Beiträge von Sunu im Thema „Bodhidharma und der Kaiser“

    Ich dachte immer Zen hat den Anspruch weniger verkopft und theoretisch zu sein als andere buddhistische Richtungen, aber ich habe mich noch nicht viel mit Zen befasst, tut mir leid wenn ich das alles falsch verstehe.

    vlt. denkst du da ja auch zu viel, wie Zen ist....und verstehst gerade deswegen alles falsch.

    Ja, es stimmt schon, das kannst du intellektuell nicht lösen. Das kannst nur du herausfinden und immer genau jetzt unmittelbar erfahren. Das ist es, was dir dieses Koan sagen will. Es zielt auf dich.


    _()_

    Tai

    Auf dich als Schüler der der hinter diesem Schülerstempel jedoch schon immer Bodhidharma ist... Gestellt vom Meister, der deshalb genau weiß das sein Meisterstempel eigentlich eine Peinlichkeit ist... so zeigt er sich als dummer Kaiser...doch hinter der Fassade, verbirgt sich ebenfalls Bodhidharma...

    Ergreifen kann man ihn jedoch nicht... diesen sogenannten Bodhidharma....Der überall und nirgends ist und nicht einmal dort...und nicht einmal nicht dort...

    PS:Euch ist klar, daß diese Zusammenkunft von WE, Bodhidharma und Bau Chi allein zeitlich nicht wirklich historisch sein kann.

    Und fragt Euch mal, wieso dieses Koan das Erste in einer Reihe von 100 Geschichten der Alten im Bi Yan Lu ist.

    ich dachte man sollte sich so intellektuelle Sachen gar nicht fragen...:grinsen:

    Koan sind ein Mittel auf dem Weg zur Befreiung, so wie auch Meditation ein Mittel auf dem Weg zur Befreiung ist.

    Ich verstehe ehrlich gesagt den Sinn nicht. Also ich verstehe es, wenn jemand ein Koan direkt bekommt und es tatsächlich einen befreienden Effekt hat, aber das ist für mich nicht das selbe wie eine Sammlung in einem Buch mit Kommentaren usw. Ist es nicht im Grunde so sinnvoll für die "Befreiung" wie ein Buch über 500 Seiten zu lesen in dem es um Jhanas geht? Ich meine man hat das dann gelesen...

    ..ist das nicht immer so ?..man kann ja auch den Palikanon lesen...und dann hat man ihn halt nur gelesen.

    Ich kenne mich mit Koans eigentlich überhaupt nicht aus, aber ich empfand einige schon als inspirierend, auch ohne die Kommentare dritter.....und Inspiration ist Bewusstseinserweiterung... Und Bewusstseinserweiterung ein Schritt in Richtung offener Weite....irgendwann platzt der Kopf schon....oder so...

    ich komme nicht mehr hinterher :D

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    Na, jetzt wissen wir ja endlich auch, was Bodhidharmas Kommen aus dem Westen bedeutet. :idea:Ihr solltet Euch was schämen, mit einem Theravadin dermaßen ungeniert herumzublödeln, bloß weil er's nicht schnallt ...

    Der Fehler ist wohl, dass das so als "Geschichte" aufgetaucht ist und niemand sich die Mühe gemacht hat wirklich zu erklären, was ein Koan ist. Also dass es da nicht im Geringsten um "viele schöne Meinungen" geht, sondern diese zu zerschlagen.


    Aber ja - ich schäm mich schon.

    Die Erfahrung das es je nach Perspektive viele schöne Meinungen zu der selben Geschichte geben kann, ohne das die eine richtiger oder falscher ist..auch um das kann es gehen. Da sind dann eben einfach nur viele schöne, unschuldige Ansichten.... und

    es gibt gar keinen Grund diese zu zerschlagen.


    P.S.

    Du solltest dich übrigends was schämen ...Hier zu propagieren es ginge darum diese wundervolle, unschuldige, reine Fülle zu zerschlagen ;) :angel:

    Auf dem ersten Blick sieht es da so aus, als wäre der Kaiser dumm bzw. völlig ahnungslos....


    Dann kommt Bau- Dschi ins Spiel... Er fragt den Kaiser : weisst du den nicht wer das ist ? ......der Kaiser sagt : Neee...ich hab da niemanden aufgefunden.....

    Der Kaiser scheint ahnungslos und Bodhidharma sagt sogar, dass er nichts weiss. Während ja Bau- Dschi als Berater generell, immer alles wissen muss- weil das ja sein Job ist. Vileleicht wäre alles gut, wenn wir Bau- Dschi loswerden?

    ...Ja....man muss ja nicht immer alles wissen ... Dieser gierige Wissensdurst oder Zweifelsucht, kann einem auch oft im Weg stehen ( so gehts mir zumindest häufig)... Und dem Kaiser scheinbar auch....der Makel ist ihm vlt. auch ein bisschen unangenehm... Deswegen erzählt er es vlt. auch besser Niemanden :grinsen:.... Und tatsächlich ist Niemand dem Kaiser ja auch auf die Schliche gekommen.


