Beiträge von sati-zen im Thema „Ist das Zazen meditation oder mache ich etwas falsches?“

    Es ist relativ typisch für westliche Menschen, es wird schnell verneint was nicht sein soll anstatt das zu bejahen was möglich ist.

    Natürlich ist einem psychisch Betroffenen kein Sesshin zu empfehlen genauso wenig wie man einem Psychotiker eine Psychoanalyse

    empfehlen sollte. Aber davon spricht auch niemand, wie für einen Psychotiker eine Psychotherapie hilfreich sein kann,

    so kann auch die Lehre Buddhas hilfreich sein mit Zazen. Auch Buddha saß ganz allein und meditierte vor der Erleuchtung,

    für Zazen braucht man keine Gruppe, das kann man allein praktizieren mit genau der Tiefe die förderlich ist. Ein psychisch Betroffener

    braucht nicht das Erwachen anstreben, wenn er seelische Stabilität anstrebt ist es ausreichend um eine Lebensqualität zu erreichen.

    Wie gesagt, es geht nicht darum was alles nicht geht, es geht darum, dass man Buddha als ersten überlieferten Therapeuten

    bezeichnen kann und seine Lehre als eine Therapie um das Leid im Dasein zu lindern. Wie gesagt, das gilt für Buddhismus in Europa

    und somit Deutschland, in Asien hat der Buddhismus einen anderen Stellenwert. Zazen hat sich als die effektivste Methode unter den

    Meditationen entwickelt, ist natürlich stark selbst reflektierend und das ist für Welche die verdrängen wollen nichts.

    Insofern ist es nicht hilfreich, mal schnell pauschal zu sagen, das bringt nix, Zazen ist besser.

    Habe ich gut ein wenig provoziert, es hat funktioniert. Ich habe mit tibetischen Buddhismus in Deutschland ganz schlechte Erfahrungen gemacht und ich hatte mir mehrere Gruppen angeschaut, deshalb habe ich den Weg zum Zen-Meister eingeschlagen und bin überzeugt, wenn Buddhismus in Deutschland dann Zen Buddhismus oder Mahayana Buddhismus, das ist meine tiefste Erfahrung und davon rücke ich nicht ab. Ist auch nicht nötig

    denn es gibt zwar hier im Allgäu tibetische Gruppen des Diamentwegs aber viel präsenter und mit Klöstern vertreten sind die Mahayana und Zen Buddhisten. Nichts gegen die Buddhisten in Tibet aber in Deutschland unter der Führung des Dänen Ole wahren meine Erfahrungen erschütternd.

    So sind sich einige aktuelle Meister im deutschsprachigen Raum wie Hinnerk Polenski, Marcel Geisser, Ayya Khema (gest. 1997), Helmut Bräuer usw. zu denen auch ich zähle, einig, es geht um eine Sitzmeditation die zu innerer Reflexion führt und das ist Zazen, alle weiteren Meditationsformen darüber hinaus wie Gehmeditation, Abwaschmeditation oder geführte Meditation in welcher Form auch immer sind natürlich auch zu begrüßen.

    Es geht nicht um gut oder schlecht, Meditation wie Zazen ist gut und schlecht, je nachdem wie angewendet, es geht um meine einheitliche Linie

    was im deutschsprachigen Raum angeboten wird um die psychischen Erkrankungen durch Stress ausgelöst, zu reduzieren. Da ist leider der

    Diamentweg in Deutschland überhaupt nicht geeignet, eher im Gegenteil, so meine Erfahrung und deshalb ist die Chance mit Zazen etwas zu erreichen am größten. Mit Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR) ist da eine praktische Therapie in fast jeder Stadt vertreten. Es mussten zwar wie so oft die buddhistischen Praktiken über Amerika den Weg nach Europa finden aber wenn es Qualität hat ist das kein Nachteil. So wird unter anderem Zazen in der Behandlung von seelischen Konflikten eingesetzt, das ist gut so und eine Methode von vielen die Qualität haben aber es reicht noch nicht aus um wirklich flächendeckend auf die zunehmenden psychischen Störungen einzuwirken und deshalb macht die weitere Verbreitung von Zazen und Meditationsformen die zur Reflexion führen Sinn. Das hat mit Japan oder Asien nur noch insofern zu tun, dass von dort die Grundlagen, die Traditionen, die Erfahrungen und die Historie kommen. Alles Andere braucht die westliche Ausrichtung damit die Menschen mit westlichem Temperament damit etwas anfangen können. Japan, China, Tibet, Burma usw. sind das große Vorbild aber die Probleme lösen müssen wir vor Ort selbstständig, da hilft ein Sehnsüchtiger Blick nach Asien kaum. Man kann von der Realität in den Buddhismus fliehen und Praktiken eins zu eins übernehmen und sich im Asienkult versenken aber Probleme die nur in der westlichen Welt aufkommen löst das nicht. Das heißt nicht, dass die Länder in Asien nicht auch Probleme haben. Da könnte man noch eine Weile drüber philosophieren und hat trotzdem nicht jeden Gedanken bedacht und deshalb akzeptiere ich den Widerspruch und kann damit leben.

