Beiträge von Alephant im Thema „Kontemplation über das Nicht Ich“

    PhenDe


    Das ist schön, dass du keine unangenehmen Gefühle bekommst, bei meinen trollartigen Post (bei dem ich aber versucht habe, deine Worte konzentriert so zu setzen, dass man was erkennen kann), den man auch ganz anders auffassen kann.


    Vielleicht eine Frage: machst du mit so einem Geist, der alles projeziert, nicht eine Sache an sich schon wieder?


    Ich wünsche dir einen angenehmen Abend oder Feierabend.




    :earth:

    intellektuell würde ich sagen, dass ich es so verstehe, das alles Projektionen sind.

    Z.B. besteht ein sogenanntes Ding aus einer Vielzahl an Atomen. Wenn dieses Ding Vase genannt wird, dann ist es im Endeffekt keine Vase. Das Wort Vase, das womöglich noch mit einem Gefühl der Freude einhergeht, ist nicht real existent. Es ist eine Projektion des Geistes und kann in der Vase nicht gefunden werden. Die Vase ist bedingt entstanden durch einer Vielzahl an Ursachen und ist nicht einfach so erschienen, wie es uns vorkommt. Auch lässt sich die Vase nicht identifizieren als Vase, man kann sich nur die Frage stellen was nun diese Vase ist? Mann wird keine Antwort finden.


    Geistig würde ich sagen, dass ich es geistig so auffasse, dass alles Projektionen des Geistes sind. Sogar der Geist selber ist eine Projektion des Geistes.


    zB besteht ein Ding (ja - es besteht direkt daheraus) aus einer unbestimmten Anzahl (Vielzahl) Atome. Wenn diese so wahrgenommene Erscheinung Vase genannt wird, genau dann ist es in einem letzten Effekt keine solche Erscheinung (Vase) mehr.


    Das Wort "Vase", das womöglich mit Gefühl (man kann es ja nicht wissen. Es gibt auch Erscheinungen, die werden ja nicht mit einem Gefühl verbunden wahrgenommen) der Freude einhergeht, ist nicht real existent. Also: es gibt dieses Wort (was ich gerade benutze und zeige und schreibe) nicht.


    Es ist eine Projektion des Geistes, und das Wort kann nicht in der Vase gefunden werden. Die Vase ist bedingt entstanden durch eine unbestimmte (Vielzahl) Anzahl von Bedingungen, und ist nicht so einfach erschienen, wie es uns normalerweise vorkommt: Eine Vase erscheint ganz plötzlich (von allein).


    Auch lässt sich die Erscheinung Vase nicht wieder als Vase bezeichnen und erkennen (Identität durch Merkmale), man kann sich nur die Frage stellen, was denn nun diese Vase eigentlich ist. Man wird keine Antwort finden.


    Es ist nicht einsehbar, dass die Vase etwas ist, in dass man Wasser füllt und dann ein paar Blumen, um sich daran zu erfreuen. Das geht nicht. Die sichere Merkmalsbestimmung und Erkennung einer Vase als Vase ist nicht möglich.




    :earth:

    Das kontemplieren über Anatta `gibt` Anatta ein Selbst, eine Art von Zuschreibung = Inhalt. Das lässt sich bei keinen von uns vermeiden. Denn wir sind Mensch.


    Das achtsame Betrachten aller Erscheinungen als vergänglich ist vielen Menschen möglich. Denn da ist u.a. ein Sinnesapparat, der selber vergänglich ist und durch u.a. denselben bedingt Erscheinungen erscheinen/betrachtet werden.


    Zitat

    Durch die Erkenntnis das NICHT-SELBST = BUDDHAnatur ist, bekommt eine Kontemplation als reiner Beobachter dieser Vorgänge entsprechend eine reine Kontrollfunktion



    Durch Erkennen aller Erscheinungen als vergänglich, leidhaft und deswegen ganz und gar unwürdig des Anhaftens (= Buddhanatur), bekommt eine "Kontemplation" (also eine Beobachtung) als reiner Beobachter dieser (beobachteten) Vorgänge entsprechend eine (nur durch Beobachtung mögliche) reine Kontrollfunktion.


    Es ist nicht böse gemeint. Aber: verstehst du das selber, was du da schreibst? Ich weiß mit der Übersetzung zumindest, warum ich es nicht verstehe.





    :earth:

    Es wird "intellektuell" eigentlich seit Jahrtausenden auf mannigfache Weise behauptet: ein abhängiges Wesen, was in Abhängigkeit von anderem hervorgebracht und erhalten wird.


    So etwas wie ein "aus sich selbst heraus existierendes Ding" wurde auch eher selten behauptet. Weniger in Bezug auf sterbliche Lebewesen. mehr in Bezug auf einen allmächtigen, einzigen und unverursachten Gott. In Bezug auf eine Wahrheit oder ein (Natur-) Gesetz kenne ich so ein Denken auch.


    Sowas ist leichter zu widerlegen. Wobei es manchen in Bezug auf "Zeit" oder "Raum" schwerer fällt. Darunter nicht etwas Absolutes, getrenntes/eigenes zu denken.


    Die Auffassung, dass da Wesen aus bestimmten Vorgängen (die man in bestimmten Erscheinungen sieht) hervorgegangen wären, das ist die schwierige Auffassung. Und die scheint für die meisten unwiderlegbar/unüberwindbar.





    :earth:

    Ich habe das nur vorsichtshalber geschrieben. Nicht dass man aus Versehen denkt, es würde darum gehen, etwas zu ignorieren. Im Gegenteil sind auch kurze, bewusste Ertastungen eines Gefühl, was einem bestimmten Eindruck zugrundeliegt, oder Besinnungen auf ein Gefühl was man mit sich herumträgt, aus meiner Erfahrung eine gute Sache, um momentan so bedingtes Anhaften abzumildern, um klarer (begehrungsloser im Sinne von: unheilsam begehrend) zu werden.





    :earth:

    Anhaftung findet im Alltag schon statt. Und solange bis NichtWissen komplett überwunden wurde. Aber man kann achtsam mit dem Gefühl und dem Begehren (und Ablehnen) was durch Kontakt aufkommt, umgehen.


    Man könnte sagen, dass es gewissermassen im Alltag darum geht, die Dinge befreiter wahrzunehmen. Was eine schöne Sache sein kann. In solchen Momenten oder Zuständen erkennt man oft Neues. Auch an anderen Personen.





    :earth:

    Ich verbessere mal deinen Sinnspruch. Evtl wirds damit klarer


    Zitat

    "Wenn der Bodhisattva erkennt, dass die Illusionierte Sicht nicht ohne die 5 Skhandas ist,

    die Illusionen aber nicht durch die 5 Skhandas hervorgebracht werden,

    .....dann ist dies eine Übung der Weisheit, die höchste Vollkommenheit."


    Es ist mit Nicht-ich nicht eine Sache die ist gemeint. Es ist damit gemeint, dass alle Erscheinungen (alle!) unpersönlich und leer von dem sind, was ein sich an die Erscheinungen klammerndes Begehren rechtfertigen könnte.


    Alles woran angehaftet wird ist vergänglich. Weswegen das sich daran klammern leidbringend ist. Denn das Anhaften bedingt Gefühl und Begehren nach diesem Gefühl.





    :earth: