Beiträge von Raphy im Thema „Nicht-Ich und Wiedergeburt“

    Wenn es kein dauerhaftes Ich gibt und es nur eine Illusion ist, was ist es dann was nach dem eigenen Tod "wieder-" geboren wird? Das neu entstandene Leben hat ja nichts vom alten mitgenommen außer das Karma und den Glauben an das Ego, in wie fern lässt sich dann von einem nächsten eigenen Leben reden, wenn es doch kein Ich gibt? Ist es dann nicht einfach nur so dass nach dem Tod irgendein anderes leben entsteht, man sich aber nicht dafür zu interessieren bräuchte, außer dass man Mitgefühl mit dem neuen fremden Leben hätte und nicht möchte das dieses unverschuldet am schlechten Karma leidet dass vorher erzeugt wurde?


    Ich hoffe was ich hier schreibe lässt sich einigermaßen nachvollziehen.

    Hallo liebe/r Sungi.


    Ich würde sagen die Ich-Illusion wird immer wieder geboren. Nicht erst nach dem Tod des Körpers, sondern anscheinend in jedem Moment neu. Zum Beispiel durch das Zusammenspiel der 5 Khandha (khandha) oder man schaut sich das bedingte Entstehen an (paticcasamuppāda) .


    Diese Ich-Illusion ist also kein festes Ich oder Selbst. Es scheint nur so. Es ist eine Illusion, eine Täuschung, eine falsche Sicht.


    Und weil es eine Täuschung und falsche Sicht ist, führt es zu Dukkha (unbefriedigend bis leidhaft). Weil man immer einen Widerspruch zur Wirklichkeit hat und dieser Widerspruch macht sich als Dukkha (unbefriedigend bis leidhaft) bemerkbar.


    Diese Täuschung, diese Illusion ist zu durschauen, wenn man Dukkha (unbefriedigend bis leidhaft) überwinden will. Wenn man irgendwann mal genug davon hat. Und das geht nicht nur durch Nachdenken, sondern durch Verwirklichung, durch Üben, auch durch ein Verstehen jenseits der Worte, was Worte aber nicht ausschließt.


    Stichwort "Edler Achtfacher Pfad": magga


    So mein Verständnis der Buddhalehre bisher und meine Erfahrungen damit. Kann sich theoretisch auch alles nochmal ändern.

    Also ein Zusammenspiel von eigener Erfahrung und traditioneller Überlieferung bei mir.


    Und alles nur (m)eine Meinung.


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben.


    Da ist sie wieder, die berechtigte Frage nach Sein und Nichtsein. :)


    In der Buddhalehre des Palikanon finden sich folgende Ansätze dazu, die von den Extremen wegführen, hin zu einer gesunden und ausgeglichenen Mitte:


    Das ist der überlieferten Lehre nach, aber nicht nur durch Nachdenken zu verstehen und zu verwirklichen:


    Und alles nur (m)eine Meinung, außer die Zitate. :)


    Liebe Grüße