Beiträge von Alephant im Thema „Hat schon mal jemand probiert die Mönchsregeln beim Essen einzuhazlen?“

    Das ist das erste Mal, dass ich eine Neumann-Übersetzung stimmiger finde, als eine vom Zumwinkel.


    Neumann:

    Zitat

    M. 65. (VII,5) Bhaddāli Sutta (Bhaddāli) - (Pali Version)

    DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Erlauchter!" antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

    "Ich nehme, ihr Mönche, einmal des Tages Nahrung zu mir: einmal des Tages Nahrung, ihr Mönche, zu mir nehmend wahr' ich mir Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlsein. So nehmet auch ihr denn, Mönche, einmal des Tages Nahrung zu euch: einmal des Tages Nahrung, ihr Mönche, zu euch nehmend werdet auch ihr Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlsein euch wahren.

    Majjhima Nikaya 65


    Zumwinkel:

    Zitat

    2. "Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen."

    In der Zumwinkel-Übersetzung kann es so aussehen, als wäre das allein der Grund für das Freisein von Unbehagen. Dass man nur einmal am Tag Speise zu sich nimmt.


    In dem Text kommt ein Mönch (Bhadalli) vor, der folgendem, anders lautendem Vorschlag zum Umgang mit Speise nicht folgen will:


    Zitat

    3. Nach diesen Worten sagte der ehrwürdige Bhaddāli zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, ich bin nicht bereit, nur einmal am Tag zu essen; denn wenn ich so verfahren würde, könnte ich mir deswegen Sorgen und Angst bereiten."

    "Bhaddāli, dann iß einen Teil dort, wo du eingeladen worden bist, und nimm dir einen Teil zum Essen mit. Indem du so ißt, wirst du dich (ausreichend) ernähren."





    :earth:

    Ich finde gerade die Betrachtung in dem grossem Zusammenhang zu anderen Nahrungsarten & -aufnahmen hilfreich. Es gibt auch einen heilsamen & achtsamen Umgang mit der körpererhaltenden & bildenden Nahrung.


    Geschmacksempfinden ändert sich, glaube ich, so stark, dass jemand der 2 Wochen hungern muss, sehr viel mehr "geniessen" kann als ein anderer, der nicht so hungern musste.




    :earth:

    Eigentlich wäre das jetzt Leonies Post. Dass man die Sache mit der Nahrung und Nahrungsaufnahme von einem weiteren Standpunkt betrachtet.


    Zitat

    "Freilich, Brüder. Wenn, ihr Brüder, der edle Jünger die Nahrung erkennt und der Nahrung Entwicklung, der Nahrung Auflösung erkennt und das zu der Nahrung Auflösung führende Vorgehen, hat er insofern, ihr Brüder, die rechte Ansicht, ist seine Ansicht eine ehrliche, seine Liebe zur Lehre erprobt, gehört er dieser edlen Lehre an. Was ist nun, Brüder, die Nahrung, was ist der Nahrung Entwicklung, was ist der Nahrung Auflösung, was ist das zu der Nahrung Auflösung führende Vorgehen?

    Vier Arten der Nahrung (āhāra), ihr Brüder, sind für die Wesen vorhanden, den entstandenen zur Erhaltung, den entstehenden zur Entwicklung; welche vier?

    Die Entwicklung des Durstes bedingt die Entwicklung der Nahrung, die Auflösung des Durstes bedingt die Auflösung der Nahrung. Das aber ist der edle achtfältige Weg, das zu der Nahrung Auflösung führende Vorgehen, nämlich: rechte Ansicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.

    "Es kennt nun, ihr Brüder, der edle Jünger also die Nahrung, also die Entwicklung der Nahrung, also die Auflösung der Nahrung, also das zur Auflösung der Nahrung führende Vorgehen, und er hat die Tendenz der Gier völlig verleugnet, die Tendenz des Widerwillens verscheucht, die Tendenz der Ichheit vertilgt, das Nichtwissen verloren, das Wissen erworben, so macht er dem Leiden noch in diesem Leben ein Ende. Insofern, ihr Brüder, hat da ein edler Jünger die rechte Ansicht, ist seine Ansicht eine ehrliche, seine Liebe zur Lehre erprobt, gehört er dieser edlen Lehre an."

    Majjhima Nikaya 9




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    Zitat

    essen sollte auch schmecken, weil das wichtig ist für die bekömmlichkeit. genau dafür haben wir die geschmacksnerven, sie schützen uns und helfen bei der auswahl der nahrung, die ungiftig und gesund ist


    Das Geschmacksempfinden entsteht in Abhängigkeit auch von den Sinnesorganen und kann auch ziemlich "gestört" sein. Man kann sich ein ungesundes Geschmacksempfinden auch angewöhnen.


    Geradezu giftig ist ja zB der Zucker. Unsere Gesellschaft konsumiert den in Massen. Gestörtes Geschmacksempfinden.




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