Beiträge von Thorsten Hallscheidt im Thema „Zitate aus dem Palikanon“

    Digha Nikāya / 2. Sāmaññaphala Sutta, Lohn der Asketenschaft


    Zitat

    Wie aber, großer König, ist der Mönch tüchtig in Tugend?


    Da hat, großer König, der Mönch Lebendiges umzubringen verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern: ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern: Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch gesinnt, rein gewordenen Herzens. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Die Unkeuschheit hat er verworfen, keusch lebt er: fern zieht er hin, entraten der Paarung, dem gemeinen Gesetze. Das eben gilt ihm als Tugend. -

    Lüge hat er verworfen, von Lüge hält er sich fern: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Das Ausrichten hat er verworfen, vom Ausrichten hält er sich fern: was er hier gehört hat erzählt er dort nicht wieder um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat erzählt er hier nicht wieder um diese zu entzweien; so einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht fördernde Worte spricht er. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Barsche Worte hat er verworfen, von barschen Worten hält er sich fern: Worte, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltuend, liebreich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und Plaudern hält er sich fern: zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht.

    Einmal des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern, fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen.

    Von Tanz, Gesang, Spiel, Schaustellungen hält er sich fern.

    Kränze, Wohlgerüche, Salben, Schmuck, Zierrat, Putz weist er ab.

    Hohe, prächtige Lagerstätten verschmäht er.

    Gold und Silber nimmt er nicht an.

    Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er nicht an.

    Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und Dienerinnen nimmt er nicht an.

    Ziegen und Schafe nimmt er nicht an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an.

    Haus und Feld nimmt er nicht an.

    Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht.

    Von Kauf und Verkauf hält er sich fern.

    Von falschem Maß und Gewicht hält er sich fern.

    Von den schiefen Wegen der Bestechung, Täuschung, Niedertracht hält er sich fern.

    Von Raufereien, Schlägereien, Händeln, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er sich fern.


    Das eben gilt ihm als Tugend.


    Ein solcher Mönch nun, großer König, also tüchtig in Tugend, kann nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn, weil er ja tüchtig gerüstet ist. Gleichwie etwa, großer König, ein gesalbter Kriegerfürst, wann er den Feind niedergestreckt hat, nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn kann, weil er ja tapfer gegenübersteht: ebenso auch, großer König, kann nun der Mönch, also tüchtig in Tugend, nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn, weil er ja tüchtig gerüstet ist. Durch die Erfüllung dieser heiligen Tugendsatzung empfindet er ein inneres fleckenloses Glück. Also ist der Mönch, großer König, tüchtig in Tugend.

    S.56.48. Das enge Loch III


    Zitat

    Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn diese große Erde gänzlich mit Wasser bedeckt wäre, und es hätte ein Mann eine einkehlige Reuse hinein geworfen; die würde vom östlichen Winde nach Westen getrieben, vom westlichen Winde nach Osten getrieben, vom nördlichen Winde nach Süden getrieben, vom südlichen Winde nach Norden getrieben; und es wäre da eine einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren je einmal emportauchte. Was meint ihr nun, ihr Mönche: sollte da die einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren immer je einmal emportaucht, in jene einkehlige Reuse mit ihrem Halse hineingeraten?"

    "Nur selten mag es sein, o Herr, daß eine solche einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren immer je einmal emportaucht, in jene einkehlige Reuse mit ihrem Halse hineingeraten kann".

    So selten auch nur ist es, ihr Mönche, daß man Menschentum erlangt. So selten auch nur ist es, ihr Mönche, daß ein Vollendeter in der Welt erscheint, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter. So selten auch nur ist, ihr Mönche, daß eine vom Vollendeten kundgetane Lehre und Ordnung in der Welt leuchtet.

    Da ist jetzt, ihr Mönche, Menschentum erlangt, und ein Vollendeter ist in der Welt erschienen, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter, und eine vom Vollendeten kundgetane Lehre und Ordnung leuchtet in der Welt.

    Daher habt ihr euch, meine Mönche, anzustrengen, um zu erkennen:

    • 'Das ist das Leiden,
    • das ist die Leidensentwicklung,
    • das ist die Leidensauflösung,
    • das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'".

    S.56.35. Hundert Speere - Sattisata Sutta

    Zitat

    Ohne ausdenkbaren Anfang ist dieses Wandelsein. Ein erster Anfang der Speerschläge, der Schwertschläge, der Axtschläge ist nicht zu erkennen.

    Wenn dem aber auch so ist, ihr Mönche, so sage ich doch nicht, daß das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten mit Leiden und Trübsal verbunden sei. Vielmehr sag ich, daß das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten mit Glück und Frohsinn verbunden ist.

    Über Streit


    S.56.9.-10. Streit und Gespräch - Viggāhikakathā, Tiracchānakathā Sutta


    Zitat

    "Führt keine streitsüchtigen Reden, ihr Mönche, wie:


    'Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du wohl diese Lehre und Ordnung verstehn? Falsch vorgegangen bist du: ich bin recht Vorgegangen. Was vorher zu sagen ist, hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen ist, hast du vorher gesagt. Bei mir stimmt's, bei dir nicht. Deine Praxis ist widerlegt, dein Wort dir entwunden. Gib deine Rede verloren: Du bist widerlegt, oder widersteh, wenn du kannst'.


    Führt nicht die verschiedenen tierischen Gespräche, ihr Mönche, wie Gespräche über: Könige und Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speis und Trank, Kleid und Bett, Blumen und Düfte, über Verwandte und Wagen, Dörfer und Burgen, Stadt und Land, Frauen und Helden, Straßen und Märkte, über Verstorbene und Veränderungen, über Weltgeschichte und Naturgeschichte, über dies und das und dergleichen mehr.

    Solche Gespräche sind nicht mit dem Heil verbunden, nicht urasketentümlich, führen nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, Auflösung, Beruhigung, nicht zum Überblick, nicht zur vollen Erwachung, nicht zum Nirvāna.


    Vielmehr mögt, ihr Mönche, wenn ihr redet, reden über: 'Das ist das Leiden, das die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'.


    Und warum? Weil solche Rede mit dem Heil verbunden ist, urasketentümlich, weil sie zum Nichts-daran-finden führt, zur Entreizung, Auflösung, Eleruhigung, zum Überblick, zur vollen Erwachung, zum Nirvāna. Daher habt ihr euch, meine Mönche, also anzustrengen, um zu erkennen: 'Das ist das Leiden, das ist die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'".

    S.55.40. Nandiyo - Nandiyasakka Sutta


    Zitat

    "Wenn da, o Herr, ein edler Jünger von den vier Gliedern des Stromeintritts überhaupt nichts, ganz und gar nichts besitzt, nennt man ihn dann, o Herr, einen edlen Jünger, der lässig verweilt?"


    "Wer da, Nandiyo, von den vier Gliedern des Stromeintritts überhaupt nichts, ganz und gar nichts besitzt, den nenne ich einen Außenstehenden, einen, der auf der Seite der gewöhnlichen Menschen stehen geblieben ist.


    Was aber ein edler Jünger ist, der lässig verweilt, und einer, der ernsthaft, verweilt, das höre und merke wohl auf meine Worte".


    "Gewiß, o Herr", erwiderte da Nandiyo, der Sakyer, dem Erhabenen. Der Erhabene sprach:


    "Was ist ein edler Jünger, der lässig verweilt? Da ist, Nandiyo, ein edler Jünger mit unbeirrbarer Klarheit dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft nachgefolgt und den Tugenden nachgefolgt, die den Edlen lieb sind. Damit aber ist er zufrieden, er bemüht sich nicht weiter, weder um Abgeschiedenheit bei Tage noch um Zurückgezogenheit bei Nacht. Weil er so lässig verweilt, gewinnt er keine Freude. Ist keine Freude, so hat er kein Entzücken. Ist kein Entzücken da, so hat er keine Gestilltheit. Ist keine Gestilltheit da, so weilt er im Wehe. Wem wehe ist, dem einigt sich nicht das Herz. Bei nicht geeinigtem Herzen werden die Dinge nicht offenbar. Sind die Dinge nicht offenbar, so ist man ein lässig Verweilender, wie es heißt.


    Und was ist ein edler Jünger, der ernsthaft verweilt? Da ist, Nandiyo, ein edler Jünger jener Klarheit und jenen Tugenden nachgefolgt. Damit aber ist er nicht zufrieden, sondern er bemüht sich weiter, um Abgeschiedenheit bei Tage, um Zurückgezogenheit bei Nacht. Weil er so ernsthaft verweilt, wird Freude geboren. Dem Freudigen wird Entzücken geboren. Bei Entzücken im Geiste wird der Körper gestillt. Gestillten Körpers fühlt er sich wohl. Wem wohl ist, dem einigt sich das Herz. Bei geeinigtem Herzen werden die Dinge offenbar. Werden die Dinge offenbar, so ist man ein ernsthaft Verweilender, wie es heißt".

    S.55.37. Mahānāmo IV - Mahānāma Sutta


    Zitat

    Zu einer Zeit weilte der Erhabene im Lande der Sakyer bei Kapilavatthu im Feigenbaumkloster. Da nun begab sich der Sakyerfürst Mahānāmo zum Erhabenen, begrüßte ihn und setzte sich seitwärts nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich der Sakyerfürst Mahānāmo an den Erhabenen: "Wann, o Herr, ist man ein Anhänger?"

    "Wenn man zum Erwachten, zur Lehre, zur Jüngerschaft Zuflucht genommen hat, ist man ein Anhänger".

    "Wann aber, o Herr, ist ein Anhänger in Tugend bewährt?"

    "Wenn dem Anhänger, Mahānāmo, das Töten fern liegt, das Nehmen von Nichtgegebenem fern liegt, die Ausschweifung fern liegt, das Lügen fern liegt, das Trinken von berauschenden Getränken wie Wein und Schnaps fern liegt, dann ist, Mahānāmo, ein Anhänger in Tugend bewährt".

    "Wann aber, o Herr, ist ein Anhänger in Vertrauen bewährt?"

    "Da traut, Mahānāmo, ein Anhänger der Wachheit des Vollendeten, so zwar: Das ist der Erhabene, Heilige, Vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt-Kenner, der unvergleichliche Lelter der anleitungsbedürftigen Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. So ist, Mahānāmo, ein Anhänger in Vertrauen bewährt".

    "Wann aber, o Herr, ist ein Anhänger in Zurücktreten bewährt?"

    "Da lebt, Mahānāmo, ein Anhänger im Hause im Gemüte dem Übel des Geizes entgangen: er spürt das Befreiende am Zurücktreten, hat offene Hände, hat Lust am Loslassen, ist offen für Bitten, hat Lust am Verteilen von Gaben. So Ist, Mahānāmo, ein Anhänger in Zurücktreten bewährt".

    "Wie aber, o Herr, ist ein Anhänger in Weisheit bewährt?"

    "Da ist, Mahānāmo, ein Anhänger der Weisheit nachgefolgt, die Aufgang und Untergang sieht, der edlen, durchbohrenden, die zur völligen Leidensversiegung ausreicht. So ist, Mahānāmo, ein Anhänger in Weisheit bewährt".

    Ablenkung und Verwirrung in der Welt.


    S.55.21. Mahānāmo I - Paṭhama-mahānāma Sutta


    Zitat

    Dieses Kapilavatthu, o Herr, blüht und gedeiht, ist volkreich, wimmelnd von Menschen im Gedränge der Menge. Wenn ich da den Erhabenen aufgesucht habe oder die Mönche, die ihren Geist entfalten, und ich kehre abends wieder nach Kapilavatthu zurück, dann begegne ich Strömen von Elefanten, Rossen, Wagen, Karren und Menschen. Zu einer solchen Zeit ist meine Achtsamkeit, die auf den Erwachten, die Lehre, die Jüngerschaft gerichtet war, vergessen. Da denke ich nun, o Herr: 'Wenn ich zu einer solchen Zeit sterben würde, was wäre meine Fährte, wie ginge es mit mir weiter?