    So gesehen wäre der Kaiser auch der Meister in der Geschichte.... und Boddhidharma der Schüler, den der Meister anhand von Koans prüft... Der Schüler besteht die Prüfung.... Wird erkannt als " jemand" der das Siegel weitergibt..... Als " Jemand" erkannt ?.... Neee... da ist niemand ...

    Vlt wollte der Kaiser Boddhidharma auch tatsächlich nur prüfen.... Dazu die Ergänzung die Void zum Text geschickt hat :


    Zitat

    Der Edle Bau-dschi sagte: Eure Majestät wissen doch wohl, wer das ist? Oder nicht?

    Der Kaiser erwiderte: Ich weiß es nicht.

    Das sagte der Edle Bau-dschi: Das ist der große Held Avalokiteshvara, der das Siegel des Buddhageistes weitergibt.

    Da reute es den Kaiser, und schließlich sandte er einen Boten ab, um Boddhidharma zurückzubitten.

    Der Edle Bau-dschi aber riet: Sagen Eure Majestät es lieber niemand, das Sie einen Boten schicken wollten, ihn zurückzuholen! Dem könnte er das ganze Land nachlaufen: er kehrte doch nicht wieder um.

    Auf dem ersten Blick sieht es da so aus, als wäre der Kaiser dumm bzw. völlig ahnungslos....aber es könnte auch ein Hinweis sein, dass er Boddhidharma prüfen wollte... Ein Test der aufdecken sollte, ob noch Persönlichkeitsglauben vorhanden ist... Boddhidharma aber besteht den Test und der Kaiser lässt ihn ziehen....

    Dann kommt Bau- Dschi ins Spiel... Er fragt den Kaiser : weisst du den nicht wer das ist ? ......der Kaiser sagt : Neee...ich hab da niemanden aufgefunden.....


    Bau- Dschi sagt :..aber da war doch jemand...


    Da reute es dem König, dass ihm da eine Person entgangen sein soll und er schickt Boten die Boddhidharma zurückholen sollen. ( Verführungen..Fragen die seinen Persönlichkeitsglauben entarnen sollen? )


    Da sagt auch Bau-Dschi schließlich.... Nee, Kaiser...sag besser niemanden das du den Boddhidharma verführen wolltest zum Persönlichkeitsglauben zurückzukehren.... Der kommt tatsächlich nicht wieder....der ist vollkommen befreit....



    Könnte sein;)

    Da treffen die zwei Wahrheiten aufeinander...Der König steht für die weltliche, konventionelle, erste Wahrheit.. Mit guter Tat verdient man sich dort gutes.. Es gibt Ursachen und Wirkungen...im Samsara...desweiteren geht der König davon aus, dass Taten von einem Täter verursacht werden...und das es dementsprechend jemanden gibt, auf den diese Taten Auswirkungen haben. Jemand der etwas verdient..


    Bodhidharma antwortet dem König jedoch aus Sicht der zweiten, höchsten Wahrheit... aus Sicht eines Befreiten. Bloße Taten gibt es, aber keine Täter...Da ist niemand der etwas verdienen könnte...keine Vorstellung von " Das ist mein, das bin ich, das ist mein Verdienst". Absicht gibt es, jedoch niemanden den sie treffen könnte...Da ist niemand, der sich etwas verdienen könnte.

    Ein paar Zeilen von Kodo Sawaki zum Thema


    Zitat


    Das Unergründliche bedeutet: Kein Gewinn. Und in der Umgangssprache: Zazen bringt nichts.


    Was für ein Leben könnte sorgenloser sein als das, in dem es nichts zu gewinnen gibt ?....


    Der Buddhaweg macht allem auf einmal Schluss, einschließlich der Illusion, einschließlich der Erleuchtung


    Was hat es gebracht, dass du geboren wurdest? Du tust so, als wärst du etwas ganz Besonderes, doch was ist schon dabei? Überhaupt nichts ist gut für irgendwas. Deshalb sagen wir: " es gibt nichts zu greifen", " kein Gewinn".


    " kein Gewinn." Was könnte schöner an einem Menschen sein?


    Was bedeutet es, " Satori zu haben"? Es bedeutet, überhaupt nichts zu haben, sondern sich vielmehr ganz loszulassen. Dann sind die Berge und Flüsse, Raum und Zeit alle Ausdruck von Satori.


    Satori beginnt da, wo du aufhörst danach zu suchen


    Wenn man mich fragt, wofür Zazen gut ist, sage ich, dass es gut für nichts ist. Und dann heißt es: " wenn es gut für nichts ist, lass es lieber bleiben!" Die Frage ist, was ist überhaupt gut für irgendwas?


    Was wie ein Verdienst aussieht, ist kein wirkliches Verdienst. Das Verdienst der Buddhalehre besteht darin, dass sie kein Verdienst hat.....


    Welch eine Überraschung werden die Menschen erleben , wenn sie feststellen, dass alles letztendlich gut für nichts ist. So wie ein Stummer, der in eine bittere Frucht beißt, so werden auch die Menschen mit einem Schlag ihren Irrtum erkennen.