    Natürlich gibt es beim japanischen Vorbild verschiedene Varianten, darüber kann man in Europa debattieren, in der Praxis jedoch

    ist dem Europäer der Meditieren möchte um die Qualität der Persönlichkeit zu verbessern die Sitzmeditation mit Konzentration

    auf den Atem zu empfehlen. Das ist nicht allein im Zen so sondern hat schon Ayya Khema im Allgäu gelehrt. Es geht weniger darum

    was es alles gibt auf der Welt, darüber kann man Theoretisieren, mir geht es bei der Meditation darum was für einen Menschen

    in Deutschland die effektivste Variante ist. Da hat sich die Sitz- und Gehmeditation aus dem Zen entwickelt. Die geführte Meditation

    wie sie im tibetischen Buddhismus in Deutschland praktiziert wird ist ein anderer Ansatz und führt viel weniger zur

    Selbstkonzentration der seelischen Empfindungen innerhalb des Organismus. Wie gesagt, ich benutze das Forum nicht um

    allgemeine oder konkrete japanische Regeln zu verkünden, mir geht es um die Praxis der Deutschen in Deutschland was das

    Umsetzen von Buddhas Lehre angeht. Da hat sich gezeigt, dass Zen Buddhismus für Europäer der größten Kontrast darstellt

    und somit die effektivste Praxis ist. Jedoch der japanische Orden und der deutsche Orden unterscheiden sich, auch in der

    Praxis von Zazen und deshalb hat sich für Deutsche herausgestellt, Sitzmeditation mit Konzentration auf den Atem oder

    für Anfänger auch zählen ist das beste Zazen was man praktizieren kann. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

    Es ist wichtig, dass es für Europa diese Erkenntnis gibt damit nicht jeder irgendwie mit japanischen Begriffen vor sich hin

    wurschtelt und in Foren die Japankenntnisse zum Besten gibt. Man muss in Deutschland um gut zu meditieren nicht viel

    über die Praxis von japanischen Zen Mönchen wissen. Die Verantwortung für die Lebensbelange liegen in Deutschland und nicht

    in Japan aber wir müssen in Deutschland von dem hohen Stresspegel runter damit es nicht noch mehr psychisch Kranke

    gibt und dafür ist die empfohlene Achtsamkeit von Thích Nhất Hạnh wunderbar geeignet.

    Das zeigt doch, dass die meisten Leute nicht fähig sind sich bei der Sitzmeditation nur auf den Atem zu konzentrieren um auf die Leere

    zu kommen und Ablenkung brauchen. Es verwundert mich nicht, hier im Online Forum sind wir in einer sehr oberflächlichen und

    virtuellen Welt, da kommt die Praxis des Zazen nicht vor. Es gibt viele Formen der Meditation aber die Sitzmeditation im Zen bezieht

    sich ausschließlich auf das Innere und dann auf die Leere. Davon Abweichungen und Ausflüchte finden zeugt von Unfähigkeit diese

    Sitzmeditation im Zen, Zazen genannt, richtig auszufüllen. Ich gestehe zu, dass es nur wenige Menschen gibt die das können so wie

    es Buddha vorlebte und in Europa sind es besonders wenige, sonst würde es von Erwachten nur so wimmeln. Ich praktiziere zwar

    die Sitzmeditation so gut ich kann aber auch ich weiß nicht ob es wirklich der Form von Buddha praktiziert entspricht denn eine

    Leere von Gedanken im engeren Sinne kommt so gut wie nie vor. Wie auch immer man den Zustand der darauf folgt benennen

    möchte, das Wesentliche von Buddha ist, er hat diesen Zustand erreicht. Ich deute Erwachen nicht als irgendeinen besonderen

    Bewusstseinszustand der dann ewige Glückseligkeit beschert, sondern einen besseren Umgang mit den negativen Gefühlen ermöglicht.

    Zazen ist die Meditationspraxis des Zen Buddhismus und da wird sich nur auf den Atem konzentriert und nichts anderes.

    Viele Menschen haben damit Probleme und ziehen die geführte Meditation vor bei der Texte vorgetragen werden.

    Bei dieser Meditation kann man sich auf den Vortragenden konzentrieren wie bei jeder anderen Show auch und muss nicht

    zu dem Gespür für das eigene innere Wesen kommen. Zazen ist ein Versinken in sich selbst ohne Ablenkung, das auszuhalten

    bedarf einer längeren Übung unbewusste störende Dinge bewusst zu machen damit die Konzentration auf den Atem ein

    reines harmonisches Fließen ist und wenn das so ist kommen die Gedanken zur Ruhe und es fühlt sich wie Gedankenleere an.

    In unserer westlichen Welt in der die Sinne ständig animiert werden und sich die Gedanken oft überschlagen ist ein zur Ruhe

    kommen der Gedanken schon mit Leere gleich zu setzen und die Regeneration des Geistes wir möglich. Das Ergebnis ist eine

    weitestgehende Gelassenheit auch in Krisensituationen und der Organismus verzehrt sich nicht durch den Stress sondern

    kann sogar aus negativen Erfahrungen positive Energie gewinnen. Das ist kurz gesagt die Lebenskunst, ermöglicht durch Zazen.