    "Fürchte dich nicht, Mahānāmo, fürchte dich nicht, Mahānāmo: frei von Bösem wird dein Tod sein, du wirst kein böses Ende nehmen. Wessen Herz, Mahānāmo, lange Zeit in Vertrauen voll entfaltet wurde, in Tugend, in Erfahrung, in Zurücktreten, in Weisheit, dessen Körper, den formhaften, aus den vier Hauptstoffen bestehenden, von Vater und Mutter gezeugt, durch Reis und Grütze zusammengehalten, ein Ding der Unbeständigkeit, des Untergangs, der Aufreibung, des Zerfalls, der Zerstörung - den mögen die Krähen fressen, die Geier, die Falken, die Hunde, die Schakale, oder verschiedene andere Lebewesen. Sein Herz aber, das lange Zeit in Vertrauen, Tugend, Erfahrung, Zurücktreten, Weisheit voll entfaltet wurde, das steigt aufwärts, das geht noch oben.


    Gleichwie etwa, Mahānāmo, wenn ein Mann einen Krug mit geschmolzener Butter oder einen Krug mit Öl in einen tiefen See versenkte, dann würde dieser zerbrechen, und was daran aus Sand oder Tonerde war, das bliebe unten: was daran aber geschmolzene Butter oder Öl war, das stiege aufwärts, das ginge nach oben. Ebenso nun auch, Mahānāmo: Wessen Herz lange Zeit in Vertrauen, Tugend, Erfahrung, Zurücktreten, Weisheit voll entfaltet ist, dessen Herz steigt aufwärts, geht nach oben. Fürchte dich nicht, Mahānāmo, fürchte dich nicht, Mahānāmo: frei von Bösem wird dein Tod sein, du wirst kein böses Ende nehmen".

    Noch einmal Stromeintritt bei Haushältern.


    S.55.7. Die Leute von Veludvāra - Veḷudvāreyya Sutta


    Zitat

    Da führt sich, Hausväter, der edle Jünger vor Augen: 'Mir ist mein Leben lieb, ich will nicht sterben, ich will Wohl und verabscheue Wehe. Würde mir jemand, obwohl mir mein Leben lieb ist, ich nicht sterben will, ich Wohl will und Wehe verabscheue, das Leben rauben, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Wenn nun aber ich einem anderen, dem ja auch sein Leben lieb ist, der nicht sterben will, der Wohl will und Wehe verabscheut, das Leben rauben würde, so wäre ihm das unlieb und unangenehm. Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen'. Wer sich das so vor Augen führt, dem liegt selber das Umbringen von Lebendigem fern, andere regt er an, vom Umbringen von Lebendigem abzustehen, und er lobt es, wenn jemand vom Umbringen von Lebendigem absteht. 'Das ist der rechte Wandel in Werken', darüber ist er sich völlig klar geworden.

    Weiter sodann, Hausväter: Da führt sich der edle Jünger vor Augen: 'Wenn mir etwas, das ich nicht gegeben habe, durch Diebstahl entrissen würde; oder wenn jemand mit meiner Frau verkehren würde, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Wenn nun aber ich einem anderen etwas, das er nicht gegeben hat, durch Diebstahl entreißen würde, oder wenn ich mit der Frau eines anderen verkehren würde, so wäre ihm das unlieb und unangenehm. Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen'. Wer sich das so vor Augen führt, dem liegt selber das Nehmen von Nichtgegebenem und das Ausschweifen fern, andere regt er an, vom Nehmen des Nichtgegebenen und vom Ausschweifen abzustehen, und er lobt es, wenn jemand davon absteht. 'Das ist der rechte Wandel in Werken', darüber ist er sich völlig klar geworden.

    Weiter sodann, Hausväter: Würde jemand durch Lügen meine Interessen schädigen, würde jemand mich durch Hintertragen mit meinen Freunden entzweien; würde mich jemand durch barsche Reden anfahren; würde mich jemand durch belangloses Gerede, seichtes Geschwätz belästigen, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Würde nun aber ich einem anderen durch Lügen seine Interessen schädigen, einen anderen durch Hintertragen mit seinen Freunden entzweien, durch barsche Worte anfahren, durch belangloses Gerede, seichtes Geschwätz belästigen, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Wenn nun aber ich einem anderen dies antun würde, so wäre ihm das unlieb und unangenehm. Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen'. Wer sich das vor Augen führt, dem liegt selber das Lügen, das Hintertragen, das barsche Reden, das seichte Geschwätz fern. Andere regt er an, davon abzustehen, und er lobt es, wenn jemand davon absteht. 'Das ist der rechte Wandel in Worten', darüber ist er sich völlig klar geworden.

    Dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft ist er mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, und den Tugenden, die den Edlen lieb sind, ist er nachgefolgt.

    Wenn, Hausväter, der edle Jünger diesen sieben rechten Eigenschaften und diesen vier wünschenswerten Zuständen nachgefolgt ist, dann kann er, wenn er will, von sich oder zu sich sagen: 'Versiegt ist die Hölle für mich, versiegt der Tierschoß, versiegt das Gespenstreich, versiegt der Abweg, die schlechte Fährte, das Verderben. Ich bin in den Strom eingetreten, entronnen dem Verderben, eile zielbewußt der vollen Erwachung entgegen' ".

    Stromeintritt bei Haushältern.


    S.55.6. Die Kammerherren - Thapati Sutta


    Zitat

    Eine Bedrängnis ist die Häuslichkeit, ein Schmutzwinkel, der freie Himmelsraum die Pilgerschaft. Und da ist es besonders nötig, ernsthaft zu sein.


    Ein edler Jünger, ihr Kammerherren, der 4 Dingen nachgefolgt ist, ist ein Stromeingetretener, dem Abweg entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilend. Welchen vier Dingen? Da ist, Kammerherren, der edle Jünger dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt. Und er lebt im Hause, im Gemüte dem Übel des Geizes entgangen er spürt das Befreiende am Zurücktreten, hat offene Hände, hat Lust am Loslassen, ist offen für Bitten, hat Lust am Verteilen von Gaben. Ein edler Jünger, ihr Kammerherren, der diesen vier Dingen nachgefolgt ist, ist ein Stromeingetretener, dem Abweg entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegengehend.

    S.54.10. Kimbilo - 10. Kimila Sutta


    Zitat

    Wie muß, Anando, die Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung entfaltet und ausgebildet werden, daß sie große Frucht und großen Segen verleiht? Da begibt sich, Anando, der Mönch in den Wald und übt die sechzehnfache Atembetrachtung. So muß, Anando, die Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung entfaltet und ausgebildet werden, daß sie große Frucht und großen Segen verleiht.


