten ist das gar nicht so "gängig" wie Du zu glauben scheinst. Zunächst einmal und vor allem ist ein Bodhisattva ein buddhistischer Praktizierender, dessen Praxis an der Überwindung von Duhkha aller Wesen orientiert ist (d.h. von Duhkha überhaupt) und nicht nur an der eigenen, persönlichen Leidüberwindung. U.a. weil bei zweiterem der Fehler schon im Ansatz steckt - es gibt kein "eigenes" Leid, weil es keinen Eigner von Leid gibt. Teil dieser Praxis ist damit auch ganz konkrete Leidminderung durch eine entsprechende soziale Haltung und daraus entspringendes Handeln. Etwas anders sieht es mit den von Dir angesprochenen Mahasattvas ('großen' Bodhisattvas) wie etwa Avalokitesvara aus - ein Konzept, das historisch etwas jünger ist und unmittelbar aus dem 'praxisorientierten' Konzept hervorgegangen ist. Es handelt sich dabei um Qualitäten des Geistes, die gewöhnlich durch die 'Geistesgifte' oder klesa verdeckt sind und durch deren Auflösung manifest werden. Es sind somit Apekte (oder 'Emanationen') des erwachten Geistes. Da es sich dabei nicht um den einen, ungeschiedenen erwachten Geist handelt (die Buddhanatur oder den Dharmakaya) sondern nur um Einzelaspekte, haben sie auch noch einen Rest personaler Qualität - vergleichbar mit dem Buddha vor seinem Parinirvana (sa-upadhisesa-nibbāna). Dieser "Rest" personaler Qualität ermöglicht aktives Handeln; die Bodhisattva-Praxis.

    Bei dieser Praxis geht es nicht um ein Handeln nach Vorbild, etwa darum "viel Mitgefühl wie Avalokiteshvara zu praktizieren". Es geht darum, Avalokitesvara zu werden und dieses Werden erweist sich in der Praxis großen Mitgefühls, mahakaruna. Damit beantwortet sich auch die Frage nach dem 'Ort' Avalokitesvaras und der anderen Mahasattvas: dieser Ort ist genau hier. Du, ich, wir alle - sind Avalokitesvara, lediglich in unterschiedlichem Maße durch klesa verdeckt. In unserer Praxis des Mitgefühls manifestiert sich Avalokitesvara und eben deswegen widmen wir unsere Praxis u.a. Avalokitesvara. Diese Widmung, die sowohl informell als auch in einem formell-liturgischen Kontext stattfinden kann, ist keine 'Anrufung' (allenfalls eine unsres eigenen Potentials) und schon gar kein Gebet - das sind volkstümliche Simplifizierungen, ist "Folklore". Die wiederum, wenn sie denn über die Erkenntnis der befreienden Qualität von Mitgefühl und einer entsprechenden Wertschätzung zu einer mitfühlenderen Lebenspraxis führt, durchaus auch "Zweck und Sinn" hat.

    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Zunächst einmal und vor allem ist ein Bodhisattva ein buddhistischer Praktizierender, dessen Praxis an der Überwindung von Duhkha aller Wesen orientiert ist (d.h. von Duhkha überhaupt) und nicht nur an der eigenen, persönlichen Leidüberwindung. U.a. weil bei zweiterem der Fehler schon im Ansatz steckt - es gibt kein "eigenes" Leid, weil es keinen Eigner von Leid gibt.


    Ich finde, im ersten Satz kann ein Denkfehler schon auch im Ansatz stecken. Denn das von Buddha bezeichnete Leid ist eher weniger das Leid aller Wesen und damit so ein "Dukkha überhaupt". Das "Dukkha überhaupt" ist das Leid des Daseins.


    Es wird vorausgesetzt, dass Wirklichkeit nur erfahren (das heisst: Dasein) werden kann. Also Wirklichkeit Erfahrung ist.


    Die Wesenserkennung oder -Nichterkennung geschieht aber in unsicherer Abhängigkeit, als die Daseinserkennung oder Nichterkennung. Das Dasein schlechthin ... das lässt sich schwieriger nicht erkennen oder leugnen (im Gegensatz zu einem spezifischen, zu erkennenden "Wesen"). Und weil es eben keine Wesen gibt, die auf irgendeine andere Weise entstanden sind, als auf eine selbe Weise, ist da absolute Identität. Weswegen es so gesehen keinen Sinn macht, gesondert von verschiedenen Wesen zu sprechen, und man (diese Identität anzeigende) allgemeine Begriffe "Dasein" oder "Leid" oder "NichtWissen", "Gefühl", "Bewusstsein", u.s.w. benutzt.


    Deswegen könnte man in karuna und Weisheit "objektivstes"/"selbstlosestes" Handeln (objektgerichtet in Bezug auf die spezifische aber absolute Identität der Wesen; Objekt: bedingte Entstehung der jeweiligen Verfassung eines Wesens) sehen.


    ---


    Mir ist klar, dass mein "Einwand" der eigentlichen Stossrichtung deiner Ausführung nicht gerecht wird. Es hat aber auch damit etwas zu tun.


    Im Sinne meiner Auffassung deiner Erklärungen würde ich vorschlagen, zB den Immanuel Kant nicht zu unterschätzen. Oder anders: potentiell vorhandenes, gröbereres und feineres Wissen in den verschiedenen Kulturen nicht zu unterschätzen.




    :earth:

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  • Das Leiden aller fühlenden Wesen ist unüberwindbar, nur das Leiden des Menschen dessen Ursache Nichtwissen seiner Verblendungen ist kann überwunden werden. Es findet keine Einteilung statt. Alle fühlenden Wesen schließt den Menschen ein. Das Leiden aller fühlenden Wesen ist bedingt durch die ihnen allen gemeinsamen Skandha, nur der Mensch kann durch Verblendung Leiden erzeugen die kein anderes fühlendes Wesen hat.

  • nur der Mensch kann durch Verblendung Leiden erzeugen die kein anderes fühlendes Wesen hat.


    Man müsste dann so differenzieren wieder: a) erfahrene Schmerzen, die durch anderes erzeugt werden <> b) "Leidhaftigkeit" als vorausgesetztes Merkmal aller Erscheinungen, im Verbund mit dem Merkmal der "Leerheit" aller Erscheinungen und dem Merkmal "Vergänglichkeit/Wandelbarkeit".


    Die Möglichkeit, Leiden oder Schmerzen direkt woanders zu erzeugen sind bedingt. Die "Leidhaftigkeit" in b) ist absolut.


    Das "Gefühl" entsteht in der Lehre des Buddha ausdrücklich bedingt. Dazu gehören die möglichen oder unmöglichen Gefühle aller Wesen. Schaut man sich im Tierreich um, erkennt man, wieviel körperlicher und mentaler Schmerz (zB eine Angst) da (auch) ist.




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