Beiträge von Aravind im Thema „Leerheit- eigener Zugang ?“

    Tiefe Erkenntnis wie sie hier oft erwähnt wird oder die Tatsache der Khandha ist für mich nicht ausreichend als Erkenntnis einst gewesen um meinen Alltag so zu gestalten das ein tatsächlich friedliches Bewusstsein aktiviert würde. Also vordergründig aktiv würde.


    Die eigentliche Läuterung dann jedoch mit alten Emotionen führte zum tatsächlichen "Anders sein" im Umgang mit Ängsten, Sorgen, Druck usw., weil ich dadurch erlebte das es unterschiedliche Bewusstseins Ebenen gibt, so wie es der Buddha ja auch im Detail beschreibt.


    Wie Du ja auch beschreibst es benötigt Zeit um automatischer im bewusst sein zu werden, sich die Dinge soweit auflösen,

    EGO vermindert usw. so das die Dinge zwar jederzeit unterschiedlich gefühlt werden könnten aber nicht vordergründig aktiv so laufen wie sie uns früher einst geschadet haben oder uns negativ erwischt hatten.

    Genau, mit der Erkenntnis fängt die eigentliche Arbeit erst an. Ist ja auch kein Wunder, hat hier neulich erst jemand geschrieben: Unsere Prägungen und Gewohnheiten sind Jahrzehnte alt und ebenso lange eingeübt.

    Ich bin schnell verwirrt hier im Forum von den Texten, den Beschreibungen,den Zusammenhängen zu den Lehrtexten die ich ganz anders wahrnehme wahrscheinlich wie wir @ die Dinge ja unterschiedlich erleben.

    Manchmal ist es mir so fremd hier in der Auslegung, auch zu den Lehr Anweisungen deshalb frage ich jetzt lieber einmal mehr nach.

    Willkommen im Club! ;)


    Dir auch einen schönen Sonntag-Nachmittag, :sunny: *

    Aravind.

    *) Habe gerade tatsächlich ein kleines Stück blauen Himmel hier im Norden gesehen.

    Hallo SGM, vielleicht habe ich da eine falsche Fährte gelegt. Meine Worte waren völlig nicht-tiefsinnig, sondern ganz praktisch gemeint.


    Nicht-Ich erkennen: Darunter verstehe ich die tiefe Erkenntnis, dass es kein unveränderliches Ich und keinen Macher/Denker gibt, der über die Khandhas hinaus geht. Erkenntnis im Gegensatz zu Wissen; dass man über das intellektuelle Wissen und die Lehrreden hinaus geht und in der meditativen Praxis direkt nach schaut: Ist da ein Ich (zusätzlich zu den Khandhas) zu finden?


    Natürlich verändert das Erkennen von Nicht-Ich vieles. Aber trotzdem bleiben alte Muster bestehen und es braucht Zeit, diese zu überwinden. Das Erkennen ist dafür praktisch die Zündung, aber brennen muss es schon "etwas" länger, bis sich alles aufgelöst hat. Beispielsweise bleiben bei mir alte Ängste vorhanden, die auf der Bedrohung des angenommenen beständigen Ichs, der Ich-Illusion beruhen. Aber mein Umgang mit diesen Ängsten hat sich verändert.


    Nutzen: Da bezog ich mich ausschließlich auf die konventionelle, rein pragmatische Ebene. Wenn wir beide kommunizieren, dann benutzen wir "Ich", "Du", "wir" usw. Und gehen auch davon aus, dass diese Konzepte eine gewisse Stabilität besitzen, auch wenn wir von Anatta und Anicca wissen. Zumindest gehe ich davon aus, dass Du Dich in ein paar Stunden noch an Deinen und meinen Post erinnerst. Und ich hoffentlich auch... :)


    Eine Folge von Nicht-Ich-Erkennen wäre in diesem Zusammenhang, wenn ich nicht wütend oder enttäuscht wäre, wenn Du morgen eine völlig andere Meinung als heute vertreten würdest.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Bei gegenseitiger Abhängigkeit werden als Beispiele meist links-rechts, oben-unten, hier-dort, klein-groß usw. genannt. Auf das Beispiel mit dem Apfel kann ich dies noch nicht übertragen. Vielleicht können da ja andere User weiter helfen.

    Ich weiß nicht wo das so genannt wird, aber von dem was hier steht lässt sich wohl sagen dass der Apfel nur links sein kann in Abhängigkeit von etwas das rechts von ihm ist. Dasselbe mit oben-unten und hier-dort. Groß ist er nur in Abhängigkeit von einem kleineren Apfel.

    IMHO ist das Gegensatzpaar hier Apfel/Nicht-Apfel.


    An den Zeifelsfällen erkennt man dann, wo solche Konzepte wie Apfel gut und wo sie schlecht funktionieren (wenn man bereit ist, hinzugucken).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Kleiner Einwand. Nur wenige Menschen hassen. Bei den meisten ist es Wut und die ist meist schnell wieder weg. Bei Hass steigert man sich in etwas hinein und das häufig sehr lange.

    Kleines Missverständnis, keks. "Hass" steht in diesem Kontext für den Hass aus den vier edlen Wahrheiten. Der Begriff Hass bedeutet dort Anhaftung an Abneigung: Solange ich das habe (schlechte Laune, ein krankes Kind, keine Schokolade,...) kann ich nicht glücklich sein.


    dito für Gier: Anhaftung an etwas, dass ich haben/behalten will.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ja genau den Durchblick erwarte ich. Die Analyse ergibt keine Person, kein Ich oder Selbst, dennoch halte ich mich für eine Person die den achtfachen Pfad gehen muss um das zu durchschauen. Jaja, so steht's um mich.

    Ich kann da keinen Widerspruch erkennen. Selbst wenn man Nicht-Ich erkannt hat,

    - behält das konventionelle Konzept von Ich seinen praktischen Nutzen

    - gibt es noch unendlich viele Automatismen in uns, die unbewusst die Ich-Illussion voraussetzen.


    Deshalb heißt IMHO das visuddhimagga der Weg der Reinigung; es ist eben ein Weg, und in den allermeisten Fällen macht es nicht einfach Plöpp.


    Liebe Grüße,

    Aravind.