    Zu einer Zeit, wenn der Mönch tief einatmet, weiß er 'Ich atme tief ein', wenn er tief ausatmet, weiß er 'Ich atme tief aus'; wenn er kurz einatmet, weiß er 'Ich atme kurz ein', wenn er kurz ausatmet, weiß er 'Ich atme kurz aus'. 'Den ganzen Körper empfindend, will ich einatmen, den ganzen Körper empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Körpergestaltung beschwichtigend, will ich einatmen, die Körpergestaltung beschwichtigend, will ich ausatmen', so übt er sich. Zu einer solchen Zeit, Anando, wacht der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. Den Körper verändern, nenne ich dies, Anando, nämlich Ein- und Ausatmung. Daher, Anando, wacht der Mönch zu eine solchen Zeit beim Körper über den Körper, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.


    Zu einer solchen Zeit übt sich der Mönch: 'Das Entzücken empfindend, will ich einatmen, das Entzücken empfindend, will ich ausatmen'. 'Das Wohl empfindend, will ich einatmen, das Wohl empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Herzensgestaltung empfindend, will ich einatmen, die Herzensgestaltung empfindend, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Herzensgestaltung beschwichtigend, will ich einatmen, die Herzensgestaltung beschwichtigend, will ich ausatmen', so übt er sich. Zu einer solchen Zeit, Anando, wacht der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. Die Gefühle verändern, nenne ich dies, Anando, nämlich auf Ein- und Ausatmung wohl aufmerksam zu sein. Daher, Anando, wacht der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.


    Zu einer solchen Zeit, Anando, übt sich der Mönch: 'Das Bewusstsein empfindend, will ich einatmen, das Bewusstsein empfindend, will ich ausatmen'. 'Das Bewusstsein ermunternd, will ich einatmen, das Bewusstsein ermunternd, will ich ausatmen', so übt er sich. 'Das Bewusstsein befreiend, will ich einatmen, das Bewusstsein befreiend, will ich ausatmen', so übt er sich. Zu einer solchen Zeit, Anando, wacht der Mönch beim Bewusstsein über das Bewusstsein, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, noch Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.


    Nicht kann, sag ich, Anando, ein Unachtsamer, der nicht klar bewußt ist, die Einigung bedachtsamer Ein- und Ausatmung entfalten. Daher, Anando, wacht der Mönch beim Herzen über das Herz, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.

    Zu einer solchen Zeit, Anando, übt sich der Mönch: 'Die Unbeständigkeit betrachtend, will ich einatmen, die Unbeständigkeit betrachtend, will ich ausatmen'. 'Die Entreizung, die Auflösung, das Loslassen betrachtend, will ich einatmen, will ich ausatmen', so übt er sich. Zu einer solchen Zeit, Anando, wacht der Mönch bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. Wie da Begehren und Trübsinn überwunden wird, hat er weise gemerkt, und wohl hat er es ausgeglichen. Daher, Anando, wacht der Mönch bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.


    Gleichwie, Anando, am Kreuzpunkt vierer Straßen ein großer Haufen Staub liegt, und es käme von Osten ein Wagen oder ein Karren und würde jenen Staubhaufen verringern, es käme von Westen, von Norden, von Süden ein Wagen oder ein Karren und würde den Staubhaufen verringern - ganz ebenso, Anando, verringert ein Mönch, der beim Körper über den Körper, bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesobjekten über die Geistesobjekte wacht, die bösen unheilsamen Dinge"

    S.47.37. Wille - 7. Chanda Sutta


    Zitat

    Vier Pfeiler der Achtsamkeit gibt es, ihr Mönche. Welche vier? Da wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.

    Indem er so beim Körper über den Körper wacht, da schwindet ihm, was Wille zum Körper war, dahin. Durch Schwinden des Willens ist das Todlose verwirklicht.

    Da wacht der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.

    Indem er so bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen wacht, da schwindet ihm, was Wille zu den Gefühlen, zum Bewusstsein, zu den Geistesformationen war, dahin. Durch Schwinden des Willens ist das Todlose verwirklicht.


    Hervorhebung von mir.

    S.47.35. Achtsam II - 5. Sati Sutta


    Zitat

    "Achtsam, ihr Mönche, soll der Mönch verweilen, klar bewußt. Das lehre ich euch. Und wie ist der Mönch achtsam?

    • Da wacht der Mönch beim Körper über den Körper,
    • bei den Gefühlen über die Gefühle,
    • beim Bewusstsein über das Bewusstsein,
    • bei den Geistesformationen über die Geistesformationen,

    unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. So ist, ihr Mönche, der Mönch achtsam.

    Und wie ist, ihr Mönche, der Mönch klar bewußt?

    • Da steigen einem Mönch wissentlich Gefühle auf, halten an und gehen unter,
    • steigen wissentlich Gedanken auf, halten an und gehen unter,
    • steigen wissentlich Wahrnehmungen auf, halten an und gehen unter.

    So ist, ihr Mönche, der Mönch klar bewußt. Achtsam, ihr Mönche, möge der Mönch verweilen und klar bewußt: das lehr, ich euch".


    S.47.19. Sedakam - 9. Sedaka Sutta


    Zitat
    • 'Ich werde auf mich achten', so sind die Pfeiler [Grundlagen] der Achtsamkeit (satipatthāna), ihr Mönche, zu pflegen:
    • 'Auf den anderen werde ich achten, so sind die Pfeiler [Grundlagen] der Achtsamkeit zu pflegen.
    • Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen.
    • Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen?

    • Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun.

    So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen.


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber?

    • Durch Geduld (khanti),
    • durch Gewaltlosigkeit (avihiṃsā),
    • durch Liebe (mettacitta),
    • durch [An-]Teilnahme (anudaya).

    So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber.


    'Ich werde auf mich achten', so sind, ihr Mönche, die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. 'Ich werde auf die andern achten', so sind die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen.

    • Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen, ihr Mönche,
    • auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber".

    S.47.10. Die Wohnung der Nonnen - 10. Bhikkhunupassaya Sutta


    Zitat

    Da wacht, Anando, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. Während er aber so beim Körper über den Körper wacht, erscheint aufgrund des Körpers beim Körper Fieberdurst oder Schlaffheit des Gemütes, oder das Bewusstsein wendet sich nach außen. Dieser Mönch, Anando, soll das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung richten. Hat er das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung gerichtet, dann entsteht Freude. Dem Freudigen entsteht Entzücken. Entzückt im Geiste, beruhigt sich der Körper. Beruhigten Körpers fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend, einigt sich das Bewusstsein. Da führt er sich vor Augen: 'Zu welchem Zweck ich das Bewusstsein dahin gerichtet hatte, dieser Zweck ist nun erfüllt. Wohlan denn, so will ich es zurückziehen'. Und er zieht es zurück und erwägt nicht mehr und sinnt nicht mehr. So erkennt er: 'Frei von Erwägen, frei von Sinnen bin ich, nach innen achtsam ist mir wohl'.


    Weiter sodann: Da wacht, Anando, der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns. Während er aber so bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen wacht, erscheint aufgrund der Gefühle, des Bewusstseins, der Geistesformationen, bei den Gefühlen, beim Bewusstsein, bei den Geistesformationen Fieberdurst oder Schlaffheit des Gemütes, oder das Bewusstsein wendet sich nach außen. Dieser Mönch, Anando, soll das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung richten. Hat er das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung gerichtet, dann entsteht Freude. Dem Freudigen entsteht Entzücken. Entzückt im Geiste, beruhigt sich der Körper. Beruhigten Körpers fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend, einigt sich das Bewusstsein. Da führt er sich vor Augen: 'Zu welchem Zweck ich das Bewusstsein dahin gerichtet hatte, dieser Zweck ist nun erfüllt. Wohlan denn, so will ich es zurückziehen'. Und er zieht es zurück und erwägt nicht mehr und sinnt nicht mehr. So erkennt er: 'Frei von Erwägen, frei von Sinnen bin ich, nach innen achtsam ist mir wohl'. So, Anando, vollzieht sich gerichtete Entfaltung.

    Hier ist sehr schön beschrieben, wie auf der Basis von einem das andere begonnen und zur Entfaltung gebracht werden kann.



    S.46.3. Tugend – 3. Sīla Sutta


    Zitat

    Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch abgeschieden verweilend die Lehre erinnert und sie erwägt, zu einer solchen Zeit ist in dem Mönch das Erwachungsglied der Achtsamkeit begonnen. Zu einer solcher, Zeit entfaltet der Mönch das Erwachungsglied der Achtsamkeit. Zu einer solchen Zeit wird von dem Mönch das Erwachungsglied der Achtsamkeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Indem er so achtsam weilt, ergründet er weise die Lehre, sinnt über sie nach, tritt in gründliche Prüfung ein. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch so achtsam weilend die Lehre weise ergründet, über sie nachsinnt, in gründliche Prüfung eintritt, zu einer solchen Zeit ist das Erwachungsglied der Lehrergründung von dem Mönch begonnen. Das Erwachungsglied der Lehrergründung entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Zu einer solchen Zeit wird von dem Mönch das Erwachungsglied der Lehrergründung zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Indem er so weise die Lehre ergründet, über sie nachsinnt, in gründliche Prüfung eintritt, zu einer solchen Zeit ist Tatkraft begonnen, unbeugsame. Zu einer Zeit, in der der Mönch, so weise die Lehre ergründend, über sie nachsinnend, in gründliche Prüfung eintretend Tatkraft beginnt, unbeugsame, zu einer solchen Zeit ist von dem Mönch das Erwachungsglied der Tatkraft begonnen. Das Erwachungsglied der Tatkraft entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied der Tatkraft wird von dem Mönch zu einer solchen Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Wer zur Tatkraft aufgebrochen ist, dem erscheint überweltliches Entzücken. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der dem Mönch, der zur Tatkraft aufgebrochen ist, überweltliches Entzücken erscheint, zu einer solchen Zeit hat er das Erwachungsglied des Entzückens begonnen. Das Erwachungsglied des Entzückens entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied des Entzückens wird von ihm zu dieser Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Entzückt im Geiste wird der Körper gestillt, wird das Herz gestillt. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der von dem Mönche entzückt im Geiste der Körper gestillt, das Herz gestillt wird, zu einer solchen Zeit ist von dem Mönch das Erwachungsglied der Gestilltheit begonnen. Das Erwachungsglied der Gestilltheit entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied der Gestilltheit wird von dem Mönch zu einer solchen Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Gestillt im Körper ist ihm wohl, im Wohl einigt sich das Herz. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch körpergestillt im Wohl das Herz einigt, zu einer solchen Zeit ist, ihr Mönche, von dem Mönch das Erwachungsglied der Einigung begonnen. Das Erwachungsglied der Einigung entfaltet der Mönch zu einer solchen Zelt. Das Erwachungsglied der Einigung wird von dem Mönch zu einer solchen Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.


    Der blickt mit wahrem Gleichmut auf das derart geeinigte Herz. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch mit wahrem Gleichmut auf das derart geeinigte Herz blickt, zu einer solchen Zeit ist, ihr Mönche, von dem Mönch das Erwachungsglied des Gleichmuts begonnen. Das Erwachungsglied des Gleichmuts entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied des Gleichmuts wird zu einer solchen Zeit vom Mönch zur Vollendung der Entfaltung gebracht.

    S.45.161.-180. Suchen usw. - Esanā, Vidhā, Āsava, Bhava, Dukkhatā, Khila, Mala, Nīgha, Vedanā, Taṇhā, Tasinā, Ogha, Yoga, Upādāna, Gantha, Anusaya, Kāmaguṇa, Nīvaraṇa, Upādānakkhandha, Orambhāgiya, Uddhambhāgiya Sutta


    Zitat

    Dreifaches Suchen gibt es, ihr Mönche:

    • Suchen der Sinne,
    • Suchen nach Dasein,
    • Suchen nach Brahma-Wandel.


    Dreifaches Unterscheiden gibt es, ihr Mönche:

    • 'Besser bin ich' ist eine Unterscheidung,
    • 'Gleich bin ich' ist eine Unterscheidung,
    • 'Schlechter bin ich' ist eine Unterscheidung.


    Drei Triebe gibt es, ihr Mönche:

    • sinnliche Triebe,
    • Triebe nach Dasein,
    • Triebe nach Unwissen.


    Dreifaches Dasein gibt es, ihr Mönche:

    • sinnliches Dasein,
    • formhaftes Dasein,
    • formloses Dasein.


    Drei Leidhaftigkeiten gibt es, ihr Mönche:

    • Die Leidhaftigkeit des Leidens,
    • die Leidhaftigkeit des Gestaltens,
    • die Leidhaftigkeit der Wandelbarkeit.


    Drei Verhärtungen, drei Übel, drei Niederschläge gibt es, ihr Mönche:

    • Gier,
    • Hass und
    • Verblendung.


    Drei Gefühle gibt es, ihr Mönche:

    • Wohlgefühl,
    • Wehgefühl,
    • Weder-weh-noch-wohl- Gefühl.


    Dreifachen Durst und dreifaches Dürsten gibt es:

    • sinnlichen Durst und sinnliches Dürsten,
    • Durst und Dürsten nach Dasein,
    • Durst und Dürsten nach Nichtsein.


    Vier Wogen und Joche gibt es, ihr Mönche:

    • sinnliche Wogen und Joche,
    • Woge und Joch des Daseins,
    • Woge und Joch der Ansicht,
    • Woge und Joch des Unwissens.


    Vierfaches Ergreifen gibt es, ihr Mönche:

    • sinnliches Ergreifen,
    • Ergreifen von Ansicht,
    • Ergreifen von Tugendwerk,
    • Ergreifen von Selbstbehauptung.


    Vier Knoten gibt es, ihr Mönche:

    • Begehren als Körperknoten,
    • Haß als Körperknoten,
    • Überschätzen von Tugendwerk als Körperknoten,
    • 'Dies nur ist Wahrheit' zu denken, sich angewöhnen als Körperknoten.


    Siebenfaches Anliegen gibt es, ihr Mönche:

    1. Anliegen des sinnlichen Reizes,
    2. Anliegen des Widerstands,
    3. Anliegen der Ansicht,
    4. Anliegen des Zweifels,
    5. Anliegen des Dünkens,
    6. Anliegen des Daseinsreizes,
    7. Anliegen des Unwissens.


    Fünf Wunschgenüsse gibt es, ihr Mönche: Die durch Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper ins Bewußtsein tretenden Formen, Töne, Düfte, Geschmäcke, Gegenstände, die ersehnten geliebten, entzückenden, angenehmen, den Wünschen entsprechenden, reizenden.


    Fünf Hemmungen gibt es, ihr Mönche:

    1. Hemmung durch Wunscheswillen,
    2. durch Abneigung,
    3. durch matte Müde,
    4. durch Unruhe und Ungeduld,
    5. durch Zweifel.


    Fünf Faktoren des Ergreifens gibt es, ihr Mönche:

    1. Den Faktor des Ergreifens von Form,
    2. von Gefühl,
    3. von Wahrnehmung,
    4. von Gestaltungen,
    5. von Bewußtsein.


    Fünf niederziehende Fesseln gibt es, ihr Mönche:

    1. Glaube an Persönlichkeit,
    2. Zweifel,
    3. Überschätzen von Tugendwerk,
    4. Wunscheswillen,
    5. Aversion.


    Fünf emporziehende Fesseln gibt es, ihr Mönche:

    1. Reiz an Form,
    2. Reiz an Formlosigkeit,
    3. Dünken,
    4. Unruhe,
    5. Unwissen.


    Um all dieses zu überblicken, es zu durchschauen, es völlig versiegen zu lassen, es zu überwinden, ist der edle achtfältige Pfad zu entfalten. Und was ist der edle achtfältige Pfad? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen oder die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben oder die ins Todlose münden, zum Todlosen übergehen, das Todlose als Endziel haben oder die zum Nirvāna neigen, sich beugen, sich senken .

    S.45.34. Zum anderen Ufer gehen - 4. Pāraṅgama Sutta

    Zitat

    Gar wenige des Menschenvolks
    durchkreuzen diesen Weltenstrom;
    das ganze übrige Geschlecht
    eilt nur am Ufer und und her.

    Doch wer der recht verkündeten,
    der Lehre, lebet immer nach,
    gelangt zum andern Ufer hin,
    doch schwer kreuzt man den Todesstrom.

    Das Finstre geb' der Weise auf,
    das Lichte, das entfalte er;
    gar fern von dem, was heimisch ihm,
    erfreu' er sich der Einsamkeit.


    Daran zu freuen ihn verlangt.
    Die Wünsche lassend, etwaslos,
    der Weise läutere sich selbst
    von allem, was das Herze trübt.

    Die Glieder der Erwachung wer
    im Herzen wohl entfaltet hat,
    und alles Haften fahren ließ,
    wer ohne das Ergreifen froh,
    der triebversiegt Erstrahlende:
    das ist der Welterloschene

    Der Erhabene ist tief und unergründlich wie der Ozean. Worte beschreiben ihn nicht.


    Warum?


    S.44.1 Die Ordensältere Khemā - 1. Khemā Sutta


    Zitat

    "Groß ist, o Ehrwürdige, der Ozean, tief, unermeßlich, unergründlich."


    "Ebenso nun auch, großer König, ist jede Form, jedes Gefühl, jede Wahrnehmung, jede Gestaltung, jedes Bewußtsein, durch welche man den Vollendeten bezeichnen wollte, vom Vollendeten überwunden, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht worden, so daß sie nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln können. Von der Bezeichnung durch Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung, Bewußtsein erlöst ist der Vollendete tief, unermeßlich, unergründlich, gleichwie der große Ozean: Auferstehn, das trifft nicht zu; Nichtauferstehn, das trifft nicht zu; Auferstehn und Nichtauferstehn, das trifft nicht zu; Auferstehn so wenig wie Nichtauferstehn, das trifft nicht zu".


    Und etwas genauer:


    S.44.4 Sāriputto und Kotthito II - 4. Dutiyasāriputtakoṭṭhika Sutta

    Zitat

    Zu einer Zeit weilten der Ehrwürdige Sāriputto und der Ehrwürdige Mahā-Kotthito zu Benares am Seherstein im Wildparke. Da sprach der Ehrwürdige Mahā-Kotthito zum Ehrwürdigen Sāriputto bei einem gleichen Gespräch: Und was ist, Bruder, der Anlaß, was ist der Grund, daß sich der Erhabene darüber nicht geäußert hat?"

    "Wenn Bruder, die Form, das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein nicht der Wirklichkeit gemäß erkannt und gesehen werden, ihr Entstehen, ihre Auflösung und das zu ihrer Auflösung führende Vorgehen, dann denkt man:


    'Der Vollendete besteht nach dem Tode, der Vollendete besteht nicht nach dem Tode, der Vollendete besteht sowohl als auch nicht nach dem Tode, der Vollendete besteht weder-noch besteht er nicht nach dem Tode'.


    Wird aber, Bruder, die Form, das Gefühl die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein der Wirklichkeit gemäß erkannt und gesehen, ihr Entstehen, ihre Auflösung und das zu ihrer Auflösung führende Vorgehen, dann denkt man nicht:


    'Der Vollendete besteht nach dem Tode, der Vollendete besteht nicht nach dem Tode, der Vollendete besteht sowohl als auch nicht nach dem Tode, der Vollendete besteht weder-noch besteht er nicht nach dem Tode'.

    Das ist der Anlaß, Bruder, das ist der Grund, daß sich der Erhabene darüber nicht geäußert hat".

    Hier lohnt es sich auch das ganze Sutra zu lesen:


    S.42.7 Aufzeigen - 7. Khettūpama Sutta


    Zitat

    Gleichwie das dürftige, karstige, salzige Feld mit schlechter Erde sind meine andersfährtigen Asketen, Brahmanen und Pilger. Auch denen zeige ich die Lehre, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Selbst wenn sie nur einen Satz verstehen, so würde ihnen das lange zum Heile und Wohle gereichen.

    Über Soldaten:


    S.42.3-5 Der Hauptmann - 3-5. Yodhājīva, Hatthāroha, Assāroha Sutta

    Zitat

    Wer da als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft, dessen Herz ist schon vorher niedrig, auf schlechter Fährte, schlecht gerichtet: 'Diese Wesen sollen geschlagen werden, umgebracht werden, zerstört und vertilgt werden, sie dürfen nicht mehr da sein'. Während er so mutig kämpft, wird er erschlagen, hingestreckt, und bei der Auflösung des Körpers nach dem Tode wird er der Siegreichen Hölle, wie sie genannt wird, anheimfallen. Wenn er aber etwa die Ansicht hat: 'Wer da als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft, und er wird erschlagen, hingestreckt, der gelangt bei der Auflösung des Körpers nach dem Tode zur Gemeinschaft der Siegreichen Götter empor', so ist das seine falsche Ansicht. Mit falscher Ansicht aber, Hauptmann, stehen ihm zwei Fährten bevor, sag ich: Hölle oder Tierreich.

    Hier eine interessante Meditationsanleitung (Hervorhebung von mir):


    S.41.6 Kāmabhū III - 6. Dutiyakāmabhū Sutta


    Zitat

    [...] wie kann man, o Herr, die Auflösung von Wahrnehmung und Fühlbarkeit erreichen?"


    "Das ist nicht so, Hausvater, als ob ein Mönch, der die Auflösung von Wahrnehmung und Fühlbarkeit erreicht, dächte: 'Ich werde die Auflösung von Wahrnehmung und Fühlbarkeit erreichen' oder 'Ich erreiche die Auflösung von Wahrnehmung und Fühlbarkeit' oder 'Ich habe die Auflösung von Wahrnehmung und Fühlbarkeit erreicht', sondern er hat sein Herz vorher soweit ausgebildet, daß es zu diesem Zustand geführt wird."

    Ein wirklich besonders anschauliches und lustig-tragisches Bild für das, was viele von uns wahrscheinlich täglich erleben:


    S.35.206 Sechs Tiere - 10. Chappāṇakopama Sutta


    Zitat

    Wie ist nun, ihr Mönche, ein Nichtgezügelter? Hat da, ihr Mönche, ein Mönch mit dem Auge eine Form erblickt, mit dem Ohr einen Ton gehört, mit der Nase einen Duft gerochen, mit der Zunge einen Saft geschmeckt, mit dem Körper einen Gegenstand getastet, mit dem Geiste ein Ding gedacht, so ist er vom Lieben angezogen und vom Unlieben abgestoßen. Die Achtsamkeit auf den Körper nicht gegenwärtig habend, verweilt er unbeschränkten Gemütes, und er versteht nicht wirklichkeitsgemäß jene Gemüterlösung, Weisheitserlösung, wo die aufgestiegenen bösen, unheilsamen Dinge restlos aufgelöst werden.


    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann sechs Tiere ergriffen hätte, aus unterschiedlichen Gegenden und mit unterschiedlichen Wohngewöhnungen, und er würde sie mit einem kräftigen Tau festbinden: Nachdem er eine Schlange ergriffen hätte, würde er sie mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er einen Alligator ergriffen hätte, würde er ihn mit einem kräftigen Tau festbinden. Nachdem er einen Vogel ergriffen hätte, würde er ihn mit einem kräftigen Tau festbinden. Nachdem er einen Hund ergriffen hätte, würde er ihn mit einem kräftigen Tau festbinden. Nachdem er einen Schakal ergriffen hätte, würde er ihn mit einem kräftigen Tau festbinden. Nachdem er einen Affen ergriffen hätte, würde er ihn mit einem kräftigen Tau festbinden. Nachdem er sie mit einem kräftigen Tau festgebunden hätte, würde er in der Mitte einen Knoten machen und sie gewähren lassen. Da nun, ihr Mönche, würden diese sechs Tiere aus unterschiedlichen Gegenden und mit unterschiedlichen Wohngewöhnungen nach der je eigenen Gegend der Wohngewöhnung ziehen: Die Schlange würde zum Termitenhaufen ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Alligator würde zum Wasser ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Vogel würde in den Luftraum ziehen und denken: 'Da will ich fliegen'. Der Hund würde zum Dorfe ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Schakal würde zum Leichenfeld ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Affe würde zum Walde ziehen und denken: 'Da will ich hinein'.


    Wenn nun, ihr Mönche, diese sechs Tiere hungrig und müde würden, dann müßten sie dem kräftigsten der Tiere folgen, ihm sich anpassen und seinem Willen sich unterwerfen.


    Ebenso nun auch, ihr Mönche, wer die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit nicht ausgebildet, nicht häufig gepflegt hat, den zieht das Auge zu den lieben Formen und bei den unlieben ist er abgeneigt, den zieht der Geist zu den lieben Dingen, und bei den unlieben ist er abgeneigt. So nun, Ihr Mönche, ist einer ein Nichtgezügelter.


    Und wie, ihr Mönche, ist einer ein Gezügelter? Hat da, ihr Mönche, ein Mönch mit dem Auge eine Form gesehen, mit der Zunge einen Saft geschmeckt, mit dem Geiste ein Ding gedacht, dann wird er vom Lieben nicht angezogen und beim Unlieben nicht abgeneigt. Die Achtsamkeit auf den Körper gewärtig habend, verweilt er unbeschränkten Gemütes, und er versteht wirklichkeitsgemäß jene Gemüterlösung, Weisheiterlösung, wo die aufgestiegenen bösen, unheilsamen Dinge sich restlos auflösen.


    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann sechs Tiere ergriffen hätte aus unterschiedlichen Gegenden und mit unterschiedlichen Wohngewöhnungen, und er würde sie mit einem kräftigen Tau festbinden: Nachdem er eine Schlage ergriffen hätte, wurde er sie mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er einen Alligator ergriffen hätte, würde er ihn mit festem Tau festbinden. Nachdem er einen Vogel ergriffen hätte, würde er ihn mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er einen Hund ergriffen hätte, würde er ihn mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er einen Schakal ergriffen hätte, würde er ihn mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er einen Affen ergriffen hätte, würde er ihn mit kräftigem Tau festbinden. Nachdem er sie mit einem kräftigen Tau festgebunden hätte, würde er sie an einen kräftigen Pfeiler oder Pfosten anbinden. Da nun, ihr Mönche, würden diese sechs Tiere aus unterschiedlichen Gegenden und mit unterschiedlichen Wohngewöhnungen nach je der eigenen Gegend der Wohngewöhnung ziehen: Die Schlange würde zum Termitenhaufen ziehen und denken: 'Da will ich hinein': Der Alligator würde zum Wasser ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Vogel würde zum Luftraum ziehen und denken: 'Da will ich fliegen'. Der Hund würde zum Dorfe ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Schakal würde zum Leichenfeld ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Der Affe würde zum Walde ziehen und denken: 'Da will ich hinein'. Wenn nun diese sechs Tiere, ihr Mönche, hungrig und müde würden, dann müßten sie am Pfeiler oder Pfosten stehen bleiben oder sich hinsetzen oder sich hinlegen.


    Ebenso nun auch, ihr Mönche, wer die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit entfaltet und häufig gepflegt hat, den zieht das Auge nicht zu den lieben Formen, und den unlieben ist er nicht abgeneigt, den zieht der Geist nicht zu den lieben Dingen, und bei den unlieben ist er nicht abgeneigt. So nun, ihr Mönche, ist einer ein Gezügelter.


    'An einen kräftigen Pfeiler oder Pfosten gebunden', das ist, ihr Mönche, eine Bezeichnung für die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit. Darum, ihr Mönche, habt ihr euch also zu üben: 'Die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit wird von uns entfaltet werden, häufig geübt, zum Fahrzeug gemacht, zur Grundlage gemacht, angewendet, durchgeprüft, durchaus entrichtet werden'. So habt ihr euch, ihr Mönche, zu üben".


    S.36.7 Krankheit I - 7. Paṭhama-gelañña Sutta


    Über Achtsamkeit


    Zitat

    Achtsam und klar bewußt, ihr Mönche, sollte der Mönch die Zeit erfüllen, das haltet als unser Gebot.

    Wie aber, ihr Mönche, ist der Mönch achtsam? Da wacht der Mönch beim Körper über den Körper, bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Herz über das Herz, bei den Dingen über die Dinge, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. So, ihr Mönche, ist der Mönch achtsam.


    Und wie, ihr Mönche, ist der Mönch klar bewußt? Da ist, Ihr Mönche, der Mönch klar bewußt beim Kommen und Gehn, klar bewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klar bewußt beim Neigen und Erheben, klar bewußt beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens, klar bewußt beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken, klar bewußt beim Entleeren von Kot und Harn, klar bewußt beim Gehn und Stehn und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen. So ist, ihr Mönche, der Mönch klar bewußt.


    S.36.3 Durch Überwindung - 3. Pahāna Sutta


    Zitat

    Diese drei Gefühle gibt es, ihr Mönche. Welche drei? Wohlgefühl, Wehgefühl, Weder wohl-noch-weh-Gefühl.

    Beim Wohlgefühl, ihr Mönche, ist der Hang zum Reiz zu überwinden. Beim Wehgefühl ist der Hang zum Widerstand zu überwinden. Beim Weder-wohl-noch-weh-Gefühl ist der Hang zum Unwissen zu überwinden. Soweit, ihr Mönche, ein Mönch beim Wohlgefühl den Hang zum Reiz, beim Wehgefühl den Hang zum Widerstand, beim Weder-Wohl-noch-weh-Gefühl den Hang zum Unwissen überwunden hat, nennt man ihn, ihr Mönche, einen Mönch, der den Hang zum Reiz überwunden hat, der recht sieht, der den Durst abgeschnitten, die Fessel gesprengt hat, durch vollkommene Dünkeleroberung, dem Leiden ein Ende gemacht hat:


    Wer da, wenn er ein Wohl gefühlt,

    doch dies Gefühl nicht recht erkennt,

    in dem kommt auf der Hang zum Reiz

    und die Entrinnung sieht er nicht.


    Wer da, wenn er ein Weh gefühlt,

    doch dies Gefühl nicht recht erkennt,

    in dem ist Hang zum Widerstand

    und die Entrinnung sieht er nicht.


    Was aber weder Wohl noch Weh,

    was Weisheitsvoller Stille nennt:

    wenn dieses aber man genießt,

    wird man vom Leiden auch nicht befreit.


    Wenn unermüdlich ist ein Mönch

    die Klarbewußtheit immer pflegt,

    der wird als Weiser dann durchschaun,

    was irgend an Gefühl es gibt.


    Wer die Gefühle so durchschaut,

    wird triebfrei schon in diesem Sein;

    was solcher Großer nach dem Tod,

    das fassen Worte nimmer